Von Engeln und Zauberern | By : dime Category: German > Harry Potter Views: 4160 -:- Recommendations : 0 -:- Currently Reading : 0 |
Disclaimer: I do not own the Harry Potter book and movie series, nor any of the characters from it. I do not make any money from the writing of this story. |
[edited 17.02.2015, neu formatiert]
12. Vom Winde verweht
Where the wind blows forever I tried to go
Where nothing else matters anymore
That's where I belong, to the places unknown
There is my home.
-'Where the wind blows forever', Papermoon
Wo... wo bin ich? Harry hob verwirrt den Kopf. Wie bin ich hierher gekommen? Langsam richtete er sich auf. Er war hingefallen, kaum dass seine Füße den fremden Boden berührt hatten. Er sah sich langsam um. Überall lag Gerümpel: kaputte Möbel, lose Dielenbretter, ein zerrissenes, blutiges Bettlaken - ein zerrissenes, BLUTIGES Bettlaken?
Er schreckte zurück, sprang in die Ecke und ging in Verteidigungshaltung. Wo war er hier bloß gelandet?!
Es war sehr dunkel. Die Luft roch leicht vermodert, als würde die Feuchtigkeit das Gebäude Stück für Stück auflösen. Durch die zersplitterten Fensterscheiben hörte er den Regen. Kein donnerndes Prasseln wie noch vor wenigen Sekunden, sondern ein beständiges, leises Rauschen, so als habe es nie ein Gewitter gegeben, sondern den ganzen Tag ruhig geregnet.
Und vielleicht hatte es das hier auch.
Allmählich nahmen seine Augen mehr von dem Zimmer durch die Dunkelheit wahr. Neben ihm stand ein altmodisches Himmelbett, dessen Laken man heruntergerissen hatte; es lag um seine Füße. die Blutflecken darauf hatte er sich nicht eingebildet, ebensowenig, wie er sich die Kratzer und Bissspuren an Wänden und Möbeln einbildete.
Er war in der heulenden Hütte.
Als die Erkenntnis ihn traf, entspannte sich Harry. Offenbar war er in seiner Panik appariert, erstaunlich, was seine wilde Magie in Stresssituationen so alles ohne ihn fertigbrachte. Er hatte sich an einen sicheren, geborgenen Ort gewünscht, wo ihn kein fieser Kinderschänder und keine Schuldgefühle hinverfolgen würden.
Und er war hier gelandet. Auf eine gewisse Art machte das alles Sinn. Hier hatte er erfahren, dass Sirius seine Eltern nicht verraten hatte, sondern vielmehr die ganzen Jahre zu Unrecht in Azkaban gesessen hatte. Hier hatte sich zuerst die Möglichkeit abgezeichnet, dass er mit Sirius zusammenleben könnte. Das war in seinem Leben vermutlich das erste Mal gewesen, dass er von einem Zuhause träumen durfte, das weder sein schlimmster Alptraum noch nur während der Schulzeit verfügbar wäre.
Harry setzte sich aufs Bett und atmete ein paar Mal tief durch. Das alles war so lange her, und doch schien es ihm wie gestern. Nun, er hatte sich in der Zwischenzeit ja auch bemüht, nicht an früher zu denken. Viele Erlebnisse waren noch immer unverarbeitet, er hatte sich nie damit auseinander gesetzt. Vielleicht wäre jetzt ein geeigneter Zeitpunkt...
Doch dann dachte er an Myriel. Sie saß zuhause und wartete auf einen Anruf von ihm. Sie wusste, wie schwer ihm der Besuch bei den Dursleys fallen musste, und hatte versprochen, dass er zu ihr kommen konnte, sobald er zurück war, damit sie mit ihm reden und ihm helfen konnte, falls die Begegnung für ihn schwer zu verkraften wäre.
Er war in Schottland. Er hatte kein Handy dabei. Wie sollte er sie erreichen?
Die Absurdität seiner Situation wurde ihm plötzlich bewusst. Hier saß er nun also, Tom Effing, Muggel und stolz darauf seit fünfzehn Jahren, Harry Potter, verschollener Held der Zaubererwelt, ohne Zauberstab mitten in magischem Terrirorium, hierher katapultiert durch seine eigene wilde Magie, die es einfach nicht lassen konnte, ihn vom Regen in die Traufe zu befördern. Die Anspannung des Abends löste sich in einem merkwürdigen Kichern.
KEINE PANIK, dachte er, stellte fest, dass er kein Handtuch dabei hatte und lachte noch mehr. Als interstellarer Anhalter konnte er also auch nicht reisen. Vielleicht sollte er versuchen, ein Tor zu öffnen und zwischen den Dimensionen zu reisen? Magie aus anderen Welten... Warum nicht? Zauberei ist Zauberei, nur begrenzt durch unsere menschliche Vorstellungskraft, oder?
Er schloss die Augen, immer noch grinsend, streckte die Hände aus und stellte sich vor, er griffe nach dem Vorhang zwischen den Dimensionen. Plötzlich bekam er kalte Finger. Er öffnete die Augen. Vor ihm in der Luft war ein kleines schwarzes Loch, aus dem ihm ein kalter Hauch entgegenwehte.
Das war unheimlich. Harry schüttelte den Kopf und das Loch verschwand. Wirklich, er sollte nicht so viele Fantasy-Romane lesen... Was sollte sonst als Nächstes kommen? Feen, die auf den Einhörnern im verbotenen Wald ritten? Ein Balrog? Warum nicht ein Revisor, der ihm erklärte, er sei zu unwahrscheinlich und ihn komplett aus dieser Dimension verbannte? Oder vielleicht eine Horde wilder Aiel, die Hogwarts einnahmen?
Er grinste. Da würde Dumbledore Augen machen. Aber vermutlich weniger, als wenn der Goldene Junge von Gryffindor plötzlich vor ihm stünde und lachte wie ein Wahnsinniger.
Sarkasmus ist toll. Sarkasmus ist mein Freund, dachte er albern und machte sich endlich auf den Weg nach unten, immer noch ohne jeden Plan, wie er denn nun nach Hause kommen sollte.
Vielleicht konnte er ja auch bewusst apparieren? Er konzentrierte sich auf seine Wohnung in London, schloss die Augen und - nichts passierte. Er seufzte. Wäre ja auch zu schön gewesen. Den Fahrenden Ritter konnte er auch nicht rufen. Selbst wenn das ohne Zauberstab möglich wäre, mit seinem desolaten Make-Up könnte er sich auch gleich ein Namesschild anstecken, auf dem Harry Potter stand.
Harry Potter. Retter der Zaubererwelt. Bitte werfen Sie eine Münze ein, um Du-weißt-schon-wen einmal in die Wüste zu schicken.
Wieder entrang sich seinen Lippen ein Kichern, das sich sogar für seine eigenen Ohren verstörend abnormal anhörte. Wie oft hatte er Voldemort erfolgreich abgewehrt? Dreimal? Vier? Je nachdem, ob man seine Heldentaten als Baby mitzählte und ob mit dem Leben davonkommen als Sieg zählte...
Wieder nahm das Kichern an Lautstärke zu. Irgendwie war es schon abartig, dass er noch lebte.
Er begann sich langsam zu fragen, ob er beim Apparieren den Weg eines verirrten Aufmunterungszaubers gekreuzt hatte, oder ob er ernsthaft wahnsinnig wurde. Jedenfalls würden die Gerüchte um den Fluch der Heulenden Hütte in Hogsmeade endlich mal wieder neuen Zündstoff finden, falls ihn jemand hörte.
Hmmm... was nun? Gab es in der Nähe von Hogsmeade irgendwo ein Muggeldorf, in dem ein Bus halten könnte? Lustig; er hattte sich noch nie darüber Gedanken gemacht, wo in Schottland das unortbare Hogwarts wohl liegen mochte.
Vielleicht konnte er auch im Dorf einen Besen klauen und nach Hause fliegen? Es war ein Zeichen für seinen Mangel an Ernsthaftigkeit, dass er den Gedanken nicht sofort verwarf, sondern ein paar Minuten damit spielte, bevor er ihn schließlich bedauernd als 'ein bisschen riskant' abhakte.
Schließlich zog er sich die Kapuze ins Gesicht und machte sich auf zum 'Drei Besen'. In seiner Manteltasche klimperten noch immer ein paar Sickel vom Einkaufsbummel am Vortag, damit könnte er sich Flohpulver kaufen und in die Winkelgasse reisen. Er hasste Flohpulver und riskant war es auch, aber etwas Besseres fiel ihm im Moment beim besten Willen nicht ein.
Einen Vorteil hatte das schlechte Wetter, dachte er sich, während er von Pfütze zu Pfütze die verlassene Hauptstraße von Hogsmeade hinunter platschte. Er begegnete keiner Menschenseele und es würde ihm auch niemand große Aufmerksamkeit schenken. Das Dorf wirkte wie ausgestorben.
Ein bisschen zu ausgestorben.
Als er 'Die Drei Besen' erreichte, stellte Harry verwirrt fest, dass die Fenster schwarz waren und die Türe verschlossen. Er schaute sich um. Alle Häuser im Dorf waren unbeleuchtet. Was war hier passiert? War das Dorf einem Angriff zum Opfer gefallen? Nervös sah er sich um. Plötzlich raschelte es über seinem Kopf. Sofort machte er einen Satz rückwärts und ging in Abwehrhaltung.
Etwas Weißes schimmerte durch den Regenschleier. Harry kniff die Augen zusammen und erkannte...
"Hedwig!"
Ich wünsche euch allen, ganz besonders aber Linden und Salazar, ein wunderschönes Neues Jahr! ~Dime
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