"1,2,3,4 Eckstein, alles muss versteckt sein...“ | By : mieseKatze Category: German > Television Views: 1150 -:- Recommendations : 0 -:- Currently Reading : 0 |
Disclaimer: Ich habe keinerlei Rechte an Supernatural. Es handelt sich hierbei um ein Fanfiction, an dem ich weder Geld verdiene noch sonstige Vorteile ziehe! |
Und wie immer:
♥-lichsten Dank an meine Beta Selene!^^
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-6-
Sam hatte für
heute genug von Autos, Tankstellen und endlosen Straßen. Nachdem sie zwischen
Fort Worth und Dallas von einem Stau in den anderen geraten waren und so die
zwei Stunden wieder verloren hatten, die sie durch schnelles Fahren vorher
eingespart hatten, war die Weiterfahrt zwar zum Glück ereignislos verlaufen,
doch inzwischen war es fast 23 Uhr und Sam wollte langsam für die Nacht Halt
machen.
Gerade
steuerte er den Impala über den leere I-49 durch Alexandria, während Dean aus
dem Beifahrerfenster starrte und überraschender Weise schon vor einiger Zeit
aufgehört hatte, sich über Sams ´Weiber-Rock` zu beschweren, der aus der Anlage
dudelte.
Sobald sie
die Innenstadt hinter sich hatten, würde er am nächstbesten Motel stoppen und
sofort alle Viere von sich strecken. Über zehn Stunden hinterm Steuer forderten
langsam ihren Tribut.
Er gähnte und
stupste dann seine Bruder an.
„Hey, ich
halt’ nachdem wir aus der Stadt raus sind an, ich hab keine Lust mehr zu fahren
und außerdem tun meine Beine weh ...“
Dean grunzte
nur zustimmend, befand es aber nicht für nötig, sich zu ihm umzudrehen.
Sam
schüttelte nur leicht den Kopf und beschleunigte dann den Wagen auf dem fast
leeren Interstate.
Als ein
Schild eine Abfahrt in die Stadt anzeigte, richtete sich Dean plötzlich mit
einem Ruck auf.
„Fahr da
runter!“
Sam sah ihn
leicht verwirrt an.
„Was ...
wieso? Wir sind doch gleich raus aus der Stadt. Warum soll ich …“
Dean
unterbrach ihn scharf:
„Frag nicht,
mach einfach, nimm die verdammte Abfahrt!“
Sam verdrehte
die Augen, trat auf die Bremse und bekam so die Ausfahrt gerade noch mit leicht
quietschenden Reifen.
„Ist deine
Karre ...“,
kommentierte
er trocken, doch Dean schien ihm gar nicht zuzuhören. Sein Blick richtete sich
auf die vor ihnen liegende Strasse und er kaute konzentriert auf seiner
Unterlippe.
Rechts
führten Bahngleise an ihnen vorbei, vereinzelt waren dahinter Häuser zu sehen.
Sam warf
seinem Bruder einen Blick zu, der nur zu deutlich ausdrückte, wie sehr er an
dessen Verstand zweifelte, doch vorerst sagte er lieber nichts mehr und fuhr
weiter gerade aus.
„Da vorne,
bieg da rechts ab!“
Dean klebte
jetzt fast an der Windschutzscheibe.
Sam seufzte
nur und bog dann brav in die genannte Straße ein, die links und rechts von
Häusern gesäumt wurde.
„Zufrieden?“
„Fahr ...
fahr einfach weiter ... ich erklär’s dir später ...“
Er kaute
immer noch auf seiner Lippe herum und stierte in die Dunkelheit jenseits der
Autoscheinwerfer.
Links von
ihnen tauchte eine Tankstelle auf, dahinter, ein paar Häuser weiter, eine
kleine Bar.
Dean deutete
hektisch auf den Parkplatz vor dem Lokal.
„Halt da an
... dort ist es!“
Noch bevor
Sam fragen konnte, war sein Bruder schon aus dem noch laufenden Auto gesprungen
und lief zu einem dunkeln Wagen, der im Schatten des Hauses parkte. Dort ließ
er sich auf die Knie herhab und fuhr mit der Hand fast zärtlich über den
Kotflügel.
Sam stellte
den Impala ab, stieg dann aus und näherte sich langsam dem anderen. „Dean, was
ist los ... was soll das alles? Und was machst du an dem Auto?“
Er stellte
sich hinter ihn und versuchte über seine Schulter hinweg herauszufinden, was
zum Teufel Dean an dieser altern Karre so faszinierend fand.
Als sein
Bruder dann die unregelmäßigen Kratzer nachfuhr, die das Metall bedeckten und
ihn von unten breit angrinste, fiel der Groschen.
„Die Kinder
von denen du geträumt hast ... du meinst, das hier hat was damit zu tun?“
Dean nickte
nur und wand sich dann wieder dem Schriftzug zu.
*****
Wenig später saßen die Brüder sich in der kleinen Bar an einem der
hinteren Tische gegenüber, jeder mit einem Bier in der Hand und Dean erzählte
Sam, wie er von dem zerkratzen Auto und seinem Stellplatz erfahren hatte.
Trotz
Wochenende war in der Gaststätte nur wenig los. Ein paar ältere Männer saßen am
Tresen und ein junges Pärchen spielte Billard an dem Pooltisch in der anderen
Ecke. Sie hatte also ihre Ruhe und mussten nicht mit neugierigen Mithörern
rechnen.
Während der
Fahrt hatte Dean von seinen Träumen, dem Vorkommnis in der Tankstelle und der
Erkenntnis an diesem Morgen erzählt.
Er hatte auch
versucht, Sam das beklemmende Gefühl aus seinen Träumen zu schildern, doch
hatte schnell wieder frustriert aufgegeben. Er konnte nicht in Worte fassen,
was er erlebt hatte.
Sam hatte nur
verständnisvoll gelächelt und nichts weiter darauf gesagt.
Falls Dean
bei der plötzlichen Erinnerung an die letzten beiden Nächte etwas rot geworden
war, würde er das natürlich jederzeit vehement leugnen.
Nun zupfte er
am Label seiner Bierfalsche herum, trank noch einen Schluck und begann dann zu
schildern, was eben vorgefallen war.
„Vorhin, an
der Ausfahrt, direkt am Straßenrand, stand ein kleiner Junge. Er deutete nur
mit ausgestrecktem Arm auf die Ausfahrt und verschwand dann.“
Dean nahm
einen großen Schluck aus der Bierflasche und vermied es, Sams abwartendem Blick
zu begegnen.
„Das gleiche
ist dann nochmals an der Abzweigung und vor dem Parkplatz der Bar passiert, nur
dass der Junge da direkt vor dem Auto stand.“
Er starrte
auf die Flasche und zupfte weiter am Etikett herum, um dann schließlich doch
seinen Blick zu heben und Sam in die Augen zu sehen.
„Ich bin mir
sicher, dass das der selbe Junge war, den ich auf dem Bild in der Zeitung heute
Morgen gesehen hab.“
Sam erwiderte
seinen Blick ernst.
„Denkst du es
war ein Geist? Wie eine Vision hört sich das alles inzwischen nämlich nicht
mehr an ...“
Dean zuckte
nur etwas hilflos mit den Schultern.
„Ich weiß es
nicht genau, aber vermutlich ist es einer, nur eben kein ruheloser Rachegeist,
sondern jemand der Hilfe braucht. Jedenfalls will ich gleich mal mit demjenigen
reden, dem der BMW da vor der Tür gehört. Vielleicht gibt’s da irgendwelche Anhaltspunkte.“
Statt seinen
Tatendrang zu unterstützen runzelte Sam nur die Stirn.
„Was willst
du denn sagen? ,Entschuldigung, die Kratzer an Ihrem Wagen, kann es sein, dass
die von einem Geist sind?’ Dean, es ist mitten in der Nacht, lass uns morgen
überlegen, was wir unternehmen. Ich bin müde und wir müssen immer noch ein
Motel finden.“
Er
unterstrich seine Worte mit einem Gähnen.
„Morgen früh
sehen wir dann weiter. Jetzt noch was zu unternehmen ist übereilt, unüberlegt
und bringt wahrscheinlich sowieso nichts! Ich frag mal kurz den Wirt, ob es
hier in der Nähe irgendeine Übernachtungsmöglichkeit gibt. Ich warte dann beim
Auto auf dich!“
Damit leerte
er sein Bier, stand auf und ging zum Tresen um mit dem Mann dahinter zu reden.
Dean blickte
ihm etwas ungläubig nach und spürte, wie sich eine altbekannte Wut auf seinen
kleinen Bruder in ihm breit machte.
Vielleicht
hatte Sam ja recht und es war wirklich zu spät, etwas zu unternehmen, auch war
es vielleicht etwas überstürzt, einfach so den Eigentümer des Wagens um diese
Uhrzeit aufzusuchen – falls er ihn überhaupt jetzt noch ausfindig machen konnte
– aber wieso musste Sam ihm das alles immer gleich so unter die Nase reiben,
als wäre er nicht fähig, eins und eins zusammenzuzählen?
Er war nicht
blöd, vielleicht nur etwas zu übereifrig. War das ein Grund ihn wie einen
Vollidioten zu behandeln?
Er leerte den
Rest seines Bieres in einem Zug und stand dann ebenfalls auf. Sollte sein
Bruder doch machen was er wollte, er würde nicht die Nacht abwarten.
Fünf Minuten
später trat Dean zufrieden aus der kleinen Bar. Sein Bruder stand schon
ungeduldig beim Impala.
„Wie lang
brauchst du für das bisschen Bier?“
Sam klang
ungeduldig.
„Gleich um
die Ecke ist eine kleine Pension. Hätte ich gewusst, dass du so lange brauchst,
wär’ ich schon mal vor und hätte mich um ein Zimmer gekümmert!“
Dean
verdrehte kurz genervt die Augen. Er hasste es wirklich, wenn sein Bruder
rumzickte und ihn wie einen Schuljungen behandelte.
Dennoch
grinste er nur kurz und lehnte sich gegen sein Auto.
„Dann kannst
du jetzt genau das tun! Ich will mich nur noch mal kurz hier in der Gegend
umsehen. Kann nicht schaden, wenn wir morgen früh nicht ganz planlos durch die
Gegend rennen. Ich frag einfach an der Rezeption welches Zimmer wir haben und
klopf dann.“
Sam sah ihn
an, als hätte er den Verstand verloren.
„Dean, was
soll das? Wir hatten uns doch geeinigt, das alles morgen zu erledigen?!“
Er funkelte
seinen Bruder noch einen Moment an und öffnete dann die Fahrertür.
„Mach doch
was du willst! Beschwer dich aber nachher nicht, falls ich schon schlafe wenn
du zurückkommst und dir keiner aufmacht!“
Dean zuckte
nur grinsend die Schultern, klopfte kurz zum Abschied aufs Dach des Impalas und
schlug den Weg in Richtung der Tankstelle ein, an der sie vorhin vorbeigekommen
waren.
Sobald Sam
aber um die nächste Kurve verschwunden war, blieb er stehen und ging zurück zur
Bar.
Der Wirt
hatte ihm, nachdem Dean ihm erzählt hatte, dass ihm das gleiche mit seinem Auto
passiert sei, erklärt, dass der zerkratzte BMW einer jungen Frau gehörte, die
hier im Haus im 3ten Stock wohnte.
Der Eingang
zu der Wohnung befand sich hinter dem Haus und war zum Glück nicht
verschlossen. Auch gab, es nach den Klingeln zu urteilen, nur eine Partei, die
im dritten Stock wohnte und so zögerte Dean nicht lange.
Immer zwei
Stufen auf einmal nehmend, lief er die Treppen hoch, hielt vor der Wohnungstür
kurz inne, strich sich die Kleider glatt, setzte sein überzeugendstes Grinsen
auf und klingelte dann.
Fast sofort
erklang ein anklagendes Miauen, gefolgt von einem Fluchen, dann lief jemand den
Flur entlang, löste die Sicherungskette und öffnete die Tür gerade weit genug,
dass Dean auf der anderen Seite einen hellerleuchteten Flur und die Hälfte
einer jungen Frau erkennen konnte, die ihn nicht sehr freundlich musterte und
ein ruppiges „Was?“ knurrte.
Dean kratzte
sich verlegen am Hinterkopf und lächelte.
„Ich weiß, es
ist schon spät aber ...“
Bevor er
seinen Satz beenden konnte wurde er barsch unterbrochen:
„Es ist kurz
vor Mitternacht, Sie sind weder von der Polizei noch von der Feuerwehr also WAS
wollen Sie hier?“
Dann öffnete
sie die Tür zu seiner Überraschung ganz und stand ihm nun direkt gegenüber. Sie
musterte ihn erneut und funkelte ihn ärgerlich an.
Erst jetzt
konnte er sehen, dass das eine Auge der Frau blau und leicht geschwollen war
und sie auch sonst nicht sonderlich fit aussah.
Ihre blonden
Haare hatte sie unordentlich im Nacken zusammengeknotet, ihre Kleidung war
zerknittert, das Gesicht war fahl und der halbleeren Wodkaflasche nach zu
urteilen, die sie in der Hand hatte, war sie mindestens angetrunken.
Dean zögerte.
Er gab es ungern zu, aber wahrscheinlich wäre es wirklich besser gewesen, erst
morgen mit ihr zu reden. Allerdings war es dafür nun zu spät und so musste er
das Beste draus machen.
„Ich ... hab
draußen Ihr Auto gesehen, also besser gesagt, die Kratzer darauf und ...“
Soviel zu
einer guten Coverstory. Er konnte es bildlich vor sich sehen, wie Sam die Augen
verdrehte.
„... ich
wollte eigentlich nur fragen, wie das passiert ist.“
Wow, das war
lahm ... mehr als lahm ...
Er sah schon
die Tür vor seiner Nase zuknallen und sich vor der Polizei, die die Frau
garantiert rufen würde, davonstehlen.
Seit wann
brachte er es nicht mehr fertig, aus dem Stehgreif eine brauchbare, glaubhafte
Story zu erfinden?
Doch statt
dem Erwarteten passierte etwas ganz anderes.
Die Frau sah
ihn nur seltsam an, strich sich dann ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und
nahm einen großen Schluck aus der Flasche in ihrer Hand. Anschließend lehnte
sie sich gegen den Türrahmen und sagte leise, wie verängstigt: „Sie wissen von
dem kleinen Jungen?“
Kurze Zeit
später saß er an einem kleinen Küchentisch, eine Tasse Kaffee vor sich und sah
Katharina beim Auf- und Abgehen zu.
Nachdem sie
erfahren hatte, dass Dean ebenfalls den Geist des Jungen gesehen hatte, zögerte
sie nicht lange und bat ihn herein.
Sie hatten
sich einander vorgestellt und Dean hatte ihr kurz erzählt, dass er selbst seit
ein paar Tagen immer wieder mit demselben Geist konfrontiert wurde.
Gerade fasste
Katarina ihm zusammen, was ihr seit gestern passiert war und nippte dabei immer
wieder an ihrem Kaffee – die Wodkaflasche hatte sie inzwischen wieder im
Eisfach verstaut.
Dean hörte
ihr aufmerksam zu und wurde dabei sehr misstrauisch von einem großen grauen
Kater beäugt, der ihn vom Fensterbrett aus anfunkelte.
„... das war
vor circa vier Stunden. Seitdem war ich nicht mehr in dem Raum, hab ihn
verrammelt.“
Sie lehnte
sich gegen den Küchentresen und strich sich erneut die Haare aus dem Gesicht.
„Wenn du
willst kannst du gern nachschauen, ich setze da aber, solang es dunkel ist,
keinen Fuß mehr rein!“
Dean
überlegte kurz. Er hatte lediglich das EMF-Messgerät, ein Stiefelmesser und
seine Pistole dabei, die mit normaler Munition geladen war. Allerdings hatte
sich der Geist bisher nicht feindselig gezeigt, warum sollte er also jetzt
damit anfangen – falls er überhaupt noch in der Nähe war.
Er lächelte
die blonde Frau an.
„Die Tür, vor
der die schwere Kommode steht?“
Sie erwiderte
das Lächeln leicht verlegen und nickte als Antwort nur.
Die Kommode
war tatsächlich so schwer wie sie aussah. Als er sie von der Tür weggewuchtet
hatte, zog er den EMF-Messer aus der Jackentasche und stellte ihn an.
Dann öffnete
er vorsichtig die Tür, schaltete das Licht an und sah sich, bevor er in das
Zimmer trat, erst einmal kurz um.
Das kleine
Gerät in seiner Hand gab keinen Ausschlag und so trat er wachsam in den Raum.
Er lief die
Wände ab, aber weder das Messgerät noch sein Jagdinstinkt schlugen an.
Nachdem er
den Raum vorsichtshalber ein zweites Mal abgesucht hatte, blieb er vor der
Balkontür, vor welcher der Geist des Jungen erschienen war, stehen.
Wenn man
genau hinsah, konnte man an der Außenseite der Tür die Schlieren der Schrift
noch erkennen.
Dean öffnete
die Tür, kniete sich davor und hauchte gegen die Stelle, an der er die Schrift
vermutete.
Und
tatsächlich, sein Atmen machte den, in krakeliger Kinderschrift gemalten
Abzählreim wieder sichtbar.
Er war der
gleiche, den er in der Grundschule, die der Poltergeist heimgesucht hatte, an
der Pinnwand entdeckt hatte. Der gleiche Reim, der Katharinas BMW verunstaltete
(wenn man von der grässlichen Lackierung einmal absah).
Er stand auf,
schloss die Balkontür und steckte sein Messgerät wieder in die Tasche.
Als er das
Wohnzimmer wieder verlassen wollte, fiel sein Blick auf den Papierstapel, der
sich auf dem Schreibtisch türmte. Zu oberst lag ein Schriftstück, wohl ein
Gutachten, an dessen rechten oberen Rand das Foto eines kleinen Jungen
getackert war.
Das Kind
hatte keine Ähnlichkeiten mit dem Geist, dennoch begann er, vorsichtig, um die
Reihenfolge der Blätter nicht durcheinander zu bringen, durch den Stapel zu
blättern.
Psychologische
Gutachten, Strafakten, Anwaltsschreiben und so weiter.
Relativ weit
unten lag ein Schriftstück, das sich etwas von den anderen unterschied. Statt
der amtlichen Briefköpfe oder den Behördenstempeln, die die anderen Schreiben
gemeinsam hatten, war der Absender eine kirchliche Einrichtung.
Dean zog den
Brief aus dem Stapel und überfolg ihn kurz. Es handelte sich um die Bestätigung
eines kirchlich geführten Kinderheims, einen kleinen Jungen in seine Obhut
nehmen zu können.
Er überprüfte
gerade, ob der Name des Kindes in dem Schreiben der gleiche wie auf dem oben
liegenden Gutachten war, als sich hinter ihm jemand betont räusperte.
Dean zuckte
zusammen und drehte sich dann mit einem - wie er meinte - unwiderstehlichem
Lächeln um.
„Ist
runtergefallen, als ich an den Tisch gestoßen bin ...“
Katharina zog
nur kritisch eine Augenbraue nach oben und nahm ihm Brief und Gutachten aus der
Hand.
„Ne is klar
...“
Sie verstaute
beide Papiere wieder sorgfältig unter dem Aktenberg.
„Sonst
irgendwas gefunden? Warst ja lange genug hier drin.“
Dean zuckte
mit den Schultern.
„Bis auf die
Schrift an der Scheibe nichts. Vorerst ist der Geist wohl weg, aber ich denke
mal, früher oder später wird er wohl wieder auftauchen.“
Katharina
kaute auf ihrer Unterlippe herum und blickte dann zu ihrer Balkontür.
„Dann hab ich
mir das also wirklich nicht eingebildet? Dieses Kind gibt es wirklich?“
Sie zupfte an
ihrem Oberteil herum. „Ich hatte eigentlich gehofft, dass das ganze einfach nur
... ach ich weiß auch nicht ... Ich brauch’ noch mal Wodka!“
Damit ging
sie wieder in die Küche. Dean folgte ihr und schloss die Wohnzimmertür hinter
sich.
In der Küche
drückte ihm Katharina ein Glas in die Hand und schenkte ihm ungefragt von dem
russischen Schnaps ein, bevor sie sich ebenfalls eingoss.
Dann ließ sie
sich auf einen Stuhl fallen und starrte auf die klare Flüssigkeit in dem Glas
vor sich.
„Geister gibt
es doch nicht wirklich. Ich mein’, dass kann doch gar nicht sein! Für das alles
muss es doch eine andere Erklärung geben. Irgendwelche Lichtbrechungen oder
Spiegelungen, oder einfach nur Stress und zu viel Arbeit?“
Dean setzte
sich ihr gegenüber und trank erst mal einen Schluck. Er mochte Wodka nicht
sonderlich, aber es war besser als nichts.
Er kannte
diese Momente zur Genüge. Hatte schon viele Menschen gesehen, die versuchten zu
begreifen, dass es tatsächlich Wesen und Erscheinungen gab, die sie bis vor
kurzem noch in die Märchenecke und ins Horrorgenre geschoben hätten.
Normalerweise
war es Sams Job, den Leuten behutsam zu erklären, dass es mehr zwischen Himmel
und Erde gab, als manch einer sich vorstellte.
Er war darin
nicht so gut und daher schwieg er lieber erst einmal und ließ sein Gegenüber
reden.
„Und warum
ich? Ich mag noch nicht mal Kinder! Hätte sich der Geist nicht jemanden suchen
können, der sich gerne mit Kindern abgibt? ´Ne Lehrerin, Kindergärtnerin oder
irgendeine gelangweilte Oma, die ihre Enkel viel zu selten sieht?“
Sie nippte an
ihrem Wodka und suchte dann Deans Blick.
„Ist das
normal? Ich mein’, dass man einfach so von Geistern heimgesucht werden kann?“
Er musste
lachen.
„Was heißt
normal? Für mich ist das sicher normal. Für meinen Bruder und mich ist das
quasi eine Art Berufung. Es kommt aber durchaus öfters vor, dass Unbeteiligte
mit in solche Geschichten gezogen werden. Geister handeln nicht unbedingt
logisch ...“
Sie blickte
ihn irritiert an.
„Bruder?
Berufung? Heißt das, ihr seid zu zweit unterwegs und jagt Geister? Das ist doch
´n Witz, oder? Gostbusters ...“
Sie lachte
ungläubig, schaute aber fast wieder sofort ernst.
„Kein Witz,
oder? Du meinst das ernst?! Und das Ding da ist auch keine
Ausnahmeerscheinung?“
Sie wischte
sich über die Augen und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück.
„Na toll ...
und was hat das mit mir zu tun?“
Dean
lächelte.
„Ich weiß es
nicht, noch nicht ... vielleicht ist es am Besten, du schläfst erst mal drüber,
wenn du kannst. Wir können uns morgen treffen um mehr herauszufinden. Eventuell
gibt es irgendwelche Verbindungen, auch wenn sie noch so gering sind.“
Katharina
nickte.
„Ich bin wohl
so gegen Abend zu Hause. ´Hoffe nur, bis dahin passiert nichts mehr!“ Sie
lächelte etwas gequält und gähnte dann.
Dean stand
auf und leerte sein Getränk.
„Denke nicht
... ich lass dir aber meine Handynummer da, falls der Geist doch noch einmal
auftaucht.“
Er kritzelte
seine Nummer auf einen Zettel, der auf dem Küchentresen lag und nickte ihr dann
nochmals zu.
„Versuch zu
schlafen.“
Katharina
lachte nur auf und winkte dann zum Abschied kurz.
„Bis morgen!“
Als Dean die
Wohnung verließ, grinste er zufrieden. Er hatte das Gefühl, in der ganzen
Geschichte der letzten Tage einen Schritt weitergekommen zu sein. Außerdem
hatte er sich den Namen des Kinderheims gemerkt, dessen Brief er auf Katharinas
Schreibtisch gefunden hatte. Vielleicht gab es dort weitere Anhaltspunkte.
Er hoffte
nur, Sam war wegen seines Alleingangs nicht all zu sauer auf ihn.
*****
Zu sagen,
dass Sam geladen war, als es über zwei Stunden nachdem Dean sich ‚nur noch mal
kurz hier in der Gegend umsehen’ wollte, an der Tür klopfte, wäre untertrieben
gewesen.
Zwar hatte er
vermutet, dass sein Bruder nicht nur die Umgebung abgehen wollte, doch er hatte
ihm nicht zugetraut, dass er ihn - ohne auch nur Bescheid zu geben - im
Hotelzimmer sitzen lassen würde.
Er riss die
Tür auf und giftete sofort los:
„WO verdammt
warst du? Ich sitz’ hier seit Mitternacht und hab keine Ahnung wo du bist und
was du machst! Seit wann hältst du es nicht mehr für nötig, wenigstens
anzurufen und zu sagen, dass es länger dauern kann und alles in Ordnung ist?“
Er wusste,
dass er sich wie eine zickige, einsame Hausfrau anhörte, die auf ihren Mann
wartete, doch das war ihm momentan egal.
Er hasste
Deans Alleingänge, machte sich jedes Mal Sorgen um seinen Bruder und fand, dass
er ein Recht hatte, auf dem Laufenden gehalten zu werden.
„Sammy, komm
wieder runter. Kein Grund so einen Terz zu machen!“
Dean grinste,
schob sich an seinem Bruder vorbei in das Zimmer und schnappte sich dann Sams
Laptop vom Tisch.
„Ich war bei
der Besitzerin des BMWs, hab erfahren, dass sie ebenfalls den Geist gesehen hat
und konnte dann ja nicht gleich wieder gehen!“
Diese
selbstsicher, überlegene Grinsen. Sam konnte es nicht ausstehen!
Er schloss
die Tür mit einem Knall und funkelte Dean wütend an.
„Ah so ... du
hast also die letzten zwei Stunden ganz selbstlos Seelsorge bei einer
verschreckten Autobesitzerin gemacht. Hat es sich wenigstens gelohnt?“
Dass dieses
dumme Gefühl in seiner Magengrube sich gerade sehr nach Eifersucht anfühlte,
versuchte Sam zu ignorieren, als er auf Deans Antwort wartete.
„Blödsinn,
die Frau war fix und fertig, außerdem war sie nicht mein Typ! Und überhaupt,
was denkst du von mir? Auch mir geht es nicht immer nur um Sex!“
Er warf Sam
einen leicht irritierten Blick zu und wandte sich dann wieder dem Laptop zu.
Nicht
wirklich überzeugt und immer noch sauer auf seinen Bruder, legte sich Sam auf
sein Bett und starrte Löcher in den Rücken des anderen.
„Hast du
wenigstens was rausgefunden?“
„Jep! Hab ein
Kinderheim ausfindig gemacht, und wies der Zufall will, hat das morgen auch
noch einen Tag der offenen Tür. Außerdem treffen wir uns gegen Abend noch mal
mit der Frau.
Er schrieb
etwas auf den kleinen Block, der zur Zimmerausstattung gehörte und warf ihn Sam
zu.
Es war die
Adresse eines kirchlichen Heims, darunter standen die Öffnungszeiten. Sam legte
den Zettel auf den Nachttisch und gähnte dann.
„Noch was,
das ich wissen muss oder kann ich endlich schlafen?“
Dean grinste
nochmals, schloss den Laptop und ging dann ins Bad.
„Schlaf gut,
Bitch!“
Sam sparte
sich die Antwort, zog sich stattdessen die Decke über die Ohren und drehte sich
auf die Seite, um wenigstens noch ein paar Stunden Schlaf zu bekommen.
Unruhige Bewegungen und leises Stöhnen weckten ihn
nur wenige Zeit später.
Sam schlug die Augen auf und drehte den Kopf so,
dass er Deans Bett sehen konnte.
Er befürchtete einen weiteren Alptraum seines
Bruders und wollte sich schon aufsetzten als ihn etwas innehalten ließ.
Das schwache Licht, dass von der Straßenlaterne in
den Raum fiel, war gerade hell genug um sehen zu können, was im Nachbarbett vor
sich ging.
Dean lag auf dem Rücken, die Bettdecke war runter
gerutscht und bedeckte ihn nur noch bis zur Hüfte. Eine Hand lag auf seiner von
einem ausgewaschenen T-Shirt bedeckten Brust, seine Finger bewegten sich
langsam über den dünnen Stoff. Die andere Hand war unter der Decke verschwunden.
Sein Bruder hatte das Bein, das von Sam wegzeigte
angewinkelt und sein Becken leicht angehoben.
Langsam und gleichmäßig strich die Hand auf und ab,
im gleichen Rhythmus stieß Dean seine Hüften immer wieder nach oben, der
Bewegung entgegen. Ein leises Stöhnen untermalte das ganze und Sam spürte, wie
er hart wurde.
Wenn die Bettdecke doch nur ein kleinen Stück weiter
nach unten rutschen würde, wenn er doch nur einen genaueren Blick auf alles
erhaschen könnte - nur ein kleinen bisschen mehr Haut ...
Sam biss sich auf die Unterlippe, um nicht ungewollt
einen Laut von sich zu geben, der ihn verriet.
Seine beginnende Erektion presste er in die billige
Motelmatratze, um dem Reiz widerstehen zu können, sich selbst zu berühren und
versuchte, nichts von dem Schauspiel, das sich ihm bot, zu verpassen.
Deans Bewegungen unter der Decke waren inzwischen
schneller, dringender geworden und die Finger auf seiner Brust umspielten seine
rechte Brustwarze durch das Shirt hindurch.
Sein Atem ging heftig und er seufzte immer wieder
leicht auf.
Sam hatte inzwischen dem Drang nachgegeben und rieb
seine Erektion langsam gegen die Matratze, seinen Blick weiterhin fasziniert
auf seinen Bruder gerichtet.
Dass Dean plötzlich neben sich griff, ein Sam nur zu
gut bekanntes T-Shirt unter seinem Kissen hervorzog und sein Gesicht darin
vergrub, kam für ihn so überraschen, dass er scharf die Luft einzog.
Der Ältere schien das nicht zu bemerken. Sein Becken
stieß schnell und kräftig in die Hand unter der Decke und mit einem unterdrückten
„Sammy“ und einem lauten Aufkeuchen erreichte er seinen Höhepunkt.
Die nächsten Augenblicke vergingen für Sam wie im
Traum:
Dean befreite sich von der Decke, setzte sich so
auf, dass sein Rücken zu Sam zeigte und stand dann auf. Auf dem Weg in das
kleine Bad zog er sich die Boxershorts aus, wischte nachlässig seine rechte
Hand damit ab und warf das Kleidungsstück dann grob in Richtung seiner Tasche.
Dann fiel auch schon die Badtür hinter ihm zu und
die Dusche ging an.
Sam hatte nicht gemerkt, dass er die Luft angehalten
hatte und stieß sie nun mit einem heiseren Keuchen wieder aus. Hastig drehte er
sich auf den Rücken, zerrte an seinen eigenen Shorts um seine schmerzende
Erektion zu befreien und umschloss sie dann mit seiner Faust.
Mit festem Griff bewegte er seine Hand schnell auf
und ab, stieß immer wieder ungeduldig in seine Faust und ließ dabei den Daumen
über seine Eichel gleiten.
In seinem Kopf spielten sich die Szenen von eben ab:
Er rief sich den Gesichtsausdruck seines Bruders vor
Augen, den Klang seines Namens als Dean seinen Orgasmus erreichte.
Der Blick auf das zerwühlte Bett seines Bruders und
das rote T-Shirt, das noch immer neben dem Kopfkissen lag, reichte aus, und er
kam mit einem leisen Stöhnen in heftigen Stößen über seine Hand und seinen
Bauch.
Fast panisch schaute er zum Bad, doch die Tür war
auch weiterhin geschlossen und die Dusche lief noch.
Erleichtert ließ sich Sam zurück sinken und angelte
nach der Box Papiertaschentücher auf dem Nachkästchen neben sich um sich zu säubern.
Als wenig später das Wasser abgedreht wurde und kurz
darauf Dean in frischen Shorts aus dem Bad kam, hatte Sam sich auf die Seite
gedreht und gab vor, fest zu schlafen.
Doch erst
lange nachdem sein Bruder neben ihm tief und gleichmäßig atmete, gelang es Sam,
seine rasenden Gedanken soweit in Zaum zu bekommen, dass er auch tatsächlich
einschlafen konnte.
Tbc...
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