Von Engeln und Zauberern | By : dime Category: German > Harry Potter Views: 4192 -:- Recommendations : 0 -:- Currently Reading : 0 |
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Kleiner Zeitsprung: ein paar Monate später.
23. Zu nahe
"Ron?"
"Hm?"
"Wie ist es, eine normale Beziehung zu haben?"
"Hä?"
"Ich meine, ich war noch nie in einer Beziehung. Wie ist das so?"
"Hmmm... Ginny sagt, das Schönste ist, dass man zusammen Kinder haben kann. Sie ist eben eine echte Weasley. Bill dagegen schwärmt immer nur vom Sex - er hat nicht umsonst eine Veela geheiratet. Sag aber bloß nichts davon vor Mom!"
"Nein, keine Sorge", grinste Harry.
"Tja... Die Zwillinge sind beide zu schwierig, als dass sie jemals eine Freundin hätten halten können. Ständig ihren Streichen ausgesetzt zu sein teibt jede früher oder später in den Wahnsinn. Es ist gut, dass Zauberer länger leben als Muggel, sonst wären sie schon zu alt, um noch Kinder zu zeugen, wenn sie endlich einmal erwachsen genug werden, um sich auf ihre Partnerinnen einzustellen. Wenn sie überhaupt je erwachsen werden.
"Hmmm.... Charlie... Charlie sagt, es ist manchmal schwierig, in einer festen Ehe zu sein. Wenn er bei der Arbeit Verbrennungen abbekommt, traut er sich kaum nach Hause, weil seine Frau ihm wieder einmal vorbeten wird, dass seine Arbeit zu gefährlich sei und er sich gefälligst einen anderen Job suchen soll. Sie sorgt sich etwas zu sehr um ihn."
"Und was ist mit dir?"
Ron sah ihn verwirrt an. "Was soll mit mir sein?"
"Na, deine Beziehungen. Du hattest doch bestimmt auch schon mal eine Beziehung?"
"Äh...", begann Ron, sichtlich verlegen. "Die Sache ist die... Ich... also..."
Er brach ab und sah Harry abschätzend an, kam zu irgendeinem Ergebnis und fuhr mit etwas festerer Stimme fort: "Ich hatte in meinem Leben noch nie eine längere Beziehung. Das Längste, was ich zustande gebracht habe, waren fünf Tage. Danach war ich wieder alleine."
Jetzt guckte Harry verwirrt.
"Aber warum denn nicht? Wartest du auf deine Märchenprinzessin? Oder haben die Frauen ein Problem mit dir? Ich meine, du siehst doch gut aus, bist nett und alles, warum findest du dann niemanden?"
Ron bekam von dem völlig arglos gegebenen Lob heiße Ohren, versuchte es aber zu ignorieren und konzentrierte sich, um bei der Antwort keinen Fehler zu machen.
"Ich... habe mich vor vielen Jahren verliebt. Ich habe das Gefühl, dass eine Beziehung mit jemand anderem der Person gegenüber unfair wäre, weil ich ihr nie mein ganzes Herz geben könnte. Ein Teil davon gehört immer meiner ersten Liebe. Das wird sich nie ändern."
"Oh nein", machte Harry mitfühlend. "Was ist denn passiert?"
"Nichts", seufzte Ron frustriert, "die Person weiß nicht einmal, dass ich in sie verliebt bin!"
"Aber wieso denn das?! Du kannst es ihr doch sagen!"
"Ja, aber was, wenn sie mich ablehnt?"
"Aber... aber..." Harry hatte sich noch nie mit größeren Liebesdramen beschäftigt, nicht einmal im Fernsehen. Die Problematik war ihm ein wenig fremd. "Wenn du es ihr nie sagst, dann kann es doch auch nie etwas werden!"
"Etwas..." Rons Ohren wurden noch röter und er wurde sich bewusst, wie sehr seine Hose im Schritt spannte, wenn er im Schneidersitz saß. Er setzte sich um und ließ dabei unauffällig seinen Umhang bis über die Knie gleiten.
"Ron, du bist doch kein pubertierendes Kleinkind mehr!", schimpfte Harry frech, dem zumindest Rons rote Ohren nicht entgangen waren. "Also, warum sagst du es ihr nicht?"
"Ihr?", machte Ron, total aus dem Konzept gebracht.
"Der Person, die du liebst?", half Harry nach.
"Oh. Ja also... ich möchte warten, ob sie nicht von sich aus... Außerdem, vielleicht ist sie ja gar nicht interessiert."
"Ron. Wenn du ihr nie sagst, dass du sie magst, dann kann es genauso sein, dass sie auch nie auf den Gedanken kommt. Dann lebt ihr auf ewig nebeneinander her, wenn ihr doch genausogut miteinander leben könntet. Das ist dumm!"
Harry zog seine Beine aus dem Wasser des erstaunlich warmen Waldsees - es war erst März! Vielleicht hatte Mrs. Weasley für Ron einen Wärmezauber über den Ort gesprochen, als sie bemerkte, wie oft er hier war?
Er setzte sich auf und kroch auf allen Vieren zu Ron herüber. Dort ließ er sich auf den Rücken fallen und schenkte Ron einen schelmischen Blick. "Und, wer ist deine Angebetete?"
"Mhm..." Ron schluckte.
"Kenne ich sie?"
"Mh...."
"Ist sie jünger oder älter als du?"
"..."
"Sag schon! Ich verrat's auch niemandem!"
Harry stützte sich lachend auf die Ellenbogen, sodass sein Gesicht beinahe wieder auf einer Höhe mit Rons war. "Also?"
"Harry... das ist jetzt echt zu persönlich."
"Oh." Enttäuscht krabbelte Harry ein Stückchen rückwärts. "Ich dachte, wir sagen uns solche Sachen..."
"Also gut, ich erkläre es dir", lenkte Ron ein. "Sag mir, Harry, wie würdest du reagieren, wenn dir jemand sagte, er sei in dich verliebt?"
"Ich?"
"Nein, ich meine den Grashüpfer. Ja, natürlich du, du Pflaume!"
"Also... Ich habe ab und zu... Als ich zur Uni gegangen bin, als Muggel, da waren hin und wieder Mädchen an mir interessiert. Aber... Ich habe sie immer abgewiesen."
"Warum?"
"Ich... Ich glaube, ich habe Angst vor einer Beziehung. Angst, aus so vielen Gründen."
"Dass es schiefgehen könnte?"
"Ja. Und noch mehr."
"Was noch?"
"Dass ich verletzt werden könnte, wie damals."
"Aber eine Frau würde nicht... Bist du schwul?!"
"Gott, nein!!! - Das heißt... ich weiß es nicht. - Oh Ron, ich weiß nicht einmal das!"
"Aber du musst doch wissen, ob dein Körper auf Frauen oder auf Männer reagiert?"
Harrys Augen wurden düster und sein Blick verschloss sich. "Mein Körper ist nicht das Maß aller Dinge! Mein Körper ist ein verräterisches Stück Dreck, dem ich keine wichtige Entscheidung in meinem Leben überlassen werde!"
"Harry!", rief Ron geschockt, "was ist denn los?!"
Der Blick des Blonden blieb verschlossen, doch Ron glaubte eine feine Sorgenfalte in seinem Mundwinkel zu erkennen, als er antwortete: "Man kann einen Körper zu einer Reaktion zwingen, weißt du?"
Weiter sagte er nichts, wartete einfach nur ab, bis Ron verstand, was er gesagt hatte.
Endlich schien bei Ron der Groschen zu fallen, denn ein Ausdruck reinen Entsetzens machte sich auf seinem Gesicht breit.
"Er hat dich...?"
"Ja. Und es war für mich das letzte Mal. Ich habe seitdem nie wieder... Ich weiß nicht einmal, ob ich könnte, wenn ich wollte."
"Aber was machst du, wenn du morgens...?"
"Kommt fast nicht vor. Und wenn, dann dusche ich kalt."
Ron schluckte erneut trocken.
Er hatte gewusst, dass Harry noch nicht ganz über das hinweg war, was ihm vor fünfzehn Jahren widerfahren war; doch wie schlimm es tatsächlich um seinen Freund stand, wurde ihm erst jetzt so langsam klar.
"Jaaa... zurück zu deiner Frage", meine Harry schließlich - mit einer hörbaren Anstrengung - in bewusst leichtem Tonfall. "Ich weiß nicht, ob ich schwul oder hetero bin, aber wenn ich zum Beispiel Seamus mit seinem Verlobten sehe, dann ist es mir unangenehm. Seamus meint, dann sollte ich gerade die Beziehung zu einem Mann suchen, um zu lernen, wie schön es sein kann, und endlich darüber hinweg zu kommen.
"Aber ich weiß nicht. Ich finde Frauen auch sehr schön...
"Wahrscheinlich kommt es mir letztendlich nicht aufs Geschlecht an, sondern aufs Vertrauen. Ich glaube, ich muss einem Menschen vollkommen vertrauen können, um ihn an mich heran zu lassen.
"Das führt mich zurück zu deiner ursprünglichen Frage.
"Wenn mich jetzt jemand ansprechen und mir sagen würde, dass er in mich verliebt ist, dann würde ich ihn sehr wahrscheinlich wie immer abweisen, denn außer Myriel und den Mudos vertraue ich nur noch einer Handvoll von Leuten genug, dass ich sie nahe genug an mich heran lassen würde - emotional wie körperlich."
"Und von diesen Leuten interessiert dich keiner?"
"Ron, es sind Hermione, Remus und deine Familie. Wie könnte ich!"
"Wieso nicht?"
"Das meinst du jetzt nicht ernst, oder?!"
"Ähm.... doch?"
"Ron! Hermione ist verheiratet, Ginny auch, Remus und deine Eltern sind alt genug, dass sie meine leiblichen Eltern sein könnten... und deine ganzen Brüder sind auch alle in irgendwelchen Beziehungen, überwiegend nicht gleichgeschlechtlich, wie du mir soeben erzählt hast. Also wie bitte schön soll da noch eine Beziehung für mich dabei herauskommen?"
Ron sah ihn nur still an.
Als Harry weiterhin auf der Leitung stand, seufzte er tief auf und meinte leise: "Schon gut, vergiss' es einfach." Er ließ sich wie zuvor Harry auf den Rücken fallen und sah in die Baumkronen hinauf, die sich sanft im Wind wiegten.
Harry betrachtete seinen Freund eine Weile verwirrt, gab es aber schließlich auf und entschied sich, endlich auch einmal in dem kleinen See schwimmen zu gehen. Ein kurzer Blick auf Ron versicherte ihn, dass der Andere noch immer in seiner Betrachtung der Blätter und Zweige versunken war, und so zog er sich schnell aus und glitt ins Wasser.
Es war wärmer, als es eigentlich zu dieser Jahreszeit hätte sein dürfen, aber doch immerhin kühler, als Harry erwartet hatte.
"Uuh, kalt!!"
Der Aufschrei riss Ron aus seinen melancholischen Betrachtungen. Er setzte sich auf und seine Augen weiteten sich, als sein Blick auf den unordentlichen Haufen fiel, in dem Harrys Kleider am Ufer lagen.
Ganz langsam und mit trockenem Mund hob er den Blick ein Stück weiter und schaute hinaus auf den See.
Das Bild, welches sich ihm darbot, jagte einen heißen Blitz durch seinen ganzen Körper. Augenblicklich wurde seine Hose wieder zu eng, sein Atem beschleunigte sich und er hatte Mühe, die Hände zu seinen Seiten liegen zu lassen und ruhig sitzen zu bleiben.
Unnatürlich blonde Haare leuchteten in der Nachmittagssonne, doch Ron ignorierte sie vollkommen - sie waren nicht Teil von 'seinem' Harry. Sein Blick richtete sich vielmehr auf die wohlgeformten Schulterblätter, welche darunter im Takt der regelmäßigen Schwimmzüge aus dem Wasser hervortraten. Fasziniert beobachtete er das Spiel der Muskeln an Harrys Oberarmen, als dieser mit mächtigen Zügen bis ans andere Ende des Sees kraulte.
Immer wieder tauchte zudem eine der perfekt gerundeten, straffen Pobacken aus dem Wasser auf.
Dann drehte Harry um und Ron sah zu, wie der Mund dieses gottgleichen Mannes immer wieder aus den Wellen auftauchte, sich begierig öffnete, und mit frischem Atem wieder verschwand.
Erst, als Harry ihn fast wieder erreicht hatte, schloss Ron seinen eigenen Mund mit einem schnappenden Geräusch und setzte sich zurecht, sodass die Falten seiner Robe erneut verdeckten, welche Gefühle der Anblick seines besten Freundes in ihm geweckt hatte.
"Bwrah!", prustete Harry, als er das Ufer erreichte. "Das war gut!"
Zu Rons großem Glück bemerkte Harry nicht, dass sein Freund zustimmend nickte. Dann jedoch fiel sein Blick auf den Rotschopf, der auf seinen Kopf im Wasser starrte wie auf eine Erscheinung.
"Öhm, Ron? Könntest du dich kurz umdrehen? Ich komme jetzt raus."
"Wie? Was? ...oh."
Mit roten Ohren, rotem Gesicht und rotem Hals drehte Ron sich um und hoffte, dass Harry nicht sehen mochte, wieviel Kraft ihn diese Aktion kostete. Lieber wäre er doch so sitzen geblieben, wie er war.
Als Harry fertig angezogen war, wollte er sich wieder hinsetzen, stolperte aber über eine Baumwurzel und landete unsanft auf dem Waldboden.
"Harry!"
Sofort stand Ron über ihm und zog ihn hoch.
"Ist schon gut, Ro-" Harry brach mitten im Satz ab und versteifte sich.
"Ron, bitte sag mir, dass du irgendwas Großes in der Hosentasche hast."
"Was? Nein, wieso?"
Erst, als Harry sich aus seinen Armen riss und einige Schritte von ihm weg taumelte, bemerkte Ron seinen Fehler.
Er hatte Harry beim Aufheben an sich gedrückt.
An seine Vorderseite.
Wo noch immer ein gewisser Teil seiner Anatomie darauf beharrte, dass es eine sehr dumme Idee gewesen war, sich umzudrehen, während Harry sich anzog.
"Oh Merlin, Harry, versteh' das nicht falsch, ich..."
Harry rang sichtlich um Fassung, doch er brachte keinen Ton heraus.
"Wirklich, ich habe auch weggeguckt, als du dich umgezogen hast. Und ich habe dich auch vorher nicht beobachten wollen, es ist einfach so passiert..."
Harry wich zurück.
"Du hast... das... meinetwegen?!?"
Erst jetzt bemerkte Ron, dass er zumindest diesen Teil der Geschichte noch hätte abstreiten können. Aber die Chance war nun vorbei.
"Ich ... ich wollte echt nicht... also... ... - Ja."
Harry bewegte die Lippen, doch nur ein leises Flüstern drang zwischen ihnen hervor.
"...Verräter..."
"Harry, nein! Ich..."
Doch Harry hörte ihn nicht mehr. Der blonde Mann hatte auf dem Absatz kehrt gemacht und preschte in panischer Eile dem Waldrand entgegen.
@ Salazar: Ich habe vorhin die Geschichte an meine beta geschickt... Sie findet also auch bald ihren Weg auf ff.net. Aber sie ist ein wenig abgeändert - ich mag das erste Kapitel nicht, und das zweite habe ich gestrichen, um die fic etwas gesellschaftsfähiger zu machen. ; ) Aber diese reduzierte Version ist hoffentlich auch noch interessant... - Dime
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