Christopher und Ich | By : SummoningIsis Category: German > Originals Views: 10370 -:- Recommendations : 0 -:- Currently Reading : 1 |
Disclaimer: This is a work of fiction. Any resemblance of characters to actual persons, living or dead, is purely coincidental. The Author (being obviously ME) ;) holds exclusive rights to this work. Unauthorized duplication is prohibited. |
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Der Weg zu meiner alten Wohnung ist so vertraut. Am Hauptbahnhof rein in den Bus der Linie 26, zehn Haltestellen lang aus dem Fenster starren und die urbane Szenerie bewundern, ein Mal die Straße überqueren, nach einigen Metern links abbiegen, und: voilá. Ich würde den Weg zu meinem Zuhause blind finden. Aber das ist nicht mehr mein Zuhause.
Das wird mir bewusst, als ich aufschließe und der Geruch von frischer Farbe unmittelbar in meine Nase steigt, und als sich meine Augen dann auf dieses helle, neue Weiß an den Wänden legen; und als ich mitten in einem leeren Raum, dem ehemaligen Wohnzimmer stehe. Hier ist nichts mehr.Nach etwa fünf Minuten klingelt es an der Tür. Die Besichtigung beginnt.Von den zehn Angekündigten sind letztlich nur fünf Personen gekommen, die mit zum Teil übertriebener Gründlichkeit alle Ecken der zwei kleinen Zimmer inspizieren und im engen, dunklen Bad die Nase rümpfen. Die einzige, die so etwas wie Begeisterung für die Wohnung aufbringen kann, ist das kleingewachsene Anime-Mädchen.Jedenfalls lassen ihre pink-violett-schwarzen Haare, der Kapuzenpulli mit den abstehenden, spitzen Katzenohren, die schwarz-weiß gestreifte Strumpfhose unter dem dunklen Tüllrock und ihre mit zahlreichen Anime- und Mangafiguren bestickte Umhängetasche darauf schließen, dass sie auf eben jene japanischen Zeichnungen steht…Die junge Frau ist mir auf Anhieb sympathisch.Auch, weil sie ihren Quasi-Konkurrenten Angst macht, wann immer sie sie mit ihren komplett schwarz geschminkten Augen ansieht; die roten Kontaktlinsen lassen sie noch um einiges interessanter bzw. furchteinflößender wirken.Außer ihr trägt am Ende nur der kleine schüchterne Nerd-Boy seine Kontaktdaten auf dem dafür vorgesehenen Papier ein und lächelt dabei dümmlich.Die Anime-Dame geht die Räume ein zweites Mal durch, als der Rest schon verschwunden ist. „Ich kann sofort einziehen, ja?“, hakt sie nach und ich nicke.„Wie du siehst, bin ich schon raus hier. Wenn der Vermieter zustimmt, kannst du schon morgen hier rein, wenn du magst.“„Klasse!“ Grinsend bleibt sie vor mir stehen. „Du wirst mich ihm doch sicherlich wärmsten empfehlen, oder?“ Sie klimpert mit den künstlichen Wimpern, geplant übertrieben.„Davon kannst du ausgehen.“„Klasseee!“Ihr Name ist Eilin. Aber ich soll sie Chiyo nennen. Und an der Uni direkt einen Kaffee mit ihr trinken; das jedenfalls schlägt sie vor und als die Zahnrädchen in meinem Kopf rattern, während ich versuche nette Worte zu finden, um ihr klarzumachen, dass ich vergeben bin, fügt sie schon salopp an:„Keine Sorge, ich will nichts von dir. Du bist schwul, ich weiß.“„…aha?“ Wahrscheinlich sehe ich gerade aus, wie eine Eule. Gefroren in meiner Bewegung, die Augen weit aufgerissen. „Und woher?“„Schatz“, meint sie bloß frech, „mein Gaydar hat noch nie versagt!“Ich sage ja: Ich finde sie wirklich nett.Richtig begeistert bin ich, als wir uns bei unserem zweiten Getränk schon über asiatische Horrorfilme unterhalten. Chiyo gehört ebenso wie ich der Kategorie „Connoisseur“ an. Wir steigern uns richtig rein und lachen gemeinsam über die vereinzelten Kommentare unserer Umwelt, über die Leute, die uns als „Freaks“ bezeichnen. Wahrscheinlich sind wir das auch, zwei Freaks die viel zu süßen Kaffee mit seltsamem Aroma trinken, die zufälligerweise komplett schwarz gekleidet sind, und sich exotische Namen an den Kopf werfen, und von abgetrennten Körperteilen und Geistererscheinungen schwärmen.Chiyo ist 21 Jahr alt und will endlich aus dem Haus ihrer Mutter ausziehen. Sie studiert, wer hätte das gedacht, Japanologie, will danach noch Medien und Kommunikationswissenschaften nachlegen und optimalerweise irgendwann als Dolmetscherin und Korrespondentin in Tokio leben. Ein hoch angesetzter Plan.Ich denke an mein schon bald beginnendes Praktikum. Letztendlich hat es nur eine Zusage gegeben; aber eine ist besser als keine, das hat auch Christopher gesagt und mir dabei lobend durchs Haar gestreichelt. In wenigen Monaten geht’s schon los, direkt im Oktober und dann heißt es drei Monate lang nicht zur Uni pilgern sondern zur Stegna GmbH. Einem großen Fachbetrieb für Rollos und Jalousien, ebenso wie Sonnen- und Einbruchschutz. Mein Einsatzort: Abteilungen Controlling und Personal. Eigentlich hatte ich ja zu Daimler gewollt, in die Marketingabteilung, aber meine Noten in dem Fach sind wohl nicht ausreichend gewesen… Was soll’s. Richtig Lust aufs Praktikum habe ich sowieso nicht, das erzähle ich auch Chiyo, die kichert und mich als Faulpelz beschimpft, im selben Atemzug aber versichert, dass sie auch am liebsten für immer studieren würde.Wir schätzen die freien Tage, die freien Wochenenden, die individuelle Zeiteinteilung beim Lernen.So sehr, dass ich an diesem Tag tatsächlich meine Vorlesungen „verpassen“ werde, weil das Gespräch mit Chiyo einfach spannender und es sowieso nicht schlimm ist, dass ich nicht hingehe: Ich texte Markus und Paul und die beiden versprechen, für mich zu unterschreiben und mir nachher ihre Notizen vorbeizubringen.Ich habe das Handy noch gar nicht weggelegt, da fängt es schon wieder an zu vibrieren; Christopher ruft an. Der alltägliche Kontrollanruf in seinen ruhigen fünf Minuten, wenn er seinen zweiten Kaffee trinkt und höchstwahrscheinlich einen Blaubeermuffin verputzt; wahrscheinlich ebenfalls seinen zweiten. Christopher ist wirklich verrückt nach diesen kleinen Küchlein.„Wie ist es gelaufen?“, will er wissen und ich erzähle ihm, dass ich eine nette Nachmieterin gefunden habe, die die Schlüsselübergabe kaum abwarten kann und dass ich mit eben dieser netten Dame gerade im Café sitze. „Aha“, meint mein Freund daraufhin trocken, „du hast doch in zehn Minuten Vorlesung, oder nicht?“„…ja und nein…“, meine ich und grinse Chiyo an, die amüsiert die Augenbrauen hebt und das letzte Stück ihres Käsekuchens verspeist.„Oh nein, Niko“, sagt Christopher mit fester Stimme, „du wirst nicht schwänzen um mit Chiyo weiter Kaffeekränzchen zu halten, du wirst jetzt deinen Arsch bewegen und gefälligst zur Vorlesung gehen, hast du gehört?“ Er lässt mich nicht zu Wort kommen, legt einfach auf, was seinen Befehl nur noch unterstreicht. Ich kaue auf meiner Unterlippe herum.„Ähm, ich glaube, ich muss doch zur Vorlesung…“„Macht Schatzi Stress?“, hakt sie frech nach.„Und wie“, entgegne ich vage grinsend.„Ist wahrscheinlich auch besser so…“, meint sie und streckt sich. „Ich sollte ja auch lieber hingehen.“ Sie lacht. „Aber vorher zeigst du mir noch ein Foto von Mr. Schatzi, ja?“„Klar.“ Ich zeige ihr das was ich vor einigen Wochen mit meinem Handy in Christophers Büro gemacht habe; er trägt einen dunkelblauen Anzug, dazu eine schwarze Krawatte, ein weißes Hemd. Er grinst frech, hält einen Kaffeebecher in der Hand.„Sugoi!“, ruft sie aus. „Soll heißen: Toll!“„Ich weiß…“„Und wie heißt dein Göttergatte?“„…Christopher.“„Süß, wie du dir das so auf der Zunge zergehen lässt.“Ich gebe ihr nun auch meine Handynummer und verspreche, noch heute meinen Vermieter zu kontaktieren und ihre Daten weiterzugeben, was dann alles hoffentlich zu einem superschnellen Mietvertrag führen wird.Markus und Paul schauen mich etwas verwirrt an, als ich plötzlich den leeren Stuhl neben ihnen in Beschlag nehme. „Ich hab’s mir anders überlegt“, meine ich bloß und die beiden zucken gelangweilt mit den Schultern. Herrliche männliche Konversation!Als der Unterricht beginnt, entgleisen meine Gedanken und ich verabschiede mich von der ohnehin schon gestörten Konzentration. Ich denk an nachher. Wenn ich nachhause komme. In dieses neu-alte Reich. Einige Stunden bevor mein Master seine Arbeit beenden wird. Ich werde mich sputen müssen: Heute stehen noch das Saubermachen des Badezimmers sowie das Zubereiten meiner ersten Mahlzeit – von der Christopher nichts weiß - auf dem Programm. Ich will ihn überraschen. Aber irgendwie macht mir das Ganze auch Sorgen.Klar, es ist ein Anfängerkochbuch und ich denke, Christopher wird es gut gewählt haben. Bilder zeigen mir jeden Schritt, der dazu auch noch mit einfachen, verständlichen Worten beschrieben ist. Was sollte da schon schiefgehen? Und Kartoffelgratin – das macht doch selbst Frank total oft und er ist auch nicht gerade ein Meisterkoch.Ich denke an die neuen Regeln.Erst gestern haben wir sie festgelegt und gemeinsam den Vertrag unterzeichnet. „Vielleicht ist das nicht die Endversion“, hat Christopher gesagt. „Wenn etwas nicht funktioniert, dann müssen wir sofort darüber reden und schauen, ob wir es nicht ändern wollen.“ Schließlich ist es auch das erste Mal für meinen Master, dass er so etwas macht. Mit seinem Sklaven zusammenwohnen, in einem 24/7-Verhältnis.Ob Adrian auch von Anfang an Christophers Sklave gewesen ist? Ob es wohl Streit gegeben hat, weil Christopher 24/7 sein wollte und dieser Typ nicht? Ist es daran zerbrochen?Warum denke ich eigentlich plötzlich an Adrian? Ich bin zwei Jahre mit Christopher zusammen und erst jetzt mache ich mir tatsächlich Gedanken über seinen Verflossenen? Will ich mich eigentlich selbst verarschen?Seufzend versuche ich mich auf die Stimme des Dozenten zu konzentrieren, aber es klappt nicht. Es sind nicht nur diese seltsamen Gedanken an den mysteriösen Exfreund, der mich vorher nicht einen feuchten Dreck interessiert hat. Es ist diese neue Lebenssituation, die mich total aufwühlt; sie bringt mich durcheinander, so sehr ich sie auch begrüße.Der Wecker hat heute um 6 Uhr geklingelt. So verdammt früh… Meine Augen sind noch verklebt gewesen, meine Glieder noch nicht gänzlich erwacht, noch in Schlafstarre gefangen, da hat mein Freund, nein, mein Master, mich bereits am Nacken gepackt und meinen Kopf unter die Decke gedrängt; direkt zwischen seine Beine. Mein Mund direkt an seinem warmen Schwanz, seine Fingernägel schmerzhaft in meinen Hals gebohrt.„Niko…“, hat er gemurmelt. „Deine Pflichten.“Und ich bin ihnen nachgekommen, habe ihn geleckt, an ihm gesaugt, eine gefühlte Ewigkeit, bis er sich in meinen Mund ergossen hat. Und als Christopher dann unter die Dusche gegangen ist, hat alles in meinem Innern nach einer weiteren Runde schlaf geschrien; doch mein Nacken war zu starr, meine Augen bereits von der Helligkeit des Lichts gereizt und mein Geist zu unstet, um wieder der Realität zu entfliehen.Ja, es war geil direkt nach dem Aufwachen so ruppig von ihm behandelt und zu dieser Tat regelrecht gezwungen zu werden. Aber ich bin mir einfach unsicher, ob… es jeden Morgen so geil wird?Das ist wahrscheinlich ein Gedanke, den ich in mein neues Tagebuch eintragen sollte. Eine neue Regel.„Der Sklave führt täglich ein Tagebuch, in dem er seine Gedanken und Wünsche, niederschreibt, und seine durchlebten Aufgaben wie auch Verfehlungen und eventuelle Bestrafungen reflektiert. Am Ende der Woche, am Sonntagabend, legt er es dem Master zum Lesen vor und ist dazu verpflichtet, die Inhalte mit seinem Herren im Anschluss zu diskutieren ggf. einige Punkte zu erläutern.“Als Zusatz steht da noch: „Wird das Pflegen des Tagebuches vernachlässigt, erfolgt eine vom Master gewählte Bestrafung physischer oder psychischer Natur.“Am liebsten würde ich direkt jetzt schon mit meinem heutigen Beitrag beginnen, aber meine Kommilitonen hocken mir so dicht auf der Pelle, dass sie wahrscheinlich jedes Wort mitlesen könnten; und das würde Christopher ganz sicher nicht gefallen.
Er ruft an, direkt nach der Vorlesung. „Bist du hingegangen?“ Ich bejahe. „Gut. Hast du den Vermieter schon angerufen und ihm die Daten von… wie hieß sie noch gleich… Chiyo mitgeteilt?“ Ich verneine. „Dann mach das jetzt, du hast bis zur nächsten Vorlesung schließlich noch eine halbe Stunde.“ Und wieder legt er einfach auf.
Schweißperlen zieren meine Stirn, die Uhr tickt. Ich rutsche aus und lege mich beinahe auf die Schnauze, als ich ins Schlafzimmer haste, um mich aus meinen Arbeitsklamotten zu schälen; ich höre schon das Kratzen im Schloss. Fuck!
Ich schaffe es nicht!Christopher schließt schon die Tür hinter sich, als ich herbeieile und auf die Knie gehe, die Beine spreize und mein Haupt senke. „Niko…“, knurrt er bedrohlich und nähert sich mit festen Schritten. Er hat seine Schuhe noch nicht ausgezogen und seine Jacke ist er offenbar auch noch nicht losgeworden. Christopher beugt sich zu mir herunter und seine Finger greifen nicht gerade zimperlich in mein Haar. Ja, er liebt es einfach, meinen Kopf auf diese Weise nach hinten zu ziehen und den Augenkontakt so zu forcieren. „Ich lasse dir das heute noch einmal durchgehen, aber in Zukunft erwarte ich ein besseres Time-Management von dir, das gehört doch auch zu deinem zukünftigen Job, oder passt du gar nicht mehr in der Uni auf?“„Doch, Christopher, das tue ich; es tut mir leid.“Er lässt mich los und ich senke wieder gehorsam den Blick. Jetzt erst zieht er seine Schuhe aus, hängt die Jacke auf und verfrachtet seine Tasche ins Arbeitszimmer, zieht sich um und kommt wieder zu mir. Die Eieruhr in der Küche beginnt schrill zu schellen, mein Freund ist irritiert.„Hast du etwas in der Mikrowelle?“, fragt er und schaut den Flur hinab.„Ich habe etwas im Ofen“, antworte ich ihm gehorsam.„….oh?“, kommt es interessiert von meinem Master. „Dann… solltest du es wohl jetzt herausholen, was?“„Darf ich?“, frage ich sicherheitshalber nach, bevor ich mich erhebe.„Aber dalli.“Mein Freund nimmt am gedeckten Esstisch im Wohnzimmer Platz. Ich habe Kerzen angezündet, das feine Besteck herausgeholt. „Wow, du hast dir ja richtig Mühe gegeben“, bemerkt er, mit dieser total milden Stimme, die meine Knie dann und wann zu Pudding werden lässt.Er lächelt, als ich eine Portion des Gratins auf seinen Teller balanciere und mein Herz klopf wie wild, denn: es riecht wirklich gut! Und das Gericht sieht auch wirklich gut aus.Meine Gabel in der Hand betrachte ich gespannt meinen Freund, der den ersten Bissen zu seinem Mund führt. „Riecht wirklich lecker“, merkt er noch an, bevor er das Gemisch aus den dünn geschnittenen Kartoffeln, Lauch, Schinken, Sahne und Käse schließlich probiert.„…und?“, hake ich mit zittriger Stimme nach, als er kaut. Es vergehen fünf Sekunden. Sechs. Sieben. Mein Freund schluckt und verzieht ungemein das Gesicht. „Oh Mann…“, murmelt er und kann sein Lachen nicht zurückhalten. „Probier selbst“, fordert er mich daraufhin auf und deutet mit seiner Gabel auf meinen gut bestückten Teller.Ich schiebe mir ein großes Stück Kartoffel in den Mund, beiße hinein und muss, nachdem ich in der ersten Sekunde gedacht habe, es schmeckt herrlich, in der kommenden schon wieder feststellen, dass es grauenhaft ist. Denn ich habe das Gefühl, dass ich in einen Salzstreuer beißen würde, der einen leichten Nachgeschmack einer Käse-Sahne-Sauce hat. Ich schaffe es nicht einmal zu schlucken, sondern spucke es aus.„Niko, das macht man nicht!“, moniert Christopher, kann sein Kichern aber nicht unterdrücken.„Es tut mir leid, Christopher…“, murmele ich.Ich bin wirklich sauer. Auf mich selbst. Wie habe ich das eigentlich schon wieder vermasseln können?„Ach, Niko...“, meint er nur freundlich und erhebt sich. „Die Geste zählt. Und: wie wäre es, wenn wir es jetzt einfach noch einmal kochen, hm? Das geht doch schnell und wenn ich mich nicht irre, haben wir alles was wir brauchen noch da, hm? Ich helfe dir. Es ist meistens einfacher zu zweit zu kochen, der Lerneffekt ist größer.“Wir kommen schnell voran. Dieses Mal packe ich auch nicht zu viel Salz in den Kochtopf und in die Auflaufform. Esslöffel mit Teelöffel zu verwechseln und dann auf Gefühl noch etwas nachzuschütten ist nicht gerade… optimal, der erste Lerneffekt.Das Gratin ist im Ofen, die Eieruhr neu gestellt und Christopher hat sich ein Glas Wein eingeschenkt. Lässig gegen die Küchenzeile gelehnt steht er da und blickt mich an.„…die Kochschürze kannst du jetzt ablegen“, äußert er seine Gedanken und ich tue, was er von mir verlangt. Sein Blick wandert über meinen nackten Körper. „Komm mal her zu mir“, spricht er weiter, stellt das Weinglas beiseite und streckt seine Hand nach mir aus, die unmittelbar zu meinem Hintern wandert, als ich mich an ihn schmiege. Er küsst mich ganz keusch und zart auf die Lippen. Dann umfasst er plötzlich meine Schultern und drängt mich einen Schritt zurück. Unsere Augen treffen sich. Er begutachtet mich ein weiteres Mal.Dann schlägt er zu.„Aaah!“, zische ich, als ich die erste Backpfeife kassiere und gegen den Instinkt ankämpfe, meine Hand schützend über meine pulsierende Wange zu halten.„Das war für das vermasselte Essen“, kommt es kalt-amüsiert von Christopher, woraufhin er ein zweites Mal ausholt und mir noch eine verpasst. „Das, mein lieber Niko, war für deine Faulheit. Wenn du dieses Semester auch noch eine einzige Vorlesung schwänzen willst, dann kannst du davon ausgehen, dass du keinen einzigen Horrorfilm mehr in diesem Haus mehr finden wirst, habe ich mich klar ausgedrückt?“„Ja, Christopher!“ Ich nicke hastig und Gänsehaut bildet sich auf meinen Oberarmen.„Und das, Niko…“, fährt mein Freund fort, während er die Schnalle seines dicken, schwarzen Ledergürtels löst und eben jenen aus den Schlaufen seiner Hosen zieht, „ist für deinen Verstoß gegen unserer neuen Regeln.“Christopher packt meinen Arm und drängt mich auf alle Viere, manövriert meinen Körper zwischen seine Beine und presst seine Unterschenkel gegen meine Seiten, um mich zu fixieren; ich spüre seinen Blick an meinem Hintern, auf den nun ohne weitere Vorwarnung der zusammengelegte, schwere Gürtel niedersaust. Die Kacheln unter meinen Händen und Knien sind kalt, mein Kopf drückt gegen das Holz des unteren Küchenschrankes und Christopher prügelt weiter auf mich ein; mein Wimmern und Zischen hallt durch den gesamten Raum.Sein Tadeln kommt gestückelt, mit jedem einzelnen Schlag.„Hab… ich… dir… nicht… gesagt… du… sollst… mich… immer… um… Erlaubnis… bitten… bevor… du… dich… mit… jemandem… triffst?!“Chiyo.Ich atme laut, mein Mund halboffen, die Augen vor Schmerz zusammengepresst, die Hände zu Fäusten geballt. „Entschuldige, Christopher!“ Meine Stimme ist ein einziges Jammern. Mein Hintern pocht und meine Schläfen pulsieren. Gott, dieser Kerl macht mich Verrückt!Christopher zieht mich ebenso ruppig wie er mich nach unten gedrängt hat wieder hoch, sodass ich ihm erneut gegenüberstehe. Er streicht einige der Haarsträhnen, die mir ins Gesicht gefallen sind, hinter mein Ohr. Ich liebe es, wenn er einer harschen Tat, solch eine milde Geste folgen lässt. Dieses Hin- und Herschalten zwischen barsch und warmherzig; er hat es so drauf.Wir essen. Dieses Mal schmeckt es. „Denk aber ja nicht, dass das hier zählt“, ermahnt mein Freund mich mittendrin. „Deine Belohnung bekommst du erst, wenn du etwas selbst zubereitest, ohne jedwede Hilfe. Und: Ich erwarte dann auch etwas Anspruchsvolleres als Kartoffel-Gratin, verstanden?“„Ja, Christopher.“Nachdem ich den Abwasch erledigt habe führt Christopher seine allererste Inspektion durch. Während ich auf dem Boden knie kontrolliert er penibel das Badezimmer, schaut in alle Ecken, fährt Oberflächen mit seinem Finger nach. Natürlich ist er nicht zufrieden. Seiner Meinung nach habe ich die Dusche nicht gründlich genug geputzt, einige Schlieren auf dem Spiegel stören ihn, ich habe nicht alle Kosmetika-Fläschchen abgestaubt und er kritisiert, dass ich die Handtücher nicht gewaschen habe.„Musst du heute noch etwas für die Uni tun?“, informiert er sich und als ich verneine, darf ich das Bad erneut putzen. „Komplett von vorn.“ Erst gegen 23 Uhr bin ich fertig und Christopher nickt zufrieden. „Schon besser“, ist allerdings alles, was ich zu hören bekomme. Herrlich.Mein Schlaf ist tief in dieser Nacht. Ich träume von nichts. Und wieder schellt der Wecker um 6 Uhr morgens. Dieses Mal muss Christopher mich nicht zwischen seine Beine zwängen, ich rutsche selbst hinab. Weil ich mich so über mein vermasseltes Abendessen, ebenso wie die meinen Master nicht zufrieden stellende Putzarbeit schäme, dass ich alles daran setze, es wieder gut zu machen.Christopher stöhnt und seine Finger fahren durch meine Haarsträhnen; ich nehme ihn tiefer auf. Bis er kommt.Hätte mir jemand vor zwei Jahren gesagt, dass mein normaler Tagesablauf irgendwann so aussehen wird, hätte ich ihn ausgelacht.…vielleicht wird das doch nicht so hart mit den täglichen Blow-Jobs?Die Sonne scheint und endlich kann man den Frühling wieder riechen. Chiyo hat den Mietvertrag unterschrieben, seit unserem Treffen sind nur zwei Tage vergangen und jetzt stehe ich schon wieder in meiner alten Wohnung und schaue meinem verrunzelten Vermieter zu, wie er wie ein aufgescheuchtes Huhn herumläuft und Zählerstände auf seinem Zettel notiert und mir von der Erdbeertorte seiner verstorbenen Frau erzählt, während Chiyo mit einem Zollstock in der Hand ebenfalls wie ein aufgescheuchtes Huhn herumläuft und Höhen und Längen der Wände, Türen und Fenster ausmisst.Ich weiß noch, wie ich hier eingezogen bin. Auch ich bin rumgelaufen wie ein aufgescheuchtes Huhn, weil auch ich endlich von meinen Eltern bzw. von meiner Mutter losgekommen bin. Sie war auch froh. Alle waren froh. Endlich allein, allein.…schon seltsam, dass sich solch ein freiheitsliebender Mensch wie ich freiwillig hat versklaven lassen. Als meine Eltern mein Leben lenken wollten, bin ich ausgetickt. Aus Gruppenzwang habe ich noch nie etwas gemacht. Ich habe Ratschläge von anderen nie wirklich ernst genommen, weil ich stets das tat, was ich und nur ich für richtig hielt. Und jetzt?Jetzt will ich, dass Christopher mir vorschreibt, welche Klamotten ich zu tragen und wann ich zuhause zu sein habe. Ich will, dass er mir den Mund verbietet, dass er über mich verfügt, wie es ihm gefällt.Schon verrückt.„Na, los, Niko! Gib mir die Schlüssel!“, fordert Chiyo mich auf.Ein historischer Moment ist das, als ich die beiden Ausführungen in Chiyos Hand wandern lasse. Mein Paar und das von Christopher.Jetzt ist es endgültig. Natürlich war es vorher schon besiegelt, mein Auszug vollbracht, meine Unterschrift unter die neuen Verträge gesetzt. Aber jetzt ist es gefühlsmäßig für mich endgültig. Weil das hier nun offiziell nicht mehr meine Wohnung ist.Ein seltsames Gefühl.
Chiyo und ich verabreden uns für nächste Woche zum Kaffeetrinken. Dieses Mal denke daran und schreibe Christopher eine Nachricht, in der ich um Erlaubnis für jenes Treffen bitte. Sie wird mir erteilt.Ja, es ist endgültig. Wir wohnen jetzt zusammen. Mein Herz klopft wild in meiner Brust, als ich an diesem Abend gehorsam auf meinen Herren warte und er ist zufrieden mit mir, geht in die Hocke und streicht sanft durch mein Haar, über meine Wangen; sein Daumen fährt über meine Lippen.„Ich hab Lust, dich so richtig fest einzuschnüren…“, murmelt er und ich kann mein Grinsen nicht zurückhalten. Er küsst mich, zärtlich und langsam, nur um mich im nächsten Moment an meinem Arm durch die Wohnung zu zerren, in unser kleines Paradies.
Auf der Matte in der Mitte des Zimmers kniend, während mein Master die Seile aus der Kommode holt, seufze ich zufrieden und lächel dümmlich.Ja, es ist endgültig. Das hier ist jetzt mein Leben. Dieses Zimmer, ich werde es wahrscheinlich täglich sehen, nicht nur an den Tagen, an denen Christopher mich hierher bestellt. Ich wohne jetzt hier. So richtig.Wer hätte gedacht, dass ich jemals bei Christopher einziehen würde?Ich muss an den Tag denken, als ich diese Wohnung zum ersten Mal betreten habe.*
Es waren rund zweieinhalb Monate vergangen seit meinem Geburtstag und dieser ganz besonderen Party, zu der Christopher mich mitgenommen hatte; seitdem er mir klar gemach hatte, was er von mir erwartete und ich seiner Einladung in diese dunkle Welt gefolgt war. Wir waren ein Paar, und nach unserem ersten Mal und den ersten Lektionen der ganz besonderen Art, war Christopher, wann immer er konnte, mich besuchen gekommen, um mir noch mehr zu offenbaren beziehungsweise mehr mit mir anzustellen.Mein Freund hatte mich oft gefesselt. Das Paddel nannte ich bereits meinen besten Freund. Und eines Abends machte er mich mit dem Flogger bekannt, umspielte zärtlich meinen Körper, ließ die dicken Lederriemen vorsichtig und behutsam über meinen nackten Rücken, meine Seiten, meine Beine, Füße, über meinen Hintern und über mein Geschlechtsteil wandern, um mich dann schrittweise an die härtere Gangart dieser Kuschelpeitsche zu gewöhnen.Ich liebte es.Auch die Art, wie er schon damals mit mir umging. Sanft und zärtlich, wenn wir auf meinem Sofa verweilten und einen Film ansahen. Hart und streng, wenn er mir im Schlafzimmer meinen Status klarmachte.Alles war so aufregend und selbst wenn ich mich allmählich an Christopher Lang an meiner Seite zu gewöhnen begann, waren meine Hände dennoch bei jedem Telefonat schwitzig, denn ich wusste nie, was er mich Neues lehren wollen oder was für Spielzeuge er für unser nächstes Treffen vorschlagen würde, welche Befehle ich befolgen sollte.Befehle.Nein, so ganz hatte ich mich an das Sklavendasein dann doch noch nicht gewöhnt. Manchmal kamen Zweifel an meinem Tun auf, wenn ich alleine in meiner Wohnung saß und intensiv über unser Verhältnis nachdachte, über meine eigentliche Art auf niemanden zu hören.Doch wann immer Christopher sich dann meldete und ich seine Stimme wahrnahm oder ihn sah, waren jene Gedanken wie durch einen Sturm weggefegt.
Ich wollte das. Das Gesamtpaket. Auch wenn vieles mir noch Angst machte.Zum Beispiel die Ankündigung, dass ich irgendwann mit zu seinem Stammtisch kommen würde. Der Gedanke, dass ich dann an einem Tisch mit fremden Leuten sitzen würde, die offen über BDSM und ihr Praktizieren dessen reden würden, und über die Beziehung zwischen Christopher und mir genauestens Bescheid wüssten, verursachte noch leichte Bauchschmerzen.„Ich will dich aber nicht überfordern“, sagte Christopher stets mit diesem milden Lächeln.Und es war ja auch so, dass er mich immerzu fragte, bevor wir einen Schritt weitergingen, etwas Neues ausprobierten. So wie an jenem Abend, als wir wieder einmal in einem Restaurant zu Abend gegessen hatten – italienisch dieses Mal – und mein Freund mich nach Hause brachte.„Niko…“, setzte er an, nachdem er noch mit hochgekommen war, um mir einen Gutenachtkuss zu geben. „Was hältst du davon, wenn wir das nächste Wochenende bei mir verbringen?“Ich wusste, was es bedeutete. Das war der nächste bedeutsame Schritt in unserer Beziehung. Was hatte Christopher noch gesagt? Seine Wohnung würde sein Königreich sein, in dem ich ihm absolut gehorchen müsste. Eine noch extreme Unterwerfung als bis jetzt. War ich bereit dafür?„Ja, Christopher.“ Meine Antwort.Ich wusste nicht, was mich erwartete. Von einem urigen Verlies in einem verwinkelten Teil des Kellers ging ich nicht aus, auch wenn ich verdammt viele Geschichten jener Art im Netz gelesen hatte – ich versuchte aber nicht an jene zu denken. Ich wusste, dass mein Freund in einer Wohnung lebte. In einer ziemlich großen Wohnung. Ich malte mir aus, dass sie modern eingerichtet war und dass… Christopher die vielen Peitschen, Schnüre und sonstigen Spielzeuge in einer dunklen Kiste in seinem Kleiderschrank lagerte. Oder in einer Kommode. Vielleicht auch unter dem Bett.Vielleicht, so dachte ich mir, ging es Christopher auch gar nicht so sehr um unser Spielen, wie es ihm darum ging, dass er mich einfach in sein Heim ließ. Dass er die Tür aufhielt und ich mit dem Betreten seiner Wohnung endgültig den Platz an seiner Seite, als sein Freund und sein Sklave einnehmen würde. Ein ehrenhafter Moment. Deswegen das Warten.Und deswegen war ich auch so schrecklich aufgeregt, als es endlich soweit war und Christopher mich am Freitagabend abholte. Es begann alles so harmlos.„Hattest du einen schönen Tag?“, fragte er mich und ich runzelte die Stirn.„Geht so“, antwortete ich ihm ehrlich. Die Uni hatte wieder angefangen und der Lernstress fühlte sich bereits so an, als wäre es das Semesterende. „Die Vorlesungen waren anstrengend. Lang. Sehr lang.“„Hm, ich hoffe du lernst fleißig?“
„Ich tue soviel wie es eben geht.“
Gott, dieses simple und doch so viel für mich bedeutende ‚gut’ brachte mich in diesem Moment fast aus dem Häuschen.
„Jetzt zieh’ dich aus.“
Zitterten meine Hände, als ich zunächst die Jacke aufknöpfte um nach und nach aus meinen Klamotten zu steigen, bis ich splitterfasernackt vor ihm stand? Und wie.„Falt deine Sachen gefälligst ordentlich zusammen“, befahl er.Befahl er…!
Ich gehorchte und Christopher nahm mit den Stapel ab. „In Zukunft wirst du dir hier direkt nach deinem Ankommen unaufgefordert deine Sachen ausziehen, sie ebenso zusammenfalten und mir übergeben, und dich dann hinknien, so wie ich es dir beigebracht habe. Bis ich dich auffordere aufzustehen, kapiert?“„Ja, Christopher“, hauchte ich.Christopher hatte mir zwar schon zu Anfang gesagt, dass ich mich daran gewöhnen müsste, die meiste Zeit die wir zusammen verbringen würden nackt zu sein, doch das hier war eine neue Dimension. In meiner Bude hat er mich auch oft nackt rumlaufen lassen, allerdings um direkt etwas mit mir anzustellen. Und irgendwas sagte mir, dass das nun nicht der Fall sein würde.Gehorsam sank ich nun auf die Knie und spreizte meine Beine, sodass mein Freund volle Sicht auf mein Geschlechtsteil hatte, platzierte meine Handflächen direkt vor meinen Knien und senkte den Kopf.Christopher entfernte sich und kam erst nach einigen Minuten wieder. Ich hatte mich nicht einen Millimeter bewegt. „Steh auf.“ Ich tat es und blickte meinen Freund nun wieder an. Er lächelte. „Niko“, sprach er dann mit ruhiger Stimme weiter, „wenn dir das alles zu viel wird, du weißt: der Ampelcode? Okay?“„Ja… Ja, Christopher.“„Okay. Dann… zeige ich dir jetzt mal mein Reich, was? Folg mir einfach.“Seine Wohnung fand ich wirklich groß, wobei so gut wie alles groß im Vergleich mit meiner Bruchbude wirkte. Der Flur weit und hell, das Badezimmer glitzernd und glänzend, mit Dusche und damals noch kleiner Badewanne, das Wohnzimmer zwar modern und doch einladend, die Küche sauber und gut bestückt, das Gästezimmer unbenutzt, das Arbeitszimmer penibel geordnet und schließlich, oder sollte ich sagen, endlich, zeigte er mir das Schlafzimmer.Zum ersten Mal legten sich meine Augen auf das massive Bett und ich musste schlucken. Zugegeben: das Bett an sich hatte gar nicht so eine heftige Wirkung auf mich. Es ging mir eher um die Sachen, die Christopher darauf gedachte mit mir zu tun und klammheimlich ließ ich meine Augen über die Kommoden, die Nachtschränkchen und den riesigen Kleiderschrank mit den drei Schiebetüren wandern und fragte mich: wo…? Wo lagen die Folterinstrumente? Wo versteckte er sie? Würde er sie gleich hervorholen?Ich erzitterte, als Christophers Hand sich auf meine Schulter legte. Als er mich intensiv ansah, wurde ich mir meiner Nacktheit wieder bewusst. Ein abgefahrenes Gefühl, ich fühlte mich ausgeliefert. Ich wollte gerade sagen, dass mir seine Wohnung sehr gefällt, als sich meine Augen auf die Tür legten, durch die wir noch nicht gegangen waren.Hatte Christopher Lang etwas so viele Klamotten, dass er zusätzlich zu seinem Monster-Schrank noch einen begehbaren Kleiderschrank brauchte?Er sprach nicht, als er jene Tür öffnete. Er sah mich nur an und bedeutete mir einzutreten.Ja, dieses Mal ließ er mir den Vortritt. Und ich hielt die Luft an.Das erste, was ich erblickte, war das dicke, schwarze Andreaskreuz, von dem ich so viel gelesen hatte und das ich in so vielen kurzen Sequenzen in den Weiten des World Wide Webs gesehen hatte. Meine Augen labten sich an den Manschetten, an denen Christopher mich an jene Vorrichtung ketten könnte und Gänsehaut bildete sich auf meinen Armen. Meine Härchen stellten sich auf, als meine Augen ihre Wanderung fortsetzten und ich einen Ständer entdeckte, an dem zahlreiche Peitschen befestigt waren und nur darauf warteten, von meinem Meister in die Hand genommen zu werden.Ich erkannte das Paddel, das Christopher so oft mitgebracht hatte; und den Flogger, mit dem ich ebenfalls schon Bekanntschaft geschlossen hatte. Doch da hingen noch viele mehr und einige von ihnen sahen wirklich gefährlich aus. Wenn Christopher mich damit bearbeiten würde… wäre mein Arsch sicherlich blutverschmiert sein.Panik vermischt mit Erregung durchfloss mich.„…du kannst dir alles ansehen und alles anfassen, was immer du willst…“, drang Christophers Stimme leise zu mir, so als würde er aus dem Off zu mir sprechen. Dennoch setzte ich mich daraufhin in Bewegung. Meine Finger strichen vorsichtig über den Rohrstock, über eine Schlaginstrument das aussah wie ein einzelnes, dickes Seil, über eine Gerte, über die vielen fransigen Lederriemen der zwei weiteren Flogger, die drei verschiedenen Paddel.Dann ging ich weiter, zu der schwarzen Kommode in der linken Ecke. Ich öffnete sie und holte tief Luft. Dildos und Vibratoren. Meine Hand legte sich auf das größte Spielzeug dieser Art; ich konnte ihn mit beiden Händen umfassen. Ein Monsterdildo. Heilige Scheiße, dachte ich mir, wie um alles in der Welt wollte Christopher dieses Ding in mich zwängen?Ich konnte gar nicht mehr klar denken. Und dabei war das Spielzimmer damals noch gar nicht so voll, wie es jetzt ist. Es standen dort zwar kein Sklaven- und kein Herrenstuhl und auch die Fickmaschine war nicht vorhanden. Aber ich sah mir ein Reizstromgerät an, Christophers Arsenal an Seilen, Ketten, Handschellen und schließlich die Vorrichtungen die wie Sportgeräte wirkten.Und eine dunkles Möbelstück. Dank meiner Recherchen wusste ich sofort, was das ist. Die Sklavenbox. Eingesperrt in kompletter Dunkelheit.Ich musste schlucken und etwas revidieren: Christopher hatte zwar kein Verlies, aber er hatte ein Folterzimmer. Ich fühlte mich, als wäre ich aus der realen Welt in eine der Geschichten gestürzt, von denen ich mir so viele zu Gemüte geführt hatte. Das war alles so abgefahren…„Wow…“, murmelte ich schließlich und drehte mich zu Christopher um, der mich die ganze Zeit über schweigend betrachtet hatte. „Das ist… krass?“Er lächelte, vielleicht etwas peinlich berührt und wusste nicht so ganz, wohin mit seinen Händen. Ein sehr… seltenes Bild. Wo war der überhebliche, arrogante, ach so selbstsichere Anwalt hin?„Ich… habe den Raum schon sehr lange nicht mehr benutzt…“, meinte er nur. „Ich hab viele der Sachen dann und wann wohin mitgenommen, aber eigentlich hat das alles hier auf… dich gewartet. Ich hab dich nur finden müssen“, fügte er an.Eine Liebeserklärung der anderen Art.„Ich… bin ein wenig überwältigt“, gab ich zu.„Hast du Angst?“, fragte er mich und kam auf mich zu. Die sonstige Selbstsicherheit hatte den Weg zurück in seine gesamte Erscheinung gefunden, auch wenn er milde lächelte.„…ein wenig… glaub ich…“ Ich leckte über meine trockenen Lippen.Ja, da war Angst. Aber da war noch etwas anderes: Verlangen.Mein Blick wanderte zu dem Ständer mit den Schlagvorrichtungen.
„Möchtest du raus?“, hakte Christopher nach und… ich war mir nicht sicher. Er stand jetzt direkt vor mir und ich sah zu ihm hinauf. „Oder…“, fuhr er fort und seine Augen wanderten jetzt ebenfalls zu den Schlaginstrumenten, „möchtest du, dass ich die Lederklatsche da vorne nehme und deine Hoden damit… ein wenig verwöhne…?“Ein Schauer kroch über meinen Rücken. Unsere Augen trafen sich. Meine Fingerspitzen kribbelten ganz seltsam und ich fühlte mich nicken. Christopher schimpfte nicht mit mir, dass ich ihm nicht rechtmäßig geantwortet hatte; wahrscheinlich nahm er Rücksicht.„Komm“, flüsterte er und führte mich zu der dunklen Liege die mitten im Raum stand. „Leg dich hin.“Mein Herz pochte so laut, dass meine Ohren schmerzten. Mir war heiß und kalt zugleich. Ich zuckte zusammen, als Christophers Hände sich auf meine Oberschenkel legten und sie spreizten. Ich war nervös. Unfassbar nervös, und sein herzliches Lächeln half gerade auch nicht wirklich. „Beruhig dich, Niko“, sprach er leise auf mich ein, aber… ich konnte nicht.Mein Blick irrte im Zimmer herum. In der Folterkammer. Dem Dungeon. Dem düsteren Verlies.Ein Teil von mir sehnte mich nach der Bestrafung, die mir bevorstand.Ein anderer Teil von mir war gerade von allem einfach nur überfordert.
Und als Christopher das Paddel sachte an meinem Hodensack platzierte, gewann eben der andere Teil Überhand.
Panik überfiel mich. „Rot!“, rief ich, noch bevor Christopher zum ersten Schlag hat überhaupt hat ausholen können. Er ließ sofort von mir ab. Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen, stürze aus dem Zimmer und wusste nicht wohin.„Niko!“, rief er alarmiert und rannte mir nach. Weit hatte er nicht gehen müssen. Paralysiert war ich im Schlafzimmer stehengeblieben. Ich suchte nach Worten, wollte mich entschuldigen, ihm erklären, was vorgefallen war, da wickelte er mich plötzlich in eine Decke und zog mich aufs Bett. Seine Umarmung war fest und er drückte mir einen Kuss auf die Wange.„Es tut mir leid, Niko. Das war dumm von mir“, redete er leise auf mich ein. „Ich habe dich überfordert, ich hätte dir einfach nur das Zimmer zeigen und nicht gleich direkt loslegen sollen. Und…“ Seine Stimme versagte. Und ich musste plötzlich lachen.Wahrscheinlich, weil ich immer noch durcheinander war. Und ein viel zu schnell vor sich hin plappernder Christopher einfach furchtbar… süß war.„Sorry…“, murmelte ich und sah ihm in die Augen. „Ich… Ja, das hat mich alles ein wenig überfordert und ich entschuldige mich, dass ich dich nicht habe zufrieden stellen können“, beendete ich meinen Satz. Das war ja schließlich mein Ziel: Meinen Master zu befriedigen, auf verschiedene Art und Weise. Und das wollte ich ja auch tun. Aber… „Das ist alles noch so neu. Ich meine, ich habe mich ja an den Gedanken dein Sklave zu sein schon gewöhnt und deine Züchtigung ja auch bis jetzt genossen… Aber dieser Raum ist einfach noch… zu heavy? Weißt du, was ich meine?“Christopher nickte. „Willst du deine Klamotten wiederhaben? Sollen wir es heute lieber super, super langsam angehen?“„Ich…“, setzte ich an und meine Gedanken machten Purzelbäume. „Ich glaube, ich will einfach nur nicht in dieses Zimmer. Noch nicht…“, fügte ich leicht lächelnd an. „Aber… ich will den ganzen Rest… ähm, du weißt, was ich meine…“Mein Freund nickte abermals. „Wie wäre es, wenn ich uns jetzt erst einmal etwas koche, hm?“Ihm in der Küche zuzusehen, hatte etwas Beruhigendes. Aus dem Radio drang leise Musik, Christopher erzählte mir ein wenig von seinen Freunden, von Holger und Martin, während er das Mahl zubereitete. Gekonnt balancierte er schließlich die Nudeln mit Sauce auf den Tisch und als wir uns gegenübersaßen sah er mir in die Augen. Man konnte diese ganz besondere Spannung zwischen uns beinahe anfassen.„Solltest du mir nicht auftun, Niko?“An diesem Tag lernte ich, dass ich mich stets nach meinem Master auftun sollte. Und als er den Wein öffnete und wir es uns vor dem großen Flachbildfernseher bequem machen wollten, bekam ich mein spezielles Kissen zugeteilt.„Dein Platz an meiner Seite ist auf dem Boden“, wiederholte er eine unserer Regeln. Und ich genoss dieses Gefühl der… Degradierung.Wir schauten zwei Filme, bis es weit nach Mitternacht war. Und als wir ins Bett gingen, beschlich mich ein sehr bedrückendes Gefühl. Trotz des warmen Körpers neben mir und der Liebkosungen kurz vorm Einschlafen, fühlte ich mich irgendwie seltsam. Ich konnte nicht entspannen. An Schlaf war nicht zu denken. Zu aufgewühlt war ich.Mein Master hatte mich mit keinem weiteren Detail unserer Beziehung konfrontiert, hatte nichts mehr mit mir angestellt, keine neuen Regeln eingeführt, mir gezeigt, wo mein Platz war.Eigentlich hätte ich, nach diesem Folterkammer-Schock, glücklich darüber sein müssen, dass er Rücksicht auf mich genommen hatte. Aber… da war sie wieder, meine zweigeteilte Persönlichkeit, die durch das Treffen mit Christopher Leben eingehaucht bekommen hatte.Hatte ich mir einfach mehr von diesem Schritt in Christophers Wohnung erhofft?War mein Freund zurückgeschreckt, nachdem ich in diesem Zimmer in Panik geraten war?
War ich unzufrieden, dass er sich nicht dominanter mir gegenüber verhalten hatte?
Wollte ich mehr und war einfach nicht imstande diesen Wunsch zu äußern?
Es war gegen 2 Uhr morgens, als ich das Schlafen gänzlich aufgab. Ich tapste in die Küche, trank einen Tee, schaute ein wenig fern. Doch ich konnte meine Gedanken nicht beruhigen. Ich wanderte auf und ab, surfte im Internet, holte Luft auf dem Balkon, trank eine Whiskey-Cola-Mischung, hörte Musik, zählte imaginäre Schafe.Und gegen 3 Uhr morgens, öffnete ich die Tür zu diesem speziellen Zimmer und trat ein…While AFF and its agents attempt to remove all illegal works from the site as quickly and thoroughly as possible, there is always the possibility that some submissions may be overlooked or dismissed in error. The AFF system includes a rigorous and complex abuse control system in order to prevent improper use of the AFF service, and we hope that its deployment indicates a good-faith effort to eliminate any illegal material on the site in a fair and unbiased manner. This abuse control system is run in accordance with the strict guidelines specified above.
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