Rabentod | By : dime Category: German > Harry Potter Views: 5918 -:- Recommendations : 0 -:- Currently Reading : 0 |
Disclaimer: I do not own the Harry Potter book and movie series, nor any of the characters from it. I do not make any money from the writing of this story. |
"Harry?"
Der Angesprochene unterhielt sich noch etwas länger mit der Frau in dem weißen Krankenhausbett. Dann verabschiedete er sich höflich und wandte er sich dem Sprecher zu.
"Draco! Wieso bist du schon hier?"
Der Blonde drohte seinem Gefährten spielerisch mit dem Zeigefinger.
"Also ehrlich, Harry, bald werde ich dir eine Muggeluhr mit einem permanenten Klebezauber an den Arm heften. Hast du irgendeine Vorstellung davon, wie spät es ist?"
Er nahm Harry sanft bei der Hand und navigierte ihn zielsicher zu einem der Kamine auf der Etage.
"Ähm, so etwa sieben, denke ich."
"Es ist ZEHN Uhr abends, Harry. Du machst schon seit zwei Stunden Überstunden. Godric's Hollow. "
"Godric's Hollow. -hust, hust- Oh, na so was."
"Wie auch gestern."
"Naja, aber das war..."
"Und vorgestern."
"Da hatte ich-"
"Und den Tag davor."
"Draco, ich-"
Draco wandte sich dem schwarzhaarigen Mann im Chefheilerumhang zu und zog ihn sanft in eine feste Umarmung.
"Harry, ich weiß, dass du immer wunderbare Gründe dafür hast, länger auf der Arbeit zu bleiben. Aber denk auch mal an Sev und mich, hm?"
Harry lehnte sich mit einem leisen Seufzer zurück und genoss das Gefühl, von Dracos starken Armen sicher gehalten zu werden.
"Ich weiß, dass deine Arbeit dein Ein und Alles ist. Du hast uns oft genug erzählt, wie viel du und... er gelitten habt, um all diese medizinischen Erkenntnisse für unsere Welt zugänglich zu machen.
Hey, ich war dabei, als du während des letzten Schuljahres und den folgenden Jahren eine Heilmethode nach der anderen auf deine einzigartige Weise gefunden und bitter dafür bezahlt hast."
"Ich weiß das sehr gut, Draco. Ich weiß auch, dass ich es ohne Severus und dich vielleicht nicht geschafft hätte. Dafür werde ich euch bis an mein Lebensende dankbar sein.
Und ihm.
Er war es, der mir gesagt hat, dass ich die Liebe vielleicht nicht dort finden werde, wo ich sie damals vermuten mochte..."
Träumerisch verschwammen Harrys Augen und Draco konnte nur vermuten, dass sein Lebensgefährte wieder einmal in Erinnerungen verloren war.
Im Unterschied zu den vielen Tagen und Nächten, an denen dies ein Grund zur Sorge war, konnte Draco den ehemaligen Gryffindor jetzt endlich beruhigt seinen Erinnerungen überlassen.
Harry hatte vor drei Jahren die letzte alptraumhafte Erinnerung aus Rabes Leben mit ihm und Severus diskutiert und die medizinischen Möglichkeiten, die sie bot, analysiert.
Jetzt war das Ende erreicht.
Es gab keine weiteren unerforschten Erinnerungen mehr.
Harry hatte sich durch den ganzen Berg von Misshandlungen, Verstümmelungen, Krankheiten, durch all die Demütigungen und Schmerzen hindurchgearbeitet und war unbeschadet daraus hervor gegangen.
Er war nicht an der Erfahrung zerbrochen; Rabes Zauber hatte ihn geschützt.
Sicher, es hatte bessere und schlechtere Tage gegeben.
Hermine und Ron hatten nie die Wahrheit erfahren. Für einige Jahre nach ihrer Schulzeit hatte Harrys zugeknöpftes und abweisendes Verhalten, das ihre Fragen jedesmal hervorriefen, eine Kluft zwischen den drei ehemals besten Freunden bewirkt. Harrys Beziehung zu den beiden Slytherins, die sie nach dem Abschluss der Siebtklässler nicht länger versteckten, half in dieser Hinsicht kein bisschen.
Doch dann war Hermine eines Abends unangemeldet zu Besuch gekommen.
Als sie aus dem Kamin stieg, sah sie sich mit einem völlig in Tränen aufgelösten Severus Snape konfrontiert, der alleine am Küchentisch saß, das Gesicht in die Hände gestützt, und immer wieder schluchzte "Ich kann das nicht... ich kann nicht mehr... Wann ist es endlich vorbei..."
Mit offenem Mund starrte Hermine ihn geschlagene fünf Minuten lang einfach an.
Dann näherte sie sich mit zögernden Schritten dem sonst immer so kontrollierten und gefühllosen Zaubertränkemeister und umarmte ihn schließlich. Sie tat ihr Möglichstes, um ihn zu trösten.
Es kostete sie eine geschlagene Stunde, den aufgelösten Mann wieder zusammenzukratzen. Endlich waren seine Tränen versiegt. Er bedankte sich bei ihr, peinlich berührt ob des Spektakels, das er geliefert hatte. Auf die Frage, was denn los sei, antwortete er düster:
"Harry hat heute stolz erzählt, dass er glaubt, über die Hälfte der Erinnerungen durchgearbeitet zu haben. Die Hälfte? Die gottverdammte Hälfte?!?
"... Ich sehe Tag für Tag, wie er sich mit den Ereignissen quält, welche er erlitten hat. Seit beinahe zwei Jahren. Und das war jetzt gerade mal etwas mehr als die Hälfte?! Die harmlosere Hälfte!!!
"Ich weiß, Harry ist stark. Aber ... ich bin nicht stark genug, um zuzusehen, wie er sich damit quält!
"Ich will einfach nur, dass es aufhört, verstehst du?
"Aber er hat die Erinnerungen von sich aus genommen, und er wird sie nicht von sich wegschieben, bis er nicht jede einzelne... jede einzelne verfluchte... "
Der Mann unterbrach sich, starrte sie mit wildem Blick an und verstummte plötzlich ganz. Er schien erst jetzt wirklich zu begreifen, mit wem er sprach. Sie konnte förmlich sehen, wie seine unnahbare Maske wieder über sein Gesicht fiel als er sich zur Ordnung rief. Harry wollte nicht, dass sie oder Ron erfuhren, worum es bei diesen geheimnisvollen 'Erinnerungen' ging; offensichtlich waren auch Snape und Malfoy nicht geneigt, mit ihr darüber zu sprechen.
Nach diesem Erlebnis glaubte sie Harry endlich, dass es vielleicht besser war, wenn sie nie erfuhr, was das für Erinnerungen waren, die zum Mittelpunkt seiner langen Gespräche mit den Slytherins geworden waren.
Wenn sie schlimm genug waren, dass der bloße Gedanke daran, dass Harry sie sehen musste, genug war, dass Severus Snape, der kaltherzigste Bastard, den sie kannte, total die Beherrschung verlor und in ihren Armen schluchzte wie ein kleiner Junge... Dann war es besser, nicht mehr weiter nachzufragen.
Vielleicht eines Tages, wenn sie alt war und viel von der Welt gesehen hatte... Vielleicht würde sie es dann wagen, Harry noch einmal auf diese Erinnerungen anzusprechen.
Doch bis es soweit war, würde sie einfach dankbar sein, dass Harry sie ihr erspart hatte.
Von diesem Tag an war es mit der Beziehung der drei ehemaligen Schulfreunde zueinander wieder bergauf gegangen. Hermine hatte Ron von ihrem Erlebnis erzählt und ihn überzeugt, dass es manchmal besser war, nicht alle Details zu wissen. Bei einer solchen Aussage aus dem Mund von Oberstreberin-par-excellence-Hermine Granger konnte selbst Ron nicht länger darauf beharren, dass Harrys Schweigen ein Verrat an ihrer Freundschaft sei.
Und so bekam Harry seine beiden Freunde zurück. Obwohl sie nicht wussten, worum es wirklich ging, waren sie den drei Männern, welche mit den Erinnerungen eines mehr als toten Mannes lebten, eine große Hilfe. Sie konnten Harry aufmuntern, aus seinen plötzlichen Flashbacks reißen oder auch einfach nur alle drei von ihren düsteren Gedanken ablenken.
Harry löste sich sanft aus Dracos Umarmung und machte sich auf den Weg ins Badezimmer.
"Hast du schon zu abend gegessen?", hörte er Draco durch die Türe rufen.
"Ja. Wann kommt Severus nach Hause?", fragte er zurück, während er rasch seine Krankenhauskleidung auszog und im Wäschekorb versenkte.
"Er ist schon seit zwei Stunden hier. Allerdings scheint er zu schlafen... War wohl das Warten müde."
"Severus arbeitet zu viel", rief Harry unter der Dusche hervor.
Draco schnaubte so laut, dass Harry es trotz des laufenden Wassers hören konnte. "Und das von dir!"
"Hey, immerhin habe ich jetzt keine Experimente mehr zu betreuen. Ich bin nur noch ein ganz gewöhnlicher Heiler wie jeder andere, jetzt, wo ich Rabes Wissen weitergegeben habe..."
Harry trat nach einer Weile aus dem Bad und wurde sofort von seinem blonden Lover in eine Umarmung und einen leidenschaftlichen Kuss gezogen.
"Ich mag es nicht, wenn du sagst, du seist nichts Besonderes."
"Aber Draco... ich meine das positiv! Ich will nicht besonders sein."
"Aber du bist es dennoch", erklang eine seidig-dunkle Stimme aus Richtung des Schlafzimmers. "Und das ist auch gut so. Du, Harry James Potter, bist für Draco und mich etwas ganz Besonderes.
"Ich rede nicht von Rabes Hinterlassenschaft.
"Ich rede davon, dass du, Harry, für uns die wichtigste Person in unserem Leben bist.
"Wir lieben dich."
Severus war beim Reden näher gekommen und schlang seine langen, arbeitsbedingt muskulösen Arme um die beiden jüngeren Männer.
Harry fiel dankbar in die Umarmung der beiden Menschen, die ihn liebten.
Rabe mochte Angst gehabt haben, dass Harry unter der Last seiner Erinnerungen zerbrach.
Doch Harry hatte bewiesen, dass er stark genug war, die Bürde zu tragen, welche er auf sich genommen hatte, ohne daran zu Grunde zu gehen. Mit Dracos und Severus Hilfe und dem gelegentlichen Beistand seiner übrigen Freunde hatte er die schmerzhafte Zeit hinter sich gebracht, ohne dabei das Lachen zu verlernen.
Rabes Sorge wurde nach vielen Jahren endlich, endlich grundlos: Harry würde nie an den Erinnerungen seines 'alternativen Selbst' zerbrechen.
Es waren Harrys Erinnerungen, und zugleich auch nicht Harrys.
Es war Vergangenheit und es war Zukunft.
Doch es war nicht seine Zukunft.
Harrys Zukunft war nicht einsam. Und obgleich die Bilder von Folter, Vergewaltigung und sinnloser Zerstörung in jedem wachen und schlafenden Moment seines Lebens bei ihm waren, so hatte er sich doch an sie gewöhnt und wusste sich von der Qual und der Demütigung zu distanzieren.
Er hatte einen Beruf; er hatte ein Leben. Er war frei.
Er hatte Draco. Er hatte Severus.
Er konnte sein Versprechen gegenüber Rabe halten.
Harry war glücklich.
A/N: Vielen Dank an alle Reviewer! :)
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