Von Engeln und Zauberern | By : dime Category: German > Harry Potter Views: 4192 -:- Recommendations : 0 -:- Currently Reading : 0 |
Disclaimer: I do not own the Harry Potter book and movie series, nor any of the characters from it. I do not make any money from the writing of this story. |
[edited 17.02.2015, neu formatiert]
A/N: Ich tu mal einfach so, als könne Kato Englisch, sonst wird's zu kompliziert...
A/N2: Ich weiß, von Schutzengeln für normale Menschen ist bei Kaori Yuki nie die Rede. Aber ich fand den Gedanken einfach zu herrlich, dass irgend ein armes Schwein ständig versuchen muss, Harry am Sterben zu hindern... ; )
8. Kato
Guardian Angel,
Guardian angel stay with me!
I'm on my knees...
-Kelly Family, 'The Wolf'
"Kato-kun?", rief Setsuna überrascht.
"Was dagegen?"
"Du bist es tatsächlich!", rief Setsuna erfreut. Er schloss den anderen in eine überschwengliche Umarmung.
"Wie kann das sein? Du warst doch vor den Toren zurückgeblieben. Ich dachte, deine Seele hat den Kreislauf der Wiedergeburt für immer verlassen!"
"Hat Uri-uri gedeichselt. Ich habe zwar noch keinen Engels- oder Menschenkörper, aber ich stehe ganz oben auf der Warteliste, falls was frei wird", sagte er mit gut gelauntem Sarkasmus. "Das hier ist nur wieder ein Schrottprodukt, das Raziels Mechaniker -du erinnerst dich, der Typ, an den du meinen Pflanzenfaser-Körper verkauft hast?- zusammengebastelt hat. Ist der Prototyp seiner neuen Serie, nach dem Vorbild meines Armes, den er damals abgestaubt hat."
Setsuna hatte nur halb zugehört. "Ich bin so froh, dass du hier bist! Ich hatte nicht damit gerechnet, dich jemals wieder zu sehen!"
"Unkraut vergeht nicht. Müsstest du doch eigentlich wissen. Oh, hallo Sara-chan."
Die Angesprochene erwiederte den Gruß mit einem Lächeln. "Hat Raziel dich geschickt?", fragte sie nun.
"Ja, der ehrenwerte Präsident der himmlischen Demokratie- naja, zumindest soll es das mal werden, wenn's fertig ist- will wissen, warum ein gefallener Rebellenengel ihm während einer wichtigen Konferenz mit den Satanen so ins Ohr schreit, dass ihm Hören und Sehen vergeht. Ich muss dir gratulieren, Kleiner, das hast du sauber gemacht", sagte er mit einem Grinsen, an Setsuna gewandt.
"Männer", stöhnte Sara.
"Ups", machte Setsuna. "Ich wollte ihn nur mal fragen, was aus dem Schutzengelsystem geworden ist. Warum hat dieser Mensch keinen?", fragte er und deutete auf Tom, der das Geschehen mit offenem Mund und groooßen Augen verfolgt hatte. Er würde wohl seine Erwartungen an die Normalität herunterschrauben müssen, sonst würde sich diese Grimasse noch auf seinem Gesicht festsetzen. Er trug sie in letzter Zeit entschieden zu oft.
Während Tom sich bemühte, sein Gesicht wieder in Ordnung zu bringen, musterte Kato ihn scharf. Dann fragte er: "Bist du zufällig Harry Potter?"
Tom war baff. Woher kannte ihn dieser Wildfremde? War er etwa tatsächlich ein Zauberer? Auf welcher Seite stand er?
Als er nicht antwortete, sondern nur wild in die Luft starrte, fragte Kato erneut: "Also? Bist du?"
"Was wäre, wenn?", fragte Tom nun mistrauisch.
"Nun, das Alter könnte ja stimmen... Die Gerüchteküche des Himmels hat sich eine Zeit lang intensiv mit diesem Menschen beschäftigt. Ich habe gehört, dass vor etwa dreißig Jahren ein Schutzengel bei der Arbeit beinahe gestorben wäre. Sie hat den Job an den Nagel gehängt und ist auf Kur gefahren. Erst zehn Jahre später hat sich ein Nachfolger gefunden. Doch der befand nach einem Jahr, dass ihm der Job zu anstrengend sei. Sein Nachfolger wiederum sah sich der Aufgabe ebenfalls nicht gewachsen und übergab den Posten einem I-Kind. Das gab sich redliche Mühe und hielt zwei Jahre durch, bevor es zusammenklappte.
"Seitdem war die Stelle unbesetzt. Man hatte den Menschen namens Harry Potter wohl aufgegeben. Wenn er sich unbedingt andauernd in Lebensgefahr begeben muss, so lautete der allgemeine Konsens, dann soll er auch irgendwann dabei sterben, schicksalhafte Prophezeiung her oder hin. Wir waren erstaunt, als er zwei Jahre später immer noch lebte. Mittlerweile hat sich wieder jemand gefunden, der bereit war, den Posten als sein Schutzengel zu übernehmen. Von ihr sind bisher keine Beschwerden gekommen", schloss Kato. Neugierig setzte er dann hinzu: "Also, bist du Harry Potter?"
Setsuna sah mit zweifelndem Blick zwischen Tom und Kato hin und her. "Also weißt du, Kato, ich habe noch nie einen ruhigeren und weniger draufgängerischen Menschen als Tom gesehen. Irgendwie passt er nicht wirklich auf deine Beschreibung dieses Harry Potters..."
"Und genau das ist mein Problem", schaltete sich Tom in das Gespräch ein. "Es stimmt, was Sensei Aoyama heute sagte: meine Vergangenheit hat mich eingeholt. Ich war tatsächlich mal Harry Potter. Das ist jetzt fünfzehn Jahre her und ich habe mein Möglichstes getan, um mein früheres Leben zu vergessen. Doch natürlich will das Schicksal es anders. Ich wette, die Prophezeiung ist immer noch gültig. Und einer muss von der Hand des anderen sterben. Wie ich Trelawney dafür hasse, dass sie diesen Mist von sich gegeben hat!"
Er drehte sich mit wütend blitzenden Augen zu Kato um. "So, einen Schutzengel soll ich gehabt haben? Der hat seine Arbeit wahrhaftig schlecht gemacht, da er mich nicht zusammen mit meinen Eltern hat sterben lassen. Stattdessen hat er dafür gesorgt, dass ich am Leben blieb und zehn Jahre lang bei meiner Tante und meinem Onkel aufwuchs, die mich hassten.
"Ich vermute mal, der nächste Schutzengel hat sich dann gemeldet, als ich in Hogwarts war. Klar, auf der Schule, weit fort von meinen grausamen Verwandten, sollte man ja meinen, dass mein Leben ruhiger verliefe und der Schutzengeljob einfacher wäre. Aber nein, ich muss ja den übelsten Zauberer des letzten Jahrhunderts zum Feind haben, der sich alle Mühe gibt, das Versäumte nachzuholen und mich umzubringen. Und jedes Jahr scheitert er wieder und ich muss über die Ferien zu meinen Verwandten. Wieso haben diese Schutzengel sich eigentlich immer bemüht, mich am Leben zu halten? Mich sterben zu lassen, wäre gnädiger gewesen! Aber nein, ich sollte weiter leiden, damit ich irgendwann diese ver****** Prophezeiung erfüllen und zum Mörder werden könnte.
"Du sagtest, nach dem vierten Schuljahr habe sich kein Schutzengel mehr gefunden und man wollte mich sterben lassen? Weißt du, warum es nicht geklappt hat?" Tom war auf den milde erstaunten Kato zu getreten, hatte ihn am Hemd gepackt und schüttelte ihn. "Ich kann dir sagen, warum. Weil mein Pate an meiner Stelle gestorben ist. Er war zehn Jahre unschuldig in Azkaban gesessen, und ich sage dir, das Zauberergefängnis ist ein ebenso großer Alptraum wie die Dursleys - wo war sein Schutzengel da eigentlich? Machte der vielleicht grade Ferien auf Elba?
"Und endlich kommt mein Pate frei und macht mir Hoffnungen auf eine Familie, jemanden, der mich liebt, ein Zuhause - und was passiert? Er stirbt, als er mich verteidigt, und ich bleibe wieder alleine zurück und muss erneut zu den Dursleys. Und in dem Jahr hat mein Onkel entgültig den entscheidenden Schritt getan und mich so sehr kaputt gemacht, dass Myriel es nach fünfzehn Jahren immer noch nicht ganz geschafft hat mich wieder zusammen zu setzen. Ich habe ihn dafür getötet. Und alles verloren, was ich bis dahin im Leben hatte. Freunde, Ideale, eine Zukunft - es war nicht viel, und immer überschattet durch diesen Psychopathen, der mich umbringen wollte, aber es war besser als nichts. Und plötzlich hatte ich nichts.
"Erst Myriel hat mir später wieder eine Art Leben angeboten. Ich nehme an, ihr ist es zu verdanken, wenn sich jetzt wieder Schutzengel in meine Nähe wagen. Aber weißt du was? Wenn ich wirklich wieder in die Zaubererwelt zurück muss, dann warne diesen Schutzengel lieber vor: er soll sich ganz schnell aus dem Staub machen. Denn was dann mit mir passiert, wird vermutlich sehr unschön. Wenn mich meine früheren Freunde nicht auseinander nehmen, dann tun es meine Feinde. So oder so, mein Schutzengel wollte ich dann lieber nicht sein -
"Salmissra, was machst du denn hier?"
Die anderen fünf Leute, die Tom während seines wütenden Monologs mit wachsendem Entsetzen angestarrt und nur kurz die Blicke von ihm gelöst hatten, als die Glühbirnen in der Tischlampe und der Deckenlampe anfingen zu flackern, senkten nun allesamt verblüfft die Augen, um zu sehen, was Tom dazu bewogen haben könnte, seinen Tonfall so plötzlich von tiefster Verbitterung zu höflicher Ruhe zu ändern. Sie sahen eine kleine Schlange, die aus dem Schlafzimmer herübergekommen war und sich nun schnell an Toms Bein hinaufwand, bis sie um seine Schultern lag und ihm direkt in die Augen sehen konnte.
Sie staunten nicht schlecht, als Tom nicht nur absolut gelassen blieb, sondern auf das Zischen der Schlange auch noch mit einem sehr authentisch klingenden eigenen Zischen antwortete.
Myriel schwankte. Sie hatte immer noch mit Setsunas Erzählung und Katos plötzlichem Erscheinen zu kämpfen. Man sollte meinen, nach Toms Geschichte könne sie so schnell nichts mehr schocken. Aber... erst Zauberer und jetzt auch noch Engel? Das war alles ein wenig viel an einem Tag.
"Sag mal, Kato...", wandte sich Setsuna an seinen Freund, "kann ich ihm meinen Schutzengel leihen? Er scheint ihn nötiger zu haben."
"Bist du krank, Mann? Du weißt doch, dass Alexiels Lover deinen schon vor Jahrhunderten beiseite geräumt hat. Und, nimm's mir nicht übel, aber so, wie du dich im Himmel aufgeführt hast, bräuchte es mehr als nur ein Wunder, damit irgend jemand sich anmaßen würde, für dich den Schutzengel zu spielen."
"Oh..." machte Setsuna mit einem leicht dümmlichen Grinsen. "Mmmh... Ich schätze mal, Sara hat in dem Fall auch keinen mehr. Aber... wie kann es dann sein, dass Sara den Unfall neulich praktisch unbeschadet überstanden hat?" Während Kato zu einer Antwort ansetzte, richtete sich Toms Aufmerksamkeit auf Myriel.
"Sag mal, bin ich die Einzige, die das Gefühl hat, bisher in einer anderen Welt gelebt zu haben, oder geht dir das auch so? Hast du eine Ahnung, wovon die hier reden?", wandte die sich gerade verstört an Tiara. Die Elfjährige zuckte mit den Schultern und erwiderte den Blick der älteren Frau ratlos.
"Na, wenigstens du bist auch normal", seufzte Myriel, froh, etwas gefunden zu haben, woran sie sich festhalten konnte.
In dem Moment segelte eine Eule durch das offene Fenster herein und ließ sich vor Tiara auf dem Tisch nieder. Im Schnabel hielt sie einen Brief aus Pergament, der mit smaragdgrüner Tinte beschriftet war.
"Na sowas, Tiara", sagte Tom, "Du bist also eine Hexe?"
Myriel fiel in Ohnmacht.
Zwei Tage später saßen Tom, Myriel, Tiara, Sara, Setsuna und Salmissra erneut zusammen am Tisch. Mittlerweile hatte jeder Gelegenheit gehabt, den anderen seine Geschichte zumindest in den Grundzügen zu erklären, was im Großen und Ganzen ohne weiteren Unglauben aufgenommen wurde - Beweise hatte man ja genug gesehen. Selbstverständlich war Tiara während großer Teile von Harrys Erzählung nach draußen zum Spielen geschickt worden, was sie sehr verärgert hatte, da sie natürlich so viel wie möglich über die Zaubererwelt wissen wollte - wo sie doch bald selbst ein Teil von ihr werden sollte.
Während Sara und Setsunas Bericht ihrer Erlebnisse hingegen hatte Harry immer wieder um kleine Pausen gebeten, um für Salmissra zu übersetzen. Am Vorabend, nachdem die anderen gegangen waren, hatte er ihr auch seine eigene Geschichte erzählt, ohne irgend etwas auszulassen - dabei hatte er selbst die Mudos noch mit einigen der hässlicheren Details verschont. Doch die kleine Schlange hatte nicht locker gelassen, und so hatte er ihr schließlich sogar von seinen Selbstmordversuchen in den ersten fünf Jahren bei Myriel sowie von seinen zahlreichen Minderwertigkeitskomplexen und Selbstzweifeln erzählt.
Sie war das einzige Wesen in seinem momentan doch eher kleinen Bekanntenkreis, von dem er erwarten konnte, dass sie ein unvoreingenommenes und schonungslos ehrliches Urteil über seine Taten abgab.
Er war erstaunt gewesen, als Salmissra am Ende seiner Erzählung nicht voller Abscheu erklärte, dass sie von Harry Potter mehr erwartet hatte, und sich aufgemacht hatte, um ihn zu verlassen und wieder in den Krieg zu ziehen. Nein, statt dessen hatte sie nur leise und nachdenklich gezischt und schließlich ruhig gesagt: ::Jetzt verstehe ich...::
Sie konnte sich zwar kein genaues Bild davon machen, was es war, das Toms Onkel ihm angetan hatte (sie hatte Todesser dabei beobachtet, doch immer nur von weitem). Aber sie hatte die grausamen Auswirkungen des Cruciatus-Fluch am eigenen Leib erfahren und es war ihr nicht entgangen, dass Tom beim Gedanken an den Cruciatus relativ ruhig blieb, bei der Erwähnung seines Onkels jedoch immer noch erbleichte und Probleme hatte, weiter zu sprechen.
Ja, sie konnte jetzt besser verstehen, warum Harry Potter sich so verändert hatte.
Doch sie hatte während seiner Erzählung auch eine Ahnung von dem Menschen bekommen, der er einst gewesen sein musste; damals, noch bevor sie geboren worden war. Wenn er von seinen Freunden sprach, von der DA, von den Weasleys, und von Hogwarts, dann sprach tiefe Trauer aus seinem Blick und seinen Worten - aber da war auch eine Sehnsucht, eine versteckte Hoffnung und ein Funken, der nur darauf zu warten schien, wieder aufzuglühen. Was immer er selbst auch sagen mochte, Harry Potter war noch nicht gestorben. Er schlief nur.
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