Lazar | By : Andrijan Category: German > Originals Views: 2980 -:- Recommendations : 0 -:- Currently Reading : 0 |
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Sie waren zwar alle kaum einen Meter groß gewesen, hatten ihn aber erfolgreich zu Boden ringen können, wenn Lazars Gedächtnis sich nicht neue Tatsachen ausdachte, um das Erlebte irgendwie zu verkraften. Anschließend hatte man ihn anscheinend mit einem Mittel betäubt, denn irgendetwas hatte extrem schmerzhaft in seine Hüfte gestochen. An genaue Details und an alle weiteren Vorgänge danach erinnerte er sich gar nicht mehr.
Hoffentlich war das gut so.
Die momentane Situation war an sich schon beschissen genug, da mussten ihn nicht auch noch Dinge quälen, die er hilflos über sich hatte ergehen müssen. Wenn sie denn passiert waren, was er nicht wusste.
Der Raum, in dem er nun auf dem Boden lag, wirkte nicht wie eine typische von Außerirdischen genutzte Räumlichkeit: Keine seltsamen Formen oder Krümmungen an unverständlichen Orten, keine willkürlich verstreute hochmoderne Technologie oder höchstens extrem gut getarnte, die man nicht auf den ersten Blick sah. Stattdessen sahen die Wände aus wie aus Stein und nicht aus einem hochwertigen, nicht von der Erde stammenden Material, das man nur auf weit entfernten Planeten stehlen konnte. Insgesamt hätte Lazar die ganze Konstruktion wohl mit mangelhaft benotet, wenn er denn einen klaren Gedanken hätte fassen können. Nur weil man sich nicht wie der stereotype Alien ausstattete, bedeutete das natürlich nicht automatisch, dass man keiner war. Das war kein bösartiger Trick von irgendwelchen Arschlochkindern, auch wenn Lazar es sich von Minute zu Minute mehr wünschte. Denn dann hätte er wenigstens gewusst, dass er hier lebend wieder rauskam und vielleicht sogar einen Anspruch auf Schmerzensgeld wegen Freiheitsberaubung hatte.
Aber wenn hier Außerirdische ihr Unwesen trieben und Menschen sammelten, durfte er froh sein, wenn sie seine Leiche an einem Stück zurück auf die Autobahn warfen.
Das war natürlich genau der falsche Gedankengang gewesen; seine Angst steigerte sich noch ein wenig und sein Bedürfnis, aufzuspringen und wegzurennen, quälte ihn furchtbar. Jedoch hatte man ihm wohl wissend, dass er hier nicht friedlich auf sein Ende wartete, die Füße zusammengebunden und seine Hände mit einem festen Seil an zwei Haken, die aus der Wand ragten, gefesselt.
Eine böse Assoziation mit einer Folterkammer überkam Lazar. Das grenzte an reinen Sadismus, falls die sowas überhaupt empfanden. Oder ihr Verständnis von Gastfreundschaft war nicht mit dem auf der Erde kompatibel.
Ein unangenehmes Schaben verriet, dass die massive Tür ihm gegenüber geöffnet wurde, und Lazar starb innerlich mindestens dreimal, bevor er überhaupt dem ersten nicht irdischen Wesen gegenüberstand. Oder eher lag.
Was ihm dämlicherweise als erstes auffiel, war die Tatsache, dass es oder vielleicht sie Brüste hatte. Falls das bei denen überhaupt ein Unterscheidungsmerkmal war, vielleicht hatten alle die und dann... was interessierte es ihn, ob ihm jetzt von einem echten, einem vermeintlich weiblichen oder einem nicht näher bestimmbaren Alien der Schädel gespalten und das Gehirn seziert würde?
Lazar wich so weit wie möglich an die Wand zurück und fürchtete um sein Leben.
Das Alien begutachtete ihn von oben bis unten, mehrere Minuten lang, bevor es sich vor ihm hinkniete und zu Lazars Bestürzung eine Schere zutage förderte. Das sah nicht gut aus, das sah absolut nicht gut aus, egal ob es ihn nur verletzen oder gleich erstechen wollte.
Sein Körper überlebte den Angriff unbeschadet, für seine Kleidung kam allerdings jede Hilfe zu spät, sie wurde fast schon fachmännisch zerschnitten. Hatte es vielleicht wirklich Übung darin?
Lazar wollte es dazu auffordern, ihn laufen oder zumindest seine Jeans in einem Stück zu lassen, aber das einzige Geräusch, das er zustande brachte, war ein merkwürdiges Krächzen. Es war sowieso fraglich, ob man hier die menschliche Sprache verstand.
Das Alien ließ sich zumindest nicht davon stören, ab und zu inspizierte es die freigelegten Stellen, aber nach richtig wissenschaftlichen Aufarbeitungen sah das nicht aus. Vielleicht war es auch einfach dasjenige, das erst mal die Vorbereitungen traf, bevor ein ranghöheres Etwas sich an ihm austoben durfte.
Nur zu gern hätte sich Lazar über alles hier ausgelassen: wie man ihn behandelte, dass man ihm seine zugegeben nicht sehr billigen Klamotten zu Fetzen verarbeitete, dass er gleich hier nackt und hilflos herumlag und nichts wusste, was man mit ihm tat. Unter normalen Umständen wäre ihm das nicht schwer gefallen, jemandem seine Meinung entgegenzuschleudern.
Aber unter normalen Umständen hatte er nicht Angst zu sterben. Und wer wusste, wie diese Viecher reagierte, wenn man auch nur versuchte, sich zu wehren? Zu seiner Schande musste Lazar sich eingestehen, dass es am klügsten war, die Fünkchen Wut und Ärger hinunterzuschlucken und erst einmal abzuwarten. Außerdem bestand immer noch das Problem, dass er wohl keinen geraden Satz zustande bringen würde, obwohl er in Gedanken ganz Monologe führte.
Eigentlich hätte er gleich losheulen können, aber das hob er sich für die wirklich grässlichen Momente auf, sonst würde er wohl in den nächsten Stunden nichts anderes mehr tun, falls ihm noch so viel Zeit blieb.
Um sich von solchen Überlegungen nicht wieder in den Wahnsinn treiben zu lassen, tat er es dem Alien gleich und betrachtete es ausgiebig, um möglicherweise Vergleiche zwischen ihnen anstellen zu können, wenn ihm noch eins über den Weg lief.
Aber eigentlich wollte er sich nur um jeden Preis ablenken.
Die Kleidung erinnerte ihn an ein Regenmäntelchen aus Baumwolle, nur etwas enger geschnitten, in einem mattgrauen Ton, ähnlich wie Zement. Schuhe trug es keine, dafür eine Art Kapuze, die mögliche Haare verdeckten. Insgesamt erweckte es eher den Anschein an ein Kind, das von seiner Mutter für einen Regentag gewappnet worden war als an einen möglichen außerirdischen Wissenschaftler oder was auch immer für einen Rang oder Arbeit es hier innehielt.
Das Gesicht dagegen hatte nichts Kindliches, die Gesichtszüge konnte Lazar als die eines erwachsenen Menschen ohne definiertes Geschlecht durchgehen lassen, aber sie erinnerten ihn an eine Steinstatur. Keine mimischen Regungen, kein Blinzeln, nur ein starrer Blick ruhte auf ihm, während es das Instrument in eine Seitentasche des Mantels gleiten ließ und stattdessen ein winziges Klemmbrett zutage förderte.
Die ganze Szene wurde immer absurder, nur animierte das Lazars überhöhten Herzschlag nicht, sich zu verringern. Er befürchtete, dass es ihm absichtlich vorgaukelten, harmlos zu sein, damit er sich fügsamer auf diesen Albtraum einließ.
„Benötigung: Name.‟
Der Klang seiner Stimme und die Tatsache, dass es überhaupt mit ihm kommunizierte, überraschte Lazar dermaßen, sodass er es einfach nur anstarrte und dabei vergaß, der Aufforderung Folge zu leisten. Obwohl die Betonung sehr eigenartig klang, verstand er tatsächlich, was von ihm verlangt wurde.
„Benötigung: Name‟, wiederholte es und erinnerte ihn nun an ein hängengebliebenes Sprachprogramm. Der Gesichtsausdruck veränderte sich wirklich gar nicht, es schien alle Zeit der Welt zu haben und würde diese Aussage wohl auch zwanzigmal vortragen, wenn er weiterhin stumm blieb.
Zuerst überkam Lazar die Überlegung, einfach einen falschen Namen anzugeben, aber die Wahrscheinlichkeit, dass diese Außerirdischen seine Identität überprüften wie die Polizei, war eher gering. Vielleicht war es insgeheim neugierig, falls es so etwas empfand, und die Möglichkeit, dass es ihn, falls es seinen Namen kannte, nicht nur als reines Objekt betrachtete, stieg hoffentlich.
Er wusste einfach nichts über diese Wesen, um sie auch nur im Geringsten einschätzen zu können.
„Lazar.‟ Da er seinen Nachnamen sowieso nicht mochte und ihn aus Gewohnheit immer wegließ, blieb es bei seinem Vornamen.
Es wiederholte den Namen auf seine Art, während es sich mit einem Stiftähnlichen Objekt Notizen auf dem Brett eintrug. Entgegen seinem Vorhaben entspannte sich Lazar doch ein wenig; es wirkte gerade ein wenig zu harmlos, als dass er dauerhaft in Todesangst versinkend in seinen Ketten hing.
„Nennung: Alter.‟
Was auch immer es damit anfangen wollten. „Siebzehn.‟ Alt genug zum Scheiße bauen, aber Autofahren und hartes Zeug trinken war noch nicht drin. Zumindest offiziell. Und hoffentlich auch, wenn er hier wieder rauskam, in einem Stück und mit Gehirn.
Es nickte, als sei das die korrekte Antwort, und Lazar bereute sofort seine freimütigen Aussagen. Wenn er gelogen hätte, hätten es ihn vielleicht als unbrauchbar eingestuft und wieder laufen lassen. Anders herum hätte er aber die Lage noch verschlimmern können, wenn ihn dadurch noch schlimmere Dingen angetan wurden. Nun hatte er doch wieder Angst und drückte sich unbewusst etwas enger an die Wand. Wie gerne würde er da jetzt hindurchgleiten und verschwinden.
Inzwischen hatten neue Gegenstände ihren Weg in die Hand des Aliens gefunden: Ein langes Band mit Strichen und Symbolen und ein handlanges, dünnes Rohr, scheinbar aus Plastik. Alienplastik bestimmt. „Anfang: Vermessung‟ erklärte es ihm, kniete sich erneut neben ihm auf den Boden und zog ihn mit einem heftigen Ruck am Fuß näher zu sich heran.
Wieder war der Wunsch sich zu wehren allgegenwärtig und doch für seine verkrampften und zitternden Glieder nicht durchführbar, was es für es erleichterte, jeden für die Untersuchung relevanten Zentimeter zu vermessen und die Ergebnisse zu vermerken. Das betraf ausschließlich seinen Torso, Arme Beine und Kopf schienen für das Merkblatt irrelevant.
Lazar verstand das alles nicht, es ergab keinen Sinn und am allerwenigsten, dass es ihn auf den Bauch rollte und ihm fast schon gewaltsam dieses Röhrchen einführte, bis kein weiteres Vordringen mehr möglich war und er sich fast die Lippe blutig gebissen hatte, um nicht zu schreien. Nicht nur vor Schmerz, sondern vor Widerwillen. Das war die schlimmste Erniedrigung, die er bisher erfahren musste und eine böse Vorahnung warnte ihn, dass es noch bösartiger kam.
Das Ding vermaß das Stück, was noch aus ihm herausschaute, zog das Röhrchen mit einem Ruck heraus, schrieb sich noch irgendwelche wichtigen Erkenntnisse auf, die hoffentlich nicht alle etwas mit der Kapazität seines Innenlebens zu tun hatte, und ließ ihn wortlos und ohne große Beachtung allein zurück.
Nun war endgültig ein Punkt erreicht, an dem Lazar wusste, dass mit ihm schreckliche Dinge passieren würden, und dazu zählte bestimmt nicht nur zu sterben.
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