Love changes Everything | By : Elbenstein Category: German > Books Views: 1498 -:- Recommendations : 0 -:- Currently Reading : 0 |
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Die ganze Nacht ritten sie über hügliges Gelände.
Dieses Mal mussten sie mehr Pausen bis zur nächsten Siedlung einlegen.
Es schien schon fast so, als wüsste Diana, dass sich bei ihren Beschützern
eine nervöse und angespannte Stimmung ausbreitete. Das Baby schrie fast
jede Stunde vor Hunger auf, nur damit die drei Gefährten feststellen mussten,
dass sie kaum etwas zu sich nahm. Die ständigen Rasten machten nun auch
Drizzt und Artemis beiderseits noch unruhiger. Der Einzige, der sich mit seiner
gewohnten Art nicht aus der Ruhe bringen ließ, war Jarlaxle. Und er war
es, der nun auch vor sich auf das Wegschild sah, dass das nächste Dorf
in einer Meile Entfernung anzeigte.
“Wir sind da!“, verkündete der Drow jetzt freudestrahlend.
Doch seine beiden Begleiter sahen in diesem Moment nicht aus, als würden
sie vor Freude in die Luft springen wollen. Stattdessen machten sie einen sehr
betrübten Eindruck. Er konnte es deutlich an ihren Gesichtern erkennen
und seine Vorahnung vom letzten Tag wurde wohl bald bestätigt, dachte der
Drow.
“Wie schaut ihr denn aus? Ihr macht ein Gesicht, als ob die Welt gerade
untergeht!“, kam die Frage an Drizzt und Artemis gewandt. Beide schauten
sich daraufhin verdutzt an. Sollte es wirklich sein, dass der Mann die gleichen
Empfindungen für Diana hegte wie er selber, fragte sich der Waldläufer?
Der Ausdruck auf Entreris Gesicht bestätigte die Vermutung von Drizzt.
Der ehemalige Meuchelmörder wollte ebenso wenig wie er das Kind in eine
ungewisse Zukunft geben.
“Ich glaube, wir sollten dringend eine wichtige Entscheidung treffen“,
sprach jetzt Jarlaxle und stieß dabei ein leises Lachen aus.
Dann lenkten sie ihre Pferde Richtung Westen weiter und folgten dem Weg, der
sie ins nächste Dorf führen würde. Schon bald gelangten sie auf
eine kleine Lichtung, die von dichten Tannen gesäumt wurde. Nicht weit
davon entfernt nahmen sie ein Geräusch war, dass sich wie das Rauschen
eines kleines Wasserfalls anhörte.
“Ein schöner Platz um über die Zukunft zu sprechen?“,
sprach Jarlaxle und wandte sich den Beiden zu, „Findet ihr nicht auch?“.
Doch Drizzt, der dem Drow am nächsten war, schwang sich nur elegant vom
Pferd und schwieg. Artemis tat es ihm gleich und legte danach sorgfältig
das kleine Bündel neben sich ins Gras. Der Säugling schlief dabei
ruhig weiter.
Nun standen alle drei Gefährten auf dieser kleinen Lichtung. Der Waldläufer
und Entreri vermieden sorgfältig jeden Augenkontakt. Beide wussten, dass
sie das Spiel, der vorangegangen Tage nicht wiederholen wollten. Ihnen war klar
geworden, dass deutliche Worte gesprochen werden mussten.
“Ich will Diana nicht hergeben!“, platzten plötzlich Artemis
Worte heraus. Er war der Erste, der die Stille durchbrach, die sich auf dieser
Lichtung ausgebreitet hatte. Drizzt sah mit weit aufgerissen Augen nun zu dem
Mann herüber, der einen der wichtigsten Sätze hervor brachte, die
diese Unterhaltung bringen sollte. Es war der Gedanke, der auch ihn beschäftigte,
schon seit dem Tod von Carima. Jedoch die Tatsache, dass das Kind bei ihnen
bleiben sollte, wurde von Entreri ausgesprochen. Seine feste Stimme unterstrich
diese Angelegenheit, mehr als sich der Waldläufer wirklich eingestehen
wollte.
“Ich stimme Artemis Entreri zu!“, kam die instinktive Antwort von
Drizzt und schaute dabei tief in die grauen Augen dieses Mannes. „Ich
werde bei Diana und euch bleiben. Ich möchte dass wir Drei zusammen für
die Zukunft der Kleinen verantwortlich sind. Wir können Diana nicht wildfremde
Menschen übergeben, die wir nicht kennen. Carima hätte es bestimmt
nicht gewollt. Das Kind wird keine besseren Beschützer finden können,
als Jarlaxle, Artemis Entreri und Drizzt Do’Urden!“, beendete er
den Satz.
“Du hast wohl meine Gedanken gelesen?“, vernahm der Waldläufer
die lachende Stimme von Jarlaxle. Und so gab dieser pfiffige Drow seinen beiden
Gefährten zum ersten Mal gegenüber zu, dass auch er sich bereits über
die weitere Zukunft des Kindes Gedanken gemacht hatte.
Artemis und Drizzt stimmten jetzt in das Lachen des Dunkelelfen mit ein. Im
gleichen Augenblick schaute sich der Waldläufer und Entreri in die Augen,
ohne jeglichen Groll für den Anderen zu empfinden. Ihre alte Feindschaft
schien mit einem Mal wie weggeblasen.
“So soll es sein! Der berüchtigte Artemis Entreri, der mitfühlenden
Drizzt Do’Urden und natürlich ICH, werden Diana, die Tochter von
Carima aus Neman adoptieren!“, verkündete Jarlaxle mit theatralischer
Stimme. Dabei schaute er seine Gefährten an. Sobald er seinen Namen nannte,
hob er das Wort „Ich“ besonders hervor und schob seinen breitkrempigen
Hut weit aus dem Gesicht. Im gleichen Moment vernahmen die drei Gefährten
ein leises Quicken. Es kam vom dem Säugling, der durch das Lachen geweckt
wurde.
“Hört!“, sprach Jarlaxle jetzt mit affektierter Stimme weiter,
„Diana hat zugestimmt!“.
Das Lachen der Drei wurde jetzt nur noch lauter und alle amüsierten sich
köstlich. Sie freuten sich gemeinsam auf ihre weitere Zukunft.
Als der Tag sich langsam gegen Mittag neigte, hatten sich die
drei Freunde in einem kleinen Halbkreis um eine Feuerstelle versammelt. Drizzt
hielt nun Diana auf seinem Arm und fütterte sie mit Ziegenmilch. Jarlaxle
war derjenige, der den kleinen Wasserkessel mit der Milch dem Waldläufer
entgegen hielt.
Der Drow wollte sich erst auf dieses unbekannte Abenteuer mit Artemis und Drizzt
einlassen, wenn sich Beide symbolisch die Hände reichten. Er verkündete
ihnen, dass sie wohl eine sehr lange Zeit mit einander leben würden. So
duldete der Drow keinen weiteren Streit der ehemaligen Kontrahenten mehr. Der
ehemalige Söldnerführer bestand auf diese einfache Geste. Wobei er
sich nicht verkneifen konnte, eine Tatsache dabei hervor zu heben. Er würde
den fließenden Tanz ihrer Schwerter vermissen, der in absoluter Harmonie
und Perfektion immer so schön anzuschauen war. Doch das brachte Jarlaxle
nur zwei funkelte Augenpaare ein, die auf ihn gerichtet wurden. Daraufhin machte
er nur eine salutierende Handbewegung und entschuldigte sich mit einem Grinsen
auf dem Gesicht bei seinen Freunden.
Gegen Nachmittag verkündete Artemis, er wolle zu dem nahe gelegenen Wasserfall
gehen, um sich endlich nach Tagen wieder richtig frisch machen zu können.
Der Mann, der stets auf sein Äußeres bedacht war, stand auf und verschwand
mit schnellem Schritt hinter einer dichten Baumreihe. Drizzt nahm kurze Augenblicke
später seine einzige Chance wahr, die sich ihm bot.
“Ich habe Hunger, wie wäre es mit einem guten Wildbraten?“,
kam die Frage des Waldläufers an Jarlaxle gewandt. Dieser nickte ihm nur
zustimmend zu. So ging Drizzt schnell zu seinem Rucksack hinüber, neben
dem ein Bogen mit einem Köcher lag. Er nahm beides schnell in die Hand
und verschwand in der gleichen Richtung, in der soeben Entreri verschwunden
war.
Nur wenige Minuten später erspähte der Waldläufer dann das, was
er sich erhofft hatte. Da, genau vor ihm, nur ungefähr dreißig Fuß
von Drizzt entfernt war Artemis. Er schwamm geradewegs auf den Wasserfall zu.
Und dann tat der Mann vor ihm etwas, was den immer so kontrollierten Drow die
Fassung nahm. Er klettere aus dem Wasser und stand nun auf einem kleinen Felsvorsprung
direkt über dem nach unten strömenden Wasser. Artemis war nackt. Die
lavendelfarbenen Augen des Dunkelelfen weiteten sich und hielten stur ihren
Blick auf diesen perfekten durchtrainierten Körper. Wenn er bereits vor
einigen Tagen immer den gestählten Oberkörper von Entreri begehrte,
dann war es jetzt mehr als nur die bloße Berührung. Drizzt wollte
mit diesem Mann verschmelzen, auf eine Weise, wie er sich noch niemandem in
seinem Leben genähert hatte. Er wollte dessen Körper mit seinen eigenen
Händen ertasten, wie seine Finger Zoll für Zoll über die nackte
Haut wandern und dabei jede Berührung in sich aufsaugen. Die Woge der Leidenschaft
stieg weiter ihn ihm auf. Der Waldläufer sah vor sich Artemis, der mit
dem Rücken zu ihm gewandt, sich mit beiden Händen über die Haare
fuhr, während das herab fließende Wasser auf seinen Kopf spritzte.
Die Wassertropfen prallten an dem athletischen Rücken ab und flossen über
diesen knackigen, muskulösen Hintern, der sich so offen dem Drow anbot.
Dann folgten die Augen des Waldläufers Entreri, als dieser sich auf einen
kleinen Felsen in der Nähe des Wasserfalles legte. Wenn er eben noch den
Mann von hinten so attraktiv fand, war das Bild, was sich jetzt vor ihm abspielte
mehr, als was er jemals gesehen noch dafür empfunden hatte. Artemis fuhr
mit seinen beiden Händen über seinen eigenen Körper und fing
langsam mit seiner rechten Hand an sein Glied zu massieren.
Dann war es Drizzt der sich jetzt unweigerlich mit seiner rechten Hand an seinem
eigenen Körper nach unten strich. Er beobachtete, wie Artemis erregtes
Glied steif wurde. Das was er sah, ließ die Lust weiter ihn ihm aufflammen.
Eine unbeschreibliche Empfindung strömte durch seinen Körper, die
er sich nicht erklären konnte. Drizzt konnte sich jetzt nicht mehr halten
und seine linke Hand tastete die eigene Hose ab. Er fühlte sein erregtes
Glied und begann es langsam durch den Stoff zu massieren. Wie sehr er in diesem
Moment bei dem Mann unten am Wasser gewesen wäre. Nun öffnete er seine
Hose. In diesem Augenblick rieb er mit der linken Hand an seinem Glied weiter,
während er stehend sich in seiner Lust an einem Baumstamm festhalten musste.
In seinem Kopf erschien ein Bild, dass er nicht die harte Rinde des Baumes fühlte,
sondern die Haut von Artemis, der immer noch auf dem Felsen lag. Die Leidenschaft
wuchs und seine Hand massierte mal sanft, mal hart das erigierte Glied.
“Hallo Drizzt!“, ertönte plötzlich und völlig überraschend
die Stimme von Jarlaxle hinter seinem Rücken.
Tausend Gedanken gleichzeitig schossen Drizzt in diesem Moment durch den Kopf.
So schnell er in der Lage war, griff er nach unten und zog seine Hose nach oben.
Er wagte sich nicht umzudrehen. Er hatte Angst, seinem neu gewonnen Freund in
die Augen zu schauen. Er schämte sich in Grund und Boden, aber nicht über
die Leidenschaft, die er eben empfunden hatte, sondern dass er erwischt worden
war.
„Wie ich sehe, war die Jagd wohl erfolgreich“, hörte der Drow
seinen Freund sprechen, der jetzt direkt hinter ihm stand. Noch immer wagte
der Waldläufer es nicht sich umzudrehen und dem Dunkelelfen in die Augen
zu schauen. Er fühlte, wie er rot an lief, auch wenn Drizzt sich nicht
sicher war, dass man es überhaupt bei seiner ebenholzfarbenen Haut wahrnehmen
konnte. Jetzt schlucke er ein paar Mal, bis er den Mut fand seinen Kopf Jarlaxle
zu zuwenden. In den lavendelfarbenen Augen des Waldläufers war die pure
Angst zu erkennen. Seine Furcht ließ nur noch einen Gedanken zu, dass
dieser listige Drow es Artemis sagen würde.
“Bitte sage es ihm nicht!“, kamen die flehenden Worte aus dem Mund
von Drizzt gesprudelt „Bitte, du darfst Artemis es nicht sagen“.
Doch die Worte schienen an Jarlaxle abzuprallen, dabei zog er eine Augenbraue
nach oben, lächelte wissend und lief sogleich mit Diana im Arm auf die
kleine Lichtung zurück.
“Bitte!“, sagte der Drow nochmals laut genug, so dass sein Freund
ihn noch hören konnte.
Er schämte sich, er wusste nicht mehr was er denken, noch was er fühlen
sollte. Würde ihn dieser Dunkelelf an den Mann verraten, den er doch so
begehrte? Drizzt stand regungslos auf der Stelle, wo er vor einigen Minuten
überrascht wurde und jeder seiner Muskeln schien sich gegen ihn verschworen
zu haben. Er konnte sich nicht bewegen. Dieses beschämende Gefühl
war mehr, als sich der Waldläufer jemals vorstellen konnte und eine Träne
lief langsam über eine Wange. Als er sich einigermaßen wieder im
Griff hatte, machte er sich schnurr stracks in die entgegen gesetzte Richtung
ihres Lagerplatzes auf, um bei der Jagd nach einem Wild die nötige Disziplin
zu erlangen, um Jarlaxle später unter die Augen treten zu können.
Zwei Stunden später trat Drizzt durch die dichte Baumreihe
auf das Lager seiner Freunde zu. Während der Drow Diana auf seinem Schoß
liegen hatte, saß Artemis in der prallen Sonne. Er ließ seine langen
schwarzen Haare durch die Wärme trocknen. Sein Gesicht war von den Bartstoppeln
befreit und zeigten jetzt eine glattrasierte freudige Miene, als er den Waldläufer
auf sich zu kommen sah, der rechts und links jeweils einen erlegten Hasen festhielt.
“Ich habe schon den Duft des gebratenen Fleisches in der Nase“,
sprach jetzt Entreri in die Runde hinein.
Drizzt entgegnete ihm mit einem Lächeln, wobei er versuchte, sich von der
Begebenheit von vorhin nichts anmerken zu lassen. Er ließ seine Beute
neben der Feuerstelle auf dem Boden fallen und drehte seinen Kopf gleich darauf
zu Jarlaxle. Seine Augen flehten den Drow inständig an, von dem Vorfall
im Wald nichts zu erzählen. Sein Freund verzog jedoch keine Miene und blieb
ruhig auf dem Boden sitzen.
Als der ehemalige Söldnerführer sich ganz sicher war das Artemis abgelenkt
war, der sich soeben erhoben hatte um sich um das Abendessen zu kümmern,
führte er zu dem Dunkelelfen gewandt, ein paar schnelle Handbewegungen
aus. Drizzt erkannte sie sofort, es war die Zeichensprache der Drow. Sein Freund
sagte ihm, „Keine Angst, ich werde nichts sagen“, und wandte sich
wieder dem Kind auf seinem Schoß zu.
Im gleichen Moment fiel dem Waldläufer ein großer Stein vom Herzen.
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