Konfessor - After Story | By : CP Category: German > Books Views: 685 -:- Recommendations : 0 -:- Currently Reading : 0 |
Disclaimer: Ich besitze weder Das Schwert der Wahrheit, noch deren Charaktere. Durch diese Geschichte verdiene ich kein Geld. Etwaige Bezüge, Gedanken oder Dialoge (auch zu real existierenden Personen, Gruppierungen oder Unternehmen) sind rein fiktiv. |
Fünftes Kapitel: Zweisamkeit
Am nächsten Morgen schlug Richard gähnend die Augen auf. Er wusste nicht, wann er das letzte Mal so sanft wach geworden war. In der unendlichen Sorge um Kahlan hatte er so wenig geschlafen wie noch nie. Beim Gedanken an sie drehte er sich lächelnd auf die Seite, wo sie gelegen hatte. Er erschrak, als er sah, dass sie nicht mehr da war.
Im Nu war er auf den Beinen und lief durch das Zimmer, um sie zu suchen. Die Bettdecke flog durch seinen energischen Auftritt meterweit durch den Raum. Er raufte sich die Haare und überlegte, wo sie hingegangen sein konnte. Dann hörte er ein leises Rauschen wie von Wasser. Er ging zum Badezimmer und warf einen Blick hinein. Kahlan stand in ihrem weißen Kleid vorn übergebeugt vor der Badewanne und fühlte mit der Hand, ob das einlaufende Wasser warm genug war.
Erleichterung durchflutete ihn und das Lächeln kehrte auf sein Gesicht zurück. Kahlan drehte sich um und zuckte zusammen. „Richard! Mensch, hast du mich erschrocken! Vor dir kann man auch nichts geheim halten. Ich hätte es wissen müssen. Warum habe ich mir überhaupt die Mühe gemacht…?“
Richard runzelte die Stirn. „Was meinst du?“
„Es sollte eine Überraschung werden. Ich wollte dich wachküssen und dir ein Bad anbieten. Frauen wollen dir doch immer ein Bad einlassen.“
„Ach, Kahlan, du bist so gütig. Entschuldige bitte, dass ich dich erschrocken habe. Das war ganz bestimmt nicht meine Absicht.“
„Aber, Richard, das weiß ich doch.“
Richard ging auf Kahlan zu und schloss sie in die Arme. Kahlan musste schmunzeln, als sie merkte, dass er alles stehen und liegen gelassen hatte, um sie zu suchen. Er war vollkommen nackt und sah erfrischt und ausgeruht aus.
„Guten Morgen, mein Schatz“, flüsterte sie ihm ins Ohr. Dann sah sie ihm in die Augen. Anstatt etwas zu sagen, gab er ihr einen Kuss und drückte sie fest an sich. Als sie sich voneinander lösten, fragte er nachdenklich: „Erinnerst du dich noch an unseren ersten Kuss?“
„Selbstverständlich, Richard!“
„Und, wie war er?“
„Wunderschön… Ich weiß noch genau, wie ich mich damals gefühlt habe. Ich dachte, ich müsste sterben, weil es so ein schönes Gefühl war. Ich bin so froh, dass ich dich jetzt küssen kann, so oft ich will, ohne Bedenken wegen meiner Leidenschaft haben zu müssen“, antwortete sie, als könne sie nicht in Worte fassen, was sie vor vier Jahren erlebt hatte. „Ich dachte, es wäre ein geeigneter Zeitpunkt, dich von den Strapazen der letzten Wochen und Monate zu erlösen. Wage es nicht, das Bad zu verschmähen, mein Lieber, sonst lernst du mich kennen.“
„Ich muss, Kahlan.“
„Warum?“
„Ohne dich werde ich nicht baden gehen. Wenn du willst, dass ich bade, wirst du wohl oder übel mit mir baden müssen.“
„Es wäre mir ein Vergnügen, Richard.“
„Na dann, komm.“ Er nahm sie bei der Hand.
„Warte, ich muss mich doch erst ausziehen.“
„Na gut, ich werde mich umdrehen.“
„Richard! Das wirst du nicht tun! Ich bin deine Frau und die Mutter Konfessor. Ich befehle dir in meiner Position, mir zuzusehen. Wenn es wirklich stimmt, und du mir schon vor Jahren voll und ganz ergeben warst, kannst du meine Befehle nicht verweigern.“
„Das stimmt, das kann ich wirklich nicht. Aber ich würde dir selbst ohne deinen Befehl zusehen.“
„Na, dann bin ich aber beruhigt. Ich hatte schon befürchtet, du führst wieder etwas im Schilde.“
„Brauchst du Hilfe?“, fragte er.
„Wenn du mir helfen willst, gerne, aber ich bin keine Glaspuppe, die zerbricht, wenn du es nicht tust.“ Richard erwiderte nichts. Er befand, zuzusehen wäre besser. Sein Unterleib mochte dies scheinbar auch lieber...
Flink schlüpfte Kahlan aus ihrem Kleid und Richard sah, dass sie es an diesem Morgen nur schnell übergelegt hatte, da sie keine – Reizwäsche, pardon – Unterwäsche trug. Ihre unvergleichlichen Brüste strafften sich, als sie sich aufrichtete und standen beeindruckend von ihrem Körper ab. Ihre reifen Brustwarzen zeigten bereits eine leichte Erregung. Was mir nicht alles an ihr auffällt.
„Wow!“, meinte er.
„Was ist?“
„Kennst du die Göttin der Schönheit? Ihr Name ist Venus und sie steht gerade vor mir.“
„Siehst du Geister?“, fragte sie verschmitzt.
„Kahlan, ich bitte dich, du weißt doch genau was ich meine!“, antwortete er gekränkt.
„Aber sicher. Findest du?“
Er lächelte nur und nahm sie erneut bei der Hand. Dann bedeutete er ihr, zuerst ins Wasser zu steigen. Dabei hielt er ihre Hand fest, um sie auffangen zu können, sollte sie stürzen. Als sie sich im Wasser niedergelassen hatte, stieg auch er in das angenehm warme Nass und setzte sich ihr gegenüber. Die Badewanne war, wie alles andere in dem Palast des Volkes, viel zu überdimensioniert für seinen Geschmack, aber so konnten beide sich ohne Probleme ausstrecken.
„Richard, was wird das, wenn es fertig ist?“
„Was meinst du?“
„Du hast dich neben mich zu setzen“, erwiderte sie streng. Richard war wie in Trance. Er stand also auf, setzte sich neben sie und legte ihr einen Arm um die Schulter. Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange und lehnte sich zurück. Richard drehte mit der anderen Hand ihren Kopf, um ihr in die Augen sehen zu können. Sie ließ es widerstandslos mit sich geschehen, bevor er ihr einen großen Kuss auf den Mund gab. Kahlans Funkeln in den Augen loderte auf.
Sie ließ ihren Kopf gegen seine Schulter und ihre Hand auf seine Brust sinken. In ihren Gedanken war nur Platz für ihn. Richard wurde erneut bewusst, wie wundervoll er alles an ihr fand. Kahlan drehte ihren Körper leicht in seine Richtung und schmiegte sich an ihn. Ihre Brüste berührten ihn und er fand, dass sie die schönsten waren, die er je gesehen hatte und selbst die Mord-Sith ihnen nicht das Wasser reichen konnten. So seidenweich konnte nichts sein, das von dieser Welt stammte.
Er gab ihr noch einen Kuss, bevor die Wärme des Wassers und ihres Körpers auf seiner Haut ihn einlullten. Er schloss die Augen und glitt, ohne es zu wollen, weiter ins Wasser hinein.
Als er einige Zeit später die Augen wieder öffnete, sah er Kahlan auf sich liegen. Sie war in seiner Nähe eingeschlafen und schnarchte leise. Behutsam, um sie nicht zu wecken, legte er ihr die Hände auf den Rücken, zog sie sanft zu sich heran, spürte ihre elegante Weiblichkeit auf seiner nassen Haut. Er ließ eine Hand weiter nach unten wandern, packte sie am Gesäß und schob sie leicht zu sich hoch, damit er ihr Gesicht auf Augenhöhe hatte. Dabei drängte sein Penis in ihre Vagina, ohne dass er es wollte. Er ließ ihn jedoch dort verweilen, da er sie nicht durch seine Tollpatschigkeit aufschrecken wollte. Ihm wurde einmal mehr bewusst, wie verschlungen und intim sie dort zusammen lagen und er musste schmunzeln. Kahlans Brüste fühlten sich gut an auf seiner Haut.
Richard verdrehte seinen Kopf und fand schließlich ihren Mund. Er gab ihr einen sanften Kuss. Kahlan atmete tief gähnend ein und schlug langsam die Augen auf. Sie lächelte, als sie ihn sah. Dann runzelte sie die Stirn. „Richard, ich hatte einen sehr merkwürdigen Traum.“
„Erzähl mir davon“, meinte er und bedachte sie mit seinem Raubtierblick. Kahlan schluckte. Sie wusste, dass er nicht eher Ruhe geben würde, als wenn er alles erfahren hatte, jedes kleinste Detail, und wusste, dass es ihr gut ging. Also fing sie an: „Ich habe geträumt, dass du in mir stecken würdest. In meinem Geist, meinem Körper, überall. Kannst du mir das erklären? Du hast doch nicht etwa...?“
Richard musste unweigerlich lachen. Sein Raubtierblick war verschwunden. Dann erzählte er ihr, was vorgefallen war, und auch Kahlan stimmte in sein Lachen ein.
„Entschuldige bitte. Das war keine Absicht“, endete er. Dann schlug Kahlan die Augen nieder. „Richard, es tut mir leid. Ich hätte nicht einschlafen dürfen.“
„Es ist doch in Ordnung. Ich hätte schon dafür gesorgt, dass man uns nicht überrascht“, meinte er.
„Wie machst du das?“
„Was?“
„Ich fühle mich bei dir immer so geborgen, wenn du für mich da bist, dass ich alles andere um mich herum vergesse. Ich hätte nicht schlafen können, wenn du nicht hier gewesen wärst.“
„Ich glaube man nennt es Liebe“, flüsterte er ihr ins Ohr, bevor sie ihm verschlafen einen verführerischen Kuss gab.
Es waren drei Wochen seit der Heirat von Cara und Benjamin vergangen. Richard und Kahlan verbrachten sehr viel Zeit zusammen und genossen diese ausgiebig.
Eines Morgens saß Richard im Wohnzimmer ihres Gemachs und blätterte in Kolos Tagebuch. Er hatte Langeweile und suchte eine Beschäftigung. Kahlan war ausgegangen und wollte ihm nicht verraten, wohin. ‚Richard, ich bin bald wieder zurück. Sei bitte nur so lieb und folge mir nicht. Ich kann selbst auf mich aufpassen‘, hatte sie nur gemeint und war weg. Richards Gedanken kreisten. Was könnte sie nur gemeint haben? Sie ist nun schon ziemlich lange fort. In Wahrheit war erst eine halbe Stunde vergangen, aber Richard verzehrte sich in Sehnsucht nach seiner Gemahlin und jede Sekunde kam ihm unendlich lange vor.
Es klopfte.
Richard sprang wie von Sinnen auf, sprintete zur Tür und riss sie auf, nur um festzustellen, dass ein Dienstmädchen mit einem Krug in der Hand gekommen war, um zu fragen, ob er etwas benötigte. An ihrem jugendlichen Aussehen erkannte er, dass sie kaum – wenn überhaupt – die Grenze zur Frau überschritten haben konnte. Richard verneinte höflich, ließ sie aber dennoch ein, damit sie den Krug auf die Tafel stellen konnte. Das Mädchen machte einen galanten Knicks, murmelte ein ‚Danke, Herr!‘ und wandte sich zum Gehen.
„Einen Moment noch“, ergriff Richard das Wort. Er musste beim Einlassen wütend ausgesehen haben, denn das Mädchen erstarrte und drehte sich mit vor Schreck weit geöffneten Augen zu ihm herum. Ihre ganzer Körper zitterte wie Espenlaub. Hatte sie den Lord Rahl verärgert? Nein, er lächelt doch, sagte sie sich. Richard trat auf sie zu: „Meine Liebe, Ihr braucht keine Angst zu haben“. Der jungen Dame fiel ein Stein vom Herzen. Puh, Glück gehabt! Er strich ihr mit dem Handrücken über die weiche Wange. Das Mädchen wurde rot. Was möchte er von mir?
„Ich warte auf meine Frau, wisst Ihr? Sie ist schon lange fort. Ich hatte gehofft, Ihr wäret sie. Deswegen war ich so ungestüm. Tut mir leid.“
„Lord Rahl, ich… Ihr… Ich bin doch nur ein Zimmermädchen. Sie… ich… ach herrje, ich habe diesen… Respekt, wissen Sie, ich habe diesen Respekt… nicht verdient… denke ich, Sir“, stammelte die junge Frau verunsichert und es war ihr deutlich anzusehen, dass sie sich ziemlich unwohl in ihrer Situation fühlte.
„Oh, verzeiht, junge Dame. Ihr seid wohl noch den alten Herrscher gewöhnt? Tja, manche Dinge haben den Drang, sich zu ändern. Was ich damit sagen will: Ihr habt den gleichen Respekt verdient, wie jeder andere Mensch, wie jeder andere Herrscher auf dieser Welt. Also, wenn ihr häufiger kommt, solltet Ihr Euch damit abfinden“, grinste er.
Das Mädchen fiel praktisch vor ihm auf die Knie. Sie hatte es sehr eilig, seine Schuhe zu küssen. Richard beobachte sie einen Moment missbilligend und sagte dann scharf: „Das reicht! Wollt Ihr wohl aufstehen! Ich dulde nicht, dass man mich wie einen Herrscher behandelt, dessen Gunst man erringen muss.“ Vollkommen verwirrt stand das Mädchen mit zitternden Beinen auf. Ihr Kopf wurde so rot wie eine reife Tomate und sie glaubte, wegen Ungehorsam sofort in den Kerker geworfen zu werden. „Ich… Ihr… Großmut… nicht würdig…“, keuchte sie tonlos. Sie war leichenblass. Dann versagten ihr die Beine und sie wurde ohnmächtig. Richard konnte sie im allerletzten Moment auffangen. Oh je, was ist jetzt passiert? Er bettete sie auf die Couch und sorgte dafür, dass sie genügend Luft bekam. Dann ließ er nach einem Boten schicken, der die junge Frau abholen sollte.
Als dieser endlich eintraf, stellte Richard mit Freuden fest, dass es sich um Kevin Andellmere handelte. Nach einigen freundlichen Gesten der Begrüßung erklärte Richard ihm den Grund der Aufregung: „Dieser hübschen Frau ist meine Gutmütigkeit wohl nicht bekommen“, meinte er verschmitzt und deutete auf das auf dem Sofa liegende Mädchen. „Bring sie bitte irgendwo hin, wo es ruhig ist, und wo sie sich ausruhen kann. Pass auf sie auf, bis sie wieder zu Kräften gekommen ist und behandele sie mit Respekt. Beweise ihr, dass du ein Gentleman bist und zeig ihr, dass nicht alle Soldaten Böses im Schilde haben, wenn du weißt, was ich meine.“
Kevin grinste breit. „Zu Befehl, Lord Rahl. Ich werde tun, wie Ihr verlangt. Ihr könnt auf mich zählen“, sagte er und blickte ein wenig zu lüstern für Richards Geschmack zu der Lady herüber.
„Kevin“, Richards Stimme war gefährlich, ja fast schon tödlich ruhig, „ich verlasse mich auf dich. Wenn du sie gewaltsam zu etwas zwingst, was sie nicht möchte, hat sie jedes Recht, damit zu mir zu kommen. Ich werde dir die Ohren lang ziehen, sollte ich über irgendwelche Umwege herausfinden, dass du sie vergewaltigt hast.
Mir ist klar, dass du das nicht willst, weder um ihrer noch um unserer Freundschaft Willen, also sorg dafür, dass es ihr behagt.“
Kevins Gesicht verlor ob der nicht ganz so vagen Drohung ein wenig an Farbe und er antwortete todernst: „Selbstverständlich, Lord Rahl!“
Richards Gesichtszüge entspannten sich. „Gut! Gut. Jetzt geh schon! Sie braucht Pflege. Du willst sie doch nicht warten lassen!“
„Nein, Lord Rahl“, antwortete der Soldat mit fester Stimme und hob zum Gruß zackig die Faust vor sein Herz, ehe Richard ihm die Dame auf die ausgestreckten Arme legte und er ihn zur Tür geleitete. Nachdem Kevin gegangen war und immer wieder behutsam nach ihrem Zustand sah, verriegelte Richard die Tür, setzte sich in einen Sessel und schloss die Augen. Obwohl er sie bei Kevin in guten Händen wusste, war ihm nicht zum Lachen zumute. Das war zu viel. Ich mache meinen Untertanen Angst.
Ach, was soll’s, das kommt schon wieder in Ordnung.
Es klopfte erneut.
Richard stand auf und ging behutsam zur Tür. Auf keinen Fall wollte er eine solche Situation wie die vorherige nochmal erleben. Er öffnete und augenblicklich klappte seine Kinnlade nach unten. Der sonst um kein Wort verlegene Lord Rahl blinzelte ungläubig und war sprachlos.
Vor der Tür standen die drei schönsten Frauen auf der Welt, eine besser gekleidet als die andere. Sein Anblick musste etwas Urkomisches haben, denn Nicci, Shota und Kahlan mussten gleichzeitig grinsen. Richard rang vergeblich nach seiner Fassung. „Ähm, hallo“, krächzte er. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis er endlich die Tür freigab und die drei reifen Frauen hereinbat. Er schloss die Tür. „Wie ich sehe…“ Er räusperte sich und seine Stimme kehrte allmählich zurück. „Wie ich sehe, habt ihr drei euch in Schale geworfen. Habe ich etwas verpasst?“
Shota begrüßte ihn als erste: „Nein, ganz und gar nicht. Richard, schön dich zu sehen! Du siehst toll aus!“ Sie zog ihn in eine Umarmung. Ihr ganz und gar nicht undurchsichtiges – um nicht zu sagen ‚hauchdünnes‘ – und viel zu weit ausgeschnittenes Kleid in dieser ganz und gar nicht warmen Jahreszeit schmiegte sich eng an seinen Körper, während sie ihm zunächst links und dann rechts einen Wangenkuss gab. Richard konnte ihren festen Körper spüren, als stünde sie nackt vor ihm. Ihr musst wirklich warm sein, wenn sie sich so kleidet. Oder sie führt etwas anderes im Schilde.
„Danke, Shota. Ich jedoch fühle mich hässlich in Eurer Gegenwart.“
„Mein lieber Richard“, sagte sie mit ihrer samtweichen Stimme und ihr Gesicht nahm den tadelnden Ausdruck an, den Richard so gut kannte, „wir kennen uns doch jetzt lange genug. Also, leg deine Scheu ab und ring dich gefälligst zu einem ‚Du‘ durch.“
„Aber Ihr…“
„Richard, ich bestehe darauf!“, unterbrach sie ihn.
„‘Tschuldigung“, murmelte er und blickte zu Boden. „Ich dachte nur, Ihr…“
Der Schmerz setzte so plötzlich ein, dass Richard die Worte im Hals stecken blieben. Er fasste sich an den Kopf. Die Pein trieb ihn auf die Knie. „Ahhhhh! Du, du, du“, winselte er.
So schlagartig, wie der Schmerz begonnen hatte, so abrupt hörte er auf. „Schon besser“, lächelte Shota. Richard wollte aufstehen, doch etwas hielt ihn davon ab. Shota hatte das erwartet, beugte sich nun vor und brachte ihr Gesicht auf seine Kopfhöhe. Richard fürchtete einmal mehr, ihre beachtlichen Brüste würden aus ihrem Kleid herausfallen, so wie sie es bei den Schlammmenschen fast getan hatten. Richard konnte seinen Blick einfach nicht von ihrem Dekolleté lösen. Ihre Weiblichkeit war so nah, dass er nur die Hand ausstrecken und sie berühren konnte, doch er entschied, damit zu warten.
Shota bedachte ihn mit einem lasziven Lächeln und streckte ihm dann in königlicher Anmut ihre Hand entgegen. „Darf ich bitten, junger Mann?“, fragte sie mit ihrer samtweichen Stimme. Richard hatte keine Schwierigkeiten, auf sie zu hören und sich von ihr aufhelfen zu lassen. Als er wieder stand, umarmte sie ihn und fuhr mit ihren langen, rot lackierten Fingernägeln über seinen Rücken, derweil ein wohliger Schauer an Richard herab lief. Dann vergrub sie ihre Hand in seinen Haaren und kitzelte seine Kopfhaut. Richard war hin und weg. Hinter ihr legten Nicci und Kahlan mit gespielten ‚Ohs‘ und ‚Ahs‘ die Hand vor den Mund. In ihren Augen blitzte es jedoch schelmisch auf. Richard konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, was hier vorging.
Shota zog sich aus der Umarmung zurück und legte für einen Augenblick ihre Hand auf seine muskulöse Brust. „Richard, jedes Mal wurden unsere Zusammenkünfte von schlimmen Ereignissen überschattet. Ich möchte mich dafür entschuldigen und dir eine Wiedergutmachung anbieten.“
„Ich… was soll ich sagen?“
„Ich würde mich freuen, wenn ich dich heute Abend verführen darf. Ich möchte dir nicht als schlechter Mensch in Erinnerung bleiben.“
„Shota, du bist mir noch nie in schlechter Erinnerung geblieben. Du hast immer versucht zu helfen, auch wenn mir die Mittel, die du dir dafür eingesetzt hast, zum Teil nicht gefallen haben. Trotzdem hast du es immer gut mit uns gemeint, obwohl ich wegen der Rätsel, die du mir aufgegeben hast, fast aus der Haut fahren könnte. Aber so seid ihr Hexen nun einmal. Ich kann dir daraus keinen Vorwurf ziehen. Es hat lange gedauert, bis ich deine wahren Beweggründe begriffen habe, und ich bin froh, dass ich dich in der gesamten Zeit nicht zum Feind hatte.“
Ein graziles Lächeln umspielte ihren Mund. „Dann hast du also verstanden. Es hat schließlich lange genug gedauert. Ehrlich: ich bin stolz auf dich. Es wäre mir äußerst schwergefallen, dich zu töten. Immerhin bist du der wahre Sucher“, meinte sie mit ihrem zeitlosen Blick in den Augen und zwinkerte ihm zu, „...und attraktiv noch dazu. Ich bin froh, dass du die Mutter Konfessor zu deiner Gemahlin gemacht hast. Sie könnte dich nicht besser unterstützen.“ Richard musste lachen.
Während sie antwortete, zog Shota ihr Kleid von ihrem üppigen Busen zurück und rieb ihren Oberkörper an seiner festen Brust. Er warf einen kurzen Blick auf ihre pralle Oberweite und bekam sofort große Augen. Ihr gebräunter Teint gab den Blick auf einen prachtvollen Vorbau mit aufreizend langen und bereits harten Brustwarzen frei, die ihre weiblichen Reize schlagkräftig unterstrichen. Dann blickte er in ihre dunklen Augen, die ihn neckisch ansahen.
„Deine Sprachlosigkeit ist Antwort genug. Wir werden dir eine außergewöhnliche Nacht bescheren.“ Wir?, dachte Richard verdutzt. Nach einer kurzen Pause brachte Shota ihren Mund an sein Ohr, hauchte ein „Das gefällt mir“ und beschrieb ihm Dinge, die sie in dieser Nacht mit ihm tun würde. Richard wurde mit jedem weiteren Punkt nur noch besorgter. Und zu all dem soll ich in der Lage sein?, fragte er sich zaghaft.
Dann endlich bedeckte sie ihre Brust wieder und sein Blickmagnet verlor zunehmend an Wirkung, sodass er ihr wieder in die Augen sehen konnte. Ihr enganliegendes Kleid vermochte jedoch nicht, ihre Erregung abzustreiten, da es sich zunehmend im Brustbereich wölbte. Schließlich gab sie ihm einen Kuss auf die Wange. Dann ließ sie von ihm ab und trat zurück. Richard blieb eingeschüchtert zurück und konnte nur einen Gedanken fassen. Gütige Seelen, hat sie geile Nippel!
An ihrer Stelle stand nun Nicci vor ihm, die ihre endlos langen Haare zu einer wundervollen Frisur drapiert hatte. Nicci umarmte ihn ebenfalls und brachte ihren Mund ganz nahe an sein Ohr, sodass die anderen den Wortwechsel nicht mitbekommen konnten. „Hallo Richard“, flüsterte sie, „gut siehst du aus. Ich hoffe, du bist erfreut, mich zu sehen?“
Auch Richard sorgte dafür, dass die Unterhaltung ausschließlich zwischen ihnen blieb. „Selbstverständlich! Ich sehe, ich muss mein Urteil von vor drei Wochen nicht revidieren. Du hast dir sehr viel Mühe mit deinen Haaren gegeben. Darf ich fragen, warum?“
„Das soll dir deine Frau erklären“, gab sie geheimnisvoll zurück. „Richard“, sie rang nach Worten, „ich habe dir viel genommen. Vielleicht mehr als ich wollte oder durfte. Ich… ich brauche dich heute Nacht. Zumindest einmal möchte ich dich halten dürfen, ohne Probleme zu bekommen. Ich wünsche mir nichts lieber, als dass ich dir einmal zeigen darf, wie gut ich bin. Ich will ohne Mutterschaftsbann mit dir schlafen, möchte einfach nur in deiner Nähe sein. Was meinst du? Kannst du mir diesen Wunsch erfüllen?“
Ohne großartig zu überlegen, gab er seine Zustimmung. Nicci strahlte. „Danke! Du weißt ja nicht, was mir das bedeutet“, sagte sie und schloss ihn in eine überschwängliche Umarmung. Dann entließ sie ihn mit wild funkelnden Augen und Kahlan nahm ihren Platz ein. Sie umarmte ihn nicht, das hatte sie in den vergangenen Wochen oft genug getan, sondern legte ihre Arme auf seine und begrüßte ihn mit einem gierigen Kuss. „Hallo Liebling. Danke, dass du auf mich gehört hast.“
„Du hast gesagt, ich soll dir nicht folgen, genau das habe ich getan. Was machen Nicci und Shota hier? Und warum sind sie beide so herausgeputzt?“
„Das weißt du nicht?“, fragte Kahlan mit gespieltem Entsetzen.
„Nein, tut mir leid, keine Ahnung.“
„Fantastisch! Dann habe ich ja alles richtig gemacht.“
Kahlan hatte noch nicht zu Ende gesprochen, da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Nach den anzüglichen Bemerkungen in den Unterhaltungen mit Nicci und Shota war nicht schwer zu erraten, warum sie alle hier waren. „Du hast mir meinen Wunsch erfüllt?“, fragte er überrascht.
„Ja“, antwortete sie. Er war so überwältigt, dass er keinen Laut hervorbringen konnte. Stattdessen gab er ihr in schneller Folge fünf Küsse auf den Mund.
„Die Überraschung ist dir gelungen!“, bemerkte er, nachdem er seine Stimme wieder unter Kontrolle hatte. Gütiger Schöpfer! Warum habe ich nicht daran gedacht? Sie meinte es wirklich ernst!
Kahlan trat zurück. „Frohes neues Jahr!“ riefen die drei Verführerinnen wie aus einem Munde. Jetzt war es an Richard, sprachlos zu sein. Seine Augen wurden nass.
„Was stehen wir noch hier herum? Kahlan hat uns bereits eingeweiht. Können wir endlich loslegen?“, fragte Shota ungeduldig. Sie konnte es nicht erwarten, ihm zu zeigen, wozu eine Hexe fähig war. Eine Hexe, die Richard zudem ihr Leben verdankte. Er nickte, nahm sie und Nicci bei der Hand und ging hinter Kahlan mit ihnen ins Schlafzimmer.
Alles, was nun folgen sollte, entzog sich Richards Erinnerung. Er wusste nur, das der Sex mit Shota unschlagbar war. Vielleicht glaubte er das auch nur, immerhin war Shota eine Hexe. Nein, alle drei Sirenen waren ausgezeichnet! Ich kann keine Rangliste aufstellen, jede war auf ihre eigene Weise verrückt nach mir. Kahlan hat sich zurückgenommen, dafür waren Nicci und Shota impulsiver, als ich ihnen zugetraut hätte. Ich könnte mich daran gewöhnen. Hach, wenn Kahlan mir doch jedes Jahr eine Nacht mit ihnen schenken könnte, wäre ich der zufriedenste Mensch. Vielleicht sollte ich mit Kahlan darüber sprechen. Sie würde es sicher verstehen.
Sie trieben es bis spät in die Nacht und in den neuen Tag hinein. Richard war so fertig, dass er kaum wusste, wo er war. Aber es war ein unvergleichliches Gefühl und das schönste Geschenk, das Kahlan ihm zum Jahreswechsel hätte machen können. Er würde bis an sein Lebensende daran denken müssen, wie herrlich es war, mit diesen drei Schönheiten im Bett zu liegen und ihnen Liebe zu schenken. Mit ihnen zu schlafen war die reinste Gefühlsexplosion gewesen.
Ein paar Wochen später, Richard und Kahlan waren gerade im Garten des Lebens spazieren gegangen, fasste sie ihn am Arm. „Richard“, sagte sie ernst, „wir haben etwas zu besprechen.“
Die Art, wie sie das sagte, ließ Richard vermuten, dass die Neuigkeit nicht unbedingt gut war. „Mein Schatz“, sagte er, während er sie in die Arme schloss, „was ist denn los?“
„Richard, du wirst Vater.“
„Was? Das ist ja unglaublich! Bist du dir sicher?“
„Ja, ich bin mir hundertprozentig sicher.“
„Und wie kannst du das schon so früh wissen?“
„Ich weiß es einfach“, meinte sie geheimnisvoll. „Ich bin nicht ohne Grund ein Konfessor.“
„Weißt du auch, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird?“
„Ich dachte, es können nur Mädchen werden?“
„Ich... also, naja... Ich glaube, ich muss dir was beichten.“
„Jetzt sag mir nicht, du hast dir das bloß ausgedacht.“
„Doch...“
„Richard Rahl, spiel nicht mit mir, ich warne dich!“
„Nein, es ist wahr, Kahlan. Ich dachte, wenn wir uns darauf verlassen, dass es ein Mädchen wird, vielleicht sind wir dann nicht so verzagt. Tut mir leid.“ Richard senkte den Blick zu Boden und fasste sie an den Händen, unfähig ihr dabei in die Augen zu sehen. „Ich habe mal wieder einen großen Fehler gemacht.“
„Dann hast du aber Glück, dass ich weiß, dass es ein Mädchen wird.“
„Ist das jetzt auch ein Scherz?“
„Nein, ich meine es todernst. Wir werden Vater und Mutter von einer kleinen Konfessor“, lächelte sie.
Sofort fiel er vor ihr auf die Knie, sodass sein Kopf auf Höhe ihrer Hüfte stoppte. Er schlang die Arme um ihren Körper und hielt sie hinter ihrem knackigen Po zusammen. Dann drehte er seinen Kopf zur Seite und robbte so lange näher an sie heran, bis seine Wange ihren Körper berührte. Er hielt seine Arme fest geschlossen, während ihm Freudentränen wie Sturzbäche über die Wangen liefen und schließlich von seinem Kinn auf den Boden tropften.
„Ich bin überglücklich, dass dieses Mal nichts dazwischengekommen ist“, rief er begeistert.
Er verweilte ein wenig in dieser Haltung und sprang dann förmlich auf die Füße. Überglücklich schloss er sie in die Arme, hob sie hoch und wirbelte sie durch die Luft. Kahlan jauchzte, schlang ihm die Arme um den Hals und versuchte krampfhaft, nicht loszulassen. Bloß nicht durch die Luft segeln, sagte sie sich, das kann ich jetzt gar nicht gebrauchen. Richards Blickfeld schrumpfte, er schaute in ihr Gesicht, sah ihre wundervollen grünen Augen und ihr einnehmendes Lächeln, das sie sich allein für ihn aufsparte.
„Glaubst du… glaubst du, man kann es fühlen?“, fragte er ehrfürchtig, als er sie wieder auf dem Boden absetzte.
„Probier’s aus“, forderte sie ihn auf bevor sie seine Hand nahm und auf ihren Bauch legte.
„Tatsache“, flüsterte er. „Ich kann es spüren. Das kleine Herz schlägt schon.“
„Siehst du?“, meinte sie lächelnd. „Hab ich doch gesagt.“
„Kahlan, ich glaube, ich fühle zwei Herzschläge. Du auch?“
Sie lächelte. „Ja, ich fühle es auch. Ich werde zwei Mädchen bekommen.“
Von seinen Gefühlen überwältigt, gab Richard ihr einen dicken Kuss. Kahlans Welt um sie herum versank, als sie seinen Kuss erwiderte. Nachdenklich fragte er mit feuchten Augen: „Werde ich ein guter Vater sein, was meinst du?“
„Ganz bestimmt“, beruhigte ihn Kahlan. „Glaub mir, ich könnte mir keinen besseren Vater für unsere Kinder vorstellen.“
„Wir werden Eltern“, rief er. „Ich kann es nicht glauben. Wir werden Eltern. Hast du das gehört, Zedd?“
„Zedd? Wie kommst du denn auf Zedd? Ich bin Kahlan!“, erwiderte Kahlan etwas verwirrt.
„Weil er dort drüben steht. Da, siehst du ihn?“ Kahlan erblickte ihn, als dieser auf sie zukam.
„Gut gemacht, mein Junge“, rief er von weitem.
„Richard, würdest du mich bitte mal aufklären?“, fragte Kahlan.
„Was möchtest du denn wissen?“
„Woher wusstest du, dass Zedd dort steht?“
„Ich habe es gespürt, weißt du? Ich bin ein Zauberer“, meinte er wie zur Bestätigung.
Als Zedd sie erreichte, schloss er sie beide in die Arme. „Ich werde also Urgroßvater.“ Nach einer kurzen Pause setzte er hinzu: „Wunderbar.“
„Ach, Richard...“, meinte Zedd, so als fiele ihm gerade ein, dass er etwas vergessen hatte, „ich soll dir von Shota ausrichten, dass sie den Bann auf der Halskette verändert hat.“
„So?“, machte Richard. „Was hat sie denn getan?“
„Sie sagte, sie habe es so eingerichtet, dass ihr nur noch weibliche Konfessoren bekommen könnt.“
„Und wie soll sie das bewerkstelligt haben?“, fragte nun Kahlan.
„Nun“, sagte Zedd mit einem wissenden Lächeln auf dem Gesicht, „sie hatte etwas... Hilfe.“
„Hilfe? Von wem?“, fragte Richard.
„Naja, von Nicci und … meiner Wenigkeit.“
„Aha, ihr steckt also unter einer Decke. Darf ich fragen, warum?“ Argwöhnisch beobachtete Richard seinen Großvater.
„Wir dachten, ihr habt schon genug durchgemacht, da könnte ein wenig Gewissheit euren Handelns nicht schaden. Ihr habt so lange für diese Liebe kämpfen müssen, so vieles durchmachen müssen und Kahlan hat bereits ein Kind verloren, dass es nur schade wäre, wenn ein männlicher Konfessor diese Liebe zerstören würde.“
„Und bevor die Frage kommt, nein es ist alles in bester Ordnung. Ihr braucht keine Sorge zu haben, dass ihr dadurch den Lauf der Welt verändern würdet“, setzte eine Frauenstimme hinzu. Nicci war leise und unbemerkt an sie herangetreten.
Sie konnten es kaum glauben. Richard dachte, dass Nicci vielleicht etwas wiedergutmachen wollte. Nicci wusste, dass er und Kahlan zusammengehörten und es war ihr unerträglich, sie auseinander gerissen zu haben.
Kahlan schlang Zedd die Arme um den Hals. „Danke, Zedd!“ Freudentränen liefen aus ihren Augen, über ihre Wangen und tropften auf den Boden. „Danke, Nicci!“
„Danke, Zedd“, sagte auch Richard mit einem Lächeln auf den Lippen. „Und ebenfalls: Danke, Nicci!“
„Keine Ursache, meine Lieben“, zwinkerte Zedd ihnen zu.
Nicci lächelte. „Das ist doch das mindeste, das ich tun kann. Oh, und bevor ich es vergesse: Richard, danke für deine Hilfe. Ich habe jemanden gefunden, mit dem ich gerne mein Leben teilen würde. Also wenn du nichts dagegen hast“, setzte sie hinzu.
„Was sollte ich denn dagegen haben?“, fragte er verdutzt.
„Weißt du, mein Junge“, antwortete Zedd an ihrer statt, „ich werde immer für sie da sein.“
Kahlan brauchte einen Moment, bis sie verstand. „Das heißt also, ihr seid jetzt... zusammen?“, fragte sie zu Sicherheit.
„Aber ja“, lächelte Nicci sie an. „Wir wollen heiraten.“
Richard wählte seine Worte mit Bedacht. „Ich möchte ja nicht unhöflich sein, Nicci, aber findest du nicht, Zedd ist ein bisschen zu alt für dich?“
„Alt? Es kommt doch nicht auf das Alter an. Im Geiste ist Zedd unfassbar jung. Außerdem ist er ein Zauberer. Und gerade du weißt doch, dass ich ebenfalls nicht so jung bin, wie ich aussehe. Ich denke, er kann mir mein und unser Leben verzaubern“, meinte Nicci und fing plötzlich an zu lachen, da sie die Doppeldeutigkeit ihrer Aussage begriff.
Zedd setzte hinzu: „Du weißt doch, mein Junge, Nicci war auch im Palast der Propheten. Sie stand wie jeder andere dort auch unter dem Bann, der ihr Altern verhinderte.“
Eine Weile standen sie einfach nur da, glücklich, zusammen zu sein und zufrieden, dass niemandem aus ihrer Familie etwas zugestoßen war. Plötzlich fragte Kahlan: „Richard, du hast doch ganz sicher davon gewusst, oder?“
„Was gewusst?“
„Das mit dem ganzen Kinderkriegen.“
„Ich muss gestehen, nein, gewusst habe ich es nicht...“
„Aber?“, setzte sie hinzu, so als wisse sie, er wollte ihr etwas verschweigen.
„Aber es geahnt. Zufälle gibt's“, meinte er beiläufig. „Es scheint mir, als könne ich langsam mit der Gabe umgehen“, lachte er. Dieses herzliche Lachen hatte Kahlan sehr vermisst. Sie konnte nicht anders und musste mit einstimmen. Ebenso lachten Zedd und Nicci.
Es war wundervoll. Richard konnte endlich wieder mit seinen Lieben zusammen sein und wurde Vater. Wenn das keine großartigen Neuigkeiten waren. Er schloss Kahlan, die Frau, die er liebte und die Mutter ihrer Kinder werden würde, fest in die Arme. Er gab der schönsten Frau auf der ganzen Welt einen langen Kuss und freute sich mit ihr auf eine gemeinsame Zukunft. Neben ihnen standen Zedd und Nicci, ebenfalls ineinander verschlungen.
„Ich glaube“, flüsterte Richard Kahlan zu, derweil sie sich ein wenig von Zedd und Nicci entfernten, „sie sind zufrieden. Sie haben einander gefunden, wie wir uns einst gefunden haben. Ich freue mich für sie.“
„Du hast recht“, erwiderte sie im gleichen Ton. „Nicci hat ihren Lebenswillen wiedergefunden. Schau nur, wie zufrieden und geborgen sie sich in Zedds Armen fühlt.“
Nach einer Pause sah sie ihn fragend an: „Glaubst du es hält? Also ihre Liebe meine ich.“
„Ja, ich denke schon. Liebe ist das schönste Geschenk, das man jemandem machen kann. Ich finde es toll, dass Nicci wieder für die Frau genommen wird, die sie ist. Unter dem Einfluss von Jagang war sie nicht sie selbst. Und vor allen Dingen hat Zedd eine Frau gefunden, die seiner früheren Frau sehr ähnlich ist.“
„Du kanntest sie?“, fragte Kahlan.
„Nein, aber nach dem, was Zedd mir von ihr erzählt hat, war sie sehr hübsch. Nicht so hübsch wie du natürlich, aber trotzdem ein Sinnbild einer Frau.“ Nach einer kleinen Pause setzte er hinzu: „Wenn ich dich mit Nicci vergleichen würde, würde ich dich ihr auf jeden Fall vorziehen. Ich bin versessen auf dich! Jedes Mal, wenn ich dich anschaue, bringst du mich um den Verstand. Das hat sie noch nicht geschafft.“
Kahlan freute sich sehr über sein Kompliment. Er war der erste, der in ihr nicht die gefürchtete Mutter Konfessor sah, sondern Kahlan Amnell, einen Menschen, wie jeden anderen auch, mit Gefühlen, die auch jeder andere kannte. Zugegeben, es war nicht leicht, ihr Herz zu erobern, aber im Rückblick freute sie sich für Richard umso mehr, dass er es versucht hatte. Sie schlang ihm die Arme um den Hals und drückte ihn einfach nur an sich. Er hielt sie fest als wollte er sie nie mehr loslassen. Es war ein tolles Gefühl.
Richard legte seinen Kopf an ihre Wange. „Ich liebe dich, Kahlan Amnell“, flüsterte er ihr ins Ohr. „Diese Worte kommen mir so unzureichend vor für das, was ich in meinem Herzen wirklich und wahrhaftig für dich empfinde. Ich liebe dich. Tausendfach. Millionenfach. So oft, dass selbst Zahlen es nicht mehr beschreiben könnten. Ich liebe dich abgöttisch, bis in die Unterwelt und wieder zurück. Du sollst wissen, dass ich dich immer lieben und nie an deiner Liebe zu mir zweifeln werde. Jetzt und für immer!“
„Ich liebe dich auch. Mögen die Guten Seelen mich holen. Ich liebe dich auch, mein Richard! Jede Faser meines Körpers verzehrt sich nach dir, wenn ich nicht bei dir sein kann. Ich habe keine Ahnung, wie ich weiterleben sollte ohne dich. Du hast mir gegeben, was ich mir innigst gewünscht hatte. Deine Nähe spendet mir Trost in den dunkelsten Stunden und bereichert mein Leben jeden Tag. Ich liebe dich. Mein ganzer Körper liebt dich. Und ich bin besonders froh, dass du einen Weg gefunden hast, meine Liebe zu erwidern.“
Darken Rahl war besiegt, Jagang war tot, die Schwestern der Finsternis waren in ihrem Hass vom rechten Pfad der Erleuchtung abgekommen. Ihrer aller Seelen fristeten nun in der Unterwelt ein Schattendasein und würden nie wieder hervorgekrochen kommen.
Sie sah sich kurz zu Nicci und Zedd um, die sich in den Armen hielten und stumm liebten. Richard legte ihr zwei Finger unter das Kinn und brachte sie schließlich dazu, wieder ihn anzusehen. „Sieh mich an“, flüsterte er und sein Blick wanderte nach unten und wieder nach oben, kreuz und quer über ihre Figur, während er unaufhörlich grinsen musste, „Lass deinen perfekten Körper anschauen. Wer würde bei deinem unwiderstehlichen Anblick nicht auch alle Kräfte verlieren?“ Ja, wer würde dir widerstehen können, sobald er dein innerstes Wesen kennt? Wenn ich es schon nicht kann, wer kann es sonst? Du bist die heißeste Braut unter dieser Sonne, der Inbegriff der Erotik. Kannst du überhaupt ermessen, wie schwer es ist zu versuchen, dir nicht jede Sekunde mit jeder Faser des Körpers zu verfallen?
„Richard, ich...“, fing sie an, doch weiter kam sie nicht, als er sie mit einem liebevollen, unverfälschten Kuss jäh zum Schweigen brachte. Ich kann deiner Magie nicht widerstehen, Richard, flüsterte sie in Gedanken. Sie merkte, wie sich Richards Mundwinkel zu einem Lächeln verzogen.
Gütige Seelen, das konnte ich noch nie.
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