Schlangengrube | By : dime Category: German > Harry Potter Views: 4732 -:- Recommendations : 0 -:- Currently Reading : 0 |
Disclaimer: I do not own the Harry Potter book and movie series, nor any of the characters from it. I do not make any money from the writing of this story. |
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14. Kapitel, Riddle House
"To beguile the time, look like the time,
Bear welcome in your hand, your tongue;
Look like the innocent flower
But be the serpent under't."
-Lady Macbeth in Macbeth (Shakespeare)
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"Ob sie es sich anders überlegt haben?"
Die Delegation des Phönixordens, die Sirius in Empfang nehmen sollte, stand nervös in der großen Empfangshalle von Riddle Manor herum und wartete. Es war fünf Minuten nach zwölf und von Harrys Abgesandten und Sirius war nichts zu sehen.
Der Plan war natürlich, Sirius zurück zu bekommen, ohne Arthur Weasley hergeben zu müssen, doch falls das nicht möglich wäre, hatte man sich geeinigt, Arthur Weasley einzutauschen. Außer Molly Weasley hatten sich alle dafür ausgesprochen. Arthur selbst hatte sich enthalten.
"Oh!", rief Kingsley Shacklebolt plötzlich aus. "Der Schild, den wir gelegt hatten, ist verschwunden. Man kann jetzt nicht nur hier herein, sondern auch heraus apparieren."
"Also Plan B", murmelte Arthur Weasley. "Als wäre das nicht von vornherein klar gewesen..."
Sekunden später erschienen fünf Personen durch die Türe am entfernten Ende der Halle.
Als erster betrat den Raum Harry Potter selbst. Seit seinem Ausbruch aus St. Mungos hatte ihn keines der Mitglieder des Phönixordens mehr gesehen und sein Erscheinen ließ alle Gespräche der Anwesenden sofort verstummen. Alle richteten ihre Blicke auf den jungen schwarzhaarigen Zauberer, der die Halle mit einer solch offensichtlichen Gelassenheit betrat, als sei er zu einem Kaffeekränzchen geladen und stünde nicht vor einem Austausch von Geiseln mit seinen Gegnern, die ihm soviel er wusste nach Freiheit und Leben trachteten.
Über die Schulter unterhielt er sich mit einem blonden jungen Mann, der in eine sehr ungewöhnliche Tracht gewandet war: Ein loser schwarzer Umhang fiel ihm bis über die Knie, die Sonnenbrille versteckte die Augen und auf der Stirn prangte auf einem grünen Bandana das Bild einer schwarzen Kobra. In der rechten Hand, an der ein Ring in Form einer Schlange, die sich selbst in den Schwanz biss steckte, hielt er seinen Zauberstab, in der linken das Ende eines Seils, das zur Türe hinaus reichte.
Ein paar Schritte hinter Draco Malfoy- egal, wie er sich verkleidete, an seinen Haaren war er sofort erkannt worden- kam das andere Ende des Seils zum Vorschein. Es lag um den Hals eines Mannes mit langen, dunklen Haaren, der den Kopf über seinen mit Muggel-Handschellen gefesselten Händen gesenkt hielt und dem ehemaligen Slytherin mit schleppenden Schritten folgte.
Arthur Weasley keuchte auf. Sirius Black sah schrecklich aus. Er war abgemagert wie nach seiner Zeit in Azkaban, seine Kleidung sah aus wie eine Woche lang Tag und Nacht getragen und als er nun langsam den Kopf hob, wurden schwere, dunkle Ringe unter seinen blutunterlaufenen Augen sichtbar. Niemand konnte daran zweifeln, dass die letzte Woche für ihn ein wahrer Alptraum gewesen sein musste. Arthur schluckte.
Was hatte Harry seinem Paten bloß angetan? -Hatte er selbst sich wirklich bereit erklärt, freiwillig zu diesem skrupellosen Dunklen Lord zu gehen?
Unbewusst machte er einen Schritt zurück - und spürte, wie Tonks ihn sacht am Arm fasste. Sie lächelte ihn aufmunternd an und flüsterte leise, sodass es außer ihm niemand mitbekam, "Die Dinge sind nicht immer so, wie sie scheinen, das wissen Sie doch, nicht wahr?"
Verwirrt wollte er die pinkhaarige Aurorin fragen, was sie damit meinte, doch sie schüttelte leicht den Kopf und drückte seine Hand. Als sie sie wieder zurückzog, lag in Arthurs Hand ein kleiner harter Gegenstand. Er fühlte sich beinahe an wie einer seiner geliebten Muggel-Stecker...
Hinter Sirius waren zwei weitere schwarz gewandete Zauberer mit Sonnenbrillen und merkwürdigen Tüchern um die Köpfe erschienen. Da sie keine verräterischen Malfoy-blonden Haare hatten, die ihre Identität hätten preisgeben können, waren die zehn Vertreter des Ordens auf Spekulationen angewiesen.
Viel Zeit blieb ihnen jedoch nicht, denn kaum waren die Fünf in der Mitte des Raumes angekommen, da begann Harry auch schon zu sprechen.
"Mr. Weasley! Wie schön, dass Sie gekommen sind! Ich hatte gefürchtet, Sie könnten meine höfliche Einladung ausschlagen." Für alle Ohren musste diese Äußerung wie blanker Hohn klingen.
"Da Sie jedoch gekommen sind, möchte ich Ihre Geduld nicht zu lange auf die Probe stellen. Wenn Sie sich uns also bitte anschließen würden...?"
Arthur wollte ihm schon entgegen laufen, da wurde er von einem Arm vor seiner Brust gestoppt. Der Arm gehörte zu Minerva McGonagall. Diese musterte Harry kühl und rief:
"Lassen Sie zuerst Ihren Gefangenen frei, Mister Potter. Dann können Sie Arthur haben!"
Harry runzelte die Stirn. "Misstrauen ist wirklich eure große Stärke, was? Nun gut, hier habt ihr den Hund."
Er ließ das Seil los, das er dem Animagus um den Hals gelegt hatte, und gab ihm einen Stoß in den Rücken, der ihn in Richtung der Professorin taumeln ließ.
Keines der Ordensmitglieder sah das kurze Flackern seines Blicks, als Sirius stolperte und beinahe gefallen wäre. Die Woche ohne Ahnung was vorgeht hat ihn wirklich fertig gemacht. Vielleicht bedeute ich ihm tatsächlich so viel, wie er sagt?
Kaum war Sirius bei den Ordensmitgliedern angelangt, da zog auch schon einer von ihnen einen Portschlüssel aus der Tasche.
"Damit hast du nicht gerechnet, was, Potter?", fragte ein Auror kalt, bevor die ganze Gruppe verschwand.
Harry lächelte. Oh doch, das hatte er.
Mit Draco, Blaise und Severus im Schlepptau kehrte er eilig ins Schlangennest zurück, wo Mr. Weasley ihn bereits ungeduldig erwartete. Der Portschlüssel, den Tonks ihm gegeben hatte, hatte sich in dem Moment automatisch aktiviert, als er den anderen Portschlüssel berührte.
Die übrigen Ordensmitglieder derweil staunten nicht schlecht, als sie alle in Grimmauld Place ankamen- alle, außer Mr. Weasley.
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Schlangengrube, Versammlungsraum
"Hi Dad!"
Arthur Weasley blinzelte. Vor ihm saßen Fred und George. Sie sahen nicht nur gesund und sehr lebendig aus, sondern hatten auch noch ein breites Zwillingsgrinsen im Gesicht, als hätten sie gerade Kanariencremetörtchen im Ministerium verteilt.
Er selbst saß auf einem bequemen Sitzkissen in einem geräumigen, mit Teppich ausgelegten und an den Wänden mit Bücherregalen voll gestelltem Zimmer. Durch die offenen Fenster schien die Sonne herein und er hörte Vogelgezwitscher.
"Hallo Mister Weasley! Möchten Sie einen Tee? Oder ein Butterbier?"
Arthur wandte sich zu der Sprecherin um und blickte in Hermine Grangers vergnügte Augen.
"Ihr lebt... alle..." Es war wie ein Traum.
Gerade wollte er fragen, ob Ginny und Ron auch hier seien, da erklang ein ploppendes Geräusch und Harry, Draco Malfoy und zwei andere schwarzgewandete Zauberer erschienen mitten im Zimmer.
"Mission geglückt", grinste Harry und ließ sich auf eines der Kissen plumpsen. Draco ließ sich neben ihm nieder, freilich ein ganzes Stück eleganter, und lehnte sich an den 'neuen Dunklen Lord'.
Ihre Begleiter nahmen die Sonnenbrillen ab und während Severus Snape sich zu den anderen setzte und Arthurs missbilligenden Blick ignorierte verschwand Blaise mit Hermine zusammen in einen angrenzenden Raum; nur um gleich darauf mit einem Tablett voller Getränke und kleiner Törtchen wieder aufzutauchen.
"Mister Weasley, bitte bedienen Sie sich", forderte ihn ausgerechnet Draco Malfoy auf. Arthur fühlte sich, als sei er plötzlich in einem dieser Muggel-Filme gelandet, in denen Zauberer sich in Muggelangelegenheiten einmischten, nackt bei Neumond tanzten und Dämonen beschworen. Ein Malfoy war höflich zu ihm und klang dabei auch noch freundlich?! Seine Welt war sehr durcheinander geraten.
Er wandte sich an denjenigen, der in erster Linie für seine Verwirrung verantwortlich war.
"Harry... weshalb hast du mich kommen lassen? Was habt ihr mit Sirius angestellt? Und wo ist der Rest meiner Kinder? Und-"
"Whoooow, nun mal langsam, Mister Weasley", ermahnte ihn Harry grinsend. "Ich verstehe, dass Sie brennend an den Antworten auf diese durchaus relevanten Frage interessiert sind, aber eins nach dem anderen, okay?
Erstens. Sirius ist mit den Nerven fertig, weil ich ihm eine Woche lang nicht erklärt habe, was das Phönixzeichen auf seinem Arm bedeutete. Er dachte, es wäre Dumbledores Zeichen; tatsächlich ist es meins. Jetzt, wo er das weiß, müsste es ihm hoffentlich bald wieder besser gehen.
Zweitens. Fred und George habe ich aus dem Gefängnis stibitzt und sie haben sich mir angeschlossen, obwohl sie überhaupt erst meinetwegen in Azkaban gelandet waren."
"Wir waren-"
"-von dem auffallenden Mangel an Unterstützung-"
"-seitens des Ordens und anderer Freunde-"
"-nicht so begeistert", erklärten Fred und George.
"Ron ist bei meinen Verwandten", fuhr Harry fort. "Wir wollten heute nachschauen gehen, wie es ihm geht, deshalb habe ich bei meiner 'Einladung' an Sie so auf Pünktlichkeit bestanden.
Von Ginny weiß ich nur, dass sie mich gesucht und gefunden hat. Sie war aber von meiner Einstellung zur Liebe nicht positiv beeindruckt und befindet sich momentan soviel ich weiß auf dem Weg in ein glückliches, keusches Leben weit fort von mir, Gott sei Dank."
Arthur sah den jungen Mann beunruhigt an. "Du hast ihr doch nichts getan?"
Harry grinste. "Nein, ihr nicht; und gerade das hat sie nicht so gut verkraftet."
"Wie meinst du das?"
"Nun, ich halte es eher mit blonden denn mit rothaarigen Schönheiten..." Er legte Draco die Arme um den Hals und rutschte näher an seinen Freund heran, bis er gänzlich auf dessen Schoß saß.
"Ich verstehe...", murmelte Mister Weasley verdattert.
"Ach ja, und Percy ist ja schon länger auf meiner Seite. Aber das wussten Sie schon, nicht wahr?", sprach Harry weiter, während er sich auf Draco zurechtsetzte. Diesem schoss bei Harrys Gezappel das Blut in die Wangen, doch er beherrschte sich und sagte nichts. Immerhin waren sie gerade in einer wichtigen Besprechung, auch wenn sein Freund offensichtlich nie über den Unterschied zwischen familiärem und offiziellem Rahmen aufgeklärt worden war. Naja, wie auch, bei der Familie...
"Bevor wir uns auf den Weg zu ...Ronald machen", fuhr Harry nun fort, "möchte ich euch, Fred, George, und Mister Weasley, gerne ein paar Dinge erklären." Er hob eine Hand und beschwor -zauberstablos- ein kleines Denkarium, in das er schnell einige Erinnerungen füllte. Danach schüttelte er sich kurz, als friere er, dann wandte er sich an die Weasleys, die das Ganze neugierig beobachtet hatten.
"Euer Jüngster ist jetzt seit etwas über einem Monat bei meinen Verwandten zu Gast und erlebt dort aus erster Hand, wie ich aufgewachsen bin. Er schien bisher immer zu denken, als der berühmte und beliebte Harry Potter"- Draco schnaubte hinter ihm verächtlich- "sei ich in meiner Kindheit verhätschelt worden. Selbst eure Rettungsaktion in unsrem zweiten Schuljahr war für ihn nur ein Spiel. Nun, er wird wohl inzwischen umgedacht haben. Hoffe ich zumindest.
Und damit ihr mir nachher kein Vorwürfe macht, die Dursleys würden ihn viel schlimmer behandeln als mich, habe ich hier ein paar meiner Kindheitserinnerungen für euch heraufbeschworen. Schaut sie euch an und urteilt nachher selbst."
Mit diesen Worten schob er den drei überraschten Rotschöpfen das Denkarium zu. Die Weasleys blickten sich kurz an, senkten dann gemeinsam ihre Zauberstäbe in die wallenden Nebelschwaden in der kleinen Steinschale- und verschwanden.
"Bist du sicher, dass du deine Erinnerungen mit so vielen Leuten teilen möchtest?", fragte Draco besorgt.
Harry schaute versonnen auf das kleine Denkarium und antwortete: "Ich glaube, ich muss. Ich will es hinter mir lassen, weißt du? Aber dazu muss ich mir erst mal eingestehen, dass es wirklich passiert ist, dass es mir passiert ist, dass ich mich nicht wehren konnte-- und dass ich mich jetzt wehren kann und mir sowas nie wieder passieren wird!"
Draco umarmte seinen entschlossenen Gryffindor und drückte ihn fest an sich. Harry lehnte sich mit einem zufriedenen Seufzer auf Draco zurück und entspannte sich. "Wenn mehr Leute von meiner ...unterprivilegierten Kindheit wissen, dann verstehen mich vielleicht auch nicht so wenige. Ich glaube, ich habe lange genug geschwiegen..."
In schläfriger Zweisamkeit saßen die beiden jungen Zauberer auf ihrem Sofa und warteten auf die Rückkehr der drei Weasleys.
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