Christopher und Ich | By : SummoningIsis Category: German > Originals Views: 10370 -:- Recommendations : 0 -:- Currently Reading : 1 |
Disclaimer: This is a work of fiction. Any resemblance of characters to actual persons, living or dead, is purely coincidental. The Author (being obviously ME) ;) holds exclusive rights to this work. Unauthorized duplication is prohibited. |
22
Meine Freitagabende waren nie geprägt von irgendwelchen besonderen Ereignissen, geläufiger Mainstream-Partylaune, der Vorfreude auf eine Nacht voller Tanz und Hysterie, dem Nachhause-Spaziergang im hellen Sonnenlicht des nächsten Morgens. Ich hatte meinen Computer, das Chat-Programm, eine Pizza. Ab und an ging ich ein Bier trinken mit Paul und Markus, ins Kino mit Frank. Es passierte sogar schon einmal, dass ich die Einladung eines Kommilitonen für einen Cocktail annahm, aber diese Abende waren im Endeffekt die schlimmsten; ich bevorzugte meine privaten Horrorfilm-Sessions.
Dieser Freitagabend jedoch versprach eine gänzlich andere Erfahrung...
Eine einzelne SMS, die so viel bedeutete:
„Heute will ich dich fesseln. Einverstanden?“
Ich putzte die Wohnung, ich schmiss sogar alte Dinge weg, Klamotten, die ich nicht mehr anziehen wollte, angesammelte Magazine, die ich nie wieder lesen würde, Zeitungen, Kleinigkeiten, die den Raum in meinen Schubladen stahlen. Aus dem Supermarkt besorgte ich Kerzen, warum auch immer, ich füllte den Kühlschrank und ich suchte sogar einen Wein aus, weil sich irgendwo in meinem Kopf diese vage Hoffnung breit gemacht hatte, Christopher überzeugen zu können, in dieser Nacht vielleicht bei mir zu bleiben. Schließlich war Wochenende. Schließlich waren wir zusammen.
Da saß ich also, den Blick auf die Uhr gerichtet und ich hätte schwören können das Ticken jeder einzelnen verstreichenden Sekunde zu hören; beobachtete die Zeiger, die sich in scheinbarer Zeitlupe bewegten und mein Herz durchbrach beinahe meine Brust, als es acht Uhr wurde. Doch die Klingel ertönte nicht – und Christopher schloss auch nicht meine Wohnungtür auf, was er sowieso eher machen würde. Dieser Mensch klingelte nicht. Er stolzierte, seitdem er meine Schlüssel besaß, in diese Räume, als würden sie ihm gehören.
Weil ich ihm gehörte.
Von Anfang an.
Weitere Minuten flossen dahin. Dann vibrierte mein Handy: ich bekam eine weitere Nachricht. Eine lange Nachricht. Eine dreckige Nachricht:
„Entschuldige, ich verspäte mich – die Arbeit bringt mich um. Aber ich habe eine kleine Aufgabe für dich, die dir das Warten versüßen wird: ich will, dass du dich bis auf deine Unterhosen ausziehst, dich auf dein Sofa setzt und deiner Fantasie freien Lauf lässt. Denk an alles, was dich antörnt – und was du all zu gerne mit mir machen würdest. Aber: anfassen ist verboten! Deine kleinen Händchen bleiben auf dem Polster, verstanden? Du bleibst auf dem Sofa, bis ich da bin und wehe du bist nicht steinhart, wenn ich durch die Tür komme. Schreib zurück und bestätige meine Anweisungen.“
Sekundenlang starrte ich das Display an. Ich war der festen Überzeugung, dass ich noch nie so eine heiße SMS bekommen hatte. Zitterten meine Hände gar ein wenig, als ich mich zusammenriss und eingab „Verstanden, Christopher“? Gewiss. Sie zitterten auch, als ich meine Hose aufknöpfte und als ich mir den Pullover über den Kopf zog. Als ich, wie angewiesen, lediglich die enge, schwarze Shorts an meinem Körper ließ – und mein Schwanz zuckte bereits unmerklich auf, als ich mich in die Mitte meiner Couch setzte, mich anlehnte, die Arme auf die Lehne ausbreitete und die Augen schloss. Automatisch glitten meine Beine ein Stück weit auseinander.
Meine Gedanken hatten sich längst auf Christopher fokussiert, vor meinem inneren Auge, labte ich mich bereits an seiner Erscheinung und durchlebte unser erstes Mal, spürte seine intensiven Blicke auf meiner Haut. In meiner Fantasie zog ich ihn erneut aus, durchlebte diese heftigen Impulse, die durch meinen Organismus jagten, wenn er mich grob an meinen Handgelenken packte, wenn er mich gegen die Tür drängte, gegen die Küchenzeile, wenn seine Fingernägel über meine Haut fuhren. Ich rief die Bilder von Montag in mein Gedächtnis: Dieses Gefühl von angenehmen Schmerz, der sich über mein Hinterteil verteilt hatte, erinnerte mich an dieses verflixte, wundervolle Paddel – an seine gebieterische Stimme, sein Keuchen, seine Erregung.
Im letzten Moment konnte ich meine Hand aufhalten, die instinktiv zu meiner Mitte geglitten war.
„Scheiße...“, flüsterte ich und starrte die Decke an. Mein Glied pochte und rief nach Aufmerksamkeit und alles was ich machen konnte, war mich selbst noch weiter zu quälen, indem ich meinen Strom an Gedanken freien Lauf ließ, einer Mischung aus Bildern und Geräuschen, die mein gesamtes Blut in den Süden pumpten.
Schon allein das sanfte Reiben des Stoffes meiner Shorts ließ mich aufbäumen, denn ich begann unbewusst mein Becken zu bewegen. Still sitzen konnte ich nicht mehr. Zu sehr breitete sich diese Fantasie in meinem Kopf aus: Wir beide unter der Dusche – sein nackter schöner Körper, der sich an den meinigen schmiegte, seine weiche nasse Haut, über die ich meine Hände gleiten ließ unter dem auf uns niederprasselnden Wasser… In meiner Fantasie waren meine Finger schaumig und ich seifte jeden kleinsten Zentimeter von Christophers Haut ein. Wir küssten uns, er ließ seine Finger in mich gleiten und spielte mit meinem süßen Punkt.
Mit dem Rascheln und dem unwiderlegbaren Geräusch des aufgehenden Schlosses, richtete ich meinen Blick automatisch gen Tür. Er trug einen teuren, dunkelblauen Anzug, seine Krawatte war schwarz und sein feines Hemd eine weite Spur heller als das Jackett. In seiner rechten Hand hielt er eine Reisetasche. Etwas größer als jene, die mir vor einer Woche noch so starke Angst eingejagt hatte. In der ich Unaussprechliches vermutet hatte. Dinge, die ich jetzt begrüßen würde.
Er hatte Seile mitgebracht. Ja, dessen war ich mir sicher.
Christopher grinste und er stellte die Tasche auf den Boden. Ich bewegte mich keinen Zentimeter, sondern starrte ihn regungslos an; gebannt, gespannt, wartend, aufgeregt – erregt. Er kam mir näher und knöpfte während seines eleganten kurzen Ganges sein Jackett auf, legte es über die Sofalehne und während er nun auch seine Krawatte lockerte, glitt er zu mir, setzte sich direkt neben mich; seine Augen streiften meine harte Männlichkeit, bevor sie sich wieder in meine bohrten.
„Hallo, Niko“, raunte er und bevor ich antworten konnte, legten sich seine Lippen schon auf meine nieder, zärtlich und kurz.
„Hi... Christopher“, brachte ich schließlich meine Begrüßung zustande und zog im nächsten Moment schon laut zischend die Luft ein, denn Christophers Hand glitt ohne jegliche Vorwarnung in meinen Schritt. Hart massierte er mein Fleisch durch den Stoff der Shorts hindurch, während er seinen freien Arm um meine Schulter legte und mich dicht an sich heranzog, mich festhielt.
„Ich sehe, du warst brav... Sehr gut“, lobte er mich und platzierte einen keuschen Kuss auf meine Stirn. „Erzähl...“, sagte er dann in diesem spielerischen Ton und schaute mir tief in die Augen. „Woran hast du gedacht?“
„An dich...“, wisperte ich und er lachte leise auf.
„Das war mir durchaus klar, Niko. Was... habe ich denn gemacht in deiner Fantasie?“
„Du... Ich meine wir haben geduscht.“
„Das war alles?“
Seine Hand ließ nur kurz ab von meinem Zentrum, nur um endlich unter den Stoff zu rutschen und seine Finger in direkten Kontakt mit meiner sensiblen Haut zu bringen. Seine Hand war heiß. Flink strich er mit seinem Daumen über meine mit Tröpfchen benetzte Eichel. Meinem Mund entwich ein leises Keuchen.
„Nein. Wir haben uns gegenseitig eingeseift...“, antwortete ich meinem Master gehorsam und ein Kribbeln wallte auf in meiner Magengegend. Das hier war so unschuldig und doch so heiß...
„Mhmmm...und dann?“, flüsterte er und raubte mir fast den Verstand, weil sein Mund meinem Ohr so nahe war und sein Atem mich kitzelte und ich die ganze Zeit über auf seine Zunge, seine Lippen oder gar seine Zähne an diesem empfindlichen Organ erwartete – doch solch eine Berührung blieb mir verwehrt. „Sag's mir, Niko...“
„Dann haben wir uns gegenseitig angefasst und du hast... mich... mich... ungh...“ Seine pumpende Hand hatte an Tempo gewonnen.
„...und dich?“ Wieder kitzelte es an meinem Ohr und seine Stimme war so tief und erinnerte mich an ein gefährliches Raubtier.
„Scheißeichkommgleich!“, stöhnte ich und Christophers Hand verließ umgehend meinen Schwanz. Eine Sekunde später erhob er sich schon und baute sich vor mir auf, die Arme vor seiner hübschen Brust verschränkt. Er grinste, eine Augenbraue leicht nach oben gezogen und dabei spiegelte sich Selbstsicherheit in seinem Gesicht, die ihn so attraktiv machte. Er sprach nicht, er öffnete schweigend sein Hemd und legte seine glatte Haut, diese makellose Brust, offen. Dem Hemd folgte die Anzugshose und ihr folgte auch der Rest der übrig gebliebenen Stoffe, die seinen Körper noch bedeckten; bis er gänzlich entblättert vor mir stand, seine Brustwarzen zu harten Kügelchen geformt, sein Geschlecht bereit für was auch immer ihm vorschwebte. Er streckte mir seine Hand entgegen.
„Mitkommen“, lautete sein darauf folgender Befehl. Er zog mich hoch und zerrte mich diese wenigen Meter ins Bad, und ich konnte meine Augen nicht von seinem Hintern nehmen, diesen Pobacken, die sich graziös bei jedem seiner Schritte mitbewegten. Auch seine wohlgeformten Oberschenkel, diese so deutlichen Muskeln unter der Haut entgingen nicht meinem Blick. Christopher öffnete die kleine Duschkabine und drängte mich gegen die kalten Fliesen, raubte mir ein gequältes Stöhnen, als er das Wasser ohne Vorwarnung aufdrehte und sich seine Hände auf meine Seiten legten. Er presste mich gegen sich, als wir immer nasser wurden und ich aufgrund dieses Kontakts mit seiner mehr als feuchten nackten Haut, der Kollision unserer harten Geschlechter, erschauderte. Wieder sprach er nicht, er agierte bloß, begann mich zu küssen, vorsichtig und zärtlich in den ersten Sekunden, um dann abrupt zu einem harschen Zungenkampf überzugehen. Es war magisch. Meine Finger verfingen sich in seinem Haar und mir wurde schwindelig.
Ich konnte wahrhaftig noch immer nicht glauben, dass das alles real war, dass ich mit dem Mann aus dem Park all diese Dinge tat – und tun würde.
Ein eindringliches Kribbeln rieselte meine Wirbelsäule hinunter, als Christopher endlich hart in mein Ohrläppchen biss und seine Hände anfingen, langsam über meine Haut zu streichen. „Ich fand die Beschreibung deiner Fantasie alles andere als gelungen“, flüsterte er. „also wie wäre es, wenn du mir einfach zeigst, woran du gedacht hast?“
„Okay...“, willigte ich ein und in diesem Moment war es so, als legte sich ein Schalter in meinem Hirn um, als zapfte ich an irgendeiner Energiequelle, dessen Zugang bis eben noch gesperrt gewesen war. Ich ergriff Christophers Schultern und nutzte den Moment der Überraschung aus, die ihn für diese eine Sekunde befallen hatte, um unsere Leiber um 180 Grad zu drehen, sodass sein Rücken nun gegen die Fliesen prallte. Unmittelbar sank ich nieder auf meine Knie und meine Finger umfassten seine Hüften; ich verhielt mich nicht gerade spielerisch mit meiner Zunge, zu groß war diese Gier, die sich während meines Fantasierens aufgebaut hatte, mein Verlangen schier ungehalten. Ich nahm seine erigierte Scham unmittelbar in meinen Mund auf und mein Lendenbereich zuckte bei diesem süßen Stöhnen, das seinem Mund dabei entwich.
Ich begann zu saugen und mein Schlund produzierte dabei unartige Geräusche. Es war einfach unbeschreiblich, Christophers großen Schwanz in meinem Mund zu spüren, während das Wasser unablässig unsere Körper befeuchtete.
„Davon hattest du... nichts erwähnt...“, kam es gequält von oben und just mit dieser Äußerung begann Christopher sein Becken zu bewegen, leicht in meinen Mund zu stoßen. Meine Lippen schwollen an und meine Atemzufuhr verringerte sich mit jedem seiner heftiger werdenden Stöße; mittlerweile hielt er meinen Hinterkopf fest – fest in einem für ihn angenehmen Winkel. Doch irgendwie machte mich genau diese Tatsache extrem scharf.
Dieses Gefühl, von Christopher benutzt zu werden.
„Na... das reicht jetzt ja wohl...“, brachte er immer noch so gequält heraus, rutschte dabei allerdings aus meinem Mund heraus und zog mich an meinen Schultern herauf. „Schmecke ich gut?“, zog er mich auf und ich nickte hastig, meine Hände umgehend wieder zu seiner Haut wandernd. „Bei dem ganzen Wasser kannst du mich doch gar nicht schmecken...“, bemerkte er nur eine Spur belustigt und beugte seinen Kopf näher zu mir, sodass es ihm möglich war, über meine Lippen zu lecken. Ich grinste und sagte nichts, sondern griff nach dem Duschgel – wie in meiner Fantasie. Und so wie ich es mir vorgestellt hatte, verteilte ich das herb duftende Gemisch auf seiner nackten Haut: Ich begann mit seinem Oberkörper, streifte seine Schultern, ließ meine Handflächen dann wieder langsam über seine Brust wandern. Eine Weile hielt ich mich an seinen Brustwarzen auf, nur um dann weiter nach unten zu gleiten, mit meinen schaumigen Fingern über seinen Unterleib zu fahren und sein Geschlecht zu umfassen, ihn genau dort zu massieren und dabei in dieses wundervolle Blau zu blicken, das mich die ganze Zeit über nicht aus dem Fokus ließ.
Ein seichtes Zittern rieselte über meinen Körper, als seine Hände begannen das etwas kühlere Gel plötzlich auf meiner Brust zu verteilen. Danach waren sie überall, glitten über meinen Rücken, meinen Po. Ich tat es ihm gleich und knetete seine runden, wohlgeformten, knackigen Pobacken eine ganze Weile. Wir küssten uns erneut und wuschen den Schaum von unseren Leibern, bis unsere Haut wieder komplett zu sehen war.
Christopher grinste, dann schon drückte er mich ohne jegliche Vorwarnung brüsk mit meiner Brust gegen die nassen Kacheln und seine harte Stimme jagte einen intensiven Schauer über meinen Rücken. „Spreiz' deine Beine!“ Ich tat, wie er verlangte und erschrak, als er zunächst das Wasser abstellte und es seltsam still um uns wurde. Plötzlich spürte ich sanfte gehauchte Küsse auf meiner Haut – angefangen bei meinem Nacken, langsam hinuntergleitend entlang meiner Wirbelsäule, immer tiefer... Seine Hände legten sich auf meine Pobacken und er drückte sie auseinander, während er in die Hocke wechselte und sein Mund diesem unaussprechlichem Ziel immer näher kam.
„Ah!“, stöhnte ich, als seine feuchte Zunge ungehalten und ohne jegliche Hemmungen über meinen Eingang strich, immer und immer wieder; als er begann mich dort zu lecken, als sein nasses, heißes Organ tatsächlich anfing meinen Muskelring zu umkreisen. „Ahhh!“, entfuhr es mir erneut, als sein Finger dazukam und er mich über diese zwei Wege massierte, streichelte, neckte. Ich schloss die Augen und genoss den Augenblick, in dem er seinen ersten Finger in mich schob, meine Innenwände betastete und ungehalten Druck auf meinen süßen Punkt ausübte; mit zwei Fingern unablässig über diesen strich.
Ich zitterte, mein Schwanz zuckte und Christophers Lippen bestritten erneut den Weg, den sie zuvor gegangen waren, über meinen Rücken, hin zu meinem Nacken, während seine Finger in meinem Körper vergraben ihr forsches Tun nicht unterbrachen.
„War es ungefähr so in deiner Fantasie?“, raunte er in mein Ohr und meine Antwort erwies sich als ein einzelnes Stöhnen, das ihn zu erregen schien. „Du wirst doch jetzt ein guter Junge sein und nicht kommen, oder?“, fuhr er verführerisch fort und seine freie Hand wanderte zu meinem Geschlecht, begann gnadenlos es zu pumpen, bis ich fast schon Sternchen sah – und es war so schwer, dieses intensive Kribbeln in meinem Lendenbereich unter Kontrolle zu halten. Er hatte mich schon eben auf dem Sofa an die Klippe gebracht. Nun tat er es erneut und ich fragte mich, ob er seine kleine Ankündigung über Bord geworfen hatte... ob er mich heute vielleicht doch nicht fesseln wollte, ob wir heute einfach nur... Sex haben würden, gleich direkt hier, unter der Dusche. Jetzt.
„Nimm mich“, keuchte ich die Worte hinaus, die so plötzlich ausgesprochen ziemlich jämmerlich klangen. Christopher gluckste und hielt mit seinen Taten komplett inne.
„Was wir heute machen, entscheide ich, Niko“, sagte er dann bestimmt und seine Finger glitten aus mir heraus. Er drehte mich zu sich herum und unsere Augen trafen aufeinander. „Ich habe dir bereits erlaubt, deine Fantasie zum größten Teil auszuleben, findest du nicht, dass ich heute gnädig genug war?“ Dieses Gebieterische, was aus jeder seiner Poren zu dringen schien, was von ihm ausging, betörte mich. Diese herrische Art, diese selbstgefällige Weise zu mir zu sprechen, mit mir umzuspringen.
Master.
„Ja, Christopher...“, lautete die einzig richtige Antwort. Er lächelte kalt und das steigerte meine Lust einfach nur noch mehr.
„Guter Junge...“ Diese Stimme.
Er fasste mich am Arm, manövrierte mich aus der Dusche. Stillschweigend trockneten wir uns gegenseitig ab und mein Herz konnte sich einfach nicht beruhigen. Nicht nur aufgrund dieses Anblicks seiner nackten Haut oder seiner noch nicht gänzlich abgeklungenen Erregung, denn die Beendigung unserer Taten konnte nur bedeuten, dass er seinen in der SMS angekündigten Plan, doch noch in die Tat umsetzen würde.
„Komm.“ Christopher hielt meine Hand fest und geleitete mich ins Schlafzimmer. Das Handtuch entfernte er von meinen Hüften, seines verblieb an seiner Haut. „Setz dich und warte hier.“
Nackt und mit nassen Haaren, mit zitternden Händen und aufgewühltem Magen saß ich da und wartete auf ihn. Auf Christopher. Auf meinem Master. Und er ließ mich erstaunlicherweise gar nicht so lange warten. Mit der Reisetasche in seiner Hand – und in einer edlen, eng anliegenden, tiefschwarzen Lederhose gekleidet – kam er zurück. Sein Gepäck ließ er auf den Boden fallen. Die Tasche traf in dem Moment auf, in dem auch das Bündel von schwarzen Seilen auf die Bettdecke fiel.
Meine Augen blieben an dem Knäuel haften:
Es war ordentlich aufgewickelt. Es war sauber. Ich streckte meine Hand aus und meine Finger fuhren über die rau-weiche Struktur.
Christopher setzte sich zu mir auf die Matratze. Ich erschreckte ein wenig, als unsere Finger sich berührten; mein Master löste den Knoten in der Mitte des Bündels mit einem einzigen Ziehen und legte mir das Seil in meine Hände. Still hielt ich es fest und betrachtete es, während Christopher zwei identische Seilbündel aus der schwarzen Tasche fischte und sie ebenfalls auf der Bettdecke platzierte.
Ich kannte Seile von Segelschiffen und ich konnte nicht behaupten, jemals eines betreten zu haben. Ich kannte Seile von irgendwelchen sporadischen BDSM-Fotos im Internet. Ich kannte Seile aus Christophers einführenden Erzählungen. Nun hielt ich einen schwarzen Strick in meinen Händen mit dem Wissen, dass Christopher mich heute damit fesseln würde.
Aber wie? Würde er meine Arme an die Pfosten des Bettes binden? Oder würde er das Seil in komplizierten Knoten über meine Brust und meinen Bauch knöpfen? Könnte er meine Arme an meine Oberschenkel binden? Oder würde er gar ein Ende des Seils um meine Hoden und mein Glied wickeln?
Christophers Bewegung riss mich aus meinen Gedanken. Er beugte sich zu mir, über die Seile, die zwischen uns lagen. Vorsichtig legten sich seine Lippen auf meinen Mund und ich gewährte ihm umgehend Einlass, sodass ich seine heiße Zunge unmittelbar in meiner Mundhöhle spürte, seinen Speichel schmecken konnte.
„Ich werde dich gleich mit diesen Seilen fesseln, nichts zu kompliziertes, nichts zu heftiges, Niko“, sagte er dann, als unsere Münder voneinander abließen und er mir tief in die Augen schaute. Abermals griff er in die Tasche und holte eine Art Küchenschere mit gebogenen Klingen. „Wenn du Panik bekommst, sagst du heute 'Orange'. Dann lockere ich das Seil und warte kurz ab, bis du mir mit 'Grün' das Zeichen zum Weitermachen gibst. Wenn du 'Rot' sagst, höre ich sofort auf mit meinem Tun und löse die Knoten langsam. Wenn du absolute Panik bekommen solltest und direkt befreit werden willst, sagst du 'Mayday', verstanden? Dann benutzte ich die hier“, er deutete auf die Schere und ließ die Klingen zwei Mal auf und zu schnappen. „und schneide dich sofort frei, okay?“
„Okay...“
„Wiederhol' unsere Codes“, wies er mich an und ich tat es. Zwei Mal. Dann strich Christopher über meine Wange und er lächelte. Dann nahm er das dunkle Seil aus meinen Händen und ich beobachtete, wie er es zunächst komplett auseinander zog und dann so wieder zusammenlegte, dass die zwei dünnen Stricke nun parallel zu einander lagen und ein neues, dickeres Seil formten, was er dann wiederum aufwickelte, bis das Ende, eine Schlaufe, in seiner rechten Hand lag.
Einen Moment lang herrschte Stille. Dann erhob Christopher sich und automatisch stand auch ich auf.
„Dreh dich um“, instruierte er mich –und ich tat es.
„Erde an Niko!“, reißt Kilians laute Stimme mich aus meinen äußerst angenehmen und heißen Gedanken und ich muss blinzeln, erkennend, dass ich tatsächlich vollkommen in diesen intensiven Tagtraum abgedriftet bin. Just als sich diese Erkenntnis in mir breit macht, höre ich Kilian bereits weitersprechen: „Na, so gut ist dein Sklave wohl doch nicht erzogen, Herr Lang.“ Ich spüre diesen für Christopher typischen, eindringlichen Blick auf mir ruhen.
Langsam wende ich meinen Kopf nach rechts. Christophers Augen sind eiskalt.
„Sorry, ich... war gerade in Gedanken, hattest... du etwas gesagt?“, murmele ich und mein Freund schnalzt etwas genervt mit der Zunge. Anstatt mir zu antworten, wendet er sich wieder an die Neuzugänge unserer Gruppe.
„Wie ihr seht“, sagt er, mit dieser charmanten Stimme eines Gentlemans, der er nun mal ist. „Das Master- und Slave-Verhältnis gilt zwar auch im Alltag, aber ich möchte Nikos Persönlichkeit auch nicht zu sehr unterdrücken und unser Leben nicht zu einem einzigen Spiel mutieren lassen.“ Dennoch greifen seine Finger unter dem Tisch schmerzhaft in meinen Oberschenkel und ich beiße mir auf die Zunge, damit kein Laut meinen Mund verlässt.
„Bestrafst du Niko denn auch... im Alltag durch, ähm Alltägliches oder findet… das dann doch eher im Spielbereich statt?“, fragt Andreas meinen Freund und meine Augen legen sich auf die dunklere Haut des jungen Mannes, mit diesem besonderen Olive-Stich. Andreas' dunkle Augen wandern zwischen Christopher und mir. Ich muss grinsen. Es ist so offensichtlich, dass er der Dom in der Spielbeziehung ist, während Hendrik absolut den Sub gibt. Wobei die beiden, so wie ich das einschätzen kann von dem Wenigen, was sie bis jetzt preisgegeben haben und den Fragen, die sie stellen, noch sehr, sehr zurückhaltend sind. Wahrscheinlich würden sie viele von den Dingen, die Christopher und ich miteinander anstellen, noch schockieren. So wie es damals bei mir der Fall war; dieses fürchterliche Bild des Gummimaskenmannes, das ich nicht aus meinem Kopf radieren konnte. Bis Christopher mir diese Angst nahm und sie nicht wieder auftauchte.
Andreas lächelt ganz vage, als ich ihn angrinse und ein Gedanke streift meinen Kopf.
Wer war dieser Adrian...?
Aber mir bleibt keine Zeit, weiter darüber nachzudenken.
„Wieso fragst du Niko das nicht einfach?“, gibt mein Freund jetzt auf Andreas' Frage zurück. Und dieser braucht seine Worte nicht zu wiederholen. Ich setze direkt an.
„Es kommt immer darauf an, wie schwer mein Vergehen ist“, sage ich frech und grinse. Kilian schmunzelt unterdessen und lehnt sich in seinem Stuhl zurück.
„Sagen wir... für dein Abdriften ins Dream-Land eben und das Ignorieren von der Stimme deines Masters, was wird Christopher deswegen tun?“, fragt der Arzt dann anstatt Andreas, was mich ein wenig aus dem Konzept bringt.
„Mein lieber Herr Doktor“, spricht Christopher anstatt meiner und beugt sich etwas über den Tisch, seine Hände ineinander verschränkt, seine Lippen zu einem leicht arroganten Lächeln geformt. „Ich schätze dein Interesse an meinen Angelegenheiten sehr, aber findest du nicht, dass es netter wäre, unseren neuen Freunden hier eher das Wort zu erstatten, anstatt es abzuschneiden?“
„Ich lenke die Konversation nur ein bisschen“, meint Kilian nur lässig und wendet sich Andreas zu. „Ist doch okay so, oder nicht?“
Andreas nickt etwas verunsichert und unsere Blicke treffen abermals aufeinander. Er öffnet den Mund, als wolle er etwas sagen, hält sich dann im letzten Moment doch zurück. „Nun“, spricht Christopher ruhig weiter und seine Haltung wirkt jetzt wieder entspannter. „Ich werde nichts deswegen tun, weil diese kleine Bloßstellung in unserer Runde Niko wahrscheinlich gereicht hat und er mit seinen Gedanken jetzt sicherlich bei uns bleiben wird. Nicht wahr?“ Tief schaut er mir in die Augen und ich könnte in diesem arktischen Blau versinken. Ich spüre auch die Augen von Hendrik, Andreas und Kilian auf mir ruhen. Mona schmunzelt nur und tauscht einige Blicke mit Ina und Karina aus.
„Ja, Christopher“, sage ich dann mechanisch zu meinem Freund und er grinst leicht, wendet seinen Blick von mir ab.
Irgendwie ist so ein Tadeln vor den Augen der anderen etwas ganz Anderes... Es bekommt noch ein bisschen mehr Gewicht; es ist intensiver. Auch wenn ich wirklich nie wollen würde, dass Christopher mich so richtig vor Publikum, vor fremden Augenpaaren, bestraft. Nennt es Schamgefühl. Auch ich habe meine Grenzen.
„Was...“, setzt Hendrik wieder an und ich schenke ihm meine Aufmerksamkeit. „Wie sehen denn alltägliche Strafen aus?“
„Hmmm“, mache ich und gehe mein Repertoire an Erinnerungen durch. „Naja, Christopher lässt mich schon mal ne ganze Weile vor der Wohnungstür warten, wenn ich mich verspäte“, antworte ich schließlich. „Oder...“ Ich krame weiter in meinem Gedächtnis. „er lässt mich nicht im Bett schlafen oder bestellt sich etwas Leckeres zu essen und lässt mich den Horror aufessen, den ich kredenzt habe...“
Anderen von manchen Dingen zu erzählen, die mein Master mit mir macht, überschreitet mein Schamgefühl allerdings nicht, muss ich erneut feststellen.
„Naja, daran arbeiten wir doch gerade...“, meint Christopher und Karina verfällt in schallendes Gelächter.
„Du hast es immer noch nicht aufgegeben?“, wendet sie sich an mich und erklärt unserem Neuzugang unmittelbar: „Niko ist der wohl schlechteste Koch der Welt!“
„Hey, sei nicht so gemein!“, meine ich lachend und auch Christopher schmunzelt.
„Wir haben ja jetzt einen Deal. Vielleicht wird ja etwas aus diesem Versuch“, meint er und zwinkert mir zu.
„So, so, ein Deal. Ich höre?“, mischt sich Kilian unmittelbar wieder ein und hebt beide Augenbrauen in Erwartung.
„Nein, mein Lieber“, meint mein Freund nur amüsiert und lehnt sich grinsend im Stuhl zurück. „Dieses Thema ist privat.“ Und das akzeptiert Kilian trotz seines Interesses.
„Schade, schade“, meint er nur und erklärt Hendrik ein weiteres Mal, als wäre es zur Vorsicht: „Was privat ist, bleibt privat hier bei uns. Also müsst ihr auch nicht all unsere Fragen beantworten. Aber sagt mal: wer von euch übt denn welche Position aus?“
Täusche ich mich, oder läuft Hendrik tatsächlich ein kleines bisschen rot an bei diesen Worten? Kurz blickt er Andreas in die Augen, so als würden die beiden nonverbal festlegen wollen, wer letztendlich Antwort auf diese Frage geben sollte. Schließlich ist es Andreas, der das Wort ergreift. „Ich bin meistens der Dom.“
„Die gute alte Abwechslung“, kommentiert Mona und entblößt ihre perfekten Zähne in einem strahlenden Lächeln. „ein guter Weg, anzufangen.“ Ich grinse still in mich hinein.
„Heißt das, irgendwann nimmt man automatisch eine der beiden Rollen fest an?“, will Andreas umgehend von ihr wissen und Mona schüttelt ihren Kopf.
„Wisst ihr, das ist eine ganz persönliche Sache“, meint sie. „Ich bin absolute Switcherin. Manchmal ergreift mich das Bedürfnis, jemanden zu dominieren und dann mache ich es. Und dann gibt es Augenblicke in denen meine devote Ader an Bedeutung gewinnt und ich mich dominieren lassen will. Ich hatte aber auch schon mal feste Freunde, die eben ganz der Dom oder eben ganz der Sub waren und denen habe ich mich dann angepasst, das hat auch funktioniert. Eine Zeit lang. Ich muss aber ehrlich sagen, ich fühle mich befreiter, wenn ich switchen kann und mich ganz nach meinen eigenen Bedürfnissen richte.“
Ina nickt. „Ich sehe das genauso“, sagt sie. „Bei Karina und mir ist es genauso. Wobei ich ja zugeben muss, dass ich öfter der Sub bin. Die kleine, ungehorsame Sklavin meiner Herrin“, sie lacht und Karina grinst.
Hendriks Augen fixieren mich bereits seit einer Weile. Er räuspert sich und ich gebe ihm mit einem freundlichen Lächeln das OK, mir seine Frage zu stellen. „Und bei euch?“, lauten seine Worte. „Ich meine, war das schon von Anfang an so, oder habt ihr zuerst auch, äh, rumexperimentiert, bis ihr eure festen Rollen gefunden habt?“ Ich weiß nicht, was es ist, aber irgend so ein Gefühl sagt mir, dass doch eher Christopher derjenige sein sollte, der diese Frage beantwortet; vielleicht ist es dieser Respekt, den ich für meinen Herren spüre?
Ein Schauer rinnt über meine Haut. Ich blicke meinen Master an und er hebt seine Lippen zu einem subtilen Lächeln, nickt minimal, gibt mir somit scheinbar ein diskretes Lob, dass ich mich zurückhalte und ihm das Antworten überlasse.
„Wir hatten von Anfang an feste Rollen“, sagt er ruhig. „Ich bin durch und durch Master. Und Niko“, hier sieht er mich mit diesem unwiderstehlichen Grinsen an. „ist durch und durch Sklave. Nicht wahr?“
„Jepp“, ich nicke – und Kilian schmunzelt.
Ina erzählt von ihrer Ex-Freundin, die sich phasenweise als Sklavin, dann als Zofe, dann wieder als Herrin beschrieb, aber nie als Switcherin gelten wollte und sich letztendlich durch eine neue Partnerin an ihrer Seite gänzlich vom BDSM abgewendet hat. Andreas und Hendrik lauschen auch der Ausführung Monas über die Wichtigkeit von Consens, darüber, dass beide Partner stets mit dem gemeinsamen Handeln einverstanden sind, was auch das Einnehmen von Rollen betrifft, dass sie sich darüber im Klaren sind, dass sie ihre Eigenständigkeit für eine Weile aufgeben; dass sie bei Tunnelspielen den Verlauf des Spiels nicht mehr bestimmen können, wann es aufhört; dass sie ihrem Spielpartner vertrauen müssen.
Tunnelspiele… Ein Spiel dass von Anfang an durchgespielt werden muss, wie eine Achterbahnfahrt: man setzt sich hinein und kann erst am Ende wieder raus. Es gibt keine Zwischenstopps. Wenn dein Master dir eine Wärmecreme aufträgt, dann kann er diesen Effekt nicht mehr beenden. Oder wie es bei uns doch letztens der Fall war mit diesem kleinen, fiesen Ingwerstück in meinem Hintern…
Christopher spricht von Grenzen und von Respekt, aber auch der Überwindung der eigenen Vorlieben. Ich erzähle sogar meine Geschichte vom Gummimaskenmann und der Tatsache, dass bestimmte Masken von meiner No-Go-Liste zur definitiven JA-Liste gewechselt sind.
Kilian wechselt zu den Verletzungsgefahren, die trotz Consens und Vertrauen immer noch bestehen und weist die beiden an, immer eine Schere in der Nähe zu haben, wenn es um Bondage geht und gibt ihnen den Tipp, erst noch ein wenig Erfahrung zu sammeln, bevor sie zu Spielchen wie der Atemkontrolle übergehen wollen, aber davon wollen Hendrik und Andreas noch gar nicht wissen.
„Das ist so viel auf einmal“, meint Hendrik lachend.
„Ich hoffe, wir haben euch nicht überfordert!“, sagt Karina aufrichtig.
„Nein, nein, überhaupt nicht! Wir haben, würde ich mal sagen, sogar viel dazu gelernt, bitte mehr!“, entgegnet der Blonde energisch und Mona grinst zufrieden. Nur Andreas wirkt etwas nachdenklich.
„Sagt mal…“, fängt er vorsichtig an. „Kann einem so ein, nennen wir es mal, Machtrausch nicht super zu Kopf steigen? Ich meine…“, er wendet sich zu Kilian. „Du hast uns ja schon von verschiedenen Verletzungen erzählt und diesen ganzen Gefahren. Macht euch das nicht manchmal Angst; also, dass ihr eurem Sub echt richtig weh tun könntet? Und zwar so, dass es ihm nicht mehr gefällt - und wenn das so ist, was dann? Kann man danach wieder normal spielen oder ist dann erstmal alles vorbei?“
„No risk, no fun“, meint Ina scherzend. „Nein, Spaß!“, fügt sie sofort hinzu, als Hendrik irgendwie leicht bleich wird. „Ich wollte damit nur sagen, dass jegliches Handeln irgendein Risiko birgt und ja, es kann ja zum Beispiel passieren, dass der Sub das Safeword vergisst – deswegen ist es ja auch so wichtig, Codes ständig zu wiederholen und am besten nicht zu wechseln. Und da ist es natürlich super, wenn man mit seinem Partner BDSM betreibt, nicht nur wegen des Vertrauens, sondern eben auch wegen der Routine.“
„Aber auch da kann natürlich einiges schief gehen“, meint Mona. „Ich war mit nem Kerl zusammen, der Dom war, und er hat einmal fast einen krassen Fehler gemacht, weil er mir Augen verbunden hat und den Mund zugeknebelt hat, während ich schon gefesselt war – wir hatten aber kein anderes Zeichen für STOPP ausgemacht und ich hab solange mit meinen Beinen und meinen Kopf aus Polster geschlagen, bis er den Knebel entfernt hat und wir das Spiel erstmal abgebrochen haben, um die Codes zu besprechen.“
„Oh“, sagt Hendrik und Andreas nickt immer noch nachdenklich.
Ich spreche, bevor ich über meine eigenen Worte überhaupt nachdenken kann. „Christopher hat ein Mal die Kontrolle verloren, nach einem wichtigen Fall war sein Kopf irgendwie nicht frei und er hat mich ans Bett gefesselt, so dass ich mich nicht mehr bewegen konnte; dann hat er mich mit dem Flogger bearbeitet und….“
Unser eigentlich vereinbartes Safewort hat ihn am diesen Tag nicht erreicht; er hat einfach weitergeschlagen, bis mein Arsch komplett blutig war, bis ich geweint habe – erst dann ist er wieder in die Realität zurückgekehrt….
Aber das schaffe ich gar nicht zu erzählen, denn bei meinem letzten ‚und’, spüre ich eine warme Hand an meinem Hinterkopf und diese Hand drückt mein Gesicht durch einen einzigen Ruck schmerzhaft auf den harten Holztisch und ich beiße mir durch den Schrecken, durch diesen dumpfen Knall und leichten Schmerz, fast auf die Zunge.
Meine linke Gesichthälfte wird immer noch durch Christophers Hand gegen die Tischlatte gedrückt, als Kilian in einem ruhigen Ton unseren Neuzugängen erklärt: „Christopher ist ein guter Master. Einer der besten, die mir über den Weg gelaufen sind. Auch wenn sein Sklave ihn gerade bloßgestellt hat, solltet ihr das wissen.“
Scheiße. Auch wenn sein Sklave ihn bloßgestellt hat.
Kilian hat Recht: Ich habe meinen Herren bloßgestellt – auch wenn der Stammteil der heutigen Gesellschaft über diesen Vorfall Bescheid weiß, habe ich ihn erneut thematisiert, ausgegraben und vor allem vor zwei völlig Fremden offen gelegt. Ich habe Christopher blamiert. Über den Vorfall haben wir längst gesprochen, ihn längst verarbeitet und weder Andreas noch Hendrik kennen Christopher gut genug, um zu verstehen, dass er trotz dieses Fehltritts ein kompetenter, ein gütiger, ein hervorragender Master ist – sie kennen ihn doch erst seit heute!
Vorsichtig richte ich meine Augen nach oben. Ein frostiger Blick begegnet mir. Dann schon zieht er mich an meinen Haaren zurück in die sitzende Position. Christopher drängt mich nicht von der Bank und er fordert mich auch nicht auf, die Gesellschaft für eine kurze Weile zu verlassen, um mir den Kopf zu waschen. Vor den Augen aller sagt er mit kalter Stimme zu mir: „Du öffnest deinen Mund jetzt nur noch, wenn ich es dir sage. Verstanden?“
„Ja, Christopher…“, murmele ich und mein Herz pump in einem unschönen, stakkatoartigen Rhythmus dabei. Mein Freund bedeutet mir mit seiner Hand, die Tischplatte direkt vor mir anzuvisieren. Die halbleere Cola rückt er von mir weg.
„Das ist zum Beispiel eine alltägliche Bestrafung“, höre ich ihn dann in einem charmanten Ton sagen und ein leises Lachen geht durch die Runde, die Stimmung entspannt sich unmittelbar und Mona beginnt von ihrer schwarzen Katze zu erzählen, die eine Vorliebe für eine Peitsche entdeckt hat und mit der Mona jetzt immer mit ihr spielen muss, weil sie die graue Stoffmaus am Strang plötzlich nicht mehr als ihr Spielzeug ansieht.
Eine ganze halbe Stunde vergeht, in der ich schweigend den Tisch betrachte. Irgendwann, als eine Diskussion über einen neuen Shop mit einem großen Latexsortiment im Gange ist, fragt Christopher mich, ob ich auf Toilette muss. Ich antworte mit einem knappen „nein, Christopher“ und das ist auch das einzige, was ich während des gesamten Stammtisch noch sage, denn scheinbar traut sich niemand mehr, mich zu fragen bzw. zieht es vor, jenes nicht zu tun und Christopher fordert mich auch nicht auf, etwas beizutragen. Ich frage mich, ob er wirklich sauer ist, ob er später noch etwas dazu sagen wird. Wie er mich bestrafen wird. Oder ob das alles in einer Grundsatzdiskussion endet. Ich tippe allerdings auf eine Bestrafung. Vielleicht eine, die mir nicht unbedingt gefallen wird… und die ich werde ertragen müssen.
Es ist spät, als wir gehen, als Christopher mich mit den knappen Worten „Verabschiede dich“ anweist, jenes zu tun, als wir zu zweit zum Wagen gehen, in Stillschweigen gehüllt. Das Radio läuft leise im Hintergrund, der Motor rauscht monoton und mein Freund sagt kein einziges Wort. Dieses Schweigen ist beängstigend, es ist bedrückend und veranlasst mich, unruhig mit dem Saum meines Pullovers zu spielen. Ich räuspere mich und Christopher schenkt mir nicht einmal einen kurzen Seitenblick.
Ich hätte jene Geschichte nicht erwähnen sollen. Alle anderen haben zwar offen gesprochen, aber keine Fehler der Anwesenden, ihrer Partner, erwähnt – natürlich nicht, denn es war zu früh; wer weiß, ob Hendrik und Andreas überhaupt wiederkommen, sie wissen nichts über uns, sie sind neu, vielleicht steigen sie so schnell wieder aus, wie sie in die Szene getreten sind. Wir können ihnen noch nicht trauen und ich stelle Christophers Masterqualitäten so bloß.
„Ich, ähm, es tut mir leid!“, schießt es aus mir heraus. Christopher sagt kein Wort. Ich höre nur plötzlich den Blinker ticken und er hält an der Seitenstraße. Der Motor geht aus und er dreht sich zu mir um. Sein Blick ist streng.
„Niko, wann habe ich dir erlaubt, etwas zu sagen?“, fragt er mich im gebieterischen Ton.
„Verzeih mir“, murmele ich und senke gehorsam den Blick. Aber das reicht im Moment nicht aus, um Christopher zu beschwichtigen. Ich erschrecke, als er sich vorbeugt und als sein Arm meinen Oberkörper streift. Doch er will mich gar nicht berühren, denn er öffnet die Beifahrertür, ein kühlerer Wind weht hinein.
„Bist du warm genug angezogen?“, fragt er mich plötzlich.
„Ja, bin ich, Christopher“, entgegne ich ihm etwas verwirrt.
„Gut, dann steig aus. Du läufst den Rest des Weges nach Hause“, sagt er und löst meinen Anschnallgurt. Ich protestiere nicht, ich bettele nicht, ich verlasse den Wagen, schließe die Tür und schaue zu, wie Christopher davon fährt. Zu seiner Wohnung sind es noch ca. 15 Minuten zu Fuß.
An was erinnert mich das ganze hier?
Ich muss schmunzeln und setze mich in Bewegung. Es ist nicht so kalt wie damals und ich werde mir sicherlich keine Erkältung holen. Aber ich bin mehr als nur überzeugt, dass Christopher noch eine Überraschung für mich parat haben wird, wenn ich am Ziel bin. Was es wohl sein wird?
Unweigerlich wandern meine Gedanken zurück zu dem Tag, an dem er mich das erste Mal fesselte. Dieses schwarze Seil in seinen Händen…
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