Der Freak-Club (Des Desasters zweiter Teil) | By : Hoellenspass Category: German > Originals Views: 5912 -:- Recommendations : 0 -:- Currently Reading : 1 |
Disclaimer: This is a work of fiction. Any resemblance to real people, dead or living, is purely coincidental. |
~2~
Freak-Club-Sandwich
Als Fantasma und Emilia endlich die Tür des Physik-Clubs hinter sich zuzogen, war der Raum wieder makellos sauber, obwohl es nicht leicht gewesen war, die klebrigen schleimigen Lachen nur mit dem dünnen Stoff ihrer Slips aufzuwischen. Die befanden sich jetzt zusammengeknüllt in den Taschen von Fantasmas Jeans, wo ihre Feuchtigkeit allmählich durchsickerte. Langsam drehte Emilia sich um und strich ihr Kleid glatt. Jetzt, als sie ohne Höschen unterwegs war, vermied sie lieber hastige Bewegungen. Selbst erschlafft war ihr Schwanz immer noch lang genug, daß er beim Gehen auffällig zwischen ihren Beinen umherbaumelte - zumindest wenn sie nackt war. Sie hoffte inständig, daß ihr langes weites Kleid sein Schwingen ausreichend kaschieren würde. Vor allem hatte sie Glück, daß es weiß war, so waren die Flecken, die Fantasmas umherspritzender Samen auf ihm hinterlassen hatten, kaum zu sehen, und falls sie doch jemand bemerken würde, konnte sie immer noch behaupten, es handle sich um Joghurt.
Sie straffte sich. »Bereit? Können wir los?«
Fantasma machte ein gequältes Gesicht. Unbehaglich hüpfte sie von einem Bein aufs andere. An beiden spürte sie bereits die Nässe ihres Tascheninhalts. »Warum muß ich denn beide Slips mit mir herumtragen?«, beschwerte sie sich.
»Oh, entschuldige bitte, daß mein Kleid keine Taschen hat! Und was hätten wir sonst mit ihnen tun sollen? Da lassen?«
Heftig schüttelte Fantasma den Kopf. Das fehlte ja gerade noch, daß der Physik-Club ihre spermadurchtränkten Slips finden würde! Wer wußte denn schon, was für Möglichkeiten diese Steberinnen in dieser offensichtlich gutausgerüsteten Schule hatten. Vielleicht konnten sie sogar einen DNA-Test durchführen? Einen Moment lang stellte sie sich errötend vor, wie ein paar bebrillte Mitglieder des Clubs in einem dunklen Raum voller blinkender Lichter und zischender Reagenzgläser Geschmack und Geruch ihres Samens beurteilten. Sie kicherte leise, fing sich aber schnell wieder.
»Schon gut, gehen wir lieber, bevor der Physik-Club doch noch auftaucht.«
Emilia nickte und holte die Karte hervor, die sie einfach zusammengefaltet in eine der Schlaufen ihres Kleides gesteckt hatte. Wie sie bereits vermutet hatte, mußten sie zurück in die Richtung gehen, aus der sie gekommen waren. »Okay, hier geht’s lang«, sagte sie und folgte dem Gang zurück. Unter ihrer Anweisung fanden sie schnell wieder die Tür zur Aula, die nun allerdings geschlossen war. Emilia steckte die Karte wieder ein. Von hier aus kannte sie den Weg. »Da sind wir ja wieder«, seufzte sie erleichtert auf.
Fantasma sah sich aufmerksam um. »Wo? War’n wir hier schon mal?«
»Ja«, blinzelte Emilia sie ein wenig entgeistert an, »allerdings!«
»Heute?«
»Natürlich heute! Wann denn sonst?!«Emilia schnaubte kurz auf, dann sagte sie ruhiger: »Man könnte dich auf der Rückseite deines Hauses aussetzen, und du würdest nicht zurückfinden, oder?«
Fantasma war sich völlig bewußt, daß sie über keinerlei Orientierungsinn verfügte. Sie hatte einfach Schwierigkeiten damit, sich zu erinnern, wo Straßen genau hinführten oder gewisse Orte wiederzuerkennen. Insgeheim vermutete sie, das lag daran, daß sie oft in Gedanken versunken war, besonders wenn sie einfach nur auf dem Weg irgendwohin war. Tatsächlich war es ihr schon ein paar Mal passiert, daß sie völlig in ihre eigene Welt vertieftan ihrer eigenen Haustür vorbeigelaufen war. Aber sie beschloß, daß es besser war, das Emilia vorerst nicht anzuvertrauen, auch wenn Vertrauen das Wichtigste in einer Beziehung war. »Gehen wir denn jetzt noch zu mir?«, wechselte sie stattdessen lieber das Thema.
Emilia dachte kurz nach. Sie fühlte sich ein wenig unwohl so ohne Schlüpfer und mit beschmutztem Kleid, wollte sich aber nicht schon von Fantasma verabschieden, um sich umzuziehen. Einerseits weil sie jetzt lieber noch weiter mit ihr zusammen sein wollte als allein, aber vor allem wollte sie vermeiden, daß Fantasma das als Ablehnung begreifen würde. »Klar«, sagte sie deshalb fröhlich, »ich wollte mir doch noch ansehen, ob deine Mitbewohnerin wirklich ein Mikroskop mitgebracht hat.« Wie Emilia vorhin festgestellt hatte, war ihr Kleid lang und weit genug, um alles zu verdecken, und nachdem sie heute bereits zweimal gekommen war, fühlte sie sich sicher genug, alle Mädchen dieser Schule treffen zu können, ohne ungewollt einen Ständer zu bekommen.
»Cool!«, freute Fantasma sich. Sie hatte bereits befürchtet, Emilia würde sich jetzt wieder zurückziehen, um die Kleidung zu wechseln oder zu duschen. In ihrer Erleichterung darüber, daß sie das nicht tat, hätte Fantasma gerne ihre Schritte beschleunigt, ließ es aber lieber bleiben. Dann hätte sie die Führung übernehmen müssen, und sei fühlte sich mit dieser Gegend noch zu unvertraut, um das zu tun. So ging sie in stummer Freude neben Emilia her, die sie ohne zu zögern zu ihrem Zimmer geleitete. Erst versuchte sie, sich den Weg einzuprägen, doch als sie merkte, wie sehr sich alle Flure ähnelten, wanderten ihre Gedanken immer weiter ab. Irgendwann stellte sie sich vor, wie sie alleine tagelang auf der Suche nach ihrem Zimmer durch die zahllosen Korridore irrte. Doch es dauerte höchstens ein paar Minuten, bis sie vor der Tür ankamen. Als Fantasma in ihre Hosentasche griff, um den Schlüssel hervorzuholen, wünschte sie sich, sie hätte die Slips in dieselbe Tasche gesteckt, statt sie auf beide zu verteilen. Emilia ausdruckslos ansehend nahm sie den Schlüssel in die andere Hand, während sie sich ihre Finger an der Hose abwischte.
Dann schloß sie auf, merkte aber sofort, daß es gar nicht nötig gewesen wäre. Die Tür war unverriegelt und sprang augenblicklich auf. Isabelle war schon zurück und saß am Schreibtisch, fasziniert durch ihr Mikroskop sehend, das sie dort aufgebaut hatte. Als sie hörte, wie die beiden anderen Mädchen eintraten, drehte sie sich zu ihnen um.
»Hallo, Fantasma«, begrüßte sie ihre Mitbewohnerin, verstummte dann aber und rückte sich nachdenklich die Brille zurecht. Das andere Mädchen erkannte sie ebenfalls, sie hatte sie schon im Büro der Schulsekretärinnen gesehen, konnte sich aber einfach nicht an ihren Namen erinnern.
»Hi, Isabelle«, lächelte Fantasma sie freundlich an. »Das ist Mia, wir haben uns im Bus kennengelernt. Es macht dir doch nichts aus, daß ich sie mit zu uns gebracht habe, oder?«
»Hi«, sagte Isabelle verlegen an Emilia gewandt, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf Emilia richtete. »Nein, nein, schon gut. Ich wollte dich sowieso noch was fragen.« Sie klappte eine flache schwarze Tasche auf, die neben einem Notizblock auf dem Schreibtisch lag. Den penibel einsortierten ärztlichen Instrumenten darin entnahm sie ein kleines Skalpell. »Ich bräuchte ein bißchen Blut.«
Fantasma ließ die glänzende, offensichtlich rasiermesserscharfe Klinge nicht aus den Augen. »Was?!«, entfuhr es ihr schließlich mit einem Keuchen.
Isabelle bemerkte den entsetzten Ausdruck in Fantasmas Gesicht. »Nur ein kleines bißchen«, versuchte sie sie zu beruhigen, das Skalpell gekonnt in einer Hand haltend. Eindeutig besaß sie einige Übung mit seinem Umgang.
Das schien allerdings nicht wirklich zu Fantasmas Entspannung beizutragen. »Mia, Hilfe...!«, wisperte sie ihr zu.
Emilia seufzte laut auf. »Vielleicht kärt ihr das lieber nach dem Abendessen, okay? Ich hab nämlich nicht vor, heute noch eine Schweinerei wegzumachen.«
Isabelle hatte keine Ahnung, worauf Emilia anspielte, steckte ihr Skalpell aber wieder zurück an seinen Platz und zog den Reißverschluß der Tasche zu. Sie brauchte doch nur einen Tropfen Blut oder vielleicht zwei, um es unter dem Mikroskop zu untersuchen, kein Grund so auszuflippen. Als sie erfahren hatte, daß sie auf diese Schule kommen sollte, hatte sie sich gefreut, hier ihre Studien vertiefen zu können. An so einem Internat gab es doch mit Sicherheit noch mehr wissenschaftlich interessierte Mädchen, anders als in ihrer Heimatstadt. Leider schien Fantasma nicht dazu zu gehören.
»Na schön«, sagte sie resigniert, »ich wollte sowieso noch in die Bibliothek, die Bücher abholen.«
Fantasma atmete erleichtert auf. Schon vor einfachen Spritzen beim Arzt hatte sie Angst, aber Skalpelle in den Händen von Menschen, die sie kaum kannte, waren noch schlimmer. Doch als sie jetzt in Isabelles enttäuschtes Gesicht sah, das schon wieder den Eindruck erweckte, als läge alle Schuld der Welt bei ihr selbst, überlegte sie, ob sie nicht doch ein wenig überreagiert hatte. Natürlich hatte Isabelle ihr nichts tun wollen, das erschien ihr jetzt selbstverstänlich, als der erste Schreck vorrüber war, dennoch wäre es ihr lieber, ihr ganzes Blut für sich zu behalten. Trotzdem sollte sie ihre Zimmergenossin nicht so im Regen stehenlassen, fand sie.
»Ähm... oh ja, das wollten Mia und ich auch noch gleich machen, oder?« Sie stieß Emilia einen Ellbogen in die Seite, woraufhin die hörbar nach Luft schnappte.
»Ja, klar«, sagte Emilia, sich die schmerzende Seite reibend, während sie Fantasma einen finsteren Blick zuwarf, »besser jetzt als nach dem Essen, wenn wir sowieso unten wär’n«
Fantasma entging Emilias sarkastischer Tonfall keineswegs, aber sie hielt es für besser, ihn vorerst zu ignorieren. »Gut, dann können wir ja zu dritt hingehen.« Sie überlegte einen Moment. »Wo war die Bibliothek noch mal?«
»Erdgeschoß«, murrte Emilia.
»Gleich neben der Haupthalle«, fügte Isabelle hinzu.
»Ah ja, dann sollte sie ja leicht zu finden sein, nicht?«
»Das sollte man meinen, oder?«, warf Emilia ein, die sich nicht so sicher war, ob Fantasma allein den Weg zur Toilette in ihrem eigenen Zuhause fand, geschweige denn hier im Internat. Doch wie sich herausstellte, irrte sie sich in diesem Punkt. Fantasma schob ihre beiden neuen Freundinnen fast aus der Tür heraus, schloß ab und führte sie dann hinunter in die große Halle. Emilia war fast beeindruckt, andererseits lag Fantasmas Zimmer auch sehr nah an der Treppe, die sie gerade erst vor wenigen Minuten hinaufgegangen waren.
Fantasma jedoch war stolz auf sich. »So, und wo ist jetzt die Bibliothek?«, fragte sie niemand bestimmtes, während sie sich, die Hände in die Hüften gestemmt, umsah.
»Hinter dir«, erklärte Emilia.
Fantasma drehte sich um. »Oh. Ja, kaum zu übersehen«, sagte sie, die Arme noch immer an den Hüften. Daß sie nicht gewußt hatte, daß der Eingang zur Bibliothek gleich hinter dem Treppenaufgang lag, war ihr nicht peinlich. Peinlich wäre es nur gewesen, wenn sie die riesige Glasfront übersehen hätte, hinter der unzählige Regale voller Bücher aufragten.
»Da ist ja auch meine Mitbewohnerin«, bemerkte Emilia, als sie an der verglasten Wand der Bibliothek entlang zur Tür gingen.
Fantasma sah im Gehen ebenfalls durch die Scheibe hinein, entdeckte aber mehrere Mädchen in ihrem Alter, die mit Büchern in der Hand vor den Regalen standen. »Wer ist es denn?«, fragte sie interessiert nach.
Emilia deutete auf ein Mädchen mit langen brünetten Haaren im hinteren Teil der Bibliothek. »Die mit dem Pferdeschwanz da drüben.«
Fantasmas Blick wurde glasig, als sie das Mädchen mit dem Zopf betrachtete, was sie allerdings nicht davon abhielt, weiter hinter Emilia herzugehen, die in diesem Moment die Tür öffnete.
»Äh, vorsicht...«, versuchte Isabelle sie zu warnen, nur leider zu ruhig, um den faszinierenden Tagtraum zu durchbrechen, in dem Fantasma versunken war. Wie gezielt lief sie direkt gegen die Kante der Glastür, die Emilia für sie aufhielt. Es gab einen leisen dumpfen Knall, gefolgt von einem krzen Schmerzenslaut, der schnell in unterdrücktes Fluchen überging, dann hatte Fantasma sich wieder gefangen. So würdevoll wie es mit einem geröteten Türabdruck senkrecht über das Gesicht möglich war, betrat sie ebenfalls die Bibliothek. Hoffentlich hatte das niemand außer Emilia und Isabelle mitbekommen. Sich die Stirn reibend folgte sie Emilia dem Gang zwischen den Regalen entlang.
»Alles in Ordnung?«, fragte Isabelle besorgt.
Fantasma nickte stumm, Emilia hingegen schüttelte unmerklich den Kopf. In ihrer Nähe mußte sie wohl besser auf ihre Wortwahl achten. Zunächst kümmerte sie sich allerdings nicht weiter darum, sondern ging den anderen voran, bis sie an der bücherbedeckten Rückwand der Bibliothek vor Emma standen.
Obwohl sie wie sonst auch so aussah, als wäre sie völlig in die Welt des Buches in ihren Händen abgetaucht, blickte sie auf, als Emilia und ihre beiden Begleiterinnen vor ihr hielten. »Oh, hi«, sagte sie überrascht, »was machst du denn schon hier? Willst du auch deine Bücher abholen?« Kurz aber eindringlich musterte sie ihre Mitbewohnerin von Kopf bis Fuß.
»Was heißt denn hier ›schon‹? Wir war’n fast zwei Stunden weg. Warst du etwa die ganze Zeit hier?«
Emma warf einen flüchtigen Blick auf die Uhr an ihrem Handgelenk. »Oh, so spät ist es schon? Hab ich gar nicht gemerkt.«
»Du warst also zwei Stunden lang hier und hast es noch nicht geschafft, deine Bücher abzuholen?«
»Ähm, ja...«, gab Emma zu. Aber die zwei Stunden, die sie hier war, hatten gerade mal ausgereicht, sich einen Überblick über die Bibliothek zu verschaffen. Als sie sie betreten hatte, war sie im ersten Moment überwältigt von ihrer schieren Größe. Sie erstreckte sich über zwei Etagen, voller langer Regalreihen, so hoch, daß sie gerade noch ein Buch aus dem obersten Fach nehmen konnte, wenn sie sich auf die Zehenspitzen stellte. Fast jedes der Fächer war bis zum Bersten mit Büchern unterschiedlichster Stilrichtungen gefüllt. Sie befand sich in der Krimiabteilung und hatte schon einige Bände entdeckt, die sie sich unbedingt demnächst ausleihen wollte. Falls es den Himmel auf Erden gab, hatte sie ihn gerade gefunden.
»Hm«, machte Emilia, »meinst du denn, du kannst dich jetzt hier losreißen, um sie zu holen, oder brauchst du noch ein paar Stunden?«
»Schon gut, schon gut«, seufzte Emma, »ich komm mit. Ich krieg sowieso langsam Hunger.« Das war ihr allerdings erst jetzt aufgefallen, als sie aus den Tiefen des Buches, in dem sie gestöbert hatte, herausgerissen worden war. Solange sie las, bemerkte sie kaum, ob sie hungrig oder müde wurde.
»Ja, ich auch«, stimmte Fantasma zu, dann stutzte sie. Wenn sie so darüber nachdachte, mußte es schon ziemlich spät sein. »Äh, wie lange ist die Bibliothek eigentlich geöffnet?«, fragte sie nervös nach.
»Bis sechs«, antwortete Emma. Darauf hatte sie beim Betreten der Bibliothek geachtet.
»Also noch genau... drei Minuten«, setzte Isabelle hinzu, da das sonst niemandem aufzufallen schien.
Unruhig begann Fantasma von einem Bein aufs andere zu hüpfen. »Oh, dann sollten wir uns lieber beeilen!«
»Ja, sicher, Moment noch«, sagte Emma als bliebe ihnen alle Zeit der Welt. Aus ihrer Umhängetasche, ohne die sie nirgendwo hinging, holte sie ein kleines Notizbuch hervor. Neben dem Buch, das sie im Moment las, war es der wichtigste Punkt im Inhalt ihrer Tasche. Sie hatte zwar zur Sicherheit immer alles mögliche dabei, doch das Notizbuch war unerläßlich. Immer wieder kamen ihr Ideen, die sie einfach festhalten mußte, oder sie stieß so wie jetzt auf etwas, das sie sich unbedingt merken wollte. Sie schlug die Seite auf, auf der sich bereits die Namen der Autoren und ihrer Romane tummelten, die sie an diesem Nachmittag entdeckt hatte und fügte ihnen den des Buches hinzu, in dem sie zuletzt gelesen hatte, dann stellte sie es ins Regal zurück.
»Seht mal«, wies sie ihre Mitschülerinnen an, »sogar mit Lesebändchen! Warum gibt es sowas heute eigentlich gar nicht mehr?«
Erst vor kurzem hatte Fantasma eine Romanreihe gelesen, bei der jeder Band ein Lesebändchen besaß, sagte aber nichts. Emma schien so erwachsene und ernste Bücher zu bevorzugen, da wollte sie ihr lieber nicht erzählen, daß sie selbst vor allem welche las, in denen es um Mädchen in ihrem Alter ging, die die Welt retten mußten, oder wenigsten Abenteuer in einer Phantasiewelt erlebten. Emma würde das bestimmt für kindisch halten, so erhaben wie sie wirkte.
Irgendetwas an ihr zog Fantasma ohnehin unwillkürlich in ihren Bann. Obwohl sie mit ihren braunen Augen und dem brünetten Haar nicht unbedingt seltenheitswert besaß, war sie geradezu hinreissend attraktiv. Die dünne Brille betonte ihre feinen Gesichtszüge auf eine ausgesprochen bezaubernde Weise, ihre Figur war noch unentwickelt aber unbestreitbar reizvoll. Doch am meisten bewunderte sie ihre Augen. Selbst wenn ihre Nase wie so oft in einem Buch steckte, funkelten sie wie das Lich zweier Sterne im Dunkel der Nacht. Fantasma glaubte fest daran, daß die Augen einen Einblick in die Seele eines Menschen ermöglichten, und in diesem Fall mußte Emma um einiges außergewöhnlicher sein, als man zunächst vielleicht vermuten würde.
»Was soll denn an einem Lesebändchen so besonderes sein?«, unterbrach Emilia ihre Gedanken. Fantasma bedachte sie mit einem warnenden Blick. Sie hatte das seltsame Mädchen wirklich gern, aber Feinfühligkeit zählte wohl nicht zu ihren Stärken. Andererseits fand sie, daß nun wirklich Eile geboten war.
»Naja, wir sollten jetzt wirklich langsam unsere Bücher abholen«, wiederholte sie.
»Stimmt«, sagte Emma und erhob sich aus der Hocke. Gemeinsam gingen sie zurück in den Eingangsbereich, wo sich die Bücherausgabe befand. Hinter dem Tresen saß eine freundlich lächelnde junge Frau mit kurzen schwarzen Haaren. Nachdem sie ihr ihre Namen genannt hatten, stellte sie die Bücher übereinandergestapelt vor ihnen ab. Sie mußten nur noch in einer Liste unterschreiben, dann war alles erledigt.
Es war das erste Mal, daß Fantasma irgendwo unterschreiben mußte. Einen Augenblick lang überlegte sie, wie sie das tun sollte. Ihr kam es immer so vor, daß die meisten Erwachsenen nur irgendetwas Unleserliches hinkritzelten, aber das fand sie ein bißchen blöd. Allerdings hatte sie auch keine Zeit, sich jetzt eine besonders tolle Unterschrift auszudenken. Also entschied sie sich letztendlich dazu, einfach ihren Namen so schön wie möglich zu schreiben.
Kurz darauf standen sie zu viert in der großen Halle vor der Bibliothek. Eine Weile sagte niemand ein Wort, keine von ihnen wußte so genau, wie sie sich verhalten sollte.
»Tja, woll’n wir zusammen in die Cafeteria gehen?«, schlug Fantasma schließlich vor.
»Klar, jetzt wo wir hier mit den Büchern in der Hand stehen, ist ja der beste Augenblick dafür«, merkte Emilia sarkastisch an, wurde jedoch konsequent ignoriert.
»Ich finde die Idee gut«, sagte Emma und lächelte Fantasma fröhlich zu. Wenn sie schon ab von nun an in dieselbe Klasse gingen, war es sicher nicht schlecht, sich vorher ein wenig kennenzulernen, und ganz besonders Fantasma wollte sie näher kennenlernen. Schon seit sie gesehen hatte, wie sie den Bus betrat, hatte sie gehofft, besonders viel mit dem hübschen, exotisch aussehenden Mädchen zu tun zu haben. Nur leider hatte sich diese Hoffnung beinahe völlig in Luft aufgelöst, als sie plötzlich neben Emilia in der Bibliothek vor ihr gestanden hatte.
»Ich auch«, stimmte Isabelle zu, obwohl es bei ihr mehr so klang, als müsse sie sich dafür entschuldigen.
»Na siehst du?«, wandte Fantasma sich Emilia zu, wobei sie nur knapp der Versuchung widerstand, ihr die Zunge herauszustrecken. »Ich schätze, damit bist du überstimmt.«
»Ich hab doch eigentlich gar nichts dagegen«, wehrte Emilia sich, »ich finde nur, wir hätten das machen sollen, bevor wir die Bücher geholt haben. Ist doch blöd, jetzt mit ihnen in der Hand essen zu gehen.«
»Wenn wir das vorher gemacht hätten, wäre die Bibliothek aber schon zu gewesen, wie wir inzwischen herausgefunden haben. Dann müßten wir morgen an unserem ersten Schultag ohne Bücher da aufkreuzen!«
»Was sollen unsere Lehrer schon machen? Wir sind schließlich neu hier und wußten nicht, wie lange die Bibliothek auf hat. Da könnten wir doch locker bei irgendjemand anders mit ins Buch gucken. Außerdem finde ich die Öffnungszeit bis sechs ziemlich kurz.«
»Es ist ja auch Sonntag«, erinnerte Emma ihre Mitbewohnerin. »Ich finde es nett von der Schulleitung, daß die Bibliothek heute überhaupt geöffnet ist. Und mit den Büchern zum Essen zu gehen, ist doch wohl kein Problem.« Sie öffnete ihre Umhängetasche und steckte die Schulbücher hinein. Zum Glück reichte der Platz gerade so aus, um die zusätzlichen Bücher unterzubringen, andernfalls hätte das den dramatischen Effekt komplett ruiniert. »Aber wenn du unbedingt willst, kannst du sie ja vorher auch noch schnell auf dein Zimmer bringen.« Manchmal fühlte Emma sich, als wäre sie der einzige logisch denkende Mensch auf der Welt. Selbst die offensichtlichsten Lösungen schienen viel zu oft übersehen zu werden.
»Nein, schon gut«, sagte Emilia, erstaunlicherweise ohne die Augen zu verdrehen, »laßt uns essen gehen.«
Einen Augenblick lang überlegte Isabelle, ob sie Einspruch erheben sollte. Sie hätte die Bücher eigentlich ganz gerne vor dem Essen auf ihr Zimmer gebracht, nicht aus Bequemlichkeit, sondern weil sie der Meinung war, daß man mit Büchern, besonders mit Schulbüchern, möglichst pfleglich umgehen sollte, und sie beim Essen neben sich auf dem Tisch zu haben, entsprach nicht ganz ihrer Vorstellung von diesem Begriff. Letztendlich schwieg sie jedoch. Die anderen schienen ihre Befürchtungen nicht zu teilen - höchstens Emma, deren liebevoller Umgang mit Büchern aller Art unübersehbar war - und sie wollte nicht als einzige darauf beharren, das Schuleigentum zu schützen.
Also lief sie anstandslos hinter Emilia her, die entgegen ihrer Angewohnheit ihnen voran Richtung Cafeteria ging. Eigentlich wollte sie damit nur ihr widerwilliges Einverständnis demonstrieren, aber vielleicht wurde es für sie auch langsam selbstverständlich, Fantasma überall hinführen zu müssen, jedenfalls durchquerte sie die Haupthalle ohne weiter darüber nachzudenken, bis sie auf der anderen Seite die ebenfalls verglaste Front der Cafeteria erreichte. Dort drückte sie die Tür auf und trat ein, dann allerdings wußte sie nicht mehr weiter. Sie war noch nie zuvor in einer Cafeteria gewesen, an ihrer alten Schule hatte es soetwas nicht gegeben. Die anderen Mädchen traten neben sie.
»Und jetzt?«, fragte Fantasma. Sie hatte ebenfalls noch nie eine Cafeteria von innen gesehen. Emma zwar auch nicht, aber sie besaß eine schnelle Auffassungsgabe. Kurz sah sie sich in dem Raum um. Links von der Tür befanden sich jede Menge Tische, an denen Schülerinnen aßen. Auf der rechten Seite war nur ein einzelner, sehr langer Tisch, gedeckt mit großen Schüsseln und Tabletts.
»Sieht mir nach einem Buffet aus«, meinte sie, ging zu dem langen Tisch hinüber, nahm sich einen Teller von einem hohen Stapel, der sich auf ihm türmte, und stellte ihn auf ein Tablett.
Nach kurzem Zögern machten ihre Freundinnen es ihr nach. Jede nahm sich Teller und Tablett und umrundete den Tisch auf der Suche nach etwas, das sie besonders ansprach.Fantasma entdeckte in dieser Hinsicht nicht viel, dabei hatte das Buffet an sich für jeden Geschmack etwas zu bieten: Es gab verschieden Salate, Beilagen, Fleisch und sogar Tofu. Von ihrer Mutter jedoch war sie die traditionellen Gerichte ihrer Heimat gewohnt. Letztlich entschied sie sich für eine graue Masse, die dem am nächsten zu kommen schien, zumindest identifizierte sie Reis, Gemüse und kleine Stücke Hühnerfleisch darin.
Als sie alle etwas auf ihren Tellern hatten, setzten sie sich an einen freien Tisch an der Wand gegenüber der Tür. Erst jetzt bemerkte Fantasma, daß Emilia sich für dasselbe Gericht wie sie entschieden hatte, doch im Gegensatz zu ihr zögerte sie nicht, es wie kurz vorm Verhungern zu verschlingen.
»Ähm... schmeckt’s?«, fragte Fantasma halb aus Interesse, halb um selbst einmal den Sarkasmus anzuwenden, der wie sie fetgestellt hatte zu Emilia gehörte wie ihre verschiedenfarbigen Augen.
»Gruftig«, sagte Emilia, schob sich aber weiterhin Bissen um Bissen in den Mund. Entweder bedeutete ›gruftig‹ doch so etwas wie ›nicht schlecht‹, oder sie war in Bezug auf ihr Essen nicht besonders wählerisch.
Fantasma beschloß, daß es am einfachsten war, die Bedeutung dieses Wortes zu ergründen, indem sie jetzt endlich selbst probierte, doch noch bevor sie ihren Löffel zum Mund führen konnte, sah sie die Zwillinge zur Tür hereinkommen. Ihre Hand erstarrte in der Luft. Wie schon zuvor im Bus und im Büro der Sekräterinnen hielten sie ihre Arme eng umschlungen, während sie sich scheu in der Cafeteria umsahen.
Emma fing ihren starren Blick auf. »Hast du was?«, fragte sie, und wandte sich dem Eingang zu, um herauszufinden, was Fantasma so gefangen nahm. »Oh, die Zwillinge«, bemerkte Emma. Sie verstand Fantasmas offensichtlich Faszination für die beiden sehr gut, für sie war es ebenfalls das erste Mal, daß sie ein Zwillingspaar kennenlernte. Es war schon ein wenig befremdlich, zwei Mädchen nebeneinander zu sehen, die sie nicht auseinanderhalten konnte, und dieses sonderbare Gefühl mochte Emma. Es war, als betrachtete man etwas, das man nicht verstand, aber dieser Umstand war für sie nur der Hinweis auf ein Geheimnis, das es zu lüften galt, und sollte es doch für immer verborgen bleiben, war es vielleicht sogar besser so. Dann konnte man seine eigenen Schlüsse ziehen, was es damit auf sich hatte.
Isabelle und Emilia drehten sich nun ebenso um. »Jetzt guckt doch nicht alle so auffällig zu ihnen hin!«, zischte Fantasma ihnen zu. »Hat jemand von euch die zwei eigentlich schon mal getrennt voneinander gesehen?«
»Hm, nö«, sagte Emilia. »Vielleicht sind sie ja siamesische Zwillinge.« Sie hatte das als Scherz gemeint, mußte aber wieder einmal feststellen, daß es manchmal besser war, den Mund zu halten, besonders wenn man mit jemandem sprach, dem offensichtlich jeglicher Sinn für Sarkasmus fehlte. Fantasmas Augen weiteten sich und blickten wieder unverhohlen zu den Zwillingen, ohne sie jedoch bewußt wahrzunehmen.
Eine Weile betrachtete Emma ihr abwesendes Gesicht mit den leicht geöffneten Lippen. »Ist sie damit intellektuell überfordert?«, wisperte sie dann aus dem Mundwinkel Emilia zu.
»Ich glaub nicht, wahrscheinlich träumt sie nur. Glaub mir, das tut sie ständig...«
Emma nickte bedächtig und beäugte Fantasma nun noch aufmerksamer.
»Ich hab sie auch noch nie sprechen gehört«, teilte Isabelle ihre Beobachtung mit, was aber nur Feuer für die brodelnde Gerüchteküche war.
»Meint ihr, sie sind stumm?« Fantasmas Augen wurden immer größer.
»Ja, klar«, meinte Emilia, »und wahrscheinlich sind sie auch vom Mars, immerhin haben sie rote Haare. Sehr verdächtig.«
»Naja, es wär doch schon möglich, daß sie stumm sind«, sagte Isabelle, ihre Brille hochschiebend, »aber das wollte ich eigentlich gar nicht behaupten. Mir ist eben nur aufgefallen, daß sie bisher noch keinen Ton gesagt haben.«
»Wie hießen sie eigentlich nochmal?«, überlegte Fantasma laut.
»Nadine und Nicole«, antwortete Emma ohne darüber nachdenken zu müssen. Fantasma sah sie erstaunt an. Soweit sie sich erinnerte hatte Emma wieder einmal gelesen, als Frau Vitrial die Zwillinge aufgerufen hatte, doch anscheinend hinderte es sie nicht daran, alles mitzubekommen, was um sie herum vorging. Um diese Fähigkeit beneidete Fantasma sie ein bißchen. Wenn sie selbst in einen Tagtraum versank, was wie sie zugeben mußte ziemlich oft geschah, verlor sie die reale Welt völlig aus den Augen. Das war besonders im Unterricht schwierig, manchmal sogar peinlich. Daß ihre Noten deshalb eher mittelmäßig waren, hielt sie nicht für so dramatisch, doch einmal hatte sie es sogar geschafft, nicht mitzukriegen, daß die letzte Stunde ausfiel und war trotzdem wieder pünktlich in der Klasse erschienen, wo sie sich die ganze Zeit gefragt hatte, wo die anderen blieben.
Schweigend aßen sie weiter, während die Zwillinge hinter ihnen sich einen Platz suchten.
»Was haben wir morgen eigentlich in der ersten Stunde?«, fragte Fantasma schließlich, mehr um das versiegende Gespräch wieder in Gang zu bekommen, als weil sie es wirklich wissen wollte.
»Mathe«, sagte Emma mit gekräuselter Nase. Ihre Meinung zu diesem Fach war unübersehbar, womit sie bei Fantasma offene Türen einrannte.
»Klingt ja nicht gerade so, als wäre das dein Lieblingsfach«, hakte sie nach.
»Nee, nicht wirklich. Ich meine, das ist doch jetzt wirklich absolut langweilig. Keine Ahnung, wie das irgendjemand auch nur ansatzweise interessant finden kann.«
»Ganz meine Meinung«, lächelte Fantasma. »Wie findest du denn Mathe, Mia?«
»Weiß nich’. Bisher hab ich noch nie eine Stunde bis zum Schluß erlebt. Bin immer vorher eingeschlafen«, behauptete Emilia. Das war wohl ihre Art zuzustimmen.
Normalerweise vermied Isabelle es, anderen zu widersprechen, bis sie jemanden wirklich gut kannte, doch in diesem Fall konnte sie nicht anders. Dabei hatte sie Mathe früher auch nie als besonders spannend empfunden, da war es nur das Übliche gewesen: Kopfrechnen, Mengenlehre, Potenzen. Nichts Aufregendes eben. Doch seit sie Algebra durchnahmen und ihre frühere Lehrerin der Klasse ein paar Zahlenspiele gezeigt hatte, fand sie das Fach immer interessanter. Inzwischen war ihr klar geworden, daß die Mathematik eine eigene Welt bildete, voller Wunder, Geheimnisse und abstrakter Schönheit.
»Moment mal«, sagte sie und zum ersten Mal klang ihre Stimme dabei weder fragend noch entschuldigend, »Mathe ist doch die Grundlage aller technischen Entwicklungen! Wo wären wir denn heute ohne die Mathematik, die es uns erst ermöglicht, Kalender zu erstellen oder die Zusammensetzung von Atomen zu verstehen, geschweige denn Computer oder Fernseher zu bauen? Jedenfalls hätten wir es nicht bis zum Mond gebracht. Und außerdem...«, jetzt nahm ihre Stimme doch wieder einen entschuldigenden Tonfall an, weil sie befürchtete, wie eine nervige Lehrerin zu klingen, die versuchte, ihre Schüler mit schlechten, ›aus dem Leben gegriffenen‹ Beispielen zum Lernen zu animieren, »könntet ihr dann beim Einkaufen an der Kasse nicht einmal sagen, ob ihr genug Wechselgeld bekommen habt.«
»Ja, ja, schon gut«, meinte Emma, »das wissen wir ja alles. Ich will auch gar nicht abstreiten, daß die Mathematik durchaus nützlich ist... aber interessanter macht sie das trotzdem nicht.«
»Was ist denn dann dein Lieblingsfach, Emma?«
»Deutsch.«
»Das ist doch auch nicht interessanter als Mathe, oder?«
»Behauptest du. Okay, die Bestimmung von Satzbauteilen und die korrekte Interpunktion sind jetzt vielleicht nicht gerade aufregend, aber da gibt es ja noch viel mehr: die Interpretation von Kurzgeschichten, das Verfassen von Essays, die Unterschiede zwischen den einzelnen Genres...«
»Also wie bei Mathe. Da gibt es ja auch nicht nur plus und minus. Wie sieht’s bei dir aus, Fantasma?«
»Hm, Geschichte mag ich ganz gern.«
»Und wieso ausgerechnet das?«
»Naja... ich glaub vor allem, weil ich darin ganz gut bin. Ich bin einfach nicht so gut darin, mir Rechenwege und Formeln zu merken, ich bin besser, wenn es um Könige und ihre Reiche oder sowas geht.«
»Aber da mußt du dir doch auch Jahreszahlen und Namen merken.«
»Ja, aber da fällt es mir irgendwie leichter.« Das war tatsächlich seltsam, aber in Geschichte konnte sie sich diese Dinge sogar erstaunlich gut einprägen, zwar mit Sicherheit nicht für immer, aber bis sie einen Test schrieben mit Leichtigkeit. In diesem Fach konnte sie tun, was sie ohnehin am liebsten tat: Sie lauschte Berichten über Leben und Tod eines Menschen, während sie sie sich in Gedanken ausmalte, und am Ende bekam sie sogar eine gute Note dafür. »Ich glaube, ich brauch einfach die Verbindung zu einem persönlichen Schicksal.«
Fantasma bewundernd ansehend nickte Emma bedächtig. Damit hatte sie Gefühle zum Ausdruck gebracht, die sie selbst auch schon immer hatte. Nicht einmal Isabelle schien da widersprechen zu können. Stattdessen wandte sie sich der letzten im Bunde zu.
»Und was ist mit dir, Emilia?«
»Sport.«
Die anderen sahen sie ungläubig an. »Is’ was?«
»Naja«, begann Isabelle und überlegte, wie sie ihren Eindruck von Emilia am besten in Worte fassen konnte, ohne sie zu beleidigen, »mit deiner Kleidung und dieser zierlichen Gestalt siehst du nicht gerade sportbegeistert aus, weißt du?« Im Grunde sah sie sogar fast zerbrechlich aus, aber das konnte auch am blassen Teint und der hellen Haarfarbe liegen.
»Bin ich auch nicht. Bei Sport muß ich bloß nicht mitmachen, weil ich da immer Schmerzen habe. Dafür kann ich auf der Bank sitzen und wenn’s geht unauffällig Musik hören.« Der einzige Makel war eigentlich, daß ihre Lehrer trotzdem immer auf Anwesenheit bestanden, aber so hatte sie wenigstens die Gelegenheit, ihre Mitschülerinnen in knappen Sportsachen herumhüpfen zu sehen.
»Ach ja? Unterleibsschmerzen?«, lächelte Fantasma nicht gerade subtil.
Emilia jedoch verzog keine Miene. »Etwas tiefer. Knöchel.« Natürlich war das nur ihre offizielle Ausrede, eigentlich hatte Fantasma schon Recht. In Wirklichkeit hatte sie sich wegen ihres Unterleibs ein dauerhaftes Attest austellen lassen, damit niemand sie beim Umziehen oder unter der Dusche sehen konnte.
Das ließ Isabelle allerdings nicht gelten. »Hast du auch irgendwelche ernstgemeinten Antworten?«
»Na gut, von den Fächern, an denen ich gezwungenermaßen auch wirklich aktiv teilnehme, geht mir Philosophie am wenigsten auf die Nerven.«
»Laß mich mal raten, wahrscheinlich weil du es interessant findest, was die verschiedenen Philosophen an Antworten auf die metaphysischen Fragen haben, oder?«
»Richtig.«
»Aber da mußt du auch lernen, wann sie geboren und gestorben sind.«
»Richtig.«
»Seht ihr? Ich wollte euch bloß mal kurz zeigen, daß jedes Fach mehrere Seiten hat, ebenso Mathematik.«
»Dann ist Mathe wirklich dein Lieblingsfach?«, fragte Fantasma zweifelnd. Es klang nicht gerade so, als ob Isabelles Ausführungen sie überzeugt hätten.
»Ähm, nein, eigentlich nicht. Eher Biologie.« Das Temperament war aus Isabelles Stimme verschwunden, jetzt war sie wieder so leise und unsicher wie zuvor.
»Ach so! Deshalb das Mikroskop und das Skalpell.«
Emma zog die Augenbrauen hoch. »Du hast ein Skalpell dabei? Was willst du denn damit?«
»Sie wollte mein Blut!«, klärte Fantasma bereitwillig auf.
»Moment mal, bevor hier irgendwelche Gerüchte entstehen, ich wollte bloß einen Tropfen, um ihn mit dem Mikroskop zu untersuchen... und ich habe vorher freundlich gefragt!«
»Das ist ja auch das Mindeste«, stellte Emma fest. »Aber woher hast du denn bitteschön ein Skalpell?«
»Von meinen Eltern.« Es war nicht immer einfach, gleich zwei Mütter zu haben, die einen mit besonderer Fürsorge behandelten, aber manchmal hatte es auch seine Vorteile. Sie konnten ihr jedenfalls kaum einen Wunsch abschlagen, sobald sie ihren Hundeblick aufsetzte.
»Deine Eltern haben dir ein Skalpell gegeben? Wieso?«
»Weil ich es mir zum Geburtstag gewünscht habe.«
»Ach so, das erklärt natürlich alles«, seufzte Emma. Und bisher hatte sie es für frustrierend gehalten, mit Emilia zu reden... Nun ja, sie war ohnehin satt; Zeit zu gehen, fand sie. Ein Blick über den Tisch zeigte, daß die Teller ihrer Tischnachbarinnen genauso leer waren wie ihr eigener. »Okay, wollen wir los?«
Die anderen nickten und erhoben sich, die Teller in der Hand, um sie auf den dafür bereitgestellten Wagen legen. Nur Emilia blieb noch einen Augenblick sitzen, schob sich noch schnell den letzten Löffel ihres Abendessens in den Mund, dann beeilte sie sich, ihnen zu folgen.
~+~
Der nächste Morgen kam schneller als erwartet. Daran war auch Emma nicht ganz unschuldig. Nach dem gemeinsamen Essen war jede von ihnen auf ihr Zimmer gegangen. Erst hatte Emilia sich ein wenig mit ihrer Mitbewohnerin unterhalten. Zaghaft hatten sie sich gegenseitig von ihrem Leben vor dem Internat und ihren Hobbies erzählt, doch hatte sich das irgendwann im Sande verlaufen. Während Emma angefangen hatte, weiter in dem Buch zu lesen, das sie im Laufe des Tages immer wieder in der Hand gehabt hatte, hatte Emilia überlegt, ob sie noch einmal zu Fantasma oder in den Aufenthaltsraum gehen sollte, wo der Fernseher stand. Aber ihre neue Freundin wollte sie jetzt nicht mehr stören, die wollte sicherlich erst einmal ihre eigene Zimmergenossin besser kennenlernen, und sich mit einem Haufen fremder Mädchen um die Programmauswahl zu streiten, kam ihr auch nicht wie die perfekte Abendunterhaltung vor.
So hatte sie ihr Handy hervorgeholt und sich eines der Hörspiele angehört, das sie darauf gespeichert hatte. Das tat sie immer noch sehr gerne, besonders wenn es ihr schlecht ging, allerdings nur unter der Voraussetzung allerhöchster Geheimhaltung. Eigentlich fühlte sie sich zu alt dafür, aber es hatte etwas unheimlich beruhigendes, sich diese Aufnahmen anzuhören, die sie schon seit frühester Kindheit besaß. Als das zuende war, konnte sie kaum noch die Augen offenhalten, so müde war sie. Einzig der helle Schein von Emmas Nachttischlampe hielt sie noch wach.
»Können wir das Licht ausmachen?«, hatte sie vorsichtig angefragt, als es ihr schließlich zu viel wurde.
»Einen Moment noch«, hatte Emma geantwortet, »ich bin gleich durch. Jetzt erfährt man jeden Augenblick, wer der Täter ist.«
Entnervt hatte Emilia sich auf die andere Seite gedreht, hin zur Wand. Natürlich hätte sie gleich am ersten Abend einen Streit heraufbeschwören können, aber in Anbetracht der Tatsache, daß sie von nun an zusammenwohnen mußten, ob sie wollten oder nicht, erschien ihr das nicht nach einer besonders geeigneten Lösung. Die Beine angewinkelt und den Kopf eingezogen hatte sie sich einfach unter die Decke verkrochen, wie in einer Höhle, bis nur noch ihre Nase herausragte. So eingehüllt war sie innerhalb kürzester Zeit eingeschlafen und erst erwacht, als Emmas Wecker geklingelt hatte.
Nachdem sie duschen gegangen waren, hatten sie sich zurück auf ihrem Zimmer angezogen. Zum Glück hatte Emma sich ebenso wie sie verschämt abgewandt, sodaß es Emilia nicht schwerfiel, ihren Penis weiterhin geheimzuhalten.
Nur wenig später betraten beide gemeinsam zum ersten Mal ihren neuen Klassenraum. Emilia hatte keine Ahnung, wo sie sich hinsetzen sollte. Erst die Hälfte der Tische waren von Schülerinnen besetzt, und sie wollte niemanden, der etwas später kam, seinen angestammten Platz wegnehmen. Allerdings konnte sie auch nicht den ganzen Morgen lang unschlüssig an der Tür stehenbleiben.
Sie sah sich kurz um, aber bisher waren weder Fantasma und Isabelle noch die Zwillinge aufgetaucht. Dafür entdeckte sie wieder das schwarzgekleidete Mädchen, das ihr schon nach der Rede der Direktorin aufgefallen war. Sie saß an einem Tisch ganz hinten, neben der Rothaarigen, mit der sie offensichtlich befreundet war, und warf Emilia wie zuvor einen unergründlichen Blick zu. Diesmal jedoch wandte sie sich nicht sofort wieder ab, sondern hielt ihn aufrecht, bis Emilia selbst ihn unterbrach, weil Emma sie anstupste. Stumm deutete sie auf einen freien Tisch direkt vorm Lehrerpult. Offenbar war sie ebenfalls zu dem Schluß gekommen, daß sie sich endlich setzen sollten. Das war Emilia nur recht. Zwar hätte sie sich einen besseren Platz vorstellen können als genau unter den Augen des Lehrers, aber wenigstens war dieser mit Sicherheit noch frei, und wenn nicht, so bestand wohl niemand darauf, ihn unbedingt wiederhaben zu wollen. Ohne weiter darüber nachzudenken stellte sie dort ihre Tasche ab und ließ sich auf der linken Seite nieder.
»Hi«, grüßte das Mädchen vom Tisch nebenan.
»Hallo.«
»Ihr seid neu hier, oder?« Noch während Emilia nickte, fuhr das hübsche Mädchen fort: »Ich bin Bianca, das hier ist Nadine.« Sie deutete auf ihre Tischnachbarin, die mit einem Lächeln und einem kurzen Winken reagierte.
»Oh, Nadine«, wandte Emilia sich an sie, »hoffentlich führt das nicht zu Verwechslungen.«
»Wieso?«
»Eine von den anderen neuen heißt auch so. Naja, ich bin jedenfalls Emilia.«
»Emma«, stellte auch sie sich kurz vor.
»Emilia? Na, damit bist du wenigstens mit Sicherheit die einzige in der Klasse, die so heißt«, kicherte Bianca, winkte aber sofort wieder ab. »War nicht so gemeint. Jedenfalls willkommen, ihr beiden.«
»Danke.« Die beiden anderen ansehend schwieg Emilia einen Moment, weil sie nicht wußte, was sie noch sagen sollte, als ihr plötzlich ein seltsames, unbestimmbares Gefühl auffiel, das sie schon die ganze Zeit gehabt hatte, ohne daß sie es groß bemerkt hätte: Sie fühlte sich beobachtet. Langsam drehte sie den Kopf zur Seite, in den hinteren Teil des Klassenzimmers, und tatsächlich, das finster wirkende Mädchen von vorhin starrte sie noch immer durchdringend an, scheinbar ohne sich gerührt zu haben.
Bianca folgte ihrem Blick. »Was ist denn? Ach, die Grufti-Braut da hinten meinst du, richtig? Das ist Lilly. Sieht unheimlich aus, oder? Aber eigentlich ist sie ganz in Ordnung.«
Unmerklich nickte Emilia. Dann war das also wirklich Lilly. Irgendwie hatte sie das schon geahnt.
Wieder kicherte Bianca, dann senkte sie ihre Stimme zu einem Flüstern herab. »Seht ihr das Mädchen neben ihr? Das ist Lisa, ihre Freundin. Und ich meine Freundin. Die zwei sind lesbisch und offensichtlich ein Pärchen.«
»Wirklich?« Emilia versteifte sich unbehaglich. »Woher weißt du das?«
»Naja, bei Lisa hab ich mir das schon länger gedacht. Sie war früher meine Mitbewohnerin, und irgendwie hatte ich immer das Gefühl, daß sie einen komisch ansieht, wenn du weißt, was ich meine. Und jetzt hat sie sich zu Lilly ins Zimmer versetzen lassen. Sowas muß von der Direktorin genehmigt werden, und die macht das nicht einfach so. Da braucht man schon einen Grund für. Und dann hat Lisa mal von mir verlangt, daß ich vor ihr strippe, damit sie nicht verriet, daß ich... Na, ist ja auch egal.«
»Außerdem...«, fügte Nadine unsicher hinzu, »haben die beiden eine sehr... verräterische Art, sich anzusehen. Wie... Verliebte eben. Dann sieht man es ihnen einfach an, daß sie aufeinander stehen.«
»Also mich erinnert Lisas Blick ja mehr an eine Katze, die einen Goldfisch in seinem Glas anstarrt, aber naja.«
Emilia ignorierte Biancas Einschätzung, stattdessen beobachtete sie nun ihrerseits Lilly. Sie hatte sich inzwischen von ihnen abgewandt und unterhielt sich leise mit Lisa. Emilia fand es irgendwie niedlich, daß die beiden sich verliebt hatten und glücklich miteinander waren. Sie fragte sich nur wieder einmal, was das ganze hier dann überhaupt sollte. Mittlerweile kam sie sich nur noch wie eine Spielfigur in einem absurden Plan höherer Mächte vor, die es nicht einmal für nötig hielten, sie in irgendeiner Form einzuweihen. Anscheinend war sie keine besonders wichtige Spielfigur.
Sie war so vertieft in ihre Gedanken gewesen, daß sie gar nicht bemerkt hatte, wie das aufgetakelte blonde Mädchen, das sie ebenfalls schon am Vortag gesehen hatte, eingetreten war. Doch nun stellte sie sich plötzlich neben Lilly und Lisa und mischte sich in deren geflüsterte Unterhaltung ein. Nach einigen gewechselten Worten ging sie jedoch schon zu ihrem Platz, einem Tisch in einer der mittleren Reihen. Offensichtlich fiel ihr erst jetzt, als sie saß, der auf sie gerichtete Blick auf. Aus großen dunkelblauen Augen starrte sie unverwandt zurück, in einer seltsamen Mischung aus Neugier und Unnahbarkeit.
Emilia wußte nicht, wie sie sich verhalten sollte. Sollte sie ihr zulächeln, oder wäre das zu aufdringlich? Probehalber zog sie einen Mundwinkel nach oben, , doch entweder war das die falsche Reaktion, oder Blondies Interesse an ihr war verblasst, jedenfalls drehte sie sich nun nach vorn und blickte stur geradeaus.
»Wer ist denn das Biest, das gerade mit unserem Pärchen geflirtet hat?«, wandte Emilia sich nun wieder Bianca zu.
Die lachte erst einmal unbeschwert. Anscheinend hielt sie Emilias Umschreibung für einigermaßen treffend. »Das ist Maria, die Schöne und das Biest in einer Person. Keine Ahnung, warum sie ausgerechnet mit Lilly und Lisa am besten auskommt, denn lesbisch ist sie mit ziemlicher Sicherheit nicht. Naja, zumindest soll sie einiges an Erfahrung haben. Und vor kurzem soll sie sogar eine Affäre mit einem Lehrer gehabt haben. Ich weiß nicht, ob das stimmt, aber er mußte auf jeden Fall die Schule verlassen.«
»Ist er denn gefeuert worden?«, fragte Emma.
»Äh, nein, er hat nur die Schule gewechselt. Aber jetzt ist er auf einer reinen Jungenschule, hab ich gehört«, fügte Bianca hinzu, als sei das der endgültige Beweis für die Richtigkeit all ihrer Vermutungen.
Zweifelnd sahen Emilia und Emma sich an. Keine von ihnen wußte, inwiefern sie Biancas Informationen trauen konnten, aber Emilia machte sich schon jetzt eine geistige Notiz, ihr nichts zu verraten, von dem sie nicht wollte, daß es die ganze Schule erfuhr. Anscheinend hatte sie das Glüch gehabt, sich direkt neben die Schultratschtante zu setzen. Dabei ließ sie es bewenden. Ohnehin blieb ihr keine Zeit mehr, sich Gedanken über diese Maria zu machen, denn nun kamen auch Fantasma und Isabelle in das Klassenzimmer. Ohne zu zögern setzten sie sich an den Tisch rechts von ihnen, gleich neben Emma, und stiegen mit in das Gespräch ein, das sich jetzt um ihre Klassenlehrerin drehte. Angeblich war Fau U. N. Tichwig etwas streng, aber gerecht. Niemand von ihnen wußte, wofür diese Initialen standen, doch prangten sie auf der ledernen Aktentasche, in der sie ihr Unterrichtsmaterial mitbrachte. Fast im selben Moment, in dem es klingelte, betraten auch die Zwillinge den Raum. Sie setzten sich an den einzigen Tisch, an dem noch beide Plätze frei waren, in der letzten Reihe, neben Lilly und Lisa.
Kurz darauf schwebte auch Frau Tichwig in das Zimmer. Das heißt, wahrscheinlich schwebte sie nicht wirklich, doch ließ ihr leichter, unter einem bodenlangen Rock verborgener Gang diesen Schluß durchaus zu. Mit schnellen effizienten Schritten trat sie hinter ihr Pult, auf dem sie ihre Tragetasche abstellte. Erst danach beschloß sie, die versammelte Klasse zur Kenntnis zu nehmen.
»Morgen«, begrüßte sie ihre Schülerinnen, wobei sich ihre Mimik erstaunlich wenig änderte. »Ich bin Frau Tichwig, eure Klassenlehrerin, obwohl ich hoffe, daß die meisten von euch mich seit Beginn der ferien nicht vergessen haben. Aber wir haben ja jetzt auch einige neue Mädchen dazubekommen. Damit ihr euch besser kennenlernt und ich mir eure Namen merken kann, schlage ich vor, daß wir ein kleines Spiel spielen.« Ein aufgeregtes Raunen ging durch die Klasse. Auch wenn Frau Tichwig sehr viel netter war, als sie auf den ersten Blick erschien, war es sonst nicht ihre Art, wertvolle Unterrichtszeit mit Spielen zu vegeuden. Allerdings genügte ein Blick aus verengten Augen, um die Schülerinnen wieder zum Schweigen zu bringen. »Ich habe mir das so vorgestellt: Wir gehen einfach reihum, und jede von euch erzählt etwas über sich, euren Namen und was ihr mögt und was nicht. Noch Fragen?«
Da sich niemand meldete, konnte das Spiel auch schon beginnen. Emilia kannte es bereits, obwohl in der ihr bekannten Version ein Ball hin und her geworfen wurde. Aber Frau Tichwig machte den Eindruck, wenn möglich auf so unnötigen Schnickschnack zu verzichten zu wollen. Also war zunächst Nadine dran, die Freundin von Bianca, die das Glück hatte, in der ersten Reihe außen links zu sitzen. Ihr schien das mehr unangenehm zu sein, sie faßte ihre Vorlieben und Abneigungen nur ganz kurz zusammen: sie mochte es zu reiten und verabscheute Tierquälerei. Bianca hingegen war ganz in ihrem Element. Über ihre Hobbies hätte sie anscheinend noch die ganze Unterrichtsstunde sprechen können, ihre Aversion konnte sie jedoch ähnlich ihrer Freundin mit ›Hausaufgaben‹ auf den Punkt bringen.
Damit kamen sie auch schon zu Emilia. Während der Antworten der anderen hatte sie schon überlegt, was sie selbst sagen sollte, doch war ihr nicht viel eingefallen. »Ich heiße Emilia«, stellte sie sich erst einmal vor und spürte sofort Fantasmas Blick auf sich ruhen. »Aber alle nennen mich Mia«, fügte sie schnell hinzu. Soweit der einfache Teil, jetzt wurde es schwieriger. »Ich mag vor allem Musik, besonders Nick Cave und Depeche Mode.« Natürlich gab es noch ein paar Dinge, die sie mochte, zum Beispiel Filme. Allerdings ging sie nicht gerne ins Kino. Menschen versuchte sie grundsätzlich aus dem Weg zu gehen, denn sobald es sich nicht vermeiden ließ, lief es ja doch immer darauf hinaus, daß man sie ausgrenzte und über sie lachte. Schon oft hatte sie sich gefragt, woran das lag. War es wirklich nur ihre äußerliche Andersartigkeit; ihre stille Art, die bleiche Haut und die unterschiedlichen Farben ihrer Augen? Oder spürten sie vielleicht irgendwie ihr dämonisches Wesen und die Abgründe der Seele, die zweifellos damit einhergingen? Deshalb jedenfalls verbrachte sie ihre Zeit am liebsten damit, Zuhause zu sitzen und Musik zu hören, in dessen Umarmung sie sich endlich verstanden und akzeptiert fühlte.
»Was ich nicht mag, ist...« Nun, diese Liste war deutlich länger, viel länger sogar, aber sie beschloß, sich auf das Elementarste zu reduzieren, »Krieg, Ungerechtigkeit und Unterdrückung.« Ihr war bewußt, daß ihre Antwort wie die einer nicht besonders einfallsreichen Kandidatin einer Miss-Wahl klang, aber sie konnte wohl auch schlecht die Wahrheit sagen, daß sie die animalische Natur haßte, die evolutionsbedingt in jedem schlummerte und sie zu diesen Dingen antrieb. Die Menschheit hatte einfach noch nicht den Sprung geschafft von der Stammeskultur, in der jede Form von Fremdartigkeit ausgestossen wurde, hin zu einer den heutigen Gegebenheiten angepassten Gesellschafft.
Erstaunlicherweise rief ihre Aussage aber keine dummen Kommentare hervor. Frau Tichwig nickte nur und wies dann auf Emma. »Mein Name ist Emma. Ich mag Raymond Chandler, Dashiell Hammett, Ross Macdonald, Alan Bradley,...« Sie hätte diese Aufzählung gerne noch um einige Namen ergänzt, wurde aber von Frau Tichwig unterbrochen.
»Okay, machen wir’s kurz, du liest also gern. Und was magst du nicht?«
»Einen schlechten Schreibstil, eine nichtssagende Handlung und langweilige Charaktere.« Von unfreundliche Lehrern, die einen einfach unterbrachen, war sie ebenfalls nicht übermäßig begeistert, doch da sie das nicht laut aussprach, bedeutete Frau Tichwig Fantasma mit einer Geste, mit ihrer Vorstellung zu beginnen.
»Ähm, hi, ich bin Fantasma. Ich, äh, ich lese auch gern«, sagte sie stockend, was ihr verwunderte Blicke sowohl von Emilia als auch von Emma einbrachte, »außerdem treffe ich mich gerne mit Freundinne, um zu quatschen oder zu bummeln und, tja, was man eben sonst noch so macht. Ich mag keine Zicken und generell keine Leute, die sich für was besseres halten.« Sie hätte auch gerne Ungerechtigkeit genannt, wollte aber nicht als Nachmacherin dastehen, weil Emilia das schon vor ihr getan hatte.
Dann war Isabelle an der Reihe. »Äh, hallo, mein Name ist Isabelle«, sagte sie, als sei das allein schon Grund genug, sich zu entschuldigen. »Ich mag Biologie, Mathe und Physik.«
»Du mußt keine Schulfächer nennen«, merkte Frau Tichwig an.
»Ich weiß.« Irgendwie war es Isabelle schon unangenehm, die einzige zu sein, die Wissenschaften als ihre Hobbies bezeichnete, aber so war es nun einmal. Es machte ihr Spaß, zu erfahren, wie das Multiversum funktionierte, and am liebsten wäre sie allen seinen Geheimnissen sofort auf den Grund gegangen. Auch sie war auf der Suche nach Antworten, doch vermutete sie sie nicht in der Philosophie zu finden, sondern viel eher in der Wissenschaft. Das Multiversum um sie herum war so gewaltig und komplex, irgendwo in den wimmelnden, scheinbar willkürlichen Bewegungen seiner Mikroben oder deren Zellkernen, in den Ladungen seiner Ionen oder dahinter mußte einfach der Schlüssel zu all seinen Geheimnissen verborgen liegen.
Frau Tichwig hakte nicht weiter nach. »Abneigungen?«, fragte sie stattdessen.
Da brauchte Isabelle nicht lange zu überlegen. »Lügen.« Egal, ob es die Vereinfachungen waren, die man Kindern wider besseren Wissens erzählte, um ihnen derer Meinung nach zu schwierige Sachverhalte zu erklären, oder gefälschte Ergebnisse, die eine Theorie bestätigen sollten, die Unwahrheit konnte sie einfach nicht ausstehen.
Dann richtete sich die Aufmerksamkeit der Klasse auf Maria, insbesondere Emilia horchte erwartungsvoll auf. Was würde das blonde Modepüppchen wohl antworten? Sie legte offenbar viel Wert auf Äußeres, andereseits schien ihr traurig wirkender, unmöglich zuzuordnender Blick diesem Eindruck zu widersprechen.
»Hi«, sagte sie in einer kühl klingenden Stimme, »ich heiße Maria, und ich hasse die... Dunkelheit, die in jedem von uns steckt, die dunkle Seite an uns, die uns dazu verleitet, nur an uns selbst zu denken und ohne Rücksicht auf andere zu handeln.«
»Okay«, sagte Frau Tichwig bedächtig, »und was magst du?«
»Hm... Erdbeeren. Und Musik.«
»Irgendeine bstimmte Art von Musik?«
Maria zuckte mit den Schultern. »Eigentlich jede, die einfach... schön klingt, die einen glauben läßt, das alles gut ist, oder wenigstens gut wird.«
Emilia blieb fast der Mund offenstehen, so sehr überraschten Marias Worte sie. Mit ihnen hatte sie Emilias eigene Gedanken besser zum Ausdruck gebracht, als sie es selbst gekonnt hätte. Während bereits das nächste Mädchen etwas über sich erzählte, beobachtete sie Maria unauffällig, doch die blickte wieder starr nach vorn, scheinbar ohne Interesse an den Antworten ihrer Klassenkameradinnen.
Fantasma bemerkte Emilias verstohlenes Linsen und folgte ihm, verstand aber nicht, was sie an dem Mädchen so spannend fand. Zugegeben, sie war schon außergewöhnlich hübsch, wenigstens wenn man auf diesen Barbie-Typ abfuhr, gekleidet in überteuerte Jeans und Tops. Fantasma fand jedenfalls nicht, daß sie sich damit in irgendeiner Weise von der Masse abhob, höchsten wenn ihre lange blonde Mähne dazu dienen sollte, ihre Hörner zu verstecken, die mit Sicherheit aus ihrem Schädel wuchsen, hätte es sie zu etwas Besonderem gemacht. Eigentlich hatte sie die kleinen Teufelshörner nur als Metapher für das überhebliche Verhalten gewählt, das sie ihrer Meinung nach an den Tag legte, doch als Fantasma genauer darüber nachdachte, konnte das auch ein Zeichen dämonischer Existenz sein. Ehrlich gesagt hatte sie keine Ahnung, ob richtige Dämonen wirklich Hörner hatten, ihren biologischen Vater hatte sie nie kennengelernt, und das Schweigen ihrer Mutter über das, was passiert war, blieb beharrlich. Trotzdem stellte sie sich jetzt vor, wie das Mädchen nackt aussehen könnte. So wie sie aussah, war sie bestimmt rasiert, ob nötig oder nicht, sodaß ihr langer Schwanz wunderbar zur Geltung kam. In ihrer Phantasie hatte er Ähnlichkeit mit ihrem eigenen, nur deutlich größer.
Versunken in ihre Überlegungen über die Beschaffenheit von Marias nacktem Körper verpasste sie einen Großteil der Vorstellungen ihrer neuen Mitschülerinnen. Erst als sie kurz vor dem Ende waren, bekam sie wieder etwas mit. Sie drehte den Kopf, um zu sehen, wer gerade sprach, und stellte fest, daß es ein Mädchen im Gothic-Look war, das es anscheinend mit dem Schminken ein wenig übertrieben hatte. So wirkte sie mindestens ebenso bleich wie Emilia, die auch schon locker auf jeder Kostümparty als Geist durchgehen konnte ohne sich zu verkleiden. Viel interessanter fand Fantasma jedoch, daß jetzt nur noch die Zwillinge übrig waren. Sie wandte sich wieder nach vorn und lauschte. Nun würde sie endlich mehr über Nicole und Nadine erfahren, vor allem ob sie sprechen konnten oder nicht.
»Und was ist mit dir?«, fragte Frau Tichwig und deutete auf die erste der beiden Zwillinge.
»Ähm, ich heiße Nadine und mein größtes Hobby ist es, Klavier zu spielen. Und was ich gar nicht leiden kann, ist von meiner Schwester getrennt zu sein.«
»Hm-hm«, nickte Frau Tichwig, bevor sie sich an Nadines Schwester wandte. »Und du?«
»Ich heiße Nicole und ich singe sehr gerne.« Fast unmerklich blickte sie zu Nadine, dann senkte sie schnell den Kopf. »Und ich kann es ebenfalls nicht leiden, von meiner Schwester getrennt zu sein.«
»Oh, das ist ja schön, zwei so musikalische Geschwister in der Klasse zu haben. Ihr könnt euch ja im Chor oder dem Schulorchster bewerben, oder vielleicht auch dem Musik-Club beitreten.«
Nadine nickte, war sich aber nicht sicher, ob sie das wirklich tun würde. Natürlich wäre es schön gewesen, auch am Internat Klavier spielen zu können, doch war es ihr am liebsten, wenn sie dabei mit Nicole allein war und sie einfach nur begleitete, während sie sang. Zum Üben hatte sie ein Keyboard mitgebracht, das war zwar kein adäquater Ersatz, aber es würde schon reichen, daß sie hier nichts verlernte.
»Nun, wie mir scheint, waren das jetzt alle«, fuhr Frau Tichwig fort. »Ich werde versuchen, mir die Namen der neuen so schnell wie möglich einzuprägen, aber habt ein wenig Nachsicht mit mir, wenn ich euch zuerst vielleicht mal mit einem falschen Namen anspreche, besonders Nadine und Nicole. Ich bin schließlich schon alt.«
Ein paar der Schülerinnen lachten, aber nicht allzu laut. Wenn Lehrer oder Eltern Witze über sich selbst machten, konnte das eine diffizile Angelegenheit werden.
Leider bestand Frau Tichwig tatsächlich darauf, den Rest der Stunde mit dem Unterricht zu verbringen, wie auch die anderen Lehrer. Die Pausen verbrachte Emilia damit, sich mit Fantasma, Emma und Isabelle zu unterhalten, während Bianca sie unter hilfreichen Einwürfen von Nadine mit dem neuesten Tratsch versorgte, über Leute von denen sie noch nie gehört hatte. Die Zwillinge blieben lieber unter sich. Obwohl ihnen in den Pausen das gesamte Schulgelände offenstand, sofern sie es rechtzeitig wieder zurück in den Klassenraum schafften, blieben sie die meiste Zeit über an ihrem Tisch sitzen, ohne den Versuch zu unternehmen, mit irgendjemandem ins Gespräch zu kommen. Erst als auch die letzte Stunde vorüber war, erhoben sie sich aus ihren Stühlen und huschten sich an den Händen haltend zur Tür hinaus.
Emilia war noch dabei, ihre Sachen zusammenzupacken, als Fantasma bereits aufstand. »So, wollen wir Essen gehen?«, fragte sie in die Runde.
Emilia schloß noch schnell ihre Schultasche, bevor sie sich ebenfalls erhob. »Klar.«
»Ich komm auch mit«, meldete sich Isabelle.
»Äh, geht ihr schon mal vor«, sagte Emma. »Ich muß noch mal in die Bibliothek.«
»Schon wieder?«, wunderte sich Emilia.
»Ja. Ich will nur mal kurz was nachschlagen, okay?«
»Dir ist aber schon bewußt, daß wir im 21. Jahrhundert leben, oder? Manche Menschen gehen einfach mal ins Internet.«
Leise seufzte Emma. Das war einfach nicht dasselbe, fand sie. Natürlich nutzte auch sie gerne alle Annehmlichkeiten, die ihr das moderne Leben bot, und sie war mehr als froh darüber, nicht in früheren Zeiten geboren worden zu sein, dennoch suchte sie so oft wie möglich die Bibliothek auf, wenn sie schon die Möglichkeit dazu hatte. Dieser Ort beruhigte und inspirierte sie gleichermaßen. Alleine die Präsenz der Bücher, die sie dort von allen Seiten umgaben, munterte sie schon auf, wenn es ihr mal schlecht ging. Das war schon in ihrer Heimatstadt so gewesen, doch war deren Bibliothek geradezu winzig im Vergleich zu den Ausmaßen der im Internat. Hier reihten sich die Bücher dicht an dicht in zahllosen Regalen auf, unterbrochen nur von kleinen Leseecken, von denen jede mit diesen grünen Tischlampen geschmückt war, in die sie sich ohnehin schon verliebt hatte.
Ihr größter Traum war es, irgendwann einmal, wenn sie bei ihren Eltern auszog, ihre eigene Bibliothek aufzubauen: Ein Zimmer dessen Wände einzig von Bücherregalen eingenommen wurden, dazu ein Schreibtisch, an dem sie arbeiten konnte. Bis es so weit war, versuchte sie schon einmal fleißig dieses Ziel zu erreichen, indem sie ihr gesamtes Taschengeld, das nicht für Notwendigkeiten wie Kleidung draufging, für Bücher ausgab.
»Ja, danke, ich weiß, aber es ist mir eben einfach lieber so, wenn es dich nicht stört.«
»Schon gut, vor mir brauchst du dich nicht zu rechtfertigen, ich wollte dir bloß behilflich sein.
»Na dann vielen Dank für die Hilfe.« Emma hängte sich ihre Tasche über die Schulter und ging zur Tür. »Bis später!«
»Klar.« Emilia zuckte mit den Schultern, dann wandte sie sich Fantasma und Isabelle zu. »Okay, laßt uns endlich Essen gehen.«
~+~
Nach dem Essen hatte Fantasma beschlossen, noch mit zu Emilia auf ihr Zimmer zu gehen. Isabelle hingegen hatte sich entschuldigend auf ihr eigenes Zimmer zurückgezogen, weil sie noch etwas zu erledigen habe. Entgegen Emmas Ankündigung, daß sie nachkommen wollte, hatten sie sie beim Essen nicht getroffen. Allerdings war die Cafeteria auch nicht gerade klein und zur Mittagszeit nach Schulschluß schon mal gar nicht leer. Vielleicht hatte Emma sie in dem überfüllten Trubel einfach nicht gefunden.
»Oh mann«, murmelte Fantasma, »ich hab schon gedacht, die beiden sind stumm, dabei singt eine von ihnen sogar.«
Emilia blieb vor ihrer Zimmertür stehen und sah über die Schulter zu ihr zurück. »Ich hab dir ja gleich gesagt, daß das Unsinn ist«, stellte sie klar und kramte ihren Schlüssel hervor. Als sie die Tür öffnen wollte, stellte sie jedoch fest, daß sie bereits aufgeschlossen war. Lautlos schwang sie auf und gab den Blick frei auf das wimmelnde Chaos, in das sich ihr Zimmer verwandelt hatte, seitdem sie es heute Morgen verlassen hatte. Reglos saß Emma am Schreibtisch, den Kopf auf die Hände gestützt, und starrte konzentriert auf einen Notizblock herab, der dort lag. Er war inzwischen fast leer, der Großteil seiner Seiten bedeckte herausgerissen und zerknüllt den gesamten Boden.
»Probleme mit den Hausaufgaben?«, fragte Emilia ruhig.
»Quatsch«, schnaubte Emma ohne aufzusehen.
»Und wie hast du es dann geschafft, unser Zimmer innerhalb einer Stunde, während wir beim Essen waren, so zu verwüsten?« Die Papierkugeln mit dem Fuß davontretend, ging Emilia weiter in den Raum hinein.
Während Fantasma ihr folgte und die Tür hinter ihnen schloß, sah Emma nun doch zu ihnen herauf. Daß sie eigentlich nur eine halbe Stunde benötigt hatte, um den Boden mit abgerissenen Seiten zu überziehen, verschwieg sie ihnen lieber. Als sie in der Bibliothek gewesen war, um zu recherchieren, wann die Totenstarre wieder nachließ, war ihr endlich eingefallen, wie sie das Problem umgehen konnte, das sie mit dem Roman hatte, an dem sie schon seit Ewigkeiten schrieb. Auf dem Weg in ihr Zimmer hatte sie nur kurz in der Cafeteria vorbeigeschaut, um sich ein Sandwich zu holen, und war dann so schnell wie möglich weitergeeilt, ohne sich nach Emilia und den anderen umzusehen. Das lag nicht daran, daß sie nicht gerne mit ihnen zusammengewesen wäre, sondern einfach daran, daß sie sofort weiterschreiben wollte. Normalerweise notierte sie sich Ideen in dem dafür vorgesehenen Buch, das sie immer bei sich trug, doch manchmal war der Zwang zu schreiben so übermächtig, daß sie ihm einfach nachgeben mußte, wenn sie nicht platzen wollte. Das Sandwich hatte sie noch auf dem Weg gegessen, hatte rasch aufgeschlossen und sich an den Schreibtisch gesetzt, wo sie fieberhaft angefangen hatte, die Szene zu Papier zu bringen, die ihr im Kopf herumspukte. Nur war dieser Inspirationsschub so schnell verschwunden, wie er gekommen war. Jetzt saß sie schon seit zehn Minuten untätig hier herum und feilte an einem alles entscheidenden Satz, den sie einfach nicht so hinbekam, wie sie es sich vorstellte.
»Naja«, versuchte sie, es zu erklären, »ich schreibe.«
»Aha«, machte Emilia triumphierend, »dann willst du also doch Dichterin werden!«
»Also bitte, nur weil ich die Fähigkeit besitze, mich gepflegt auszudrücken, möchte ich noch lange nicht Dichterin werden.«
»Gepflegt? Ich hielt das mehr für verschroben und altmodisch.«
»Als ob ›verschroben‹ nicht altmodisch wäre!«
Emilias Grinsen bekam etwas Katzenhaftes. »Natürlich, Entschuldigung. Welch Frevelei von mir, dein Vokabular als antiquiert zu bezeichnen.«
»Allerdings!«, stimmte Emma zu. Dann stutzte sie. »Sehr witzig.«
»Moment mal«, mischte Fantasma sich ein. Hin und her blickend war sie dem verbalen Schlagabtausch der beiden schweigend gefolgt, doch jetzt fand sie, war es an der Zeit, sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren. »Du schreibst? Was denn?«
Wie in Erwartung eines weiteren Schlags straffte Emma sich. »Einen Roman.«
»Okay, aber wie heißt er, worum geht’s?«
Eine leichte Röte entflammte Emmas Wangen. »Naja, er heißt ›Der Butler war’s‹...«
»Subtiler Titel«, fand Emilia.
»Wenigstens weiß man, was einen erwartet...«, bemerkte Fantasma.
»Naja, ich weiß nicht, es wird schon einen Grund haben, warum Agatha Christie nie einen ihrer Romane so genannt hat.«
»Es ist nur der Arbeitstitel, okay?«, sagte Emma fest. »Außerdem ist es ja nur ein Witz. Natürlich war’s nicht der Butler. Ich wollte eben mit den klischeehaften Erwartungen der Leser spielen...«
Erst jetzt fiel Fantasma wieder ein, daß es ein Krimi gewesen war, den sie Emma gestern den ganzen Tag über lesen gesehen hatte. Sie selbst hatte noch nie etwas aus dieser Stilrichtung gelesen, sie bevorzugte irgendwie immer Bücher, die etwas mehr Phantasie enthielten. Geschichten, in denen ein Polizist einen Mord aufklären mußte, mochten realistisch sein, aber so etwas war ihr bisher wenig spannend vorgekommen, geschweige denn einfallsreich oder außergewöhnlich. »Aber es ist ein Krimi, oder?«
Sie stumm ansehend nickte Emma.
»Und worum geht’s jetzt?«, hakte Fantasma nach.
»Es geht um ein Mädchen in unserem Alter namens Kim. Nachdem ihre Eltern im Lotto gewonnen haben, zieht sie mit ihnen in ein großes Anwesen mit Dienstpersonal und so, aber da passieren nach und nach immer mehr komische Sachen, bis schließlich sogar ein Dienstmädchen stirbt. Kim versucht dann herauszufinden, ob es ein Unfall war oder Mord, und inwiefern das mit ihrer Familie zusammenhängt.«
»Pf«, machte Emilia abschätzig.
Emma warf ihr einen Blick aus zusammengekniffenen Augen zu. »Was denn?«
»Naja, Entschuldigung, aber ich finde das irgendwie immer ein bißchen abgeschmackt und unrealistisch, wenn Durchschnittstypen so in einen Mordfall stolpern und ihn dann auch noch aufklären, besonders ein Mädchen in unserem Alter.«
Obwohl Emma noch nie zuvor jemandem davon erzählt hatte, daß sie an einem Roman schrieb, hatte sie bisher von sich gedacht, daß sie mit Kritik ganz gut umgehen konnte. Aber das hatte sich gerade ein bißchen so angefühlt, als hätte sie jemandem vollkommen ihr Herz ausgeschüttet, der sie daraufhin jedoch nur auslachte. »Es ist eben ein besonders intelligentes Mädchen. Und sie bekommt etwas Unterstützung von einer Kommissarin Peters von der Polizei, die ihr Vater kennt«, versuchte sie, ihr Werk zu veteidigen. »Außerdem muß man mit sowas schon rechnen, wenn man einen Krimi liest! Du kannst doch auch keinen Fantasy-Roman lesen und dann einfach annehmen, daß keine Magie vorkommt.«
»Vielleicht lese ich deshalb keine Krimis«, stellte Emilia sachlich fest.
»Liest du denn nur keine Krimis, oder allgemein nicht?«
»Hm, also abgesehen von Musikzeitschriften lese ich eigentlich nie.«
Das verstand Emma nicht. Wenn jemand nicht gerne las, konnte das ihrer Meinung nach nur daran liegen, daß derjenige bisher noch nicht den richtigen Autor gelesen hatte. Immerhin boten ihr Bücher etwas, was ihr kein Film oder sonstiges Medium bieten konnte: Sie nahmen einen mit auf eine Reise, nicht nur in andere Welten, sondern auch in das Seelenleben ihrer Charaktere. Nirgendwo sonst konnte man sich ausgedachten Figuren so nahe fühlen. Wenn der Autor es richtig anstellte, konnte man außerdem die bloße Schönheit der Sprache erleben; Worte, die so schön waren, daß einem die Tränen in die Augen traten; Satzkonstellationen, die einen schier um den Verstand brachten.
Ohne etwas zu sagen ging sie zu ihrem Schrank hinüber und öffnete ihn. Dort ging sie die Reihe der Bücher durch, die sie mitgebracht hatte. Obwohl Emilia sie ein wenig an den desillusionierten Hauptcharakter aus einer Geschichte von Raymond Chandler erinnerte, war das wohl nicht das richtige, um sie fürs Lesen zu begeistern. Zu viele unrealistische Zufälle, zu düster. Sie zog ein anderes Buch hervor, und hielt es Emilia hin.
»Hier, lies doch das mal.«
Emilia warf einen abschätzenden Blick auf den Einband. »Ich weiß nicht. Ich hasse das Leben, das Universum und den ganzen Rest.«
Ohne eine Miene zu verziehen sah Emma sie an. Mittlerweile war ihr Emilias Art ja schon ziemlich gut vertraut. Sie hoffte einfach mal, daß das ihre Weise war, um zu sagen, daß sie keine Lust hatte, das Buch zu lesen.
Auch Fantasma betrachtete den Umschlag des Buches. »Oh, Douglas Adams, der schreibt toll, oder? Ist das dein Lieblingsbuch?«
»Ähm, nein, mein Lieblingsbuch ist ›Lebwohl, mein Liebling‹ von Raymond Chandler«, sagte sie, bevor sie ihren Blick schnell wieder auf Emilia richtete. »Aber Fantasma hat Recht, er schreibt toll.«
»Na schön, vielleicht werfe ich mal einen Blick rein.« Widerstrebend nahm Emilia das Buch entgegen, legt es aber sofort auf ihrem Nachttisch ab, ohne es vorerst weiter zu beachten.
»Und warum schreibst du ausgerechnet Krimis?«, fragte Fantasma interessiert. Nur zu gerne wollte sie wissen, was dieses trotz ihrer vorreifen Art so zurückhaltend wirkende Mädchen an diesem Genre faszinierte, in dem es doch nur um Mord und Blut ging.
»Naja, da gibt es verschiedene Gründe. Einerseits liebe ich es, wenn es um ein lange zurückliegendes Geheimnis geht, das nach und nach aufgedeckt wird. Und außerdem... nun, es gibt doch keine bessere Möglichkeit, das wahre Wesen der Menschheit zu porträtieren, oder? Jeder ist immer nur auf den eigenen Vorteil bedacht, und manche schrecken dabei nicht einmal vor Mord, Erpressung und Diebstahl zurück.«
Fantasma sah sie bewundernd an. Je näher sie Emma kennenlernte, desto mehr mochte sie sie. Vielleicht hatte sie dieses Genre bisher sogar zu Unrecht für langweilig gehalten, jedenfalls kam es ihr jetzt, als Emma es ihr erklärt hatte, plötzlich viel interessanter vor.
Emilia jedoch veränderte ihre teilnahmslose Miene nicht. »Du tust ja so, als wären Krimis Hochliteratur.«
Emma verschränkte die Arme vor der Brust. »Sind sie doch auch! Ich zumindest kenne keine geeignetere Methode, der Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten. Die Menschen sind nun mal egoistisch, vielleicht abgesehen gegenüber einem kleinen Kreis aus Freunden und Familie, und wer anders ist, dem wird das Leben schwer gemacht. Ihr müßtet das doch am besten wissen, schließlich seid ihr auch Halbdämonen.«
Einen Augenblick lang regte sich keines der Mädchen, bis sie die Bedeutung von Emmas Worten endlich erfaßt hatten. Fantasma konnte nicht verhindern, daß ihre Wangen zu glühen begannen. Aus irgendeinem Grund war es ihr peinlich, daß Emma von ihrem Schwanz wußte. »Woher... woher weißt du davon?«, fragte sie, während Emilia noch immer nichts anderes tun konnte, als Emma mit aufgerissenen Augen anzustarren.
Emma tat etwas, womit keine von ihnen gerechnet hatte: sie lächelte, sanft aber nicht ohne ein Spur von Triumph. »Das war nicht schwer zu erraten. Als ihr mich gestern in der Bibliothek getroffen habt, waren die Spuren überdeutlich, daß ihr gerade Sex hattet. Verschwitzte, gerötete Gesichter, zerknitterte Kleidung und natürlich die Flecken, die ihr überall hattet.« Selbst jetzt noch versetzte es ihr einen kleinen Stich ins Herz, daran zurückzudenken. Sie hatte sich auf den ersten Blick in Fantasma verliebt, und dann so völlig ohne Vorwarnung herauszufinden, daß sie mit jemand anderem geschlafen hatte, war nicht leicht für sie gewesen. Doch inzwischen kam sie einigermaßen damit klar.
Sie seufzte kurz. »Danach brauchte ich nur noch eins und eins zusammenzählen. Die weiten Kleider, die du gestern und heute getragen hast, die Umstände, die du dir beim Umziehen gemacht hast... und Fantasma trägt viel zu enge Jeans.« Sie konnte nicht anders als noch einen flüchtigen Blick auf Fantasmas Schritt zu werfen. Die kleine Erhebung, die der enganliegende Stoff dort bildete, fiel gar nicht auf, wenn man nicht genau darauf achtete und selbst dann konnte sie für eine bloße Falte leerer Luft gehalten werden, doch für Emma war es ein deutliches Indiz. Sogar mehr als das, es war eine erregende Verheißung dessen, was sich darunter verbarg.
Fantasmas Wangen glühten noch heißer und unwillkürlich preßte sie die Schenkel fester aneinander, um das zu verstecken, was ihre ›viel zu engen Jeans‹ anscheinend offenbarte. Emilia jedoch fand schnell zu ihrer pragmatischen Art zurück.
»Diese Flecken hätten doch von überall herstammen können!«
Emma wiegte den Kopf von einer Seite auf die andere. »Naja... aus offensichtlichen Gründen weiß ich eben wie Spermaflecken aussehen. Und wenn sie frisch sind, haben sie auch einen ziemlich charakteristischen Geruch.«
»Ähm, nur um ganz sicher zu gehen«, sagte Fantasma unsicher, »was sind denn das für offensichtliche Gründe?«
Nun errötete Emma ebenfalls. »Naja, es ist ja nicht so, daß ich mir noch nie einen runtergeholt hätte...«
Dann hatte Fantasma sich also nicht getäuscht, Emma war tatsächlich eine Halbdämonin, genau wie sie. Sie konnte ihr Glück kaum fassen. Seit ihre Mutter ihr von ihrer Abstammung erzählt hatte, hatte sie befürchtet, die einzige ihrer Art zu sein. Doch jetzt hatte sie nicht nur Emilia kennengelernt, sondern auch noch Emma, die ihr in so vielen Punkten zu ähneln schien und die auch noch Romane schrieb - wofür sie Fantasmas vollste Bewunderung genoß.
»Sieht so aus, als hätten wir unerwartet ein weiteres Club-Mitglied gefunden«, murmelte sie Emilia zu.
»Club?«, fragte Emma. »Was für ein Club?«
»Den wir gestern gegründet haben«, erklärte Fantasma. »Als wir entdeckt haben, daß wir beide Halbdämonen sind, hielten wir es für eine gute Idee, einen Club zu gründen. Für uns und alle, die grundlos von der Gesellschaft ausgeschlossen werden.«
»Hm-hm. Und wie nennt ihr auch? Etwa der Freak-Club, oder wie?«
»Genau!«
»Oh.«
»Der Name war übrigens Mias Idee.«
Emma sah Emilia mit hochgezogenen Augenbrauen an, doch die zuckte bloß mit den Schultern und hielt sich ansonsten vornehm zurück. So wie sie die Sache sah, war Fantasma die Clubpräsidentin und somit ihre Angelegenheit.
»Und wenn ich gar nicht Mitglied werden will in eurem... wie hieß der nochmal? Loser-Club?« Eigentlich gefiel Emma die Idee ja sehr gut, denjenigen ein Forum zu bieten, die keines besaßen, doch noch sah sie keinen echten Grund, ihm auch selbst beizutreten. Okay, sie hatte einen Penis, aber wer war schon perfekt? Zwar fragte sie sich oft, wie wohl ihre Zukunft aussehen würde, und ob sie jemals jemanden finden würde, der sie so akzeptierte, wie sie war, dennoch kam sie auch ohne so eine Selbsthilfegruppem mit den beiden ganz gut damit zurecht, außerhalb der Norm zu leben. Sie würde auf jeden Fall ihren Weg gehen, wer sollte sie denn schon aufhalten? Außerdem konnte sie darauf verzichten, Fantasma und Emilia herumturteln zu sehen.
»Freak-Club«, verbesserte Fantasma sie.
»Oh ja, klingt ja auch viel besser. Trotzdem, auch wenn ihr einen echt tollen Namen habt, verstehe ich nicht, warum ich Mitglied werden sollte.«
»Aber du bist doch schon mit Glied, ob du willst oder nicht.« Unbeschwert kicherte Fantasma über ihren eigenen Witz, fing sich aber schnell wieder, als sie merkte, daß sie da die einzige war.
Emma warf währenddessen Emilia einen fragenden Blick zu, die sich aber immer noch möglichst heraushalten wollte. »Mich brauchst du nicht so anzusehen, ich bin auch nicht freiwillig in diesem Club.«
»Genau«, bestätigte Fantasma mit einem nachdrücklichen Kopfnicken, »wir haben diesen Club ja nicht gegründet, weil es uns Spaß macht, sondern vor allem weil wir das Leben besser machen wollen. Nicht nur für uns Halbdämonen, sondern für alle Freaks. Die Menschen müssen endlich lernen, daß für ein freidliches Zusammenleben Toleranz unbedingt nötig ist!«
Ohne es selbst zu merken schob Emma ihre Brille wieder hoch, die durch ihr überraschtes Gesicht herabgerutscht war. Fast unwillkürlich nickte sie. Wie hätte sie jetzt auch noch ablehnen können, nachdem Fantasma ihr Anliegen so ergreifend dargebracht hatte? Anscheinend hatte dieser Club doch mehr Daseinsberechtigung, als sie zunächst gedacht hatte. Außerdem war seine Präsidentin nun einmal das niedlichste Mädchen der Welt, und so konnte sie ihr wenigstens nahe sein, auch wenn das bedeutete, sie in den Armen einer anderen zu sehen.
»Nun gut, ihr habt mich überzeugt. Wo soll ich unterschreiben?«
»Ich denke, eine Unterschrift wird nicht nötig sein, aber... vielleicht solltest du uns noch kurz beweisen, daß du wirklich zu uns gehörst.« Fantasma sah kurz zu Emilia hinüber und versuchte dabei möglichst nicht zu grinsen.
»Wie meinst du das?«
»Ach komm schon, ich dachte, du schreibst Krimis«, meldete Emilia sich nun doch zu Wort, »du sollst uns deinen Zipfel zeigen!«
»Wie bitte?«
»Na, dein Ding! Also ehrlich, ich weiß nicht, wie ich es noch deutlicher ausdrücken sollte.«
»Wieso? Glaubt ihr mir etwa nicht, daß ich eins habe?« Das war schließlich nichts, womit man angab, fand Emma. Ihr wäre es lieber gewesen, ohne dieses verdammte Teil geboren worden zu sein, das hätte ihr eine ganze Menge Ärger erspart.
»Doch, doch«, sagte Fantasma schnell, »aber ich denke es ist schon fast... Tradition. Außerdem sollten wir keine Geheimnisse voreinander haben, schließlich sind wir der Freak-Club. Wir verraten schon nichts. Und es wäre doch auch interessant zu erfahren, wie die Dinger von anderen Halbdämoninnen aussehen, oder? Wo Mia und ich doch gestern festgestellt haben, daß sie sich nicht unbedingt ähnlich sehen.«
»Nicht?«, fragte Emma mit plötzlich entflammter Neugier. Bisher hatte sie angenommen, daß ihr Schwanz mehr oder weniger so aussah wie der von jedem anderen auch, ob nun Mensch oder Halbdämon. Wirklich beurteilen konnte sie das allerdings nicht. Sie hatte zwar schon den einen oder anderen erotischen Roman gelesen, den sie in der Buchhandlung heimlich unter die Krimis gemischt hatte, die sie kaufen wollte, doch waren die Beschreibungen in ihnen eher schwammig. Exakte Bezeichnungen der primären Geschlechtsorgane waren dort eher von sekundärer Bedeutung, meistens wurden Hüllworte benutzt, wenn überhaupt mal wurde die Größe beschrieben, genauere Angaben von Form, Farbe oder Struktur blieben unerwähnt. Auch der Biologieunterricht half ihr da nicht weiter. Fotos wurden dort nicht gezeigt, höchstens schemenhafte Darstellungen mit eingezeichneter Harnröhre und Schwellkörper. Nervös fummelte sie an ihrer Brille herum. Es war nicht einmal ein ernsthafter Versuch, sie gerade zu rücken, wahrscheinlich wollte sie auf diese Weise einfach ihr Gesicht verstecken. »Zeigt ihr mir dann auch eure?«
»Klar, wenn du das willst«, sagte Fantasma schulterzuckend. »Wie gesagt, wir haben keine Geheimnisse voreinander.«
Unbehaglich wich Emilia bei diesen Worten einen Schritt zurück und senkte den Blick zu Boden. Hoffentlich sah sie jetzt niemand an. Sie hatte schon ein paar Geheimnisse, die sie nicht preiszugeben bereit war.
Doch da brauchte sie sich keine Sorgen zu machen. Fantasmas Augen waren starr auf Emma gerichtet, die einmal kurz entschlossen genickt hatte und dann begann, sich auszuziehen. Sie hatte einen angeborenen Sinn für Dramatik. Wenn sie sich schon vor anderen enthüllte, mußte es wenigstens einer Offenbarung gleichkommen. Mit aufreizend langsamen Bewegungen ließ sie ihre Hände an ihren Schritt sinken, wo sie geschickt die glatte schwarze Leinenhose öffneten. Sie bückte sich auch nicht, um sie herabzustreifen, sondern ließ sie einfach an ihren Beinen herabfallen und stieg aus ihr hervor. Als ihr Unterkörper jetzt nur noch von einem spitzenbesetzten Slip bedeckt wurde, zeichnete sich darunter deutlich eine Beule ab, die vorher nicht zu erkennen gewesen war. Es war unübersehbar, daß sie bereits eine Latte bekam. Dieser Eindruck bestätigte sich, als sie sich ihres Höschens ebenso entledigte, wie zuvor ihrer Hose. Halbsteif hob er sich von ihrer Hüfte ab, sodaß ihre darunterliegende Scheide sichtbar wurde.
Seltsamerweise verspürte sie jetzt, als sie von der Taille an nackt vor den beiden anderen stand, das Bedürfnis, sich zu bedecken. Nicht weil sie sich ihrer Selbst wegen geschämt hätte, sondern weil es ihr peinlich war, daß alleine der Umstand, sich vor ihnen zu entblößen bereits ausreichte, sie zu erregen. Aber irgendwie schaffte sie es, dem Drang zu widerstehen. Nachdem ihre Hände schon in Richtung ihres Intimbereichs gezuckt waren, ließ sie sie nun schlaff herabhängen, ohne so recht zu wissen, was sie mit ihnen anstellen sollte.
Mit freudiger Neugier bestaunte Fantasma Emmas Unterleib von allen Seiten. Schließlich ging sie sogar in die Hocke, um besser sehen zu können. Der Schwanz war zwar nicht so lang wie der von Emilia, aber dafür um einiges dicker. Unnatürlich breite Sehnen und Adern traten überall an ihm hervor wie Drähte, die sich um das Exoskelett eines Roboters wanden. Sogar Emilias Blick nahm einen überraschten Ausdruck an. Auch wenn ihre zweite Mutter ihr damals, als sie erfahren hatte, wie anders sie in Wirklichkeit war, erklärt hatte, wie unterschiedlich die Schwänze von Dämonen und ihrer halbblütiger Nachkommen ausfallen konnten, war es dennoch überwältigend, nun einen weiteren zu Gesicht zu bekommen. Besonders natürlich einen, der ebenso abnorm war wie der ihre. Es war schon beruhigen gewesen, zu erfahren, daß Fantasma ihrer Art angehörte, doch war ihrer eben so hinreissend menschlich. Emma hingegen hatte mit denselben Problemen eines abartigen Geschlechts zu kämpfen wie sie selbst. Obwohl ihr immer noch bewußt war, wie selten Abkömmlinge zwischen Menschen und Dämonen waren, fühlte sie sich mit einem Mal viel weniger allein als noch vor zwei Tagen, bevor sie das Internat besucht hatte.
Emmas Wngen leuchteten inzwischen immer heller. Irgendwie war ihr Fantasmas eindringlicher Blick, mit dem sie ihre Scham förmlich inspizierte, ein wenig unangenehm. Natürlich hatte ihr entkleiden genau diesen Sinn gehabt, sich den beiden zu zeigen, nur hatte sie nicht mit ganz so viel offen bekundeter Aufmerksamkeit gerechnet. Im Nachhinein wußte sie gar nicht mehr, was sie dazu angetrieben hatte, dem zuzustimmen. Im Grunde hatte sie wohl gar nicht darüber nachgedacht, sie war einfach ihrer Neugier und einem inneren Impuls gefolgt. Doch so merkwürdig diese Situation auch war, kam sie nicht umhin, sich einzugestehen, wie sehr sie sie erregte. Zuckend richtete sich ihr penis immer weiter auf, ohne daß sie etwas anderes als kühle Luft sie auch nur berührt hätte.
Mit großen Augen beobachtete Fantasma, wie er dicht vor ihrem Gesicht auf und ab federte. »Kann ich... kann ich ihn mal anfassen?«
»Ähm... äh, ja. Ja, klar«, stotterte Emma von dieser unerwartet gestellten Frage völlig überrumpelt. Ihre gestammelte Antwort war ihr ein wenig unangenehm, immerhin wollte sie mal Autorin werden, aber was sollte man schon sagen, wenn ein so unglaublich gutausehendes Mädchen fragte, ob sie ihren Schwanz anfassen dürfe?
Fantasma jedoch schien Emmas fehlende Eloquenz nicht einmal zu bemerken. Mit quälender Langsamkeit streckte sie ihre Hand aus. Emma hielt automatisch den Atem an, während sie dabei zusah, wie die Finger ihren in Vorfreude zuckenden Penis immer näher kamen. Als sie sich endlich um ihn schlossen, traf diese Berührung sie, so sanft sie auch war, fast wie ein Schlag in die Magengrube. Keuchend atmete sie aus, und sie mußte einen Schritt vorwärts setzen, um nicht einfach umzukippen wie ein Sack Kartoffeln. Mit blitzenden Augen sah Fantasma zu ihr auf, ein undeutbares Lächeln auf den geschwungenen Lippen. Ohne den Blick von Emmas gerötetem verwunderten Gesicht zu wenden, festigte sie ihren Griff um den Schaft un zog ihre Hand auf dessen Spitze zu. Es sollte der Beginn sein, Emma zu mastubieren, doch sie kam gar nicht mehr dazu, ihre Finger auch wieder hinabgleiten zu lassen. Noch bevor sie das hätte tun können, krümmte Emma sich zusammen und entließ ein erleichtert klingendes Stöhnen aus ihrem offenstehenden Mund. Alleine die Anspannung der letzten Minuten, sich vor ihren beiden Klassenkameradinnen auszuziehen und die Erwartung der befreienden Berührung von Fantasmas Fingern war beinahe zuviel für sie gewesen, doch als diese letztendlich erfolgte, konnte sie sich unmöglich länger zurückhalten. Ehe sie es hätte verhindern können, schoß das Sperma aus ihr hervor und Fantasma auf die Wange.
Die zuckte erschrocken zusammen, als die heiße Flüssigkeit sie traf. Sie hatte einfach nicht damit gerechnet, daß Emma ihr so schnell alles ins Gesicht spritzen würde, doch dafür konnte sie ja nichts. Schließlich war es Fantasma selbst gewesen, die den prallen Schwanz dorthin gerichtet hatte und dann auch noch so nah wie möglich herangekommen war, um keine Einzelheit zu verpassen. Während der erste Samen schon zäh an ihr herabfloß, versiegte der Strom nicht, sondern bedckte ihren Mund, das Kinn und letztendlich ihr sepiafarbenes Top. Schon wieder verräterische Flecken also, doch das störte sie im Moment nicht. Sachte und mit einem verträumten Ausdruck zog sie weiter an Emmas Schwanz als würde sie ihn melken, bis auch der letzte Tropfen von ihm herab zu Boden gefallen war. Dann erst ließ sie ihn los und betrachtete ihre beschmutzte Hand. Wie in ihrem Gesicht klebte auch hier das schleimige Ejakulat des Mädchens, troff schwerfällig hinab und bildete Fäden zwischen den Fingern.
In diesem Moment öffnete Emma wieder die Augen. Das erste, was ihr auffiel, war, daß sie vornübergebeugt stand wie eine alte Frau, die sich auf eine Gehhilfe stützt. Also richtete sie sich auf, wobei sie Emilia bemerkte, die mit verschränkten Armen ein wenig abseits stand und mit einer Mischung aus Belustigung und Hochnäsigkeit auf etwas in Höhe von Emmas Unterleib hinabsah. Als sie dem Blick folgte, starrte sie direkt in Fantasmas spermabeflecktes Gesicht. Erst jetzt begriff sie, was sie gerade getan hatte. Sie hatte dem Mädchen, in das sie heimlich verliebt war, mitten ins Gesicht gespritzt, und das auch noch nach nur einem einzigen sanften Streicheln. Sie mußte sie ja für unglaublich leicht zu erregen halten!
»Oh, Entschuldigung!«, rief sie und kramte in ihrer Tasche herum, die nach wie vor an ihrer Seite hing. Sie trennte sich nur im Notfall von ihr und die Tatsache allein, daß sie keine Hosen mehr trug, war für sie nicht Grund genug, sie abzulegen. »Warte, ich mach das schon.« Endlich fand sie die Packung Taschentücher, die sie immer dabei hatte, zog eines heraus und begann hektisch damit über Fantasmas Wangen und Mund zu wischen, was es allerdings nur schlimmer machte. Der Samen war zu dickflüssig um von dem Papiertaschentuch aufgesaugt zu werden, so verteilte er sich nur weiter über ihre Haut.
Schnell nahm Fantasma ihr das Tuch ab. »Ist schon gut, wirklich. Danke.« Halbherzig strich sie sich ein paar Mal über die Wange, ohne damit irgendetwas an der derzeitigen Lage zu ändern. Es machte ihr auch gar nichts aus, Emmas Samen auf sich zu spüren.
Emma hingegen war die sache sichtlich peinlich. »Ehrlich, sonst passiert mir sowas nie.«
»Was soll denn das heißen?«, fragte Fantasma. »Hast du das etwa schon mal gemacht?«
»Nein«, gab Emma zu. Ob nun die Kunst das Leben imitierte, oder das Leben die Kunst, fest stand jedenfalls, daß es einige Sätze gab, die man in gewissen Situationen unweigerlich von sich gab. Sie gehörten eben dem kollektiven Gedächtnis an und fielen einem einfach aus dem Mund, wenn man nicht schnell genug war, sie aufzuhalten.
»Also hast noch gar keine Erfahrung?«
Emma schüttelte den Kopf.
Fantasma hingegen nickte verständnisvoll. So war es ihr bis gestern auch ergangen. Aber wie hätten sie vorher denn auch Erfahrungen sammeln sollen? In Anbetracht der Tatsache, daß die Welt eben so war, wie nun einmal war, hatten sie ihre Andersartigkeit ja immer verstecken müssen, und da diese in erster Linie ihre Geschlchtsteile betraf, war das nicht gerade leicht. Verklärt lächelnd sah sie zu Emma auf und fragte sich, ob sie wohl auch schon jemanden geküßt hatte. Fantasma glaubte nicht. Dazu wirkte sie viel zu süß und zurückhaltend. Nun, dann wurde es allerhöchste Zeit, meinte Fantasma.
»Schon gut, ich denke, wir müssen dich sowieso noch im Club willkommen heißen«, sagte sie und ließ das samenbeschmierte Taschentuch achtlos zu den Papierkugeln auf den Boden fallen.
»Was meinst du denn dam... Whoa«, unterbrach Emma sich selbst, als Fantasma ihre vom vorhergegangenen Orgasmus noch immer überempfindliche Schwanzspitze in den Mund nahm. Das hatte sie nicht erwartet. Auch wenn Fantasma sie bereits masturbiert hatte - falls man diese eine Handbewegung, nach der es auch schon wieder vorbei war, denn wirklich so nennen konnte - daß sie ihr jetzt plötzlich einen blasen würde, hätte sie nicht gedacht. Anscheinend war sie nicht ganz so unschuldig, wie sie aussah. Aber das hatte sie ja eigentlich schon gewußt, immerhin hatte sie offenbar gestern mit Emilia etwas Vergleichbares getan, und zwar als sie sie erst wenige Stunden gekannt hatte. Sie nahm sich fest vor, Fantasma bei nächster Gelegenheit einmal zu fragen, wie weit sich eigentlich ihre Erfahrung auf diesem Gebiet erstreckte und wie genau sie zu Emilia stand. Zumindest sobald ihr eine Möglichkeit eingefallen war, wie sie das möglichst beiläufig tun konnte.
Bei dem Gedanken an Emilia konnte sie nicht anders, als ihr einen unauffälligen Blick aus den Augenwinkeln zuzuwerfen. Noch immer stand sie ein paar Schritte entfernt und sah abwägend zu, wie Fantasma an dem Penis lutschte. Ohne ihre Anwesenheit wäre es Emma viel leichter gefallen, dieses unglaubliche Erlebnis zu genießen, doch auch so konnte sie ein leises Stöhnen kaum unterdrücken. Viel zu berauschend waren die Gefühle, die Fantasmas über ihren Schwanz gleitenden Lippen durch ihren Körper jagen ließen, als daß sie hätte still bleiben können.
Erfreut nahm Fantasma diese gehauchten Laute der Lust zur Kenntnis. So schwach sie auch klangen, waren sie doch der unbestreitbare Beweis dafür, wie sehr Emma gefiel, was sie mit ihrem Schwanz tat. Zwar war es erst das zweite Mal, daß sie überhaupt einen Penis im Mund hatte, doch fühlte sie sich inzwischen richtig gut dabei. Am Tag zuvor, als sie diese besondere Art jemanden zu befriedigen an Emilia ausprobiert hatte, war sie zu nervös gewesen, um es wirklich auskosten zu können, auch wenn ihr Spaß gemacht hatte. Doch inzwischen fiel es ihr um einiges leichter, einfach nur ihre Lippen über Emmas Schwanz zu bewegen und sich sicher sein zu können, daß diese ebensoviel Erregung empfand wie sie selbst.
Mit plötzlicher Entschlossenheit sah sie auf, um genau das zu sehen, die brennende Begierde in Emmas Augen und Gesicht. Zwar war die auch tatsächlich deutlich erkennbar, noch offensichtlicher jedoch war die Befangenheit, mit der sie etwas hinter Fantasma anstarrte. Sie brauchte sich gar nicht umzudrehen, um zu wissen, daß es Emilia war, die sie ansah. Es brauchte auch nicht viel Phantasie sich vorzustellen, welchen Ausdruck sie aufgesetzt hatte. Unter diesen Umständen konnte sie Emmas Unbehagen gut nachvollziehen. Eigentlich gefiel ihr nicht einmal selbst der Gedanke, von Emilia dabei beobachtet zu werden, wie sie Emma einen blies. Immerhin hatte sie das gestern noch bei ihr getan, wie sollte sie sich da schon anders fühlen als zurückgesetzt und eifersüchtig? Eigentlich wußte Fantasma nicht einmal genau, wie sie sich selbst fühlen sollte. Sie wußte nur, daß sie nicht das Gefühl hatte, etwas Falsches zu tun. Sie mochte eben Emma und Emilia gleichermaßen, warum sollte sie dann nicht für Emma tun, was sie für Emilia auch getan hatte? Trotzdem durfte sie Emilia jetzt nicht so außen vor lassen, fand sie. Irgendwie mußte sie eine Möglichkeit finden, sie miteinzubeziehen, und sie hatte auch schon eine Idee, wie sie das tun konnte.
Beinahe lautlos ließ sie den Schwanz aus ihrem Mund rutschen und sah über die Schulter hinweg zurück. »Hey Mia, willst du nicht auch unser neustes Club-Mitglied willkommen heißen?«
Verblüfft blickte Emilia erst Fantasma an, dann Emma. Wenn Fantasma ihr neues Mitglied auf diese Weise begrüßen wollte, war das ihre Sache, da hatte sie nichts gegen, sie wußte nur nicht, was das mit ihr zu tun haben sollte. Andererseits war Emmas Gesichtsausdruck geradezu herzerweichend. Beinahe ängstlich sah sie ihr in die Augen, als befürchte sie jeden Moment einen Wutausbruch wegen dieser ungehörigen Aufforderung.
›Ach, was soll’s‹, dachte Emilia. Immerhin gehörte sie ganz ohne Zweifel dem Freak-Club an, ob es ihr nun gefiel oder nicht. Außerdem kannte sie die Skepsis in Emmas Zügen nur zu gut. Es war die Furcht vor Zurückweisung; die Sorge augenblicklich ausgeschlossen zu werden, nur weil man ein wenig anders war, die leider alles andere als unbegründet war in dieser Welt.
Langsam ging sie auf Emma zu und ließ sich vor ihr auf die Knie sinken, unmittelbar neben Fantasma, die grinsend den Schwanz in ihrer Hand zu ihr herüberdrückte, sodaß er zuckend vor ihrem Gesicht baumelte. Einen Moment noch zögerte sie, bevor sie unmerklich mit den Schultern zuckte und ihn in den Mund nahm. Zu ihrer Verwunderung war es im Großen und Ganzen kaum anders als gestern, als sie Fantasma einen geblasen hatte. Der Geschmack jedenfalls war gleich, irgendwie süßlich und schwer, ganz ähnlich dem Duft, den sie nun einatmete, als sie den Schwanz tiefer in sich aufnahm und ihr Kopf so näher an Emmas Unterleib rückte. Obwohl die Haut durchgängig in einem dunklen Rot schimmerte, das sie hart erscheinen ließ, war sie ebenso glatt und weich wie bei Fantasma. Der einzige Unterschied war, daß die dicken Venen, die seine gesamte Länge durchzogen, deutlich an ihren Lippen entlangstrichen, während sie ihren Kopf vor und zurück bewegte.
Das tat sie einige Male, den Mund fest um den Penis geschlossen, dann ließ sie ihn aus sich hervorspringen. Federnd hing er zwischen den Mädchen in der Luft, Speichel und Vorsamen tropften von der flachen Eichel zu Boden. Wortlos lächelte sie Fantasma an, die sie auch so verstand. Jetzt beugte sie sich wieder vor und nahm Emmas Schwanz in sich auf. Während sie sanft ihre Lippen über seinen unebenen Schaft streichen ließ, überlegte sie, daß ihr Plan besser aufgegangen war, als sie erwartet hatte. Offenbar hatte Emilia nichts dagegen, mit ihr gemeinsam Emmas Ständer zu bearbeiten, es schien ihr sogar zu gefallen, und daß Emma selbst ihren Spaß hatte, war unübersehbar. Laut keuchend hatte sie den Kopf in den Nacken geworfen und taumelte leicht umher, sich kaum auf den Beinen halten könnend.
Mit dem Mund an dem Penis auf und ab gleitend ließ Fantasma sie nicht aus den Augen. Sie mochte den Gedanken, daß sie es war, die ihr solche Lust bereitete, trotzdem entließ sie ihn nach einer Weile aus sich. Dem von Emilia stumm festgesetzten Rhythmus folgend war sie nun wieder an der Reihe und Fantasma wollte nicht für Eifersucht verantwortlich sein, indem sie Emmas Penis länger für sich beanspruchte als er ihr zustand. Also lehnte sie sich zurück und beobachtete, wie Emilia sich den rötlich glänzenden Schwanz zwischen die Lippen schob. Zu sehen wie das große Geschlechtsteil fast völlig im Mund ihrer hübschen Freundin verschwand, ließ ihren eigenen Penis noch weiter anschwellen. Bald war er zu seiner vollen Größe angewachsen, sodaß er beinahe schmerzhaft gegen den unnachgiebigen Stoff ihrer Jeans drückte.
Um sich wenigstens ein bißchen Erleichterung zu verschaffen, griff sie sich mit der Hand zwischen die Beine und streichelte über die Beule in ihrer Hose. Es war nicht viel, doch immerhin stillte es ihr brennendes Verlangen so weit, daß ihr Penis nicht mehr mit aller Macht danach schrie, aus der Enge ihrer Hose befreit zu werden. Während sie unaufhörlich ihre Finger über ihn hinwegstreichen ließ, betrachtete sie gebannt Emilia, die mit dem Kopf nickend an Emmas Schwanz saugte. Als sie den Penis schließlich aus ihrem Mund hervorgleiten ließ, um ihn zu lecken, konnte Fantasma sich nicht länger zügeln. Der Anblick des blassen zierlichen Mädchens, das mit der Zunge über den tropfenden, seltsam geformten Schwanz strich, war einfach so hinreissend, daß sie nicht anders konnte als sich vorzubeugen und ebenfalls den hervorstehenden Ständer ihrer Mitschülerin zu lecken.
Einen Augenblick lang sah Emilia sie verwundert an, hatte ihre Überraschung aber schnell überwunden. Sie lächelte unergründlich, dann streckte auch sie wieder die Zunge aus und führte sie langsam an dem steifen Schwanz entlang. So leckten sie gemeinsam Emmas rot glänzenden gewellten Penis, Emilia die linke Seite, Fantasma die rechte. Beide ließen ihre Zunge immer wieder an dem samtenen Schaft hoch und hinunter gleiten vom starren Ansatz bis zur zitternden Spitze. Abgesehn von den unnatürlich stark hervortretenden Adern schien er konturlos zu sein, ein Übergang zur Eichel war jedenfalls nicht zu erkennen, ebensowenig wie die Eichel selbst. Vielmehr erweckte er den Eindruck eines fleischigen weichen Zylinders, an dessen flacher Spitze sich ein winziges Loch befand, das sämige Tropfen einer klaren klebrigen Flüssigkeit absonderte.
Doch wahrscheinlich konzentrierte sich das Zentrum von Emmas Lust trotzdem auf diesen Punkt, überlegte Emilia, zumindest war es bei ihr auch so. Obwohl ihr Schwanz ebenfalls keine Eichel im eigentlichen Sinn aufwies, bereitete es ihr doch am meisten Vergnügen, dieses Ende zu massieren, wenn sie es sich selbst machte. Nach einiger Zeit beschloß sie, es einfach zu versuchen. Langsam ließ sie ihre Zunge zur Schwanzspitze emporwandern, die sie dann ausgiebig ableckte, quer über das tropfende Loch in der Mitte.
Aus den Augenwinkeln bekam Fantasma das mit und hielt es sofort für eine großartige Idee. Sie fragte sich, warum sie nicht selbst darauf gekommen war. Natürlich war die Eichel am empfindlichsten, das wußte sie schließlich aus eigener Erfahrung. Begeistert zog sie den Kopf zurück und beobachtete, wie Emilia Emma verwöhnte. Bei diesem Schauspiel spürte sie erneut ihren eigenen Penis verlangend pochen. Eine ihrer Hände ruhte noch immer auf ihm, ihn zärtlich streichelnd, auf die andere stützte sie sich jetzt, als sie sich zu Emmas Ständer vorlehnte.
Einen Moment lang überlegte sie, ob sie sich wieder dem Schaft widmen sollte, entschied sich aber dazu, die Dinge noch weiter anzuheizen. Statt sich also von Emilia abzuwenden, drückte sie sich an sie, so dicht, daß sich ihre Schultern und Wangen berührten, während Fantasma ihre Aufmerksamkeit nun ebenfalls auf Emmas Schwanzspitze richtete. Bedingungslos leckte sie, was ihr entgegengehalten wurde, die flache Eichel, den abgerundeten Rand, wo sie in den Schaft überging ebenso wie die glitschige Öffnung darin. Dabei kam sie Emilia näher, als Fantasma beabsichtigt hatte. Der Platz, dem sie beide ihre Zuwendung schenkten, war einfach zu begrenzt, sodaß ihre spielenden Zungen zwangsläufig aneinanderstoßen mußten.
Überrascht blickte Emilia auf, als das zum ersten Mal geschah. Sie war verwirrt, plötzlich Fantasmas feuchte Zunge an ihrer eigenen zu spüren, ließ sich davon jedoch nicht beirren. Schon gestern, bei ihrem Kuß, waren ihre Zungen zusammengetroffen, auch wenn die Tatsache, daß es diesmal außerhalb ihres Mundes passierte, eine neue Sensation darstellte und dem ganzen für sie damit aus irgendeinem Grund eine weitere Facette der Verruchtheit verlieh. Außerdem, wenn sie Emma schon gemeinsam einen bliesen, dann konnten sie ihr auch eine Show bieten, die sie nie vergessen würde.
Und das taten sie. Fassungslos sah Emma zu, wie ihre beiden Mitschülerinnen ihr den Penis leckten, wobei ihre Zungen unaufhörlich zusammentrafen. Daß eine davon ausgerechnet das Mädchen war, in das sie sich auf den ersten Blick verliebt hatte, ließen ihre Gefühle nur noch wilder durcheinanderstürmen. So sehr sie Emilias Anwesenheit auch irritierte, und das Verhältnis, das sie mit Fantasma verband, störte, war es einfach nur berauschend, zwei Zungen an der empfindlichen Schwanzspitze zu spüren, während kühle Luft auf ihren Schaft traf, wo der Speichel ihrer beiden Gespielinnen allmählich trocknete. Trotzdem erfuhr sie so keine Erfüllung. Zwar war das Zungenspiel an ihrer Eichel unglaublich aufregend, doch schrie sie innerlich nach umfassenderen, heftigeren Berührungen. Das sanfte behutsame Lecken steigerte ihre Lust, bis sie fast unerträglich wurde, ohne ihr jedoch eine Möglichkeit zu bieten, sich zu entladen. Ihr Schwanz stand so steif und prall von ihrem Unterleib ab, wie noch nie zuvor in ihrem Leben, sodaß sie das Gefühl bekam, ihr Samen staue sich in ihm und wartete nur auf die Gelegenheit, endlich freigelassen zu werden.
Plötzlich hob Fantasma ihr den Kopf entgegen. Sie hatte Emmas Penis ekstatisch auf und ab zucken sehen, eine Eigenschaft, die sie von ihren eigenen Onaniererlebnissen als Ausdruck höchster Erregung erkannte. Sie wußte selbst nicht, warum, aber in Anbetracht dieser körperlichen Reaktion fand sie es angemessen, wieder zu etwas direkteren Mitteln der Befriedigung zu wechseln. Ohne weiter darüber nachzudenken drängte sie Emilia vorsichtig zur Seite und nahm den Schwanz in ihren Mund auf. Fantasma hatte es nicht wissen können, doch war das genau das Gefühl, nach dem Emma sich jetzt gesehnt hatte. Zusammen mit dem Anblick, wie das wunderschöne orientalische Mädchen, dem all ihre Zuneigung galt, ihre rötliche Erektion immer tiefer zwischen die Lippen tauchen ließ, wurde die Geilheit in ihr letztendlich übermächtig. Leise keuchte sie auf, dann kam es ihr.
Die dunkel strahlenden Augen hatte Fantasma ihr noch immer zugewandt, weiteten sie sich unwillkürlich, als Emmas Samen in ihren Mund strömte. Nachdem sie gestern festgestellt hatte, wie erregend, wenn auch seltsam Emilias Saft schmeckte, brannte sie nun darauf, auch den von Emma zu probieren, was aber schwieriger war als erwartet. Anders als bei Emilia rann er nicht in einem stetigen Fluß aus der Spitze hervor, sondern ergoß sich die gesamte Menge mit einem Mal in sie wie ein Wasserfall. Schnell schluckte sie dem Mund voll Sperma, der sich in ihr angesammelt hatte, dann mußte sie sich abwenden, als er sich sofort wieder mit der heißen dicklichen Flüssigkeit füllte. Geräuschvoll flutschte Emmas Schwanz aus ihrem Mund und hing zitternd in der Luft vor ihr. Da er noch immer nicht seine volle Ladung abgegeben hatte, überzog er ihr Gesicht zum zweiten Mal an diesem Tag mit einem Film weißen Schleims.
Reglos wartete sie, bis der Samenstrahl versiegte, bevor sie sich über die Augen wischte. Das meiste hatte ihren Mund und die untere Gesichtshälfte getroffen, doch war einiges weiter hochgespritzt, wo es ihr die Wimpern verklebte. Davon abgesehen fühlte sich die schmierige Wärme auf ihrer Haut gut an, ebenso wie auf ihrer Zunge. Sie hatte bereits mehrmals kräftig geschluckt, trotzdem kam es ihr so vor, als bedeckte noch immer Sperma das Innere ihres Mundes. Auch der Geschmack blieb hartnäckig bestehen, den sie als angenehm empfand. Er unterschied sich höchstens in Nuancen von dem Emilias; irgendwie süßlich wenn auch merkwürdig. Insgeheim war sie froh darüber, das jetzt so genau beurteilen zu können. Auf ihre etwas steberhafte unscheinbare Art war Emma überaus hinreissend, außerdem schienen sie sehr viel gemeinsam zu haben. Sie kannten sich noch nicht lange, aber schon jetzt hatte sie das Gefühl, seit Ewigkeiten mit ihr befreundet zu sein. Wenn sie etwas sagte, sprach sie oft genau das aus, was auch Fantasma dachte, und wenn sie still blieb, war es kein unbehagliches Schweigen, sondern schienen sie sich einfach auch ohne Worte zu verstehen.
Ein letztes Mal noch wischte sie sich über die Augen, um ihren Blick zu klären, dann sah sie zu Emma auf. Die hatte dieses Erlebnis zwar mehr genossen als sie hätte ausdrücken können, konnte aber immer noch nicht fassen, was ihr schon wieder passiert war. Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch kam nur ein heiseres Krächzen heraus. Andererseits, selbst wenn sie hätte sprechen können, hätte sie nicht gewußt, was sie sagen sollte. Natürlich war eine Entschuldigung angebracht, aber wie genau entschuldigte man sich bei einem Mädchen, dem man gerade zweimal am selben Tag ins Gesicht gewichst hatte? Ein ersticktes Keuchen war da wohl kaum genug, und die Taschentücher waren ihr auch ausgegangen.
Verwundert beobachtete Emilia ihre beiden Mitschülerinnen, die sich sprachlos anstarrten. Sie verstand nicht ganz, was in diesem Moment in ihren Köpfen vorging, allerdings fiel es ihr auch schwer, sich jetzt damit zu beschäftigen. Emma mit dem Mund zu befriedigen hatte sie maßlos erregt, und der Umstand, daß sie gerade Fantasmas beflecktes Gesicht betrachtete, von deren leicht geöffneten Lippen langsam Sperma zu Boden troff, machte es nicht gerade besser. Ihr Schwanz wandte sich immer ungestümer in ihrem Höschen hin und her, sodaß sie die Hände im Schoß faltete, um es zu verbergen. Doch um endgültig über ihre wachsende Lust hinwegzutäuschen, mußte sie die Aufmerksamkeit auf etwas anderes lenken. Leise räusperte sie sich, weil sie genau wußte, daß ihr sonst die Stimme versagen würde.
»So, haben wir Emma denn jetzt ordnungsgemäß im Club aufgenommen, oder müssen wir uns dafür auch noch ausziehen?«
»Ähm, naja...«, sagte Emma und löste den Blick endlich von Fantasma, als hätte Emilias Stimme sie aus einer tiefen Trance geweckt. »Ich denke, ihr habt mich sehr herzlich aufgenommen. Äh, danke dafür... aber ihr habt versprochen, mir auch eure... Dinger zu zeigen, wißt ihr noch?« Sie errötete ein wenig. Es fiel ihr nicht leicht, diese Frage zu stellen, doch Fantasma hatte angedeutet, daß die Schwänze von Halbdämoninnen unterschiedlich beschaffen waren, und wenn das der Wahrheit entsprach, wollte sie unbedingt herausfinden, inwiefern.
Lächelnd stubste Fantasma die neben ihr kniende Emilia mit dem Ellbogen an. »Tja, siehst du, anscheinend gehört es doch zu einer ordentlichen Clubaufnahme, daß die bisherigen Mitglieder sich ausziehen.«
Emilia hingegen fand das gar nicht so lustig. Das bedeutete schließlich auch, daß sie nicht länger ihren abartigen Penis und das offensichtliche Verlangen, das ihn ergriffen hatte, verstecken konnte. Unsicher, was sie tun sollte, blieb sie erst einmal auf dem Boden hocken, während Fantasma sich bereits erhob. Anscheinend hatte sie nicht dieselben Hemmungen wie Emilia. Sie öffnete gerade den Verschluß ihrer enganliegenden Jeans, als ihr auffiel, daß Emilia keine Anstalten machte, dasselbe zu tun.
»Hey, du bist auch gemeint«, sagte sie, im Versuch ihre Hose aufzuknöpfen innehaltend, sodaß es aussah, als habe sie die Hände in die Hüften gestemmt. Entgegen Emilias Vermutung fiel es ihr gar nicht so leicht, sich jetzt zu entblößen. Nachdem sie ihren Körper dreizehn Jahre lang hatte verstecken müssen, kam sie zwar nicht umhin, sich einzugestehen, daß es ihr eine abstruse Freude bereitete, ihn endlich ohne Angst zeigen zu können, trotzdem war ihr nicht ganz wohl bei dem Gedanken, sich als einzige vor den Augen der anderen auszuziehen.
Umso mehr freute es sie, zu sehen, daß Emilia tatsächlich ihrer Aufforderung nachkam. Sie seufzt zwar widerwillig, erhob sich aber nun ebenfalls. Aber was hätte sie denn auch anderes tun sollen? Sie war nicht besonders gut vertraut mit dem Gefühl, Freunde zu haben, aber sie nahm an, daß es einfach dazugehörte, ihnen einen Gefallen zu tun. Fantasmas Worte waren schließlich eine unverhohlene Bitte gewesen und einfach abzuhauen erschien ihr auch keine Option zu sein. Mit einem letzten, fast verzweifelten Blick auf Fantasma hob sie ihr Kleid an und streifte ihren Slip herab, während das Mädchen neben ihr buchstäblich die Hosen herunterließ.
Emma riß vor Staunen die Augen auf. Die Schwänze der beiden waren wirklich vollkommen anders als ihr eigener. Sobald der von Emilia nicht mehr von dem engen Stoff ihres Höschens gebunden war, begann er neugierig unherzutasten, erst nur an ihren Beinen, doch dann hob sich die Spitze und setzte die seltsamen Bewegungen in der Luft fort. Er schien nicht wirklich steif zu sein, zumindest nicht so, wie sie es von sich selbst kannte, doch angesichts seiner Größe war sie fest davon überzeugt, daß er bereits völlig erigiert war, immerhin reichte er ihr jetzt schon bis zu den Knien.
Noch faszinierender fand Emma jedoch Fantasmas Penis. Er war so regungslos, wie sie es bisher für normal gehalten hatte. Aufgerichtet stand er von ihrem Schritt ab, sodaß auch die darunterliegende Scheide verführerisch deutlich zu erkennen war. Im Vergleich zu dem von Emilia wirkte er geradezu winzig, und auch so konnte Emma sehen, daß er ein Stück kleiner als ihr eigener war. Doch genau das fand sie anziehend. Er sah so süß aus, wie er da pulsierend und Tröpfchen absondernd in der Luft hing, daß er Fantasmas unschuldiges Äußeres noch betonte. Er paßte einfach zu ihr. Obwohl das vorangegangene Erlebnis, als ihre beiden Mitschülerinnen es ihr mit dem Mund gemacht hatten, sie eigentlich mit tiefster Befriedigung erfüllt hatte, und ihr Schwanz nun zusammengeschrumpelt zwischen ihren Beinen hing, ließ diese Ansicht ihn erneut erbeben.
Das entging auch Fantasma nicht. Schon seit sie Emma einen geblasen hatte, war ihr Schwanz unfaßbar steif und als sie ihr in den Mund gepritzt hatte, war ise kurz davor gewesen, vor lauter Begeisterung ebenfalls zu kommen, doch so ganz ohne äußere Stimulanz war ihr die Erlösung verwehrt geblieben. Vielleicht war es jetzt an der Zeit, das nachzuholen, überlegte sie.
»Äh, Emma...«, sagte sie stockend, »ich glaube, Mia und ich brauchen noch eine Runde...«
»Was?«, schreckte Emma auf. »Ich kann nicht mehr! Ich bin doch gerade erst zweimal gekommen, gönnt mir doch mal eine Pause!« Auch wenn ihr Schwanz das ein wenig anders zu sehen schien und bereits Anzeichen zeigte, sich erneut zu versteifen, das leichte Ziehen, das sie dabei in ihrem Schritt verspürte, war für Emma ein sicherer Hinweis darauf, daß sie vorher etwas Erholung benötigte.
»Och, keine Sorge«, grinste Fantasma, »ich dachte sowieso mehr daran, daß du uns diesmal ein bißchen verwöhnst.«
Nachdenklich legte Emma den Kopf schief. Wäre sie allein mit Fantasma gewesen, hätte dieses Angebot sie so sehr gefreut, daß ihr Herz höhergeschlagen hätte, aber ein Dreier mit Emilia war für sie nicht gerade die Erfüllung eines langgehegten Traums. So schön sie auch war, und so sehr Emma sie auch mochte, empfand sie für sie nicht dasselbe wie für Fantasma. Trotzdem, einen Versuch war es vielleicht wert, immerhin spürte sie schon wieder die Lust in sich aufsteigen, außerdem hätte sie fast alles getan, nur um Fantasma nahe zu sein. Eigentlich war sie es ihnen ohnehin schuldig, bemerkte sie, als ihr Blick den Unterleib der vor ihr stehenden Mädchen streifte. Ihre immense Erregung war offensichtlich, für die sie der Auslöser war, und im Gegensatz zu ihr hatte sie noch keine Gelegenheit gehabt, ihre Triebe zu besänftigen - und das gleich zweimal.
»Naja, ähm ja...«, brachte sie schließlich zögerlich hervor, »warum eigentlich nicht? Ihr habt mich verwöhnt, ich denke, dann bin ich jetzt wohl dran.« Ein scheues Lächeln erhellte immer wieder kurz ihr ansonsten ratlos wirkendes Gesicht, das aufflammte und verschwand wie ein schwaches Licht in stürmischer Nacht.
Fantasmas Grinsen wurde breiter. Diese Antwort hatte sie sich erhofft. Sie konnte ihr Glück kaum fassen. Nachdem sie gestern endlich ihre ersten sexuellen Erfahrungen mit der bleichen elfenhaften Emilia gesammelt hatte, würde sie diese jetzt schon mit Emma weiter vertiefen, die mindestens ebenso schön war, und zu der sie eine seltsame Bindung empfand, die sie noch nicht richtig zuordnen konnte. Unsicher trat sie auf das verlegen aussehende Mädchen zu, ohne jedoch genau zu wissen, was sie dann tun sollte. Wahrscheinlich sollte sie irgendetwas sagen, vermutete sie, nur hatte sie nicht die geringste Ahnung, wie sie all ihre tosenden Gefühle, die sie ja selbst kaum verstand, in Worte fassen sollte.
Als sie vorsichtig den Blick hob und in Emmas hellbraunen Augen sah, verschwanden ihre Bedenken mit einem Mal. Wie von selbst legten sich ihre Arme um ihre Hüfte, sie fest an sich ziehend, wobei sich ihre unbedeckten Unterkörper berührten. Ihre beiden Geschlechter preßten sich ebenso aufeinander wie ihre Lippen, als sie zu einem langen, alles andere verdrängenden Kuß fanden.
Emma geriet fast ins Stolpern, so unvorbereitet traf es sie. Dies war ihr erster richtiger Kuß, der aus körperlicher Anziehungskraft heraus entstanden war, nicht aus familiärer Zuneigung. Ihre Mutter war schon immer sehr fürsorglich gewesen und küßte sie oft auf Stirn oder Wange, aber das war natürlich nicht im mindesten zu vergleichen. Fantasma hatte ihren Mund geöffnet und Emma erzitterte vor Lust, als die Zunge sich zwischen ihre Lippen zwängte. Zunächst war sie zu überrumpelt, um überhaupt reagieren zu können, doch schon bald drückte sich ihre Zunge der ihrer Freundin entgegen und umspielte sie sanft. Fantasmas Schwanz hatte sich hochgebogen, als sie ihre Umarmung begonnen hatten, sodaß er sich zur Hälfte an Emmas Bauch schmiegte und zur anderen an deren Penis. Der hatte bereits angefangen sich erneut zu versteifen, seit Emilia und Fantasma ihren Schritt offengelegt hatten, doch jetzt schwoll er endgültig wieder an. Mit ihm erwachte auch ihre Leidenschaft neu. Als ihr sich aufrichtender Schaft schließlich von unten Fantasmas warmen Schlitz berührte, konnte sie nicht länger an sich halten.
Unbändig schob Emma sich ihr entgegen, sodaß Fantasma einen Schritt zurücktaumelte. Um nicht doch noch umgeworfen zu werden, ließ sie ihre Knie einknicken und sich langsam auf den Rücken sinken. Emma zog sie behutsam mit sich zu Boden, wo sie letztendlich flauch aufeinanderlagen. Doch so schön es auch war, einfach nur die Nähe ihrer neuen Freundin zu spüren, reichte das Emma bald nicht mehr aus. Immerhin lag sie hier auf dem Mädchen, das sie liebte, und von dem sie gerade erfahren hatte, das es auch noch ein Hermaphrodit war, genau wie sie selbst. Sie wollte sich ihr jetzt noch näher fühlen, sie wollte sie in sich spüren.
Sie ignorierte den überraschten Blick, den Fantasma ihr zuwarf, als sie ihren Kuß sachte unterbrach und den Oberkörper aufrichtete. Stattdessen hob sie auch noch ihre Hüfte an, bis Fantasmas Schwanz, der zwischen ihnen eingeklemmt gewesen war, steil in die Höhe ragte, unmittelbar unter Emmas vor Nässe triefender Weiblichkeit. Einen Augenblick lang hielten beide den Atem an, währedn sich langsam ein Tropfen Nektar von ihren Schamlippen löste und heiß Fantasmas Penis benetzte. Dann ergriff Emma ihn mit einer zitternden Hand und ließ sich auf ihn nieder. Ein leichter Schmerz durchfuhr sie, als der Schwanz in sie drang und ihr so die Unschuld nahm, wurde aber schon von Lust überlagert, noch bevor sie ihn richtig wahrgenommen hatte. Nun, das waren nicht ganz die Umstände, unter denen sie sich dieses bedeutsame Ereignis immer vorgestellt hatte, mit einem Mädchen, das sie kaum kannte, beobachtet von einem anderen, das wohl so etwas wie deren feste Freundin war, trotzdem war sie mit dem Ausgang seltsamerweise zufrieden. Auch wenn sie Fantasma erst vor kurzem getroffen hatte, hatte sie vom ersten Augenblick an gespürt, daß sie sie liebte.
So gesehen hatte sie allen Grund glücklich zu sein. Was konnte ihr denn besseres passieren, als diesen besonderen Moment ausgerechnet mit dieser Person zu erleben? Also entsapnnte sie sich allmählich, während sie still auf Fantasmas Unterleib hockend einfach nur das Gefühl genoß, wie der Penis in ihr steckte. Pulsierend konnte sie ihn in sich spüren. Obwohl er nicht unbedingt groß wirkte, schien er sie doch auszufüllen. Eng schloß sich der Ring ihrer Labien um ihn und fest preßte er sich zwischen ihre Scheidenwände. Das war eine völlig neue Empfindung für sie. Zwar hatte sie sich beim Masturbieren schon immer um beide ihrer Geschlechter gekümmert, doch hatte sie nie etwas in sich eingeführt, sondern nur von außen ihre weiche Scham gestreichelt. Einerseits natürlich weil sie Angst davor gehabt hatte, sich zu entjungfern, aber sie hatte es auch nie als notwendig erachtet. Es war auch so immer eine kaum auszuhaltende Sensation gewesen, mit dem Finger über ihre glatte Spalte zu reiben, während sie die Faust an ihrem Ständer auf und ab führte.
In diese betörenden Gedanken versunken dauerte es eine Weile, bis sich ihr Blick klärte und sie Fantasmas verkniffene Miene bemerkte, mit der sie erwartungsvoll zu ihr aufsah. Erst jetzt wurde Emma klar, wie Fantasma sich fühlen mußte. Dabei hätte es ihr viel früher auffallen sollen, immerhin besaß sie selbst einen Schwanz und wußte daher, wie aufwühlend es war, ihn nur zu umfassen ohne die Hand zu bewegen. Das Eindringen mußte ihr schon vorher gut sichtbares Verlangen noch um einiges gesteigert haben, fand jetzt aber keine weitere Erfüllung. Kurz betrachtete Emma die leuchtenden dunkelbraunen Augen, an die sie seit gestern ständig denken mußte, dann begann sie vorsichtig sich zu bewegen.
Zaghaft schob sie ihr Becken vor und zurück, wobei es widerstandslos über Fantasmas seidigen Unterkörper rutschte und der Penis stetig in ihren feuchten Kanal vordrang. Leises Stöhnen entrang sich ihrem atemlos offenstehenden Mund. Ihr war bewußt, daß sie nicht zu laut werden durfte. In den angrenzden Räumen und vor der Tür wimmelte es nur so vor ahnungslosen Schülerinnen, die dem Geheimnis des Freak-Clubs besser nicht auf den Grund kommen sollten, dennoch konnte sie es nicht völlig unterdrücken. Als der Schwanz im gemächlichem Tempo ihrer eigenen Stöße in sie fuhr, ließen immer mehr Schauder der Lust sie erbeben.
Auch Fantasma konnte ihr Stöhnen nicht länger zurückhalten. Auf dem Rücken liegend starrte sie gebannt zu Emma empor, die ihren Blick auf undurchdringliche, rätselhafte Weise erwiderte. Die Lippen des über ihr hockenden Mädchens hatten sich zu einem bezaubernden Ausdruck der Geilheit verzogen, die dünne unauffällige Brille und ihr brünettes, zu einem Pferdeschwanz gebundenes Haar wippten unablässig auf und ab. Ihre kaum erkennbaren Brüste wurden noch immer von einer blauen Bluse bedeckt. Nur zu gern hätte Fantasma sie aufgeknöpft, nicht nur um die Brüste selbst endlich zu Gesicht zu bekommen, sondern vor allem um zu sehen, ob sie ebenfalls so aufreizend umherschwangen. Doch das ließ sie lieber sein. Um nichts in der Welt wollte sie Emma verärgern, schon gar nicht in diesem Augenblick. Stattdessen sah sie tiefer hinab, zu dem Schwanz, der sich dicht über der ausgefüllten Scheide von dem Schritt ihrer Freundin erhob. Schaukelnd beschrieb die vor Feuchtigkeit glitzernde Spitze einen Kreis in der Luft, als er von einer Seite zur anderen flog. Bei diesem faszinierenden Anblick bemerkte Fantasma plötzlich, daß sie praktisch gerade zum zweiten Mal ihre Unschuld verlor. Gestern noch hatte Emilia ihr weibliches Geschlecht entjungfert, und nun Emma ihr männliches.
Erst als sie daran erinnert wurde, fiel ihr auf, daß sie Emilia inzwischen völlig vergessen hatte. Diese ganze Sache war einfach zu schnell und zu unbewußt geschehen, doch nun wandte sie leicht den Kopf und sah zu ihr hinüber. Ein paar Schritte entfernt stand sie da, regungslos bis auf ihre Hand, die unablässig das spitz zulaufende Ende ihres Schwanzes umspielte. Doch selbst darin hielt sie inne, als sie den starr auf sich gerichteten Blick registrierte. Es lag nichts Anklagendes in ihm, sie fühlte sich nur irgendwie unbehaglich, so unter Beobachtung zu onanieren. Aber was sollte sie denn auch sonst tun? Der gesamte stürmische Ablauf der Ereignisse hatte ihre Erregung immer weiter ansteigen lassen, bis sie die wilden Zuckungen ihres ungeduldigen Schwanzes kaum noch kontrollieren konnte, und ihr gat nichts anderes übrig blieb als sich selbst zu streicheln.
Genaugenommen fehlte dem Ausdruck in Fantasmas Augen nicht nur jeder Anflug eines Vorwurfs, er wirkte sogar geradezu auffordernd. Alleridngs hatte sie keine Ahnung, was die beiden von ihr erwarteten. Sollte sie hier warten bis sie an der Reihe war, oder sollte sie vielleicht sogar einfach mitmachen? Dabei hatte Emma ja eigentlich keinen Grund, ihr in dieser Hinsicht zu Diensten zu sein. Gut, sie war daran beteiligt gewesen, ihr einen zu blasen, aber war das wirklich ausreichend, um zu erwarten, daß sie sich dafür auch um ihren eigenen abstossenden Schwanz zu kümmern? Nein, wohl eher nicht. Trotzdem ging sie jetzt auf die beiden in Lust vereinten Mädchen zu. Sie hatte nicht wirklich vor, an ihrem Spiel teilzunehmen, aber Fantasmas unbeugsamer Blick ging ihr allmählich auf die Nerven, und dermaßen angestarrt konnte sie auch nicht ungerührt weiterwichsen, obwohl alles in ihr nach Erlösung schrie.
Also begab sie sich hinter Emma, wo sie auf die Knie sank, sich Fantasmas Sichtfeld entziehend. Obwohl Fantasma sie bereits Schlimmeres hatte tun sehen, zum Beispiel Emmas Schwanz zu lutschen noch vor wenigen Minuten, war es ihr einfach lieber so. Leise seufzte sie erleichtert auf, als sie ihre Hand wieder zu ihrem Penis wandern ließ und fest den Schaft umschloß. Während sie fieberhaft die Faust an ihm entlangschob, begann seine Spitze erneut suchend umherzutasten. Emilia war viel zu beschäftigt damit, ihren keuchenden Mitschülerinnen zuzusehen, als daß sie das mitbekommen hätte. Sie konnte einfach nicht aufhören, Emmas umherrutschenden Hintern zu bewundern. In einer hinreissenden Kurve wölbte er sich vor, unter ihm, wo die Pobacken sich spreizten, war gerade so die Scham zu erkennen, in die Fantasmas erhobener Ständer ragte. Erst als sie plötzlich samtene Haut an der Unterseite ihres Schwanzes spürte, verstand sie, was erneut geschehen war. Heimlich hatte er sich selbstständig gemacht, als sie durch die Befriedigung ihrer körperlichen Bedürfnisse abgelenkt gewesen war, und hatte sich sachte auf die Rundung des verführerisch unter ihm ausgestreckten Hinterteils gelegt.
Selbstverständlich fühlte auch Emma diese Berührung, so zart sie auch war. Erschrocken drehte sie sich um. Am Rande ihrer Wahrnehmung hatte sie schon gemerkt, daß Emilia gegangen war, hatte aber nicht weiter darauf geachtet. Jetzt kniete sie dicht hinter ihr, war jedoch wie versteinert, ihren riesigen Schwanz in der Mitte haltend, dessen Ende wie eine grünlich-lilafarbene Schlange auf der hellen Haut ihres eigenen Hinterns lag. Sie war überrascht, wie feucht er sich anfühlte. Lusttropfen war sie ja von sich selbst gewohnt, doch Emilias Penis schien über die gesamte Länge ein schmieriges Sekret zu überziehen. Als sie ihren Blick Emilias Gesicht entgegenhob, lag ein entschuldigendes Lächeln auf deren Lippen und ein scheuer Glanz in den Augen, der Emma nur allzu gut bekannt war. Gefangen in diesen Ausdruck erwiderte sie das Lächeln wie von allein und nickte fast unmerklich. Dann drehte sie sich wieder um und setzte ihre fließenden Hüftbewegungen fort.
Fassungslos starrte Emilia weiterhin die Stelle an, wo sich bis eben noch Emmas Gesicht befunden hatte. Erstaunlicherweise schien es ihr nichts auszumachen, daß dieser absonderliche Schwanz ihren Po befleckte, denn genau das tat er in diesem Moment. Sich ununterbrochen auf der glatten Haut des Mädchens hin und her windend verteilte er überall glitzernde Schlieren eines Gemisches aus großen Tropfen Vorsamens, die aus siener Pitze quollen, und der ihm eigenen Feuchtigkeit. Über beide Hinterbacken floß das merkwürdige Zeug, bis in die Ritze zwischen ihnen. Ein kleines Rinnsal trieb sogar noch weiter hinab, zu Emmas Scheide, wo es sich mit ihren eigenen Säften vermengte. Emilia konnte sich gar nicht vorstellen, daß es sie nicht störte, dennoch schien das der Fall zu sein. Unbeirrt stieß sie ihr Geschlecht weiter Fantasmas Becken entgegen, sodaß ihr Hintern sich automatisch an Emilias Penis rieb, selbst wenn der sich nicht auch noch bewegt hätte.
Sie mußte sich also nicht einmal selbst befriedigen. Sie brauchte bloß stillzuhalten und stöhnend zu genießen, während ihr Schwanz durch die enge Spalte von Emmas hintern strich. Doch lange hielt sie es gar nicht aus, so untätig zu sein. Wie aus einem Reflex heraus begann ihre Hüfte sich leicht vor und zurück zu schieben. So verhalten diese Bewegungen auch anfingen, wurden sie mit der Zeit doch immer deutlicher. Als Emilia gerade weit nach hinten ausholte, und Emma zugleich ihr Becken vorwärtsdrückte, um Fantasmas Steifen tief in sich aufzunehmen, entfernten sie sich so weit voneinander, daß Emilias Schwanzspitze sich genau auf Emmas Anus legte. Es passierte viel zu schnell, um es noch aufzuhalten. Als sie sich wieder einander näherten, bohrte sich Emilias glitschiger Penis in Emmas hinteres Loch, das bereits über und über von seinem schleimigen Sekret beschmiert war. Einen Augenblick hielten beide geschockt inne, einzig Emilias biegsamer Schwanz rührte sich noch, dessen schlangenartigen Zuckungen sie nicht unterbinden konnte. Dann atmete Emma plötzlich hörbar aus. Unruhig wartete Emilia darauf, daß sie sich umdrehte und sie scharf zurückweisen würde. Doch das geschah nicht. Stattdessen seufzte sie fast wohlig und dachte nach.
Jetzt, als der erste Schreck langsam verklang, machten sich andere Gefühle in ihr breit. Es war eindeutig merkwürdig, aber nicht unangenehm, wie Emilias Penis tastend das Innere ihres Darms erforschte. Nur seine Spitze war eingedrungen und bog sich dicht hinter ihrem Eingang in alle Richtungen. Zuerst war es ihr schmerzhaft vorgekommen, aber eine Entjungferung tat wohl immer etwas weh, überlegte sie. Inzwischen merkte sie davon jedenfalls nichts mehr, sie empfand es sogar als überraschend lustvoll, Svhwänze in beiden Öffnungen ihrer unteren Körperhälfte zu spüren. Bisher hatte sie sich noch nie viele Gedanken über Analverkehr gemacht. Natürlich wußte sie, daß diese Möglichkeit bestand, und daß es Frauen gab, die das mochten, doch ihr war das nicht als besonders erstrebenswert vorgekommen. Als sie sich jetzt aber auf das zuckende Objekt in ihrem Rektum konzentrierte, konnte sie nicht abstreiten, daß es sie anmachte. Unwillkürlich schwoll ihr ihnehin prallgefüllter Ständer noch mehr an und ihre pulsierende Scheide entließ einen Schwall ihres Nektars.
Während er langsam an Fantasmas Penis herum auf deren Scham floß, sah Emma auf sie herab. Mit einem fragenden Ausdruck in den dunkel glitzernden Augen sah sie zurück. Offensichtlich hatte sie nicht mitbekommen, was gerade passiert war. Sachte schüttelte Emma den Kopf, um ihr zu verstehen zu geben, daß alles in Ordnung war, dann fing sie sehr vorsichtig an, sich wieder zu bewegen. Behutsam schob sie ihre Hüfte erst vor, Fantasma entgegen, dann zurück zu Emilia. So tauchten die Schwänze ihrer Freundinnen abwechselnd tief in sie ein, Fantasmas in ihre Scheide, der von Emilia in ihren Anus. Dabei blieben beide stets in ihr, sie entzog sich ihnen nur so weit, daß keiner aus ihr herausflutschte. Darauf achten mußte sie allerdings nicht. Emilias Penis war lang genug, sie nicht zu verlassen, wenn sie Fantasma voll in sich aufnahm, und er wurde schnell zu dick, als daß viel mehr als seine spitze Eichel in ihren Hintern vordringen konnte.
Nun hatte sich ihr erstes Mal also auch noch in eine richtige Orgie gewandelt, in der all ihre Löcher ihren Freundinnen zur Verfügung standen, wie es aussah. Vielleicht war es nur die Neugier über diese völlig ungewohnte neue Situation, trotzdem fühlte sie sich wohl dabei. In ihren Masturbationsphantasien war so etwas nie vorgekommen, aber wenn dem so gewesen wäre, hätte sie es sich bestimmt kälter vorgestellt, nicht so gefühlvoll wie es nun war. Die ganze Zeit über sah Fantasma mit einem warmen Blick zu ihr auf, den sie insgeheim für sich gerne als liebevoll bezeichnete, und sogar Emilia hatte sich zuvor, als ihr Schwanz Emmas Hintern nur von außen berührt hatte, tiefer in die Seele schauen lassen, als sie es für möglich gehalten hätte. Tatsächlich fühlte sie sich den beiden Mädchen in diesem Moment in jeder Hinsicht verbunden, nicht nur körperlich, weil ihre Schwänze in ihr steckten. Es war nicht einmal die Tatsache, daß sie alle Halbdämoninnen waren. Sie teilten mehr als das abstruse Schicksal ihrer Geburt und Geschlecht. Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung gewesen, sich dem Freak-Club anzuschließen. Hier gehörte sie eindeutig hin, das zeigten schon die Umstände ihrer Entjungferung.
Während Emma noch in diese Gedanken vertieft war, spürte sie auf einmal, wie Emilias Hände ihre Brüste umfaßten, obwohl dort kaum etwas war, nach dem sie greifen konnten. Sie wußte, daß sie selbst für ihr Alter noch ziemlich flach war. Im Grunde zierten nur zwei winzige Erhebungen die Seidigkeit ihrer Brust. Flüchtig überlegte sie, ob das bloß Ausdruck von Emilias Begierde war, oder Zuneigung. Letzten Endes war es wohl egal. Die zarten Hände fühlten sich einfach gut an, wie sie durch den dünnen Stoff der Bluse sanft über ihre Nippel streiften. Wahrscheinlich war es diese Schlußfolgerung, die sie endlich dazu bewog, sich fallenzulassen. Sie hatte sich genug Sorgen gemacht, es wurde Zeit, diese Angelegenheit richtig auszukosten.
Sie zog ihr Tempo jetzt dramatisch an. Immer schneller und zügelloser wurde ihr Gleiten über Fantasmas Unterkörper, sodaß der Aufprall sie erbeben ließ, wenn sie ihr Becken mit voller Wucht vor und zurück schleuderte. Die beiden Schwänze in ihrem Innern schienen sie jetzt auch noch mehr auszufüllen, sogar Emilias bohrte sich weiter in die Enge ihres Rektums, was ihn allerdings nicht davon abhielt, mit seinen eigenen merkwürdigen Bewegungen fortzufahren. Tief in sich spürte sie sein Schlängeln, wie er sich mit biegender Spitze in ihrem Hintereingang umherwand. Auch ihr eigener Penis schwang nun wieder gummiartig umher, noch wilder als zuvor. Bei jeder ihrer Regungen, die schmatzende Geräusche aus der Richtung ihrer besetzten Löcher ertönen ließen, klatschte er fest gegen ihren und Fantasmas Bauch. Wie ihre Brille hüpfte auch er auf und ab, steif zwischen ihren Unterkörpern aufragend, sodaß er sie stetig traf.
Diese ganzen Gefühle waren so überwältigend, die spielenden Fingern an ihren Brüsten, die zwei in sie gleitenden Schwänze, das Umherschlagen ihres eigenen Ständers, daß sie bald einen ebenso mächtigen Orgasmus in sich aufsteigen fühlte. Doch Fantasma kam ihr zuvor. Heiß schoß der Samen in sie, benetzte ihr Inneres mit dicken Spritzern, bis es vollständig mit Sperma bedeckt war. Emma glaubte zu spüren, wie es in ihr waberte, während Fantasmas Penis noch zuckend einige letzte Tropfen in sie vergoß, aber darauf konnte sie keine Rücksicht nehmen. Weder sie selbst noch Emilia hatten bisher ihren Höhepunkt erreicht. Auch wenn Emma bereits zweimal abgespritzt hatte, es schien ja irgendwie zu den Clubregeln zu gehören, daß sie Emilia ebenfalls noch befriedigen mußte.
Also fuhr sie einfach in derselben atemberaubenden Geschwindigkeit fort, ihre Hüfte über Fantasmas rutschen zu lassen, egal ob deren Schwanz noch immer in ihr steckte und bereits Anstalten machte zu erschlaffen. Er hatte ihre Scheidenwände mit einer Schicht schleimigen Spermas überzogen, die sich nun weiter verteilte, als er nur noch halbsteif an ihnen entlangrieb. Emilias Gehänge hingegen schien noch weiter anzuschwellen. Das Drängeln, mit dem es sich ihrem After entgegenschob, war jetzt heftiger als bislang, sodaß Emmas Hintereingang sich noch weiter dehnte. Leise hörte sie das Mädchen hinter sich schwer atmen, und auch ihr eigenes Keuchen wurde immer lauter, während sie fieberhaft ihr Becken umherschleudern ließ.
Schließlich kamen sie beide gleichzeitig. Als Emilia sich stöhnend in ihr erleichterte und ihren Hintern mit einem nicht enden wollenden Strom Samens überschwemmte, lud auch Emmas federnder Penis seine Ladung ab. Während sich ihr Darm weiterhin mit der warmen Flüssigkeit füllte, beobachtete sie, wie ihr eigenes Sperma sich in einem einzigen großen Schwall über Fantasmas gesamten Körper ergoß. Obwohl es in ihren irgendwo dicht hinter ihrem Schwanz liegenden Hoden fast schon schmerzte, hatte es den Druck, mit dem aus ihr hervorsprudelte nicht gemindert. In hohem Bogen flog es über den Körper des Mädchens hinweg, besudelte Bauch und Brüste ebenso wie ihr Gesicht. Überall auf dem Shirt glibberten nun weiße Flecken, nur die Pfützen auf ihren Wangen und dem Mund flossen träge hinab.
Kaum hörbar seufzte Emma. Jetzt hatte sie ihr zum dritten Mal am selben Tag unabsichtlich ins Gesicht gespritzt. Das war doch wohl mit Sicherheit neuer Weltrekord.
Der Strom, mit dem Samen in ihren Hintern gepumpt wurde, war inzwischen abgeklungen, genau wie das Schlängeln von Emilias Schwanz. Zwar verschloß er noch immer ihren Anus, schwoll nun aber deutlich ab.Langsam erhob Emma sich. Als die beiden Gemächter aus ihr glitten, sah sie an sich herab. Fantasmas Sperma war irgendwie schaumig geworden. Wie aufgeschlagene Sahne quoll es aus ihrem Schlitz hervor und troff auf ihre Freundin. Fantasma störte das nicht. Während sich ihr Atem allmählich beruhigte, sah sie zu, wie Emma von ihr herabstieg und sich auf den Teppich neben sie legte. Als Emilias Schwanz sie verlassen hatte, war er schlaff auf Fantasmas Bein geklatscht. Nass und reglos wie ein zu groß geratener Regenwurm in der Sonne lag er dort, bis Emilia sich letztlich ebenfalls entfernte. Anders als Emma legte sie sich allerdings nicht zu ihr, sondern setzte sich mit gekreuzten Beinen zu ihren Füßen. Es kitzelte ein wenig, als der Penis über Fantasmas Haut weggezogen wurde.
Still daliegend sah Emma zur Decke herauf. Es war seltsam, aber irgendwie fühlte sie sich jetzt tatsächlich offiziell im Club aufgenommen. »Enden eigentlich alle eure Clubtreffen so?«, erkundigte sie sich, nur um darauf vorbereitet zu sein.
»Also... bisher ja«, erklärte Fantasma.
»Ja«, stieß Emilia hervor. Aus ihrer aufrechten Position heraus erkannte sie deutlich die Flecken, in denen ihre Mitschülerinnen anscheinend unbeschwert lagen. »Aber bisher enden sie vor allem auch damit, daß wir jede Menge Flecken aufzuwischen haben.« Ohne weiter auf die beiden zu achten, erhob sie sich, packte ihren zusammengeschrumpelten Schwanz zurück in ihren Slip und strich ihr Kleid darüber glatt. Dann ging sie zur Tür und legte die Hand auf die Klinke.
»Warte, wohin gehst du?«, fragte Fantasma und suchte hektisch ihre Hose, falls zufällig jemand zur Tür herein sehen sollte.
»Ich gehe ins Bad, Wasser und etwas zum Aufwischen holen. Ich mach das bestimmt nicht noch mal mit meinem Slip!«
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