Schlangengrube | By : dime Category: German > Harry Potter Views: 4732 -:- Recommendations : 0 -:- Currently Reading : 0 |
Disclaimer: I do not own the Harry Potter book and movie series, nor any of the characters from it. I do not make any money from the writing of this story. |
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11. Kapitel, Hogwarts
"Vertrau' mir."
"Ich hasse es, wenn er das sagt!"
-immer wiederkehrender Dialog aus der Belgariad-Saga (David & Leigh Eddings)
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Arthur Weasley war verwirrt. Dumbledore war zum heutigen Ordenstreffen mit verkohlten Fingern und hochrotem, wütendem Gesicht erschienen. Was konnte den Schulleiter so aus der Ruhe gebracht haben?
Natürlich waren sie alle dieser Tage in schlechter Verfassung. Er selbst war seit der Nachricht von Rons Tod, dicht gefolgt von der Verhaftung der Zwillinge und ihrem noch immer ungeklärten Tod im Gefängnis nur noch ein Schatten seiner Selbst; Molly weinte einen Großteil des Tages. Sie hatte sich an Ginny geklammert, bevor auch diese verschwunden war, und hatte schließlich ihre beiden ältesten Söhne nach Hause gerufen, da sie ihren Beistand brauchte und sie nahe bei sich wissen wollte.
Arthur war am Boden zerstört. Das hätte er Harry Potter nicht zugetraut. Er hatte bis zuletzt nicht an Harrys Verstand gezweifelt und immer wieder mit einzelnen Ordensmitgliedern diskutiert, ob man die ganze Sache nicht falsch angegangen sei.
Doch jetzt waren drei seiner Söhne tot, Ginny, Hermine und Sirius galten als vermisst und es war nur eine Frage der Zeit, bis das nächste Mitglied seiner Familie verschwand.
Dumbledore aber war bisher immer ruhig geblieben, heute verlor er das erste Mal so offensichtlich die Fassung.
"Ich habe einen Brief von Harry erhalten", begann der Schulleiter nun mit wütender Stimme. "Ich lese ihn mal vor:
Hallo Albus,
Tut mir leid, dass ich mich nicht früher melde. Ich hatte so viel zu tun, Todesser jagen, Rache nehmen, schwarze Magie lernen, das Übliche eben, du kennst das sicher. Aber mir ist ein streunender Hund zugelaufen, der meine Geduld hart auf die Probe stellt. Ich würde ihn gerne loswerden, bevor ich ihn versehentlich ermorde- schließlich ist das ja nicht meine Art, nicht wahr?
Ihr könnt den Köter wieder haben, wenn ich dafür Arthur Weasley bekomme. Deal?
Ich weiß doch genau, dass du ihm ohnehin nicht mehr traust, da fällt dir der Verlust bestimmt nicht schwer, oder? Ich habe ein Schreiben an ihn beigelegt, das ihm die Entscheidung erleichten sollte- falls du ihm überhaupt die Wahl lässt, meine ich; so wie ich dich kenne wirst du ohnehin über seinen Kopf hinweg entscheiden. Dennoch, hier ist also ein kleiner Brief an Arthur Weasley. Er ist an ihn PERSÖNLICH, also bitte ich dich, ihn ungeöffnet zu überreichen.
Der Austausch findet morgen Mittag im alten Riddle-Haus statt. Seid pünktlich, oder der Hund könnte draufgehen.
Hochachtungslos,
Harry Potter, Dunkler Lord"
Dumbledore warf den Brief wütend auf den Tisch. "Der Brief erreichte mich heute Morgen beim Frühstück. Hedwig hat ihn mir in den Nacken meines Umhangs geworfen und ich musste zehn Minuten lang nach ihm suchen. Als ich ihn dann endlich hatte, stand das hier drin. So eine bodenlose Frechheit!"
Kingsley Shacklebolt sprach den tobenden Magier an. "Ummmm... warum hast du eigentlich so schwarze Finger, Albus?"
Der Schulleiter schaute ihn zornig an. "Der Brief, den Harry an Arthur geschrieben hat, hat begonnen zu glühen, als ich ihn öffnen wollte. Dann ist er rot angelaufen und hat mir zehn Minuten lang einen Vortrag über das Briefgeheimnis gehalten und dass ich in seiner Achtung noch weiter gesunken sei. Dabei hat er Feuer gespuckt und mir die Hände versengt."
Wütend zog er einen kleinen, gerade mal fingerlangen Umschlag aus der Tasche, der nun wieder wie harmloses gelbes Pergament erschien.
"Hier, der ist für dich, Arthur."
Mister Weasley fing den Brief ungeschickt auf, den der Schulleiter ihm zuwarf. Doch bevor er ihn öffnen konnte, hatte seine Frau ihm das Schreiben aus der Hand gerissen. "Arthur, der ist von Potter! Er wird dich auch umbringen! Du darfst ihn nicht öffnen!!!"
Sie sah ihn aus nassen, weit aufgerissenen Augen an. Sie war in letzter Zeit sehr oft dem Wahnsinn näher als der Realität.
Die übrigen Ordensmitglieder begannen zu murmeln und zu diskutieren. Man war sich offensichtlich uneinig darüber, ob man Arthur Weasley ausliefern sollte. An jedem anderen Tag wäre Arthur darüber entsetzt gewesen, wie viele ihn ohne Bedenken in den Tod schicken würden, um den Animagus wieder zu bekommen, der momentan als der zuverlässigere Kämpfer erschien. Arthur hatte zu oft seine Zweifel geäußert, außerdem war er nicht sonderlich stark und im Moment ohnehin nur ein Schatten seiner selbst.
Und genau aus diesem Grund entwand er seiner Frau jetzt vorsichtig das kleine Stück Pergament und öffnete den Brief. Was hatte er schon zu verlieren?
Sehr geehrter Mister Weasley,
Nur Sie können diesen Brief lesen, und für die nächsten vierundzwanzig Stunden, also bis nach der Übergabe, können Sie auch mit niemandem über dessen Inhalt reden. Dafür habe ich gesorgt.
Denn was ich Ihnen jetzt sage, darf der Orden nicht erfahren.
Ich habe großen Respekt für Sie, da Sie immer bereit waren, über den Tellerrand zu sehen. Sie interessieren sich für Muggel, Sie haben mich in meinem dritten Schuljahr vor Sirius Black gewarnt, obwohl es Ihnen verboten war und ich weiß aus zuverlässigen Quellen, dass Sie Dumbledores Politik oft hinterfragen.
Deshalb sehe ich keinen Grund, meine Rache auf Sie auszudehnen. Daher sollen Sie wissen, dass weder ich noch meine 'Schlangen' irgendjemanden umgebracht haben. Percy und Hermine haben sich mir angeschlossen, Ron und die Zwillinge habe ich zwar entführt, doch sie leben; Sirius ist inzwischen auch auf meiner Seite, er soll als Spion zum Orden zurückkehren.
Wenn Sie mehr über meine Ziele und den Verbleib Ihrer Söhne erfahren wollen, kommen Sie mich morgen besuchen. Ich würde mich glücklich schätzen.
Hochachtungsvoll,
Harry Potter
P.S.: Das hier ist kein schlechter Scherz, das schwöre ich beim Namen meiner Eltern.
P.P.S.: Bitte lassen Sie es sich nicht zu sehr anmerken, falls Sie über die eben erhaltenen Nachrichten erfreut sein sollten.
Arthur ließ den Brief sinken. Er hatte Tränen in den Augen. Wenn das wirklich wahr wäre...
"Und, was schreibt der Wahnsinnige?", riss ihn Moodys barsche Stimme aus seinen Gedanken.
"Er schreibt... er schreibt... Das kann ich nicht sagen. Er hat das Papier verhext", stotterte Arthur, während er sich die Augen wischte.
"Es hat dich ja ganz schön mitgenommen", sagte Tonks mitfühlend, während sie ihm einen tröstenden Arm um die Schultern legte. "Er war wohl sehr taktlos?"
Arthur blinzelte. Wenn er es nicht besser wüsste, hätte er geschworen, dass für einen Augenblick ein spöttisches Lächeln um die Mundwinkel der pinkhaarigen Frau gespielt hatte. Musste wohl an den Tränen liegen, damit sah man so schlecht...
Molly zupfte ihn nun am Ärmel. "Liebling? Hat er etwas über... über..." Sie brach ab. Es war klar, was sie fragen wollte: Ob Harry etwas über Ginny geschrieben hatte. Die einzige Tochter der Weasleys war mit Albus Segen tags zuvor losgezogen, um Harry zu finden und zur Vernunft zu bringen. Sie malte sich aus, dass nur sie, seine wahre Liebe, ihn jetzt noch retten könne.
Arthur und seine Frau hatten von dem Plan nur durch einen Brief erfahren, den sie ihnen dagelassen hatte. Mister Weasley war daraufhin sofort zu Dumbledore geeilt um ihn zu informieren- nur um zu erfahren, dass er bereits davon wusste und Ginny seine Zustimmung gegeben hatte. Das war der Moment gewesen, als Arthur alle Hoffnung aufgegeben hatte.
Doch nun war die Hoffnung neu erwacht. Was, wenn er sich nicht in Harry getäuscht hatte? Dann war auch Ginny noch nicht verloren...
"Nein, über Ginny hat er nichts geschrieben. Aber über-" Er brach ab. Harry hatte tatsächlich einen Zauber über die Informationen gelegt, Arthur konnte nicht einmal berichten, dass etwas über seine Söhne in dem Brief gestanden hatte. Doch nach dem abgebrochenen Satz war das auch so allen klar.
"...Jedenfalls werde ich hingehen. Es gibt viel zu klären", sagte er jetzt mir fester Stimme.
"Soso, planst du deine persönliche Rache, Weasley?", fragte Moody ihn jetzt übertrieben provokant.
Er reichte ihm damit die perfekte Ausrede, warum er dem Austausch zustimmte. Langsam fragte sich Arthur, auf welcher Seite Moody eigentlich stand.
"Nicht, Arthur!", rief Molly im selben Augenblick als er sagte: "Nun, so könnte man es nennen."
Dann fügte er hinzu: "Jedenfalls habe ich mit Harry Potter ein paar Dinge zu klären. Nicht zuletzt den Verbleib unserer Tochter."
Hier runzelte er die Stirn und sah Albus Dumbledore verärgert an. Er nahm es ihm sehr übel, dass er das Mädchen einfach so hatte ziehen lassen. Warum hatte Harry in seinem Brief nichts über sie geschrieben?
Er konnte den nächsten Tag kaum erwarten.
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Es klopfte.
Sirius hob mühsam den Kopf, um den Besuch wegzuschicken. "Bin nicht zu Hause."
"Sirius, mach auf!", kam die Antwort, deutlich mit einem besorgten Unterton.
"Wer...?"
"Ich bin es, Hermine. Harry schickt mich."
Sirius sprang auf wie vom Blitz getroffen. "WAS?"
Sein Kreislauf fand die schnelle Bewegung gar nicht lustig.
Vor der Türe wurde Hermine noch ein Stück besorgter, als von drinnen ein dumpfes Donk! ertönte, als sei etwas Schweres zu Boden gefallen.
Doch schon ein paar Sekunden später stand ein völlig aufgelöster, aber lebendiger Sirius vor ihr und starrte sie an. "Sagtest du Harry?"
Zu sagen, Sirius war nervös, als er zum zweiten Mal die Schlangengrube betrat, wäre, als sagte man, Professor Snape sei nicht Nevilles Lieblingslehrer gewesen.
Anders ausgedrückt: Sirius hatte panische Angst.
Was, wenn Harry ihn nur hatte kommen lassen, um ihn doch noch umzubringen? Oder, schlimmer noch, um ihm zu sagen, dass er verschwinden und sich nie wieder blicken lassen sollte- aber ohne die Forderung zurückzunehmen, dass Sirius sich nichts antun durfte?
Die letzte Woche war die Hölle gewesen. Er hatte vor Kummer weder essen noch schlafen können.
Jetzt hoffte er eigentlich nur noch... ja, worauf eigentlich? Dass Harry ihm doch noch vergab? Das war wohl kaum möglich, oder? Schließlich hatte er Harry verraten. Er hatte seinem Patensohn nicht vertraut und dessen ohnehin schon schweres Leben noch unerträglicher gestaltet. Er...
Während Sirius sich in Gedanken weiter fertig machte, führte Hermine ihn in den ersten Stock, wo sie zielstrebig auf eine Türe zuging. Sie lag gleich neben dem Versammlungsraum, in dem Sirius vor einer Woche Hermines schreckliche Begegnung mit Harrys Kindheit verfolgt hatte.
Mit einem Lächeln öffnete sie die Türe und schickte Sirius hinein.
Drinnen standen ein paar Stühle um einen kleinen Tisch herum. Auf dem Tisch befanden sich ein paar Gläser und eine Karaffe mit Wasser, dazu je eine Flasche Pfefferminz- und Himbeersirup. Auch ein kleiner Korb mit Brötchen und eine Käseplatte waren zu sehen.
Hinter dem Tisch stand Harry.
"Willkommen Sirius. Bitte, setz dich."
"..."
"Sirius? Geht es dir nicht gut? Du bist so blass..."
"...Harry?", kam es schließlich leise und unsicher.
"So heiße ich. Was gibt's?" Neugierig blickte Harry seinen Paten an. So, als hätten sie nie auch nur die geringste Meinungsverschiedenheit gehabt.
Ein paar Minuten lang starrte Sirius ihn einfach nur fassungslos an.
Doch endlich kräuselten sich Harrys Lippen und er lachte lauthals los. "Sirius, tut mir leid, ich musste dich einfach noch ein bisschen ärgern! Aber jetzt reicht es wohl langsam, sonst verlierst du mir noch den Verstand..."
Sirius guckte wie ein Auto. Er verstand die Welt nicht mehr. Wieso lachte Harry? Wieso sagte er nicht mehr distanziert 'Mr. Black' zu ihm? Und wieso ... warum... Weshalb war er eigentlich hier?
"Harry... was passiert hier? Ich dachte, du hasst mich."
Schlagartig wurde Harry ernst.
"Sirius, ich hasse dich nicht. Ich war enttäuscht, verletzt und unglaublich wütend als du dich auf Mrs. Weasleys Seite gestellt hast. Du warst einer der wenigen Menschen, von denen ich gedacht hatte, ich könnte ihnen beinahe bedingungslos vertrauen.
Ich werde dich nicht anlügen: Dieses Vertrauen ist nicht mehr da. Ich weiß nicht, ob es je wieder so wie früher werden kann. Aber ich habe begriffen, dass ich es versuchen will.
Siehst du, Remus hat mir erklärt, dass meine Einlieferung nicht deine Idee war. Stimmt es, dass Mrs. Weasley sehr lange gebraucht hat, um dich zu überreden?"
"Ääh, ja schon, aber ich - ich hab dann ja doch mitgemacht. Und ... es tut mir so leid!"
Sirius hatte den Blick gesenkt, doch Harry hatte das dumpfe Gefühl, dass der Mann gleich in Tränen ausbrechen würde.
"Sirius, du bist immer noch mein Pate. Meine Eltern haben dir vertraut- so falsch werden sie schon nicht gelegen haben. Naja, so oder so, Remus wollte, dass ich dich zurückhole. Und in letzter Zeit begreife ich immer mehr, dass ich einfach nicht das Durchhaltevermögen habe, um Leuten noch lange böse zu sein, wenn sie ihre Fehler schon bereuen..."
"Du meinst..." Hoffnung wallte in Sirius auf. "Du meinst, du vergibst mir?"
"Na, lass uns mal nichts überstürzen. Ich nehme es dir immer noch übel, dass du meintest, über meinen Kopf hinweg entscheiden zu müssen. Aber ich gebe dir ein Jahr auf Bewährung. Einen weiteren Spion im Orden kann ich immer brauchen. Ich bin kein Mörder; also will ich auch nicht deinen Tod auf dem Gewissen haben, weil ich dich abgewiesen habe. Du siehst scheiße aus, Sirius."
Harry grinste.
"Aber die Chance bekommst du nur, weil ich dich lange Zeit gemocht habe und weil ich weiß, dass du immer viel zu wenig nachdenkst, bevor du handelst. Im Gegensatz zu manchen anderen Leuten- ich kann nicht jedem einfach so verzeihen..."
Sein Gesicht wurde finster, bevor sich erneut ein Lächeln auf seine Lippen stahl.
"Wir bekommen wahrscheinlich bald wichtigen Damenbesuch. Hast du Lust, uns bei den Vorbereitungen zu helfen?"
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A/N: Da Viele überlesen hatten, dass Hermine im letzten Chap losgeschickt wurde, um Sirius zu holen (und weil meine Beta es sich gewünscht hat *g*) habe ich Sirius noch in dieses chap eingebaut (ich hatte ihn, zugegeben, etwas vernachlässigt.)
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