Von Engeln und Zauberern | By : dime Category: German > Harry Potter Views: 4192 -:- Recommendations : 0 -:- Currently Reading : 0 |
Disclaimer: I do not own the Harry Potter book and movie series, nor any of the characters from it. I do not make any money from the writing of this story. |
[edited 17.02.2015, neu formatiert]
27. Einsicht
Now at the journey's end we travelled far
And all we have to show are battle scars
Once in the hands of Fate there is no choice
An echo on the wind I hear your voice
- 'Village Lantern', Blackmore's Night
Harry saß nachdenklich auf einer Stufe und schaute in dir Nacht hinauf. Über und unter ihm erstreckte sich die metallene Treppe weiter die Schlucht entlang. Zu beiden Seiten stieg die Felswand steil empor, bewachsen von Grasbüscheln, Moos, Flechten und einigen wagemutigen jungen Bäumchen. Der obere Rand der Felsspalte wurde von dichtem Wald gesäumt; auch weiter unten sah man wenig außer den dichten, grünen Bumkronen, welche am ebenen Boden außerhalb der Schlucht standen.
Vor sich konnte Harry durch eine Lücke im Laubdach einen Blick auf den klaren, kalten Sternenhimmel erhaschen. Er lehnte sich zurück und starrte in die weite funkelnde Leere. Leises Plätschern drang an sein Ohr. Am unteren Ende der Schlucht schien ein Gewässer zu sein.
Harry wusste nicht, wo er sich befand. Nachdem sein aufwühlendes Gespräch mit seinem ehemaligen Todfeind geendet hatte, war auch der wilde Ortswechsel, der mit den wechselnden Erinnerungen einhergegangen war, zum Erliegen gekommen. Harry hatte sich aus dem Strom der Gefühle, Hoffnungen und Ängste endlich ausklinken können und war an einem Ort zur Ruhe gekommen, an dem auch Voldemort noch nie gewesen war.
Es war irgendwo in Europa, vermutete er, doch mehr wusste er nicht. Es war auch egal. Der Ort fühlte sich friedlich und ruhig an, genau das, was er brauchte, um über alles nachzudenken.
Das leise Plätschern wurde plötzlich überdeckt von fernem Gelächter. Harry reckte den Hals und erkannte ein rötliches Flackern am rechten Rand seines durch die steilen Wände der Schlucht stark eingegrenzten Gesichtsfeldes. Der Geruch von Kartoffeln und gegrilltem Gemüse drang in seine Nase und ließ ihn melancholisch lächeln. Dort grillte jemand.
Für den Rest der Welt war dies ein ganz normaler Sommerabend wie so viele andere.
Es war ein ernüchternder und zugleich auch tröstlicher Gedanke. Ganz gleich, wie groß seine Probleme für ihn selbst auch aussahen, wie wichtig jede seiner Entscheidungen ihm erschien, weltbewegend geradezu - sie waren doch nichts weiter als ein Blinzeln der Götter, während sie die Welt bis in alle Ewigkeit beobachteten. Jeder Mensch war auf seine Art zugleich wichtig und absolut unbedeutend.
Der Gedanke, dass er genauso vergänglich und im größeren Rahmen gesehen ebenso unbedeutend war wie jeder andere Mensch beruhigte Harry auf eine sonderbare Art. Er schloss die Augen und lauschte den fröhlichen Stimmen, die vom Lagerfeuer zu ihm heraufstiegen. Es schien eine Gruppe von Studenten zu sein, welche dort den Beginn der Semesterferien feierte; oder vielleicht Schüler, die gerade ein weiteres Schuljahr hinter sich hatten?
Gerade legten sich die Geräusche und alle Stimmen verstummten, bis auf eine, welche sich klagend gen Himmel erhob.
Home is behind, the world aheadAnd there are many paths to tread
Through shadow to the edge of night
Until the stars are all alight
Myst and shadow, cloud and shade
All shall fade... all shall fade.
Harry lauschte gebannt, während der junge Mann sein trauriges Lied beendete. Kurz war alles ganz still, dann begann ein Mensch zu klatschen und die anderen fielen gutgelaunt in das Lob des Sängers ein. Er hatte wirklich eine schöne, klare Stimme.Verflogen war die Traurigkeit des Augenblicks, am Lagerfeuer herrschte erneut fröhliche Gelassenheit. Harry aber saß einsam auf seiner Treppenstufe und dachte über die gehörten Verse nach. Daheim verblasst, die Welt rückt nah... Mit vielen Pfaden liegt sie da... Mit vielen Pfaden...
Was wollte er eigentlich jetzt mit seinem Leben anfangen?
Er hatte Voldemort vernichtet. Harry Potter hatte endlich den Zweck erfüllt, zu dem er geboren worden war. Die Verantwortung für das Schicksal der Zaubererwelt war endlich von seinen Schultern genommen. Er war frei.
Was wollte er nun mit seiner neuen Freiheit anfangen?
Er könnte zurück in die Muggelwelt gehen und weiter als Psychotherapeut für Kinder arbeiten, denn seine Aufgabe in der Zaubererwelt war erledigt. Hier hielt ihn nichts mehr.
Aber war das denn so richtig?
Es gab etwas, das ihn an die Zaubererwelt band. Er hatte seine Freunde von früher wiedergefunden. Hermione, Remus, all seine früheren Klassenkameraden... und Ron. Wie stand er eigentlich jetzt zu Ron?
Harry schloss verwirrt die Augen. Im Streit mit Voldemort hatte er Ron mit Feuereifer verteidigt. Dieser Teil ihrer Auseinandersetzung war ihm noch lebhaft im Gedächtnis. War es das, was er wirklich glaubte? Dass Ron ihn nicht nur ausnutzen wollte, dass er Harry nicht absichtlich verletzt hatte?
Wem mache ich hier eigentlich was vor? Die Wahrheit war so simpel. Als Ron einfach so verschwunden war, war Harry kurz erleichtert gewesen, dass seine Unterhaltung mit dem Rotschopf noch etwas hinausgezögert wurde. Doch mit jedem Tag, den Ron verschwunden blieb, war Harry unruhiger geworden. Er hatte sich Sorgen gemacht; dass Ron etwas passiert sein könnte... aber auch, dass er ihn vertrieben haben könnte.
Als Ron zwei Tage vor der Schlacht auf einmal wieder dastand und erklärte, er werde mitkämpfen, war Harry ein Wackerstein vom Herzen gefallen. In dem Moment war ihm klar geworden, dass er sich mehr Sorgen um Ron gemacht hatte, als er sich selbst gegenüber eingestehen wollte. Ron war ihm wichtig. Und der Wunsch, mit Ron über alles zu sprechen, was zwischen ihnen vorgefallen war, und sich bei ihm für sein Verhalten zu entschuldigen, war durch Rons lange Abwesenheit immer stärker geworden.
Warum war Ron überhaupt fort gegangen? Wo war er die letzten vier Monate lang nur gewesen?
Harry hatte sich irgendwann Vorwürfe gemacht, da es aussah, als sei Ron seinetwegen weggegangen. Molly Weasley war bei Harrys Erklärung in Tränen ausgebrochen. Sie hatte ihm versichert, dass Harry es sich nicht zum Vorwurf machen solle, und dass sie hoffte, Ron sei wirklich nur wegen dieser sehr persönlichen Krise verschwunden - die Alternativen waren um so viel beunruhigender. Was, wenn Todesser ihn verschleppt hatten? Oder gar umge- sie wollte gar nicht daran denken!
Harry war zunächst ein wenig beleidigt gewesen, dass sie seine Sorgen so einfach beiseite fegte, doch später, zu Hause, sah er ein, dass sie sehr Recht hatte: auch er wünschte sich nicht, dass Ron aus anderen Gründen verschwunden war. Besser wäre es wirklich, wenn er nur aufgrund von Harrys Ablehnung das Weite gesucht hätte. Ja, es war bestimmt besser so. ...aber warum tat der Gedanke dann so weh?
Heute war es Harry klar.
Er hatte Ron nicht von sich wegstoßen wollen. Nicht wirklich. Er war überrascht gewesen, und zutiefst geschockt, dass sein Kindheitsfreund seinen Anblick offensichtlich erregend fand. Doch je länger er darüber nachdachte, umso klarer erkannte er, dass ein Mann nichts für die Reaktion seines Körpers konnte. Wenn das jemand wissen musste, dann er selbst!
Myriel schien außerdem zu glauben, dass Ron richtiggehend in Harry verliebt war. Musste man seine Reaktion dann nicht vielleicht sogar als eine Art Zeichen seiner Bewunderung werten? Eine Art Kompliment, sozusagen.
Harry verzog das Gesicht. Was dachte er da nur wieder? Er war ein verdrehter Mensch.
Seufzend vergrub er das Gesicht zwischen seinen angezogenen Beinen. Ron war zur Schlacht zurückgekommen, doch mit Harry gesprochen hatte er nicht. Harry hatte ihn zu erfolgreich von sich weggestoßen.
Jetzt will er nichts mehr von mir wissen. Warum muss ich nur immer so verdammt emotional und überspannt reagieren?! Ich bin echt nicht ganz normal.
Traurig hob Harry den Kopf und starrte hinaus in die Dunkelheit. Leise drangen wieder die Geräusche der Studenten am Lagerfeuer an sein Ohr.
Gerade erhob ein Mädchen die Stimme. Begleitet von fröhlichen Akkorden auf der Gitarre stimmte sie ein russisches Lied an.
"Ест ты, ест я, (Es gibt dich und mich)Мы с тобой не похоже (Wir sind verschieden)
И ты, и я (Sowohl du als auch ich)
Жить как все не можем (Können nicht so leben wie alle anderen)
Ты особенный! (Du bist was Besonderes!)
Открой глаза (Öffne die Augen)И пойми что ты напрасно (Und sieh, dass du umsonst=
Печальнен был (Geklagt hast)
Жизнь твоя прекрасна (Dein Leben ist wundervoll)
Ты один такой ! (Du bist einzigartig!)
Не важно как ты живёшь (Egal, wie du lebst)Не важно как ты поёшь (Egal, wie du singst)
Во всем мире ест один (Auf der ganzen Erde gibt es nur einen)
Единственный такой. (So wie dich.)
Попробуи проидти весь свет (Suche ruhig die ganze Welt ab)Другого такого нет (Noch so einen gibt es nicht)
Твоё лицо оно тебе однo данной (Dein Gesicht wurde nur dir allein gegeben)
Ты такой !" (So bist du!)
Harry hatte an der Uni ein paar Sprachkurse gemacht, genug, um Grundzüge des Spanischen und Russischen zu verstehen, außerdem ein paar Fetzen Latein. Er verstand nicht das ganze Lied, doch die Grundidee war ihm klar.Egal, wie sonderbar ich bin, ich bin ich, und das ist gut so.
Er schmunzelte, als die Stimme der Sängerin bei 'не важно как ты поёшь' vor unterdrücktem Lachen leicht ins Schwanken kam und schräg genug klang, um dem Vers besondere Ausdruckskraft zu verleihen. Egal wie du singst... Lachen aus mehreren Mündern klang aus dem Wald herauf.
Warum eigentlich nicht? Ich habe mich lange genug vor mir selbst und allen anderen versteckt. Setsuna ist immer so natürlich, und auch Myriel nimmt selten ein Blatt vor den Mund. Es scheint ihnen damit gut zu gehen. Was, wenn ich einfach auch mal so bin, wie ich mich fühle? Habe ich nicht auch das Recht dazu?
Der Gedanke gefiel Harry. Entschieden schob er alle seine Bedenken, Sorgen und Probleme beiseite. Etwas entspannter als zuvor ließ er sich zurücksinken. Die metallene Treppenstufe stieß scharf in seinen Rücken. Unbequem. Harry stand auf und begann, langsam die Treppe hinabzulaufen. Unten angekommen zögerte er kurz. Er sah an sich hinab. Im Licht der Sterne erkannte er auf seinem Umhang Blut, Brandflecken, tiefe Risse...
Nicht gut.
Er schloss kurz die Augen und konzentrierte sich auf seine Magie. Die Löcher schrumpften und verschwanden. Blutflecken und anderer Dreck liefen wie perlende Regentropfen an ihm hinab und versickerten im Erdboden. Schließlich verwandelte er noch seinen Umhang in Muggelkleidung. Dann war er bereit und stiefelte los in Richtung des Feuers. Es war Zeit, dass er wieder begann, zu leben.
"H...hallo?"
Die Unterhaltung am Feuer stoppte abrupt, während fünf paar Augen den Neuankömmling neugierig musterten. Der schwarzhaarige Mann stand etwas verklemmt da, wirkte aber harmlos. Also winkten die Studenten ihn näher heran. Einer fragte ihn, was ihn so spät noch in die Marienschlucht führe. Der Mann grinste verlegen und erklärte auf Englisch, dass er kein Deutsch spreche.
Augenblicklich wechselte der Sprecher zu einem akzentbehafteten, aber immerhin verständlichen Englisch. Außer zwei deutschen Studenten befanden sich am Lagerfeuer noch eine Russin, eine Chinesin und ein Amerikaner. Alle waren Studenten der allgemeinen Sprachwissenschaft. Sie waren hocherfreut, einen Mann mit reinstem britischen Englisch anzutreffen. Der Fremde war zunächst erstaunt, doch als der Amerikaner den Mund öffnete und ihm ein paar Fragen in breitem Redneck-English stellte, begann der Schwarzhaarige zu verstehen, wovon sie sprachen.
Er erzählte ein wenig von sich, dass er Kinder therapierte und in London wohnte. Den Grund seines Aufenthaltes in Deutschland umging er, so gut er konnte. Es war nicht sehr schwer, denn er schien in einer sehr touristischen Gegend gelandet zu sein, wo man an Besucher aus aller Herren Länder gewohnt war.
Bald kam wieder eine lebendige, angeregte Unterhaltung wie zuvor im Gange. Diesmal aber hörte Harry nicht von Ferne zu, sondern saß mitten unter den fröhlich lachenden und singenden Jugendlichen.
Jahre schienen von ihm abzufallen, als er sich vielleicht zum ersten Mal in seinem Leben erlaubte, einfach er selbst zu sein - ohne Sorgen wegen Dunkler Lords oder böser Familienmitglieder, ohne Verpflichtungen, ohne Zweifel. Er lachte lauthals über die Geschichten, welche die Studenten über ihre Kommilitonen und den einen oder anderen Professor erzählten. Bald fühlte sich Harry wohl genug, um selbst ein paar Anekdoten aus seiner Studienzeit an der Londoner Uni zum besten zu geben.
Gut versorgt mit einer heißen Kartoffel, einer gegrillten Zuchchini, einem Brötchen und einer Flasche deutschem Bier saß er im Kreis der lachenden und schwatzenden jungen Menschen und war einfach nur froh, am Leben zu sein.
Es wurde schon langsam hell, als die Studenten sich auf den Heimweg machten. Harry verabschiedete sich und ging in die entgegengesetzte Richtung davon, einfach um zu verbergen, dass er sich in der Gegend kein Stück auskannte.
Nun stand er wieder vor dem selben Problem wie am Abend zuvor. Wohin sollte er gehen? Es gab zum Vorabend jedoch einen gewaltigen Unterschied. Harry mochte nicht wissen, was er mit seinem Leben anfangen wollte, doch er wusste mit Sicherheit, dass er es von nun an genießen würde. Er war voller Zuversicht und Lebensfreude - etwas, das ihm vor so langer Zeit abhanden gekommen war, dass er erst jetzt, als er es wieder hatte, merkte, was ihm gefehlt hatte.
Es hilft alles nichts. Ich muss zurück nach England. Nach Hogwarts.
Harrys neu gewonnener Optimismus zog weite Kreise und berührte sogar Themen, die er bisher lieber gemieden hatte. Ron.
Er würde sich seinen Fehlern stellen. Er wusste jetzt, was er wollte. Nun, vielleicht wusste er nicht genau, was für eine Art von Beziehung er zu Ron haben wollte, doch er war sich ganz sicher, dass er die Freundschaft des jüngsten Weasley-Sohnes nicht verlieren wollte. Er musste sich unbedingt mit Ron versöhnen. Und danach? Wer konnte das schon sagen...
Harry war bei seiner 'Unterhaltung' mit Voldemort vieles klar geworden. Nicht die geringste seiner Erkenntnisse war es gewesen, dass seine Vorurteile gegenüber gleichgeschlechtlicher Liebe ihn zu einem unsympathischen, vorurteilsbehafteten Konservativen machten; das entsprach nicht unbedingt seinen Idealen oder auch nur seinem Selbstbild.
Noch war er kein zweiter Voldemort, aber Intoleranz und Vorurteile gegenüber einer Minderheit waren der sicherste Weg, um genauso verachtenswert zu werden. Es musste sich also schnellstmöglichst ändern!
Darum war er wild entschlossen, Ron und seiner Liebe zumindest eine Chance zu geben... wenn Ron ihn noch wollte.
Wenn er mich nicht mehr will, dann muss ich ihm eben einen neuen Grund dafür geben, mich zu wollen. Ich WERDE mich ändern!
Harry blieb stehen und blinzelte. Was waren denn das für Gedanken? Er wollte um Rons Aufmerksamkeit kämpfen?! Wo er noch vor wenigen Monaten nichts lieber wollte, als dass der Andere auf Abstand blieb?
Ganz langsam stahl sich ein Lächeln auf Harrys Gesicht. Vielleicht würde es ja gar nicht so schwierig werden, sich zu ändern, wie er zuerst gedacht hatte.
Inzwischen war er erneut am Fuß der Treppe angekommen, auf der er am Vorabend appariert war. Tief in Gedanken stieg er hinauf. Wieder ließ er sich auf eine der obersten Stufen sinken und sah nach unten.
Vor ihm lagen wie zuvor die Wipfel der Bäume. Etwas weiter rechts erkannte er die Lichtung, auf der sich die eingesäumte Feuerstelle befand, wo die Studenten gesessen hatten. Und geradeaus, jenseits der Bäume, wo er zuvor nur den sternenbesäten Nachthimmel wahrgenommen hatte... Dort war eine weite Fläche fröhlich im Winde schwappenden, blauen Wassers.
Harry staunte. War dies das Meer? Er überlegte angestrengt, wo Deutschland denn an ein Meer grenzte. Der Ärmelkanal fiel ihm ein. Doch etwas fehlte.
Kein Salz.
Er schmeckte kein Salz auf den Lippen, wenn er sie dem Wind aussetzte. Es musste sich um ein Binnengewässer handeln.
Wo bin ich nur gelandet???
Etwas beunruhigt begann Harry, auf den Fußballen auf und ab zu wippen. Ein nicht ungefährliches Unterfangen, wenn man bedachte, dass er auf einer schmalen Stufe an die hundert Meter über dem Boden stand.
Ich kann nicht apparieren, wenn ich nicht weiß, wo ich bin!¹
Was sollte er tun?
Er hatte von den Studenten ein wundervolles Abendessen bekommen; doch wie lange hielt er es noch in Deutschland aus, ohne Geld, ohne Sprache, ohne Reisepass? Es war ihm nicht in den Kopf gekommen, seine Kreditkarte mit in die Endschlacht gegen Voldemort zu nehmen. Ein unverzeihlicher Fehler, wie es schien. Er schnaubte amüsiert.
Es hatte auch keinen Sinn zu warten, bis ihn jemand abholen kam - niemand konnte wissen, wo er sich befand.
Das Unvermeidliche geschah und er verlor beim Wippen das Gleichgewicht.
"Aah!"
Harry bekam gerade noch das Geländer zu fassen und hielt sich keuchend daran fest. Gerade nochmal gutgegangen. Es wäre nicht besonders lustig gewesen, mehrere hundert Stufen bis zum See hinunter zu rollen.
Zitternd setzte er sich wieder auf die Stufe und schloss die Augen. Eine Weile blieb er so sitzen, bis ihn ein ein unerwartetes Geräusch veranlasste, sich verwundert umzusehen.
Flügelschlagen...?
Es klang beinahe wie ein Drache. Harry schauderte ein wenig beim Gedanken an das Trimagische Turnier, doch er war machtlos gegen seine eigene Neugier. Gab es denn in Deutschland wild lebende Drachen?
Das Rauschen der schlagenden Flügel wurde mit einem Mal ohrenbetäubend laut. Ein riesenhaftes, rotes Ungetüm tauchte über den Baumwipfeln auf und hielt direkt auf Harry zu. Er suchte fieberhaft nach seinem Zauberstab, konnte sich aber nicht erinnern, wo er ihn nach der Verwandlung seiner Garderobe hingesteckt hatte.
Voldemort ist keine vierundzwanzig Stunden tot und ich werde so unvorsichtig, dass ich einem gemeinen Raubtier zum Opfer falle?!
Der Drache war heran. Harry duckte sich, und die Klauen des Ungeheuers schwebten weit über seinem Kopf hinweg. Mit einem vorsichtigen Blick sah Harry, wie das Tier direkt über ihm auf einem Felsen landete und die Flügel zusammenklappte. Dann entdeckte er etwas, das seine Augen vor Erstaunen groß werden ließ. Vom Rücken des Drachen stiegen drei Gestalten. Eine davon kannte er nicht, doch die anderen beiden...
"Harry, endlich haben wir dich gefunden!"
"Setsuna?! Ron?!?"
A/N: Das erste Lied ist aus dem dritten Herr der Ringe-Film; das russische hat mir eine Freundin beigebracht, ich kenne leider weder Titel noch Herkunft.
¹Als ich diese Fic schrieb, las ich gerade begeistert Jordan's Rad der Zeit. In dieser Welt ist es fürs Reisen tatsächlich notwendig, den Ausgangspunkt gut zu kennen - diese Bedingung hat sich unbemerkt in meinen Harry Potter-Canon eingeschlichen. Sorry. :P
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