Schlangengrube | By : dime Category: German > Harry Potter Views: 4732 -:- Recommendations : 0 -:- Currently Reading : 0 |
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Bitte melden: Wer glaubt alles nicht, dass Harry einfach so sterben kann? ... -g-
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19. Ministerium für Zauberei, London
Now let the day
Just slip away
So the dark night
May watch over you
-'Nocturne', Secret Garden
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Draco unterhielt sich gerade blendend mit Tonks und Moody, als er merkte, wie Harry neben ihm sich versteifte. Der Blonde drehte sich gerade noch rechtzeitig zu ihm herum, um das Ende des grünen Lichtstrahls zu erkennen, der zwischen Harrys Schulterblättern verschwand.
"HARRY!!!"
Die Musik stoppte, Hexen und Zauberer unterbrachen ihre Unterhaltungen, alle standen still und beobachteten entsetzt, wie ihr gerade erst zurück gewonnener Held und Anführer dem Todesfluch zum Opfer fiel.
Während Draco Malfoy schluchzend neben seinem Verlobten-in-Spe (heute wollte er ihm den Verlobungsring geben!) zusammenbrach, suchte Severus die Menge nach dem Todesser ab. Er fand- Molly Weasley, die mit bleichem Gesicht erstarrt war, der Zauberstab war noch immer auf Harry gerichtet, überdeutlich konnte man die Verwirrung in ihren blass-braunen Augen sehen.
"NEIN VERDAMMT, DAS KANNST DU NICHT MACHEN!", schrie Draco, "DAS KANNST DU MIR VERDAMMT NOCH MAL NICHT ANTUN!!! NICHT JETZT, HARRY! NICHT NACH ALLEM, WAS WIR ZUSAMMEN DURCHGEMACHT, NACH ALLEM, WAS WIR ERREICHT HABEN!"
Unfähig, dem gebrochenen Jungen zu helfen, standen hunderte von Hexen und Zauberern in einem stummen Kreis um die beiden Jugendlichen am Boden und beobachteten das Drama, das auch ihr weiteres Leben beeinflussen würde.
Eben noch hatten sie anerkannt, dass Harry Potter kein Dunkler Lord war, hatten die Zukunft ihres Landes vertrauensvoll seiner Planung überlassen- und nun war er tot, ermordet von einer der überzeugtesten Kämpferinnen für das Licht.
"Du kannst jetzt nicht gehen, Harry", schluchzte Draco, "ich liebe dich doch."
Einige Augenblicke lang herrschte Stille; dann richtete der Malfoy-Erbe sich auf, seine Züge hart und entschlossen.
Molly Weasley wich angsterfüllt zurück, wurde von den Leuten hinter ihr festgehalten; doch der entschlossene und wütende Malfoy richtete seinen Zauberstab nicht auf sie, sondern- auf den leblosen Harry Potter.
"Ich lasse das nicht zu", grollte er. "Du hast schon so oft versucht, dich aus dem Leben zu stehlen, wie kommst du auf die Idee, gerade jetzt würdest du es schaffen? Wenn aufgeschlitzte Pulsadern, Sprünge aus dem Fenster, der Missbrauch durch deine Muggel und selbst der Dunkle Lord dich nicht umgebracht haben, wieso glaubst du, eine einfache Verrückte wie die da würde es schaffen? Nein, ich WEIGERE mich, das zu glauben! Hast du gehört, Harry Potter? Du KANNST noch nicht tot sein!!!"
Die Leute starrten den Blonden verwirrt und entsetzt an. Auch Molly wunderte sich; all das hatte Potter schon hinter sich?
Wilde Magie erwachte mit einem Mal um Draco, kleine Flämmchen tanzten auf seinen Armen und den ausgestreckten Zauberstab entlang.
"Severus, hilf mir!", war das Letzte, was er sagte, bevor er einen einfachen Heilzauber aussprach.
Es war alles, was er von Heilmagie wusste, und würde unter normalen Umständen nicht mal reichen, um einen gebrochenen Arm zu richten; doch die schiere Kraft der Wilden Magie, die seine Verzweiflung und Entschlossenheit freigesetzt hatten, machte den Spruch zu etwas Anderem, etwas Größerem.
Es zerrte an seiner Magie, erschütterte ihn bis ins Innerste. Der Spruch wollte wirken, doch die Magie, die er fand, reichte nicht aus; der junge Zauberer würde in wenigen Sekunden vollkommen ausgebrannt sein, und noch immer fehlte dem Spruch die nötige Kraft, um zu wirken.
Endlich erwachte Severus neben ihm aus seiner Starre und unterstütze seinen ehemalige Schüler mit einem weiteren Heilspruch, der Harrys leblosen Körper in ein blaues Licht hüllte. Jetzt war nicht der Zeitpunkt, den Sinn der Aktion in Frage zu stellen; wenn er nichts tat, war Draco bei Anbruch der Dunkelheit ein Squib!
Er bemerkte aus dem Augenwinkel, wie Hermine Granger neben ihm den Zauberstab zückte und einen sehr fortgeschrittenen Heilzauber sprach. Ganz die Streberin, dachte er wie so oft; doch diesmal fehlte dem Gedanken jegliche Spitze.
Der Zauber des Mädchens pulsierte in einem sanften Rot. Er verband sich mit seinem Blauen und beide Sprüche wanden sich um Dracos, der wie ein spürbares Prickeln in der Luft lag und die anderen Sprüche in sich aufzusaugen versuchte.
Auch Tonks und Moody schlossen sich wenig später den Dreien an. Bald stand ein Großteil der Schwarzen Schlangen hinter ihnen, abgesehen von den Wenigen, die weiter hinten in der Menge feststeckten.
Die umstehenden Menschen beobachteten gebannt das Schauspiel, niemand wagte zunächst, sich zu rühren. Doch dann begannen Hexen und Zauberer, erst einer, dann zwei, dann immer mehr, ihre eigenen Sprüche zu denen der Schlangen hinzuzufügen. Sprüche aller Level, leichte, schwere, schwarz- und weißmagische, sogar einige professionelle Heilzauber vermengten sich mit dem Spruch, den Draco begonnen hatte.
Eine junge Hexe in Muggelkleidung sprach einen allgemeinen Heilzauber gegen Schürfwunden; ein Unsäglicher murmelte etwas auf Altgriechisch, das sich als türkisfarbener Nebel über sein Ziel senkte; ein altes Ehepaar verschränkte die Hände und sprach gemeinsam einen Spruch gegen gebrochene Herzen.
Dracos Zauber sog all die magische Energie auf und verband sie; bald leuchtete der tote Junge-der-damals-überlebte in allen Farben des magischen Regenbogens.
Plötzlich wichen diejenigen Zauberer, die bisher nur als Zuschauer dabei standen, mit einem furchtsamen Aufschrei zurück: der Ungarische Hornschwanz, der zuvor hoch über dem Platz seine Kreise gezogen hatte, kam in steilem Sinkflug auf die Tribüne zugeschossen.
Er ließ zwei rothaarige Zauberer neben der Plattform fallen, die er am Rand der Menschenmenge aufgelesen hatte, und landete dann selbst auf den Brettern, um seinem Reiter den Abstieg zu erlauben.
"Charlie, was soll der Quatsch?!", fragte Fred zornig. Sein großer Bruder deutete nur mit ausdruckslosem Gesicht auf den am Boden liegenden Zauberer vor der Bühne und erklärte: "Wir müssen Draco helfen."
Fred und George, die zuvor vergeblich versucht hatten, zum Zentrum der plötzlich entstandenen Menschentraube vorzudringen, erbleichten. "Was...?"
Charlie warf einen grimmigen Blick auf seine Mutter, Molly Weasley, die ihre drei totgeglaubten Söhne mit weit aufgerissenen Augen ansah. Noch immer hielt sie den Zauberstab in der Hand, mit dem sie den Todesfluch auf den Jungen gesprochen hatte, der ihr die Familie genommen hatte- oder so hatte sie zumindest bis eben gedacht.
"Mom hat den Avada Kedavra gesprochen", sagte Charlie tonlos. Molly sah, wie die Gesichter der Zwillinge alle Farbe verloren. Fred hob seinen Zauberstab und richtete ihn auf sie.
"Nicht!", ertönte da die Stimme Arthur Weasleys. "Es gibt jetzt Wichtigeres zu tun!"
Molly, Fred und George wandten sich zu der Stelle um, an der sich der Familienvater der Weasleys endlich aus der Menschenmasse kämpfte.
"Draco glaubt, dass er Harry zurückholen kann. Ob er Recht hat, weiß ich nicht, aber wenn wir nicht helfen, brennen er, Hermine und Severus sich aus! Sie stehen im Zentrum des Zaubers, wenn er misslingt, haben wir hier bald eine Bande von Squibs!"
Alle Weasleymänner sahen einander einen Moment an, bevor sie gemeinsam die Zauberstäbe hoben und ihren ältesten, gut gehüteten Familienzauber sprachen. Es war ein geheimer Heilzauber, der seit den Tagen Merlins in ihrer Familie weitergereicht wurde. Sonnengelbes Licht schoss wie eine Flutwelle aus den Zauberstäben der vier Weasleys auf Harry Potter zu, den sie alle vor vielen Jahren stillschweigend als neues Familienmitglied aufgenommen hatten.
Das gelbe Licht umrundete die vielen farbigen Zauber, die Harry umrundeten, traf schließlich auf den darunterliegenden Heilzauber Dracos und verband sich mit diesem. Ein heller Blitz leuchtete auf.
Draco hatte die Augen vor dem grellen Licht geschlossen. Als er sie wieder öffnete, merkte er, dass die Farbe der Heilzauber sich geändert hatte. Besser gesagt, sie war verschwunden. So, wie die Vermischung aller Farben endlich Weiß ergab, hatte dieser letzte gelbe Spruch die anderen Farben neutralisiert.
Der Körper seines Geliebten leuchtete jetzt in einem blendend hellen, strahlend weißen Licht, das sich zu bewegen und zu pulsieren schien wie ein lebendes Wesen. Er bemerkte, wie Percy Weasley sich seinen Brüdern und seinem Vater anschloss und spürte, wie eine weitere Welle durch die beinahe greifbare Magie über Harry ging. Dracos aus Liebe gesprochener Zauber hatte es geschafft, dass die vorigen Zauber zusammen wirkten und einander nicht behinderten; doch erst der alte Zauber der Familie jener Frau, gegen deren Todesfluch all diese Zauber sich richteten, hatte die Macht, ihre Magie zu vereinen.
Draco liefen heiße Tränen über die Wangen, als er beobachtete wie Harrys Körper, umhüllt vom gemeinsamen Heilzauber von hunderten von Hexen und Zauberern, immer undeutlicher wurde und vor seinen Augen verschwamm, fast als würde er sich in dem Meer aus purer Energie auflösen.
Noch immer hielt er seinen Zauberstab fest auf Harry gerichtet und ließ all seine Liebe und all seine Magie hinein fließen. Es war nicht mehr viel da. Während seine Liebe mit jeder Minute zu wachsen schien, war seine Magie begrenzt.
Er fühlte, wie die Welt um ihn herum zu schwanken begann.
Harry!, war sein letzter Gedanke. Dann wurde ihm schwarz vor Augen.
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Molly Weasley blickte starr auf die fünf Mitglieder ihrer Familie, die verzweifelt versuchten, den Menschen zu retten, von dem sie geglaubt hatte, er habe sie alle entführt oder ermordet. Wenn sie am Leben waren... was hieß das dann für Potter? War er etwa doch kein Mörder?
Sie ließ die Blicke über die Zauberer schweifen, die um den gefallenen Dunklen Lord versammelt waren und versuchten, ihn zurück ins Leben zu rufen. Mit einem Stich in der Brust erkannte sie Hermine Granger. War das Mädchen nicht auch von Potter entführt worden?
Dann wurden ihre Augen, die bereits weiter aufgerissen waren, als es eigentlich möglich sein sollte, plötzlich glasig vor Tränen, als sie den Jungen an Hermines Seite erkannte. "Ron!!!"
Ihr Sohn hörte sie nicht, seine ganze Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf den Schwarzhaarigen, der noch immer leblos vor ihm am Boden lag.
Mollys Augen saugten sich an Ron fest. Da stand er, ihr Sohn, bleich, verängstigt, mit Tränen auf den Wangen, doch offensichtlich unversehrt. Sie konnte sich nicht sattsehen.
Es dauerte jedoch nicht lange, da bildete sich eine steile Falte auf ihrer Stirn. Ron schwankte. Sie ließ den Blick über die anderen Zauberer schweifen. Auch der Rest ihrer Familie sah nicht gut aus. Arthur stützte sich mit der Hand auf Percys Schulter ab, der wiederum nur noch von einem Arm aufrecht gehalten wurde, welchen einer der Zwillinge um ihn gelegt hatte, der sich seinerseits auf den Rand der Rednerbühne lehnte.
Fast alle der anwesenden Zauberer bis auf wenige Reporter und ein paar Magier, die sich prinzipiell lieber aus Ärger heraus hielten, hatten mittlerweile ihre Zauberstäbe auf Harry Potter gerichtet. Und alle waren am Rande der Erschöpfung.
Molly merkte, dass sich niemand mehr um sie kümmerte, sie war frei. Mit fünf beherzten Schritten überwand sie die Distanz zu ihrer Familie und warf ihre Arme um den Hals ihres Mannes. "Arthur, hör auf! Du bringst dich noch um!"
Arthur Weasley sah seine Frau mit schmerzverzerrtem Gesicht an, während er den letzten Rest seiner Magie in den alten Heilzauber fließen ließ. "Besser, als jemand anderen umzubringen", knirschte er.
Molly starrte ihn entsetzt an. Sie ließ die Hände sinken und konnte nur noch hilflos beobachten, wie sechs Mitglieder ihrer Familie mit größter Entschlossenheit daran arbeiteten, sich selbst in Squibs zu verwandeln.
Plötzlich knickten Freds Beine unter ihm weg. Er ging zu Boden; sein Vater, Percy und George fielen mit ihm. Molly versuchte Arthur aufzufangen, wurde aber selbst umgestoßen, als ein anderer Zauberer auf sie stürzte. Überall auf dem Hof taumelten Hexen und Zauberer und brachen bewusstlos zusammen.
Jene Reporter, die nicht das Bewusstsein verloren, hielten mit verstörter Miene ihre Federn und Kameras umklammert, um das unglaubliche Bild für die Nachwelt zu bewahren. Das Magische Radio hielt schon seit dem Beginn der Versammlung einen Großteil der britischen Hexen und Zauberer in seinem Bann. Jetzt hörten auch die letzten auf mit was immer sie auch zuvor getan hatten, um sich ganz der zittrigen Stimme des Reporters zu widmen. Einen gemeinsamen Spruch so vieler magischer Personen hatte es noch nie gegeben. Was würde passieren?
Molly war einer von etwa zwanzig Menschen, die noch bei Bewusstsein waren, als sich die Farbe des Lichtes um den gefallenen Harry Potter veränderte. Das Weiß verdunkelte sich. Es durchlief ganz langsam alle Farben des Spektrums und zog sich dabei immer enger über dem Herzen des jungen Zauberers zusammen. Endlich wurde es schwarz und beinahe kompakt.
Und dann war es verschwunden.
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