Schlangengrube | By : dime Category: German > Harry Potter Views: 4629 -:- Recommendations : 0 -:- Currently Reading : 0 |
Disclaimer: I do not own the Harry Potter book and movie series, nor any of the characters from it. I do not make any money from the writing of this story. |
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5. Hauptquartier der Schwarzen Schlangen, Bretonische Küste
So I wake in the morning and I step outside
I take a deep breath and I get real high
And I scream from the top of my lungs what's goin' on?
-'What's up?', Linda Perry
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Hermine erwachte langsam.
Es fiel ihr unendlich schwer, den Schlaf abzuschütteln, doch irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie es sich nicht leisten könne, noch länger zu schlafen. Sie versuchte, den Kopf zu heben, ließ ihn jedoch gleich wieder sinken. Himmel, das schmerzte! Was war mit ihr los? Hatte sie etwa einen Kater?
Sei nicht albern, schalt sie sich selbst. Du warst noch nie betrunken.
-Stimmt nicht, meldete sich eine andere Stimme, im letzten Schuljahr habe ich an Halloween mit Draco um die Wette getrunken- und sogar gewonnen. Am nächsten Morgen war mir aber so übel, als hätte ich verloren. Ich weiß nicht, wie ich so lange habe durchhalten können...
Richtig.
Da war dieser Vorfall gewesen. An Halloween.
An Halloween?
An Halloween war sie mit Ron in den Büschen verschwunden und sie hatten sich leidenschaftlich geküsst. Wann sollte sie sich mit Draco besoffen haben?
Moment: Draco? Meinte sie damit etwa Malfoy?
Der erste Mensch, der sich ehrlich in mich verliebt hat und der mich nie im Stich lassen wird. Draco.
Aber nein, das war doch alles ganz falsch!
Hilflos schüttelte sie den Kopf. Woher kamen nur all diese widersprüchigen Erinnerungen? Beide fühlten sich wahr an, aber welche war die richtige? Sie konnten doch nicht beide stimmen – oder?
War sie jetzt etwa verrückt geworden?
"Hermine."
Eine sanfte Stimme löste sie von ihren panisch im Kreis hetzenden Gedanken. Sie blickte auf und sah...
"Harry!" Und plötzlich kehrten die jüngsten Ereignisse in ihr Bewusstsein zurück.
Die Erinnerungen gehörten Harry!
Entsetzt schob sie die Erinnerung an das gemeinsame Besäufnis mit Draco weit von sich, sowie alle anderen, die sich so ähnlich anfühlten wie diese. Sie sperrte sie in den hintersten Winkel ihres Bewusstseins und versiegelte sie mental mit fünfzig Schlössern.
Dann holte sie tief Luft und versuchte sich zu beruhigen.
"Wie fühst du dich?", fragte Harry vorsichtig. Er wollte wissen, wie es um ihre geistige Verfassung stand, aber das konnte er wohl schlecht einfach so fragen.
"Ich habe Kopfweh. Und meine Beine sind eingeschlafen."
Er lachte leise.
"Eingeschlafen? Eigentlich kein Wunder, du hast fast eine Woche geschlafen und wir haben dich in der Zeit nicht bewegt. So verkrampft, wie du vorher warst, musste das ja irgendwelche Spuren hinterlassen.
Was das Kopfweh angeht, so erstaunt mich das noch weniger. Dein Kopf hatte viel zu tun, und wenn er das in nur einer Woche geschafft haben sollte, dann ist es nicht verwunderlich, dass er schmerzt."
Hermine dachte über diese Aussage einen Moment lang nach und entschied, dass sie definitiv stimmte. Sie konnte sich bruchstückhaft an die Ereignisse nach Harrys Homorphus erinnern und daran, welches Chaos in ihrem Kopf geherrscht hatte.
Sie hatte sich für Harry gehalten!
Wenn ihr Kopf es von allein geschafft hatte, die verschiedenen Erinnerungen so weit von einander zu trennen, dass sie erkennen konnte, welches ihre waren und welches die fremden, dann musste sie in dieser Woche allerdings hart gearbeitet haben.
"Sag, Hermine, woran erinnerst du dich?", fragte Harry nun doch direkt.
"An alles", antwortete sie schlicht. "Alles, was du oder ich je erlebt haben."
Harry starrte sie kurz an; dann schlang er ihr die Arme um den Hals und drückte sie an sich.
"Du hast es geschafft! Ich bin so froh! Ich bin so froh, dass ich dich nicht überschätzt habe!"
Einen Moment lang war Hermine baff. Das hatte sie nun nicht erwartet.
Hättest du aber ruhig erwarten können, erklärte ihr das leise Stimmchen, das sie eben noch in der hintersten Ecke ihres Hirns gewähnt hatte. Wie sollte sie das nun verstehen?
Sie grübelte nach und öffnete dabei unbewusst ihre fünfzig Schlösser, die Harrys Erinnerungen gefangen halten sollten.
Sofort war ihr klar, was das Stimmchen gemeint hatte. Harry hatte sich bestimmt große Sorgen um sie gemacht. Er hatte gehofft, dass sie den Homorphus psychisch unbeschadet überstehen würde, doch er war sich nicht hundertprozentig sicher gewesen.
Das hätte ihm egal sein können, wäre er tatsächlich der Verrückte, für den sie ihn bis vor Kurzem gehalten hatte; oder der unberührbare Eisklotz, als der er ihr davor hin und wieder erschienen war. Doch es war ihm nicht egal, denn er wollte eigentlich nie irgendjemandem schaden.
Selbst wegen des Cruciatus gegen seinen Onkel- den sie bei näherer Betrachtung gar nicht mal so fehl am Platz fand- machte er sich im Nachhinein Vorwürfe. Andere zu quälen war einfach nicht seine Art. Streiche spielen, ja; vor Ärger in die Luft gehen lassen, ja; verletzen? Niemals.
Harry löste sich wieder von ihr und sah sie schüchtern an. "Kannst du mir verzeihen, was ich dir angetan habe?"
Auch das hätte sie natürlich erwarten müssen. Dennoch war sie schon wieder baff. Noch vor einer Woche hatten ihn Zorn und Rachegelüste dazu getrieben, ihr Abgleiten in den Wahnsinn zu riskieren, nur damit sie einmal verstand, wer er eigentlich war- und jetzt bat er sie um Verzeihung?
"Harry, du Riesenrindviech, nach allem, was du erlebt hast, muss hier nur einer um Verzeihung bitten: ich."
Harry guckte sie ziemlich bedröppelt an.
Hermine grinste matt. "Wenn ich mich zu sehr in deine Gedankenwelt vertiefe, überkommt mich ein sehr starker Wunsch, mich umzubringen. Du lebst mit diesem Wunsch. Und ich bin mit schuld daran. Natürlich muss ich mich entschuldigen!"
"Oh. So gesehen..."
"Hey! Das heißt noch lange nicht, dass ich gutheiße, wie du mit meinem Bewusstsein gespielt hast!", schnaubte sie empört. "Andererseits, all dieses Wissen..."
Harry sah sie einen Moment verwirrt an, bevor er mit ihr zusammen in schallendes Gelächter ausbrach.
"Typisch 'Mione!", sagten sie dann beide gleichzeitig.
Harry grinste sie an. "Weißt du, der Nachteil für mich bei dieser Sache ist, dass du mich jetzt so gut kennst wie kein anderer. Nicht einmal Draco. Du kannst mich vermutlich lesen wie ein offenes Buch- oh, schlechter Vergleich..."
Hermine schmunzelte. "Mach dir keine Sorgen. Nach einem so tiefen Blick in deine Vergangenheit und Gegenwart würde ich mich eher umbringen, als dir zu schaden. Siehst du?"
Mit diesen Worten zog sie den Ärmel ihres Nachthemdes zurück, zuversichtlich, was sie dort finden würde. Und tatsächlich: ein deutlicher tiefschwarzer Phoenix zierte ihren Arm.
"Hermine! Ich freu' mich."
"Viel zu sehr, würde ich meinen", kam einen amüsierte Stimme von der Türe her.
Harry und Hermine drehten sich um und sahen Draco Malfoy, der lässig im Türrahmen lehnte.
"Mal ehrlich Harry, so, wie du dich benimmst, sollte man nicht glauben, dass du mit der Nummer Zwei auf deiner Hitliste für 'Harry Potters großen Rachefeldzug' sprichst."
Harry und Hermine teilten ein verschmitztes Lächeln.
"Sie war die Nummer zwei, Draco, aber meine Rache ist ausgeführt und sie steht nicht mehr auf der Liste. Ich glaube, wir werden vielleicht sogar Freunde."
Draco schnaubte gutmütig. "Vielleicht sogar... jaja, sicher. Harry, ich kann ihren Phoenix bis hierher leuchten sehen!"
Harry lächelte und schenkte Draco einen verzeihungsheischenden Hundeblick. "Ertappt."
"Und wie gedenkt ihr euch wegen Ronald Weasley zu einigen?", fragte Draco nun.
"Oh, gute Frage!", gab Harry zu. Neugierig und ein wenig ängstlich sah er Hermine an.
Diese lächelte traurig. "Ich weiß genau, was du denkst, Harry Potter. Aber du solltest dir nicht immer so viele Sorgen um andere machen. Ich habe kein Problem damit, dass du dich ein wenig an Ron rächst, und selbst wenn ich ihn jetzt aus deiner Perspektive erlebt habe, liebe ich ihn trotzdem noch.
Ich verstehe außerdem, dass ein Aufenthalt bei den Dursleys wahrhaftig eine schlimme Strafe ist, wenn auch vielleicht nicht so schlimm wie ein misslungener Homorphus...
Nein, jetzt krieg doch nicht gleich wieder ein schlechtes Gewissen! Ich weiß genau, dass du's nicht gemacht hättest, wenn du geglaubt hättest, ich schaffe es nicht. -Wie auch immer, ich bin dir dankbar, dass du Ron nach allem, was er an dir verbrochen hat, am Leben gelassen hast und ich bin mir sicher, dass er seine Strafe in einem Zustand beenden wird, in dem er für mich noch brauchbar ist."
Sie grinste anzüglich.
Draco war fasziniert. "Hermine Granger, da scheint gerade ein kleines Stückchen Harry durch deinen Charakter..."
"Hey!", empörte sich Harry lachend.
"Aber nicht doch," stellte Hermine klar, "ich bin schon selber groß. Bisher habe ich mir aber meinen Teil lieber gedacht und mich vernünftig gegeben. Aber die Schule ist vorbei und etwas in meinem Hirn sagt mir, dass meine Witze hier nicht wie bei meinen Eltern auf taube Ohren stoßen werden, also warum nicht?"
In ihren Augen tanzten vergnügte Funken.
Dracos Faszination wuchs. "Weißt du, Harry, so langsam verstehe ich, wie du dich damals mit ihr anfreunden konntest. So übel ist sie gar nicht."
"Oh, danke für das Kompliment", lachte Hermine und hauchte dann: "Dra-c-oooh..."
Sowohl Harry als auch Draco liefen feuerrot an.
"Also sag mir, Draco, habt ihr tatsächlich beide keine Ahnung?"
Wenn möglich, wurde das Rot noch ein kleines bisschen tiefer.
Hermine brach in schallendes Gelächter aus, das mehrere Minuten andauerte und sie so erschöpfte, dass sie anschließend wieder einschlief, in der Hoffnung, dass beim nächsten Aufwachen auch das Kopfweh schwächer sein würde.
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