Von Engeln und Zauberern | By : dime Category: German > Harry Potter Views: 4192 -:- Recommendations : 0 -:- Currently Reading : 0 |
Disclaimer: I do not own the Harry Potter book and movie series, nor any of the characters from it. I do not make any money from the writing of this story. |
[edited 11.01.2014 – neu formatiert]
"Lass uns für immer Freunde sein."
"Für immer?"
"Ja, immer."
- Disney's Cap und Capper
Der nächste Abend fand Tom und Myriel erneut in Toms kleiner Küche sitzend. Tom hatte Myriel von Lydia erzählt und ihr seine Vermutungen zu dem Fall dargelegt. Nun besprachen sie beide, wie er weiter vorgehen könnte.
"Was meinst du, würde passieren, wenn deine Freunde von früher herausfänden, dass du noch lebst?", fragte Myriel.
Tom dachte einen Moment nach. "Nun, es gibt mehrere Möglichkeiten. Ich gehe davon aus, dass sie von Onkel Vernons Tod und meinem gleichzeitigen Verschwinden wissen. Wenn sie mich jetzt unversehrt wiedersähen, könnte es sein, dass sie mich für einen Betrüger halten, der sich für den toten Harry Potter ausgibt, um sie zu täuschen; oder sie könnten glauben, dass ich Vernon ermordet und mich Voldemort angeschlossen habe, denn wie sonst könnte ich frei und unversehrt sein und mich nie zu erkennen gegeben haben? Oder aber sie vermuten, dass ich damals bei den Dursleys von Voldemort angegriffen wurde, entkommen bin und vor Schock das Gedächtnis verloren habe. In keinem Fall würden sie einfach so glauben, dass Harry Potter wieder da ist."
"Hmmmm... Das ist also keine gute Option. Wie sonst kannst du sie überzeugen, dass sie den Zauber von Lydia nehmen müssen, ohne zu verraten, dass du dich mit Zauberei auskennst?"
"Ich hatte mir überlegt... wenn sie nicht wollen... Vielleicht könnte ich den Zauber ja auch ohne ihr Wissen lösen."
"Geht das denn?"
"Ja. Normalerweise merkt es ein Zauberer, wenn sein Fluch gebrochen wird; doch ich habe mal von einem Spruch gehört, der es einem ermöglicht, einen Fluch zu brechen, ohne, dass der Zauberer, der ihn gesprochen hat, es mitbekommt. Einer von Rons großen Brüdern hat mir davon erzählt, er arbeitet als professioneller Fluchbrecher für die Zaubererbank. Das Problem ist nur, ich weiß nicht genau, wie der Fluch funktioniert. Dafür müsste ich in den Buchladen in der Winkelgasse, also in der Zaubererwelt, gehen und es nachlesen. Und dann müsste ich es ja auch ohne Zauberstab hinbekommen - aber das sollte nicht so ein großes Problem sein, ich glaube, ich bin darin über die Jahre schon ein bisschen besser geworden."
"Sagtest du nicht, du seist seit damals nie wieder in der Zaubererwelt gewesen, weil du Angst hattest, erkannt zu werden?"
"Ja, und das hat sich auch nicht geändert. Ich kann es mir nicht leisten, in Azkaban eingesperrt zu werden, weil sie mich für einen Anhänger des Dunklen Lords halten. Was würde denn dann aus Lydia und den anderen Kindern? Aber ich glaube, dass mich mittlerweile tatsächlich niemand mehr erkennen würde. Es ist fünfzehn Jahre her und ich habe mich sehr verändert... Trotzdem wäre das nur eine letzte Möglichkeit, wenn alle Stricke reißen. Am meisten Hoffnung lege ich momentan in das Gespräch mit der Schlange."
Myriel war still, während sie versuchte, das alles zu verarbeiten. Der Fakt, dass Tom mit Schlangen sprechen konnte, beeindruckte sie ungemein.
Schließlich hatte sie alles überdacht und kam zu einem wenig befriedigenden Ergebnis.
"Dann bleibt uns also nichts anderes übrig, als abzuwarten, was passiert?"
"Ja, so ungerne ich mir das auch eingestehe." Tom seufzte und Myriel schloss sich ihm in Gedanken an.
"Auf Wiedersehen, Onkel Tom!"
"Auf Wiedersehen, Michael."
Tom winkte dem kleinen Jungen, als dieser mit seiner Mutter die Praxis verließ.
"Doktor Effing?", meldete sich nun seine Sprechstundenhilfe zu Wort. "Ein gewisser Herr Lovegood hat angerufen und um ein Gespräch gebeten."
"Ah, sehr gut. Haben Sie ihm einen Termin gegeben?"
"Ja, er kommt morgen Nachmittag um zwei."
"Sehr gut. Vielen Dank, Jenny."
Tom rieb sich fahrig die Schläfen. Er hatte ein wenig Kopfweh. So sehr er auch alles andere ausschalten und ignorieren konnte, seine Verbindung zu Voldemort wurde er nicht los. Immerhin war es ihm gelungen, die Träume, in denen er durch Voldemorts Augen sah, komplett abzustellen. Die Yoga-, Tai Chi und anderen meditativen Kurse, in die Myriel ihn geschickt hatte, waren ihm da eine große Hilfe gewesen. Doch ein leichtes Ziehen verspürte er immer noch ab und an, sodass er nie ganz vergessen konnte, wer er einmal gewesen war.
Fünf Minuten vor zwei.
In wenigen Minuten würde er seinen Schulfreund Neville wieder sehen. Neville Lovegood... Er konnte gut verstehen, warum der Junge den Namen seiner Frau angenommen hatte. Wer würde nicht die Chance ergreifen, einen Namen loszuwerden, der wörtlich 'langer Hintern' bedeutete?
Wie würde der andere wohl aussehen? Ob er immer noch so eine Bohnenstange war? Tom war nervös. Hoffentlich würde er sich dem anderen Zauberer gegenüber nicht durch eine falsche Bemerkung verraten. Das würde nicht einfach werden.
Es klingelte. Er hörte, wie Miss Young den Besucher einließ und wenig später an seine Türe klopfte.
"Herr Lovegood ist hier."
"Sehr gut, bringen Sie ihn gleich zu mir."
Die Türe öffnete sich und herein kam die Sekretärin, gefolgt von einem jungen Mann mit kurzen, schwarzen Haaren und einem leicht schlacksigen Gang.
"Brauchen Sie noch etwas?", fragte Miss Young.
"Eine Tasse Tee für unseren Gast, bitte. Oder möchten Sie lieber Kaffee?", wandte er sich nun an Neville.
"Was? Oh, äh... Tee ist in Ordnung, denke ich", gab dieser nervös von sich.
Immer noch so durcheinander wie früher, dachte Tom belustigt. Er bat den anderen, Platz zu nehmen, und setzte sich dann selbst auf seinen einfachen, aber bequemen Schreibtischstuhl.
"Ich nehme an, der ältere Herr Lovegood hat Ihnen bereits mitgeteilt, weshalb ich Sie sprechen wollte?", kam Tom gleich zum Punkt.
Neville schaute ihn ernst an. "Ja, er sagte, dass Sie ein Problem mit Lydias Schweigen über unsere Arbeit haben. Nun, sehen Sie, es ist leider so, dass sowohl meine Frau als auch ich erhebliche Schwierigkeiten bekommen könnten, wenn allgemein bekannt würde, was wir tun..." Er bemerkte Toms aufgesetzten missbilligenden Blick und interpretierte ihn sofort richtig. "Nein, nein, nichts Illegales, machen Sie sich keine Sorgen - aber leider streng geheim. Sie verstehen doch?", fragte er unsicher.
"Ich verstehe vollkommen", sagte Tom - Du hast ja keine Ahnung, wie sehr! - , "doch auch ich kann keine Wunder bewirken. Wenn Lydia über eine Sache nicht frei mit mir sprechen kann, ist es mir beinahe unmöglich, bei einer anderen Sache einfach so alle Informationen aus ihr heraus zu bekommen. Sie würde mir nicht genug vertrauen, sich vor Fragen hüten, die irgendwie mit Ihnen und Ihrer Arbeit zu tun haben; dabei könnten wir etwas Wichtiges übersehen.
"Ich kann Ihnen aber folgenden Vorschlag machen: als Arzt unterliege ich komplett der Schweigepflicht und ich kann Ihnen versichern, dass nichts, worüber ich mich mit Lydia unterhalte, diesen Raum verlässt. Und falls Ihnen das nicht genug ist, kann ich auch während jeder Sitzung mit Lydia einen Kassettenrekorder laufen lassen und unser Gespräch aufnehmen, sodass Sie sich später problemlos anhören können, was zwischen Lydia und mir gesprochen wurde und sich versichern, dass ich nicht irgendwelche gefährlichen Geheimnisse erfahren habe."
Neville schwieg nachdenklich.
"Was mich außerdem interessieren würde", fuhr Tom fort, "ist, wie Sie eigentlich an mich geraten sind." Er sah Neville erwartungsvoll an. Der Mann würde die Existenz der Zaubererwelt nicht ohne sehr konkreten Grund preisgeben. Tom würde sich sehr weit aus dem Fenster lehnen müssen. Er hoffte nur, dass es keinen Absturz zur Folge haben würde.
Dieser antwortete ihm ohne zu zögern. "Sie wurden uns von einem Freund der Familie, Doktor Logan, wärmstens empfohlen. Sie sollen Spezialist für traumatisierte Kinder sein, sagte er."
"Soso...", machte Tom. "Mein Fachgebiet ist sogar noch ein wenig komplizierter als das, ich bin Spezialist für misshandelte Kinder. Dass Doktor Logan Sie an mich verwiesen hat, ohne das genauer klarzustellen, bedeutet, dass er Sie selbst in der Sache als möglichen Schuldigen sieht und Ihnen nicht voll vertrauen kann."
Neville hatte bei den letzten Worten scharf die Luft eingezogen. "Soll das eine Anklage sein?"
Tom sah Neville irritiert an. So reizbar kannte er den Mann gar nicht. Nun, vielleicht hatte auch sein friedfertiges Wesen unter dem Krieg gegen Voldemort gelitten.
"Nein, Herr Lovegood, ich klage Sie nicht an. Aber es ist eine Tatsache, dass ein Großteil meiner Patienten Opfer der eigenen Eltern sind, und wenn diese Eltern den Kindern dann auch noch explizit verbieten, über sie zu sprechen, so ist das nun mal in hohem Maße verdächtig. Tatsache. Nun, ich kann Ihnen versichern, dass ich nach meinem ersten Gespräch mit Lydia relativ sicher bin, dass sie tatsächlich ihr Trauma durch eine Person oder ein Ereignis außerhalb der Familie erhalten hat; dennoch fehlen mir Informationen, um diese Möglichkeit vollkommen auszuschließen und mich komplett auf die anderen Indizien zu konzentrieren. Sie würden mir die Arbeit also sehr erleichtern, wenn Sie mir Zugang zu diesen Informationen gewähren könnten. Ganz zu schweigen von der Erleichterung für Lydia, wenn sie nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen muss, das sie zu mir sagt. Das ist sehr kontraproduktiv."
Neville hatte sich wieder beruhigt und sah unglücklich aus. "Sie wissen ja nicht, was Sie verlangen...", flüsterte er.
Oh doch, das weiß ich, mein Freund, dachte Tom, doch er sagte nur: "Bitte überlegen Sie sich bis Freitag Ihre Antwort. Ich wäre Ihnen und Ihrer Frau sehr dankbar, wenn Sie meine Arbeit mit Ihrer Tochter auf diese Art unterstützen könnten."
Das war jetzt drei Tage her. Nun saß Lydia wieder Tom gegenüber und schaute ihn erwartungsvoll an.
"Lydia, haben deine Eltern dir inzwischen erlaubt, mit mir auch über ihre Arbeit zu sprechen?", fragte er, obwohl er die Antwort schon kannte. Wenn sie ihn tatsächlich über alles informieren wollten, und sei es auch nur für die Dauer der Therapie - ein einfacher Obliviate würde die unerwünschten Informationen danach sauber wieder aus seinem Gedächtnis entfernen -, dann würden sie das nicht ihrer sechsjährigen Tochter überlassen, sondern ihn persönlich über die Zaubererwelt aufklären.
Wie erwartet schüttelte Lydia denn auch bedauernd den Kopf.
"Naja, da kann man nichts machen", sagte Tom betont unbekümmert, damit Lydia kein schlechtes Gewissen bekam.
"Und wie sieht es mit Salmissra aus? Hast du deine Freundin mitgebracht?", fragte er nun.
Lydias Kopf richtete sich wieder auf und flink zog sie den kleinen Rucksack hervor, den sie heute mitgebracht hatte, und brachte eine kleine Schachtel mit Löchern zum Vorschein. "Hier ist sie", sagte sie stolz.
Tom nahm die Schachtel behutsam entgegen und öffnete sie vorsichtig. Drinnen lag eine allerdings reichlich mitgenommen aussehende dunkelgrüne Schlange. Das Tier hob mühsam den Kopf, als Licht in die Schachtel fiel, doch die glasigen Augen sahen kaum etwas.
"Die sieht allerdings nicht sehr gesund aus. Lässt du sie mir bis nächste Woche zur Pflege da? Dann kann ich sie am Wochenende zu meinem Freund bringen. Wenn es etwas gibt, das ihr helfen könnte, dann wird er es wissen."
Lydia war zwar nicht glücklich darüber, sich von Salmissra zu trennen, doch sie wusste selbst, dass sie nicht viel für die Schlange tun könnte, und erlaubte Tom, sie da zu behalten.
Da der Bann auf Lydia noch immer aktiv war, ergab das Gespräch nicht viel mehr als beim letzten Mal und Tom schickte Lydia schließlich mit einer neuen Tafel schweizer Schokolade in der Hand mit ihrem Opa nach Hause.
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