Konfessor - After Story | By : CP Category: German > Books Views: 685 -:- Recommendations : 0 -:- Currently Reading : 0 |
Disclaimer: Ich besitze weder Das Schwert der Wahrheit, noch deren Charaktere. Durch diese Geschichte verdiene ich kein Geld. Etwaige Bezüge, Gedanken oder Dialoge (auch zu real existierenden Personen, Gruppierungen oder Unternehmen) sind rein fiktiv. |
Zweites Kapitel: Verlangen
Richard führte Kahlan durch den Palast, als hätte er sein ganzes Leben dort gewohnt. Er bewegte sich mit einer Zielstrebigkeit, die Kahlan verwunderte.
„Wo bringst du uns hin?“, fragte sie.
„Lass dich überraschen“, antwortete er. „Wenn ich dir das jetzt schon verrate, ist die ganze Überraschung verloren.“ Kahlan merkte, dass er etwas im Schilde führte und befand, ihn nicht weiter nach seinen Beweggründen zu fragen. Stattdessen beugte sie sich zu ihm herüber und gab ihm mit ihren weichen, von Lipgloss glänzenden Lippen einen Kuss auf die Wange. „Ich bin sehr gespannt, was du jetzt schon wieder vorbereitet hast“, säuselte sie ihm ins Ohr. Richard stieg derweil ein Aroma in die Nase, von dem er wusste, dass es zu Kahlan gehören musste. Sie roch hinreißend. Er gab ihr einen leichten Klaps auf den Hintern und legte ihr dann den Arm um die Hüfte.
„Komm, wir haben noch etwas vor“, meinte er mit einem Augenzwinkern.
„Ouwh“, flüsterte sie, „das hast du noch nie gemacht.“
„Irgendwann musste ich es ja mal tun.“
Als Kahlan antwortete, war ihre Stimme nicht mehr als ein erotisches Hauchen, bei dem sie ihm die Worte voller Hingabe ins Ohr flüsterte. „Ich liebe es, wenn du das tust“, antwortete sie betont lasziv.
„Dann sollte ich das öfter machen“, lachte er.
„Unbedingt, Liebling!“, befahl sie und gab ihm einen Kuss. Richard kam ihre Stimme an diesem Tag attraktiver vor als sonst, und durch diese Veränderung begehrte er sie mehr denn je. Er wollte ihr mit mehr als seinem Körper beischlafen, wusste nur nicht, warum dies so plötzlich kam. Es muss doch eine Erklärung dafür geben, grübelte er.
Mittlerweile waren sie im Trakt angelangt, in dem damals Darken Rahl gewohnt und gelebt hatte. Wollte man ihn beschreiben, wäre ‚königlich‘ noch untertrieben gewesen. Der weiße Marmor auf dem Boden war in der Mitte von einem roten Teppich überlagert, so dass es so aussah, als würden hier die exquisitesten Menschen untergebracht werden. Gewissermaßen war es ja auch so. Darken Rahl ließ sich zu Lebzeiten Mord-Sith in seine Gemächer holen, mit denen er seinen Spaß hatte, oder vergewaltigte andere Frauen.
Am Übergang zu den Wänden wurde der Marmor zusehends grau, bis er an den Wänden selbst ins schwarz überging. Der Kontrast zwischen weiß, rot und schwarz war so harmonisch, dass es einem die Sprache verschlug. Von Zeit zu Zeit ragten massive, weiße Marmorsäulen an den Seiten herauf, die mit einem Ornament versehen waren und an Kopf und Fuß breiter wurden. Auf den Säulen schloss sich eine Gewölbekonstruktion an, die ebenso wie die Säulen, jedoch wesentlich reichhaltiger und filigraner verziert war. Kahlan vermutete, dass sowohl Säulen als auch Gewölbe genauso wie der Palast Teil eines riesigen Zaubers waren, der auch die Funktion hatte, die Bande des Hauses Rahl zu verstärken. Keine dieser Konstruktionen konnte rein zufällig erbaut sein, alles in diesem Palast erfüllte einen besonderen Zweck.
An den Wänden hingen große Gemälde von bedeutenden Persönlichkeiten oder eindrucksvollen Landschaften. Einige waren derartig imposant, dass sie von einem glänzenden Rahmen aus purem Gold eingefasst waren, der die Relevanz des vorliegenden Kunstwerks vorbildlich unterstrich. Zwischen manchen Säulenkonstruktionen fehlten zwar die Fresken, allerdings waren dort die Bilder selbst auf den Marmor gezeichnet. Teilweise erzählten sie Geschichten, andere stellten nur eine Momentaufnahme einer entzückenden Szenerie dar. In jedem Fall wurde Kahlan von der Pracht der Aufnahmen mitgerissen und bat Richard bisweilen, stehen zu bleiben, um die Malereien besser betrachten zu können.
Irgendwann blieb Richard vor einer Tür gewaltigen Ausmaßes stehen. Sie war mit Leder beschlagen und maß in der Breite fünfzehn und in der Höhe dreißig Fuß. Zu Kahlan sagte er: „Mach die Augen zu und gib mir deine Hand, wir sind fast da.“ Sie tat wie geheißen. Richard stieß die Tür auf und hob seine Gemahlin unvermittelt hoch. Kahlan jauchzte. Aus irgendeinem Grund, den sie sich nicht erklären konnte, spürte sie, dass ihr Unterleib bereits ein wenig feucht geworden war. Sie musste Richard wirklich sehr begehren, wenn sie alleine der Gedanke an ihn erregte. Richard trug seine Frau durch das Zimmer ins Schlafgemach, setzte sie behutsam auf der Bettkante ab und sagte ihr, sie solle hier warten, bis er die Tür geschlossen hatte und wiederkam.
Wenig später war er wieder da und sagte ihr, sie könne ihre Augen wieder öffnen. Kahlan war überwältigt von der Schönheit des Gemachs. Sie war in Aydindril aufgewachsen und Größe gewohnt; sie hatte in der Burg der Zauberer Unterweisung bekommen und im Palast der Konfessoren gelebt. Die Zimmer dort waren nicht klein, ganz im Gegenteil, aber im Verhältnis zu diesem Raum wirkten sie bescheiden.
Das Bett war riesig. Es war ein Himmelbett ganz in Rot, der Farbe der Rahls. Es war mit einer flauschigen Baumwolldecke bezogen worden, die auf Geheiß des Lord Rahl gebracht worden war. Auf einem Bestelltisch lag eine Schale mit frischem Obst und einer Flasche besten Champagners. Der Boden war mit weißem Marmor ausgelegt, die an ihren Ausläufern zu den Wänden in ein sattes Blau übergingen. Kahlan staunte. Dieses Zimmer erschien ihr unglaublich wohnlich und sie glaubte zu wissen, warum hier so viele Kinder gezeugt worden waren. Es war einfach das schönste Gemach, dass sie zu träumen gewagt hatte.
„Richard“, fragte sie ehrfürchtig, „was ist das hier?“
„Das“, antwortete er und machte eine ausladende Handbewegung, „ist das Gemach des Lord Rahl höchst selbst.“
„Das heißt... du meinst... hier hat Darken Rahl gelebt?“
„Ganz genau, hier hat mein Vater, der Bastard, gelebt und Frauen genommen, wie er gerade wollte. Nicht wenige von ihnen verloren hier ihre Jungfräulichkeit oder wurden von ihm geschwängert. Einige verloren ihr Leben, weil sie nicht gefügig waren. Ihn kümmerte es nicht, denn als Mann mit unvorstellbarer Macht hatte er auch die Geldmittel um für die nötigen Kindermädchen zu sorgen.
Wenn er gerade einmal einen schlechten Tag hatte, ließ er die Säuglinge auch manchmal töten. Die Mütter durften zu ihrem Leidwesen zuschauen. Er empfand einen gewissen Rausch dabei, den kleinen, hilflosen Geschöpfen Blei in den Rachen zu kippen, während die Mütter heftig weinend danebenstanden und von den Wachen derbe festgehalten wurden, damit sie nicht eingreifen konnten.
Besonders hübsche Frauen reichte er danach unter seinen Wachen rund. Was die Soldaten den wehrlosen Damen dann angetan haben, kannst du dir sicherlich denken. Sie durften mit ihnen machen, was ihnen beliebte; ja, Darken Rahl unterstützte geradezu, dass die Männer sich nahmen, was ihnen zustand. Sie kämpften blutig um die Frauen, teilweise waren diese mittendrin und starben während des Getümmels.
Aber selbst deren Tod stoppte die Gier der Männer kaum. Tote Frauen leisten keinen Widerstand. Das klingt makaber, aber so sind Soldaten eben. Wenn die Mütter es geschafft hatten, aus den Herrscherspielen der Krieger lebendig herauszukommen, wurde es danach noch schlimmer. Sehr viel schlimmer. Sie hatten keine Möglichkeit zur Rebellion. Absolut keine.
Ich erzähle dir das, weil ich möchte, dass du die komplette Geschichte kennst, so schlimm sie auch ist. Genauso, wie du mir in allen Einzelheiten von den Konfessoren berichtet hast.“
Sie legte ihm den Finger auf den Mund. „Richard, bitte hör auf. Du weckst böse Erinnerungen in mir. An Demmin Nass und an das Feldlager der Imperialen Ordnung.“
Die Erstaunung in Richards Blick wich verhaltener Wut. Er wurde sauer. „Du musstest das auch durchmachen? Warum hast du mir nichts davon erzählt?“
„Ich dachte es wäre nicht wichtig“, meinte sie kleinlaut.
„Nicht wichtig...?“, schnaubte Richard. „Du bist mir wichtiger als alles sonst! Kahlan, ich will dich nicht verlieren!“ Die Wut ebbte ein wenig ab und machte aufrichtiger Sorge Platz.
„Demmin Nass und seine Männer haben mich begrapscht, weil sie glaubten, sie wären stark genug, aber er hat seine Arroganz teuer bezahlt. Er hat die Macht einer Konfessor im Con Dar unterschätzt und dafür sein Leben gelassen.
Allerdings muss ich zugeben, bei der Imperialen Ordnung hatte ich ernsthafte Angst. Durch den Halsring konnte ich meine Kraft nicht einsetzen und war zu jeder Zeit Jagangs Gnade ausgeliefert. Tut mir leid, dass ich dir nichts erzählt habe. Ich wollte dich nicht noch zusätzlich mit meinen Problemen belasten.“
„Demmin Nass!“ Richard bleckte die Zähne. „Dieses aufgeblasene, eingebildete Schwein habe ich gefressen. Wie kommt er auf die Idee, sich an meiner Frau vergreifen zu dürfen!“ Seine Verachtung wich unverhohlenem Stolz: „Du hast alles richtig gemacht, mein Schatz. Das ist meine Kahlan. Hast schlagkräftige Argumente aufgefahren, wie?“
„Ja“, lachte sie, „er war dezent überrascht als ich meine Kraft mehrfach entladen habe.“
„Vor Jagang brauchst du dich nicht mehr fürchten. Nicci hat ihn gerichtet.“
„Ja, da bin ich sehr froh drüber. Trotzdem war es eine Situation, die ich nicht unbedingt mehrfach erleben möchte. Jagang wollte mich als seine Trophäe. Als seine ‚Frau‘, wie er sagte, die ich niemals hätte werden wollen. Ich gehöre zu dir. Nicci hatte es auch fast dahingerafft, aber sie hat nicht aufgegeben. Auch meinetwegen. Jagang hat mit ihr fast dasselbe gemacht wie die Straßenjungen mit mir. Sie sah sehr schlimm aus. Das ist mit ein Grund, warum sie für mich mehr als eine Freundin ist.“
„Da hast du recht. Ich habe sie mittlerweile auch sehr ins Herz geschlossen. Ich bin beruhigt, sie auf unserer Seite zu haben.“
„Richard, Demmin und Jagang sind tot. Die Probleme sind beseitigt. Lass uns nicht zu sehr über die Vergangenheit nachsinnen. Wir haben unsere Leben behalten, das ist die Hauptsache.
Auch um das zu feiern werden wir jetzt Sex haben. Den besten, den wir jemals hatten. Bist du dir ganz sicher, dass es nicht ein schlechtes Licht auf dich wirft, wenn hier so viele Kinder gezeugt wurden?“
„Warum? Darken Rahl ist tot, ich bin jetzt der Lord Rahl. Und ich beabsichtige nicht, mich in andere Frauen als dich zu verlieben und mit ihnen zu schlafen.“ Oh, Kahlan meine Göttin, keiner von uns beiden wird heute Nacht Schlaf finden. „Gleichwohl ist es doch nur fair, in das Gemach zu gehen, wo Kinder gezeugt wurden, wenn wir dasselbe tun wollen.“
„Dir scheint es ernst damit zu sein. Aber woher willst du wissen, dass wir kein männliches Kind bekommen?“
„Immer mit der Ruhe. Du weißt, dass Shota uns davor gewarnt hat, ein männliches Kind zu bekommen. Aber in einem Gespräch unter vier Augen sagte sie mir, wenn wir wirklich Kinder bekommen wollten, möchte sie uns dabei nicht im Wege stehen. Sie sagte, es sei ohnehin unwahrscheinlich, dass ein Junge aus uns hervorgeht, und als Dank dafür, dass wir die Welt gerettet haben, möchte sie dafür sorgen, dass dies komplett unmöglich ist. Es wird also in jedem Fall immer ein Mädchen werden.“
„Woher will sie das wissen? Wie will sie das schaffen? Und überhaupt, wann hat sie dich unter vier Augen gesprochen?“
„Ich weiß nicht wie sie es schaffen möchte. Sie ist eine Hexe, vielleicht hat sie ja doch Einfluss auf den Fluss der Zeit. Was weiß ich. Aber sie erschien mir letzte Nacht im Traum, in einer Vision, und sagte mir, uns gebühre ihr aufrichtiger Dank für die Rettung der Welt. Gleichwohl wollte sie mir in guter Erinnerung bleiben und hat so ihr Versprechen erweitert. Da der Konfessorenorden vom Aussterben bedroht ist, hielt sie es für sinnvoll, ihn weiter wachsen zu lassen.“
Kahlan hatte ein riesiges Lächeln im Gesicht und konnte nur stammeln. „Aber Richard, das… weißt du... wir können...“ Schnell ordnete sie ihre Gedanken und setzte erneut an: „Richard, das ist ja wundervoll! Weißt du, was das bedeutet? Ich kann so viele Kinder bekommen, wie wir wollen! Das ist ja großartig!“
„Ja, das ist es allerdings. Ich denke aber, dass es noch einen anderen Grund hat; wie du weißt, ist Shota eine Hexe.“
„Eine ziemlich hübsche noch dazu“, meinte Kahlan.
„Bin ich froh, dass du das jetzt gesagt hast“, zog Richard sie auf und Kahlan knuffte ihn in die Seite. „Sonst hätte ich mir bestimmt wieder anhören müssen, dass Männer immer nur an Sex denken. Aber ich finde es toll, dass du es auch so siehst.“
„Es ist doch die Wahrheit, oder?“
„Ja, natürlich!“, sagte Richard und fing sich ein Lächeln von seiner Frau ein. „Ich muss immerzu daran denken, wie sie mich bei unserer letzten gemeinsamen Begegnung, bei der du auch anwesend warst, angefasst und angesehen hat, bevor sie nach Agaden zurückgekehrt ist. Sie war so wunderschön…“
„Richard, wie du gesagt hast: Shota ist eine Hexe. Sie hat das extra gemacht, um dich zu beeindrucken.“
„Schon möglich. Unter diesen Umständen hat sie ihr Ziel dann aber nicht verfehlt. Gegen einen Abend mit ihr hätte ich nichts einzuwenden.“
„Wer weiß“, antwortete Kahlan geheimnisvoll. „Vielleicht ergibt sich da ja etwas.“
Richard sah sie misstrauisch an. „Ich muss zugeben, ich hätte jetzt erwartet, dass du sehr sauer wirst. Immerhin würde ich dir dadurch untreu.“
„Warum sollte ich? Ich habe dir das doch schon gesagt: eine gute Frau hilft seinem Mann, seine Ziele zu erreichen und seine Fantasien auszuleben.“
„Aber dann musst du auch Nicci mit einladen“, meinte er vorsichtig, um sie aus der Reserve zu locken und um herauszufinden, ob sie es ernst meinte. Zu seiner größten Überraschung antwortete Kahlan: „Einverstanden. Du bist der Lord Rahl. Drei Frauen und ein Mann. Ich werde sehen, was ich machen kann. Wir werden viel Spaß haben!“
Richard war überwältigt. Dann hat sie eben doch nicht geblufft. Das kann sie nicht ernst meinen! Sollte jetzt mein innigster Wunsch wahr werden? Mit dieser beispiellosen Frau an meiner Seite? Mein Wohl ist ihr wichtiger als das ihre. Sie verwöhnt mich jeden Tag, damit meine Zufriedenheit auf sie überspringt. Ich muss der glücklichste Mann auf Erden sein! Nicci, Shota und die Mutter Konfessor… Kahlan wird die drei mit Abstand hübschesten Frauen auf dieser Welt zusammentrommeln, nur um mir einen tiefen Wunsch zu erfüllen... Gütige Seelen! Ich darf diese Frau niemals loslassen!
Da seine Stimme versagte, konnte er nur ein tonloses „Danke, Kahlan“ zustande bringen.
„Habe ich dich jetzt verwirrt, Babe?“ Richard nickte nur. „Nein, mein Schatz, ich meine es absolut ernst. Du hast es dir verdient. Dein Sperma wird für uns alle drei reichen, da bin ich sicher“, meinte sie mit einem vielsagend heißen Blick auf die deutlich sichtbare Beule in seiner Hose.
Richard ließ seinen Blick an Kahlan herabwandern und bewunderte ihren perfekten Körper einmal mehr. Erneut wurde ihm bewusst, wie wunderschön sie war. Ihre grünen Augen, ihre langen, braunen, lockigen Haare, ihr weißes Kleid, das ihren wohlgeformten weiblichen Körper umfloss... Alles war himmlisch an ihr. Ihre festen und runden Brüste betonten ihren erotischen Körper, der durchaus Raum für Fantasie ließ, und wurden durch ihr enganliegendes Kleid nur noch besser hervorgehoben. Ebenso wie ihre schmale Taille, die sich zur breiteren Hüfte öffnete. Ihr Körper hätte schöner nicht sein können; für ihn war sie Venus in Menschengestalt.
Er konnte seinen Blick nicht von ihr lösen und ließ ihn auf den seinen Augen leider verborgenen, eindrucksvollen Brustwölbungen verweilen, an denen er sich nie satt sehen konnte. Er musste lächeln. Gütige Seelen, ist sie heiß, dachte er und ihm kam es vor, dass die Temperatur im Zimmer bereits stark angestiegen war. Ob sie es wohl auch spürt? Richard sah Kahlan in die Augen und fand in ihnen eine Antwort auf seine Frage. Es schien, als fühle sie ebenfalls die lodernde Aura zwischen ihnen und könnte sich nicht mehr beherrschen. Als sie sich ansahen, waren Worte vollkommen unzureichend für das, was sie für einander empfanden.
Plötzlich sprang Kahlan Richard an den Hals und schlang ihre Beine um seine Hüfte. Sie klammerte sich an ihn wie Herzhunde an ihre Beute. Es gefiel ihr, begehrt zu werden. Jetzt, nachdem sie zu wissen glaubte, nur weibliche Konfessoren gebären zu können, war die Welt für sie mehr als einfach nur in Ordnung. Sie bedachte ihn mit Küssen, bis er seine Lippen auf ihre drängte. Das Gefühl des Verschmelzens ihrer Zungen war wundervoll. Kahlan vergrub ihre Finger in seinen Haaren, drückte ihn fest an sich und stöhnte leise, als ihre Münder eins wurden.
Sie wollte mehr.
Sie wollte ihn.
Auf der Stelle!
Richard spürte, wie Kahlans Zurückhaltung schwand. Ihre Schranken fielen und zeigten ihm ihr von Liebe überquellendes Herz. Sie musste lange auf den Augenblick gewartet haben, endlich wieder mit ihm Sex zu haben. So wie sie sich gerade an ihn heftete, war sie lange nicht mehr in den Genuss eines befreienden Orgasmus gekommen. Richard erging es ebenso. Der letzte Koitus schien ewig her zu sein. Man konnte das Gefühl fast als Gier nach Lust beschreiben. Ja, das trifft es ziemlich gut, fand er.
Richard spürte den schnellen Herzschlag seiner Frau, den pulsierenden Rhythmus ihres Körpers, ihre bedingungslose Aufopferung, als sie sich voller Leidenschaft seinem Mund hingab und ihren Körper mit seinem teilte. Ihr Atem ging schneller und schneller, während sie ihn liebkoste, dass er Oben und Unten vergaß.
Ich habe nicht den leisesten Schimmer, wie sie es immer schafft, mich aus der Fassung zu bringen, aber jedes Mal wenn ich mit dieser Sirene zusammen bin, verdreht es mir den Kopf. Genauer kann man ihre Qualitäten wohl kaum beschreiben. Alles, was ich durchgemacht habe, alles, wofür ich eingestanden bin, habe ich für diese Frau getan. Endlich haben sich meine Erwartungen erfüllt. Ich werde ihr ein Kind schenken und sie wird die beste Mutter werden, die ich mir für es vorstellen kann. Deswegen werde ich alles dafür tun, dass sie in Sicherheit bleibt, egal wohin es uns verschlägt.
„Richard“, keuchte sie mit ihrer engelsgleichen Stimme, während sie sich gerade so weit von ihm entfernte, dass sie sprechen konnte, unfähig von ihm zu lassen, „du gehörst jetzt mir!“ Richard hatte seine Stimme wiedergefunden und schmunzelte: „Das, meine Liebste, werden wir noch herausfinden. Diese Nacht gehört nur uns. Keiner wird uns stören.“
Mit sanftem Nachdruck packte er sie an ihrem Gesäß und hob sie aufs Bett.
„Was soll ich mit dir tun?“
„Alles“, hauchte sie. „Alles, was du willst, mein Schatz.“
„Keine halben Sachen?“, fragte er grinsend.
„Nein! Auf gar keinen Fall! Wir haben in letzter Zeit viel zu oft halbe Sachen machen müssen, um die Menschheit zu retten. Seit unserer Hochzeitsnacht hatten wir keinen richtigen Sex mehr miteinander. Damit soll jetzt Schluss sein.“
„Das sehe ich genauso. Sollen die anderen doch Probleme haben, mir ist das egal. Es zählt im Moment nur, dass du bei mir bist. Du bist so attraktiv. Niemand kann dir Konkurrenz machen. Ich liebe dich.“
„Ich liebe dich auch. Um Nichts und Niemanden in der Welt möchte ich dich jemals wieder an die Unterwelt verlieren.“
„Du hast ja keine Ahnung, wie verrückt ich nach dir bin. Ich will endlich mit dir schlafen, so wie wir es bei unserer Hochzeit gemacht haben“, brachte er hervor. „Du riechst so gut. Ich kann nicht mehr klar denken, seit du da bist. Gütige Seelen, jeder Gedanke, den ich fasse, gilt dir!“
Ein schöneres Kompliment hätte er ihr wohl kaum machen können. Kahlan gab ihm einen Kuss und meinte: „Richard, ich habe so lange herbeigesehnt, endlich als eine Frau wahrgenommen zu werden, die nicht gefürchtet ist. Du kannst dir nicht vorstellen, wie glücklich ich bin. Ohne dich…“ Sie wollte sagen ‚wäre mein Leben nicht mehr lebenswert‘, wagte es aber nicht, ihre Gedanken auszusprechen. Tränen füllten ihre Augen.
„Kahlan…“, sagte er, „es ist alles gut, hab keine Angst.“
„Aber…“
„Shh“, machte er und legte ihr einen Finger auf den Mund, „ich bin bei dir. Ich werde immer bei dir sein, solange ich lebe, das verspreche ich dir. Gütige Seelen, ich lasse dich nie wieder los!“
Sie wusste, wie recht er damit hatte.
Zedd wachte auf, als er ein Klopfen an der Zimmertüre vernahm. Er wälzte sich unruhig im Bett hin und her, schlug dann aber doch die Augen auf, stand auf und kleidete sich schnell an. Derweil wurde er vom Klopfen begleitet. Der Jemand vor der Türe musste sich einen guten Grund zurechtlegen, ihn zu wecken. Benommen und schläfrig schlurfte Zedd zur Tür und öffnete sie einen Spalt breit, um den Besucher sehen zu können.
Ihm stockte der Atem.
Vor der Türe stand eine Frau in einem bezaubernden Gewand und von einer Schönheit und Eleganz, die seiner Frau hätte Konkurrenz machen können. Unfähig, etwas intellektuelleres zu sagen, murmelte Zedd: „Nicci. Was für eine Überraschung! Ich hatte nicht mehr mit Besuch gerechnet. Toll siehst du aus!“
Das war sie wirklich. Ihre Haare hatte sie hochgesteckt und zu einer astreinen Frisur zurechtgemacht. Das Gewand vermochte einige erogene Zonen ihres Körpers nur sehr unzureichend zu verhüllen.
„Zedd“, erhielt er die Antwort, „ich fühle mich so einsam in dieser Nacht. Magst du mir nicht ein bisschen Gesellschaft leisten?“ Von ihrer Stimme bezaubert und unfähig, nachzudenken, sagte er nur: „Selbstverständlich, trete doch bitte ein.“
Nachdem Nicci das Zimmer betreten hatte, schloss er die Türe und wandte sich fragend zu ihr um. Sie sah sich flüchtig im Zimmer um und blickte ihm dann in die Augen. Zedd wehte eine Duftwolke aus Parfüm entgegen, die einzuatmen so wohltuend war, dass er innerlich aufstöhnen musste. Niccis Worte kamen wie aus weiter Ferne und er musste sich stark konzentrieren, um ihr zuhören zu können. „Auf die Gefahr hin, dass ich deinen Schlaf gestört haben sollte, habe ich dir etwas mitgebracht.“ Sie griff in eine Falte ihres Umhangs und zog ein Buch hervor. Zedd musste sich auf die Lippe beißen, dass es wehtat. Verdammt nochmal, jetzt steht da so ein heißes Vollweib im Zimmer und ich weiß nicht, was das bedeuten soll. Nicci ist bestimmt nicht nur zufällig vorbei gekommen. Sie führt etwas im Schilde und es macht mich verrückt, dass ich nicht weiß was es ist.
„Das ist ein Buch aus meiner Heimat“, erklärte sie. „Es würde mir wirklich viel bedeuten, wenn du es annähmest.“ Mit einer ausgestreckten Hand hielt sie Zedd das Buch hin.
„Über die Kunst der Magie“, las er vor. Er hob den Blick. Nicci lächelte ihn an. „Ich dachte du könntest damit mehr anfangen als ich. Nun nimm es schon!“ Zedd sah sie an, als wäre sie eine Erscheinung. Seine Augen funkelten wie die Sterne am Himmel.
„Weißt du was das ist, mein Kind? Das ist ein Lehrbuch aus meiner Jugend. Damals, als ich noch ein kleiner Zauberer war, wollte ich alles über die Magie wissen. Ich habe dieses Buch gelesen, allerdings noch nicht einmal die Hälfte verstanden. Als ich die Schmerzensprüfung zum Obersten Zauberer bestand, wurde es mir weggenommen.“ Er blickte wieder auf den Einband und zurück in ihre Augen. „Sag, wo hast du das her, Nicci?“
„Nathan hat es mir gegeben. Er sagte, bei Gelegenheit könnte ich es dir vorbeibringen. Er fand, als Oberster Zauberer solltest du es besitzen. Scheinbar wusste er, dass es in deiner Kindheit dein Schatz war.“
„Bei den Gütigen Seelen“, murmelte Zedd. „Natürlich hat er das gewusst. Wir haben immer gemeinsam gespielt, als ich noch klein war. Es war für ihn wie auch für mich ein schmerzlicher Verlust, fortgehen zu müssen. Auch wenn er ein Rahl war und ich ein Zorander, wir waren wie gute Freunde zueinander.“
„Nimmst du es an?“, fragte Nicci.
„Aber natürlich nehme ich es an! Danke, dass du an mich gedacht hast.“ Nicci strahlte. Hätte man sie nach draußen getragen, sie hätte die Nacht zum Tage gemacht, so ein breites Grinsen hatte sie auf dem Gesicht. „Du weißt gar nicht, wie viel mir das bedeutet“, sagte sie mit fester Stimme. „Es gibt nicht viele wie dich, Zeddicus Z'ul Zorander“, meinte sie und trat ganz dicht an ihn heran. Ihm wurde ganz schwindelig und er befürchtete schon, den Boden unter den Füßen zu verlieren, als er die Duftwolke intensiver roch und Nicci ihm einen sanften Kuss auf die Wange hauchte. Das Gefühl, wie dieser sich seinen Weg durch seinen Körper bahnte, zeigte ihm, dass Magie im Spiel war.
„Nicci, was tust du da?“
„Ich glaube, ich habe mich gerade in dich verliebt. Außerdem bin ich doch eine gute Freundin“, flüsterte sie unschuldig.
„Verdammt, Frau, ist das dein Ernst?! Ich kenne dich doch kaum. In meinen Augen bist du immer noch eine Schwester der Finsternis“, ereiferte sich Zedd.
„Nein, eine Schwester der Finsternis zu sein habe ich abgelegt, als ich deinen Enkel kennengelernt habe. Richard hat mir gezeigt, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen. Ab jetzt bin ich einfach nur Nicci.“
„Also gut, Nicci.“ Zedd ließ sich den Namen auf der Zunge zergehen. Dann zog er seine Mundwinkel nach oben. „Nicci, ein schöner Name.“
„Danke.“ Sie errötete ein wenig. „Spielst du ein Spiel mit mir, Zedd?“
„Was denn für ein Spiel?“, fragte Zedd.
„Ich weiß es auch noch nicht so ganz“, gestand sie kleinlaut. „Was meinst du, würdest du trotzdem mit mir spielen?“
„Ja, meinetwegen.“
„Gut. Zedd, du bist ein hübscher Mann und... naja, ich muss gestehen, dass ich schon lange keinen Gentleman mehr getroffen habe, wie du es einer bist. Ich denke, nein ich bin mir ziemlich sicher, ich habe mich in dich verliebt. Als du unser aller Leben in Richards Hände gelegt hast, musste ich die Kästchen der Ordnung für ihn ins Spiel bringen. Dein daraus resultierendes Vertrauen in mich bedeutet mir sehr viel und ich würde gerne mit dir zusammen sein, wenn du möchtest.“
„Aber ich war mal verheiratet. Ich kann meine Frau doch nicht betrügen.“
„Beruhige dich.“ Die Art wie sie ihm ihre Hand auf seine Brust legte, ließ ihn wohlig erschaudern. Er fühlte ein unbändiges Verlangen nach ihr.
Als hätte sie seine Gedanken gelesen, meinte sie: „Das einzige, was zwischen uns steht, ist dein Verlangen nach mir. Also, wenn du mir widerstehen kannst, werde ich deine Entscheidung respektieren und dich in Frieden lassen. Schaffst du es nach dieser Nacht nicht, dich mir zur Wehr zu setzen, werde ich alles dafür tun, für dich nach deiner Frau die beste Frau zu sein, die du dir vorstellen kannst. Ich weiß wie schrecklich es ist, einen geliebten Menschen zu verlieren. Außerdem sehe ich deinen Augen diese Sehnsucht an.“
Zedd konnte nicht anders. Er bewunderte diese Frau. Dieses Angebot, mehr ein Versprechen, das sie ihm gemacht hatte, konnte er besten Willens nicht ausschlagen. Sie hatte recht. Er hatte schreckliche Sehnsucht nach seiner Frau. Es könnte nicht schaden, ihr mit Nicci in der Welt der Lebenden Ehrerbietung zu erweisen.
„Verdammt, Nicci, ich kann dir jetzt schon nichts entgegensetzen. Schau dir an, wie du vor mir stehst. Dein Kleid betont deinen unfassbar schönen Körper, in deinem Gesicht sehe ich unbändigen Willen und deine hervorragend arrangierten Haare bringen mich um den Verstand.“
Nicci wirkte gekränkt. „Dann brauchen wir das Spiel also gar nicht zu spielen?“, schmollte sie.
„Ich kenne die Spielregeln noch nicht genau.“
„Sag mal, hörst du mir überhaupt gar nicht zu? Wir verbringen eine Nacht zusammen. Du und ich. Nackt. Im Bett. Und du versuchst, mir zu widerstehen. Schaffst du es, hast du gewonnen, schaffst du es nicht, werden wir es häufiger wiederholen.“
„Du meinst...“
„Ja, ich will Sex mit dir. Wir fangen am besten jetzt sofort damit an!“
„Also so richtig? So richtig mit allem, was dazu gehört.“
„Ja“, hauchte sie, „aber hör bitte auf, solche Fragen zu stellen. Das macht mich ganz heiß.“
Zedd nickte und lächelte. „Also gut, meine Liebe, komm ich zeige dir unser Schlafgemach. Aber verlange später bitte nicht von mir, dass ich mich in einen Jüngling verzaubere.“ Er lachte. Nicci, sichtlich ergriffen, antwortete: „Ich verlange nichts von dir, was du nicht bewerkstelligen kannst. Außerdem gefällst du mir so viel besser. Du kommst mir damit vom Alter her näher“, zwinkerte sie.
Er ergriff ihre Hand und zog sie mit Nachdruck hinter sich her. „Na na, so jung wie du bin ich aber schon lange nicht mehr. Glaubst du etwa, ich könnte mich nicht jünger machen?“, schmunzelte er.
„Doch, doch, sicher, aber ich will es nicht.“
„Gut. Dann kann es ja losgehen!“
„Ja, bitte“, hauchte sie, jetzt schon atemlos.
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