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Von Engeln und Zauberern	By : dime Category: German > Harry Potter Views: 4192 -:- Recommendations : 0 -:- Currently Reading : 0
Disclaimer: I do not own the Harry Potter book and movie series, nor any of the characters from it. I do not make any money from the writing of this story.

Chapter List
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[edited 17.02.2015, neu formatiert]

10. Shopping

"Ich bin so wie du! Ich habe auch einen Engel aufgegessen."
-Tiaiel in AS, Kaori Yuki

"Und, was für einen Zauberstab hat dir Mister Ollivander ausgesucht, Tiara?", fragte Tom mit einem zufriedenen Lächeln.
Das Mädchen hob ihm stolz seine neueste Errungenschaft entgegen: "12 Zoll, Ginko-Borke mit Drachenherzfaser", erklärte sie ernsthaft.
Tom grinste, als er Sara und Setsuna hinter ihrer Tochter aus dem Laden kommen sah. Sie waren bereits in Flourish&Blotts Schulbücher kaufen gewesen, außerdem hatte Sara mehrere Taschen voller Zaubertrankzutaten in den Händen, während Setsuna beinahe gänzlich hinter einem großen neuen Kessel verschwand.
Tom hatte sich derweil ein Eis bei Florean Fortescue gegönnt, nachdem er die Mudos mit ihrem frisch gewechselten Zauberergold von Gringotts aus auf den Weg geschickt hatte, um Tiaras Schuleinkäufe zu erledigen. Wehmütig dachte er einen Moment an sein erstes Schuljahr in Hogwarts und seine ersten Einkäufe in der Winkelgasse mit Hagrid. Hagrid hatte ihm damals seine eigene Eule geschenkt...
"Tiara, komm mal mit. Wir gehen dir jetzt eine Eule kaufen. Die sind ungeheuer praktisch, erledigen deine Post und so..." Er schleifte die japanische Familie hinter sich her in die Magische Menagerie.
"Guten Tag, was kann ich für Sie tun?", wurden sie von einer freundlichen älteren Hexe begrüßt.
"Guten Tag auch, wir suchen nach einer Eule für die junge Dame hier", antwortete Tom lächelnd. Er bemerkte nicht, wie Setsuna und Sara einen kurzen erstaunten Blick wechselten; Toms Lächeln hatte einen Teil seiner typischen Melancholie verloren.
"Gut, dann kommen Sie doch gerade mit nach hinten zu den Eulen..."
Tom folgte der Hexe eifrig, während Setsuna, Sara und Tiara langsam hinter ihm her zuckelten und die wundersamen Tiere in den Käfigen entlang der Wände bestaunten.
"Wir hätten hier eine Auswahl an Waldkäuzen, sehr zuverlässige Tiere, daneben sehen Sie unsere jungen Schleiereulen... Ah, ich sehe, Sie interessieren sich für die Schneeeulen? Das ist ein ganz junges Geschwisterpaar, erst vor ein paar Tagen geschlüpft. Und ich kann Ihnen versichern, dass es Rassetiere sind: Die Mutter ist keine andere als Hedwig, die Eule von Harry Potter!"
"Hedwig lebt?!", entfuhr es Harry. Seine Hedwig! Er hatte sie damals über die Ferien bei Hermine in Pflege gegeben, damit sie nicht Gefahr lief, von den Dursleys eingesperrt oder gar verletzt zu werden. Nach seiner Flucht hatte er sie nicht wieder gesehen.
Die Verkäuferin sah ihn irritiert an. Was für ein erregbarer junger Mann. Man konnte beinahe meinen, er sei einer der engeren Freunde Harry Potters gewesen, so, wie er sich für dessen Eule interessierte.
Die Mudos derweil beobachtetenTom neugierig. Er hatte seine Eule zwar in den vielen Geprächen der letzten drei Tage erwähnt, seine enge Bindung an sie und die Trauer über ihren Verlust hatte er jedoch verschwiegen.
"Ja, Harry Potters Eule lebt", meldete sich die Verkäuferin wieder zu Wort. "Wissen Sie, es ist eigentlich ungewöhnlich, dass ein Vertrauter seinen Zauberer um mehr als ein Jahr überlebt; und doch ist Hedwig noch immer munter, nein schlechte Wortwahl, nun, vielleicht nicht glücklich, aber am Leben, obwohl ihr Zauberer vor fast sechzehn Jahren gestorben ist, wenn man dem Ministerium glaubt.
"Für diejenigen aber, die nicht an den Tod des Jungen-der-Lebt glauben," sie senkte verschwörerisch die Stimme, "ist Hedwigs Überleben ein Beweis dafür, dass Potter eines Tages zurückkehren wird. Sie sagen, sie wartet noch immer auf ihn."
Sie sah sich um, die Wirkung ihrer Worte auf ihr Publikum genießend. Und wirklich wurde sie mit staunenden Blicken und offenen Mündern belohnt. Das hatte jedoch andere Gründe, als sie vielleicht annehmen mochte. Die Mudos staunten, da Tom in der Zaubererwelt tatsächlich so eine Berühmtheit war, dass sogar seine Eule verehrt wurde; Harry dagegen dachte an seine treue Hedwig, die ihn nicht aufgegeben sondern all die Jahre treu auf ihn gewartet hatte.
"Wissen Sie, Professor Krum hat mir diese beiden Eier überlassen, da sie meinte, die Kleinen könnten jemandem ebenso treue Gefährten werden, wie Hedwig es für Harry war..."
"Entschuldigen Sie, sagten Sie Professor Krum?"
"Ja freilich, Professor Hermione Krum. Sie haben doch sicher von ihr gehört? Ihre Bücher 'Eine neue Geschichte Hogwarts' und 'Harry Potter - Mensch und Mythos' waren vor ein paar Jahren auf den Bestsellerlisten. Sie war einer der besten Freunde Potters, als er noch lebte, müssen Sie wissen. Jetzt ist sie Bibliothekarin in Hogwarts..."
Harry fasste sich an den Kopf. Diese neue Information kam etwas unerwartet. Hermione und Krum? Er war immer überzeugt gewesen, dass Ron und Hermione eines Tages heiraten würden. Er hatte gedacht, dass sie nur mit Victor Krum flirtete, um Ron eifersüchtig zu machen. Und nun hatte sie tatsächlich Krum geheiratet. Was mochte nur passiert sein, nachdem er die Zaubererwelt verlassen hatte? Oh Gott, womöglich war Ron in der Zwischenzeit gestorben!!!
"...he, hören Sie mir überhaupt zu?"
Die schroffe Stimme einer beleidigten Verkäuferin riss ihn aus seinen Betrachtungen.
"Verzeihung, ich dachte nur gerade an... Nicht so wichtig. Sagen Sie, wie heißen die beiden Schönheiten denn?", fragte er, um die Frau auf ein anderes Thema zu bringen.
Diese merkte, dass sie jetzt wieder die volle Aufmerksamkeit all ihrer Zuhörer hatte, und wurde augenblicklich wieder freundlicher. "Wir haben ihnen noch keine Namen gegeben, da die Bindung an einen Zauberer stärker ist, wenn er selbst seinem Vertrauten den Namen gegeben hat", erklärte sie bereitwillig. "Welche der beiden darf es denn sein, junge Lady?", wandte sie sich nun an Tiara.
Tiara sah unschlüssig von einer Eule zur anderen. Beide waren prachtvolle Tiere.
"Wissen Sie was," schaltete sich jetzt Harry ein, "wir nehmen sie beide. Eine für sie und eine für mich," erklärte er der freudig überraschten Verkäuferin. Dann wandte er sich an Tiara. "So kannst du dich in Ruhe entscheiden, mit welcher du dich besser verstehst."
Ehe er sich's versah, hatte Tiara sich auf die Zehenspitzen gestellt und ihm einen Kuss auf die Wange gedrückt. "Danke, Onkel Tom!"
Harry sah sie einen Moment irritiert an, bevor er sich wieder fing. Tom. Tom Effing. Das war er, und nicht Harry Potter. Himmel, bei all den wieder belebten Erinnerungen würde er noch so sehr in seinen Gedanken versinken, dass er sich verriet!
Mit den beiden Eulen in einem geräumigen Käfig verließen sie die Magische Menagerie und die Mudos machten sich auf den Weg zu Madam Malkins, um Tiara ihre Schulroben zu besorgen, während Tom noch einmal zu Flourish&Blotts ging, um sich einschlägige Literatur zur Zauberstablosen Magie und zum Thema Gedächtnisflüche zu kaufen.
Der nächste Halt für alle war der Tropfende Kessel, wo sie zusammen zu Mittag essen wollten.
Der mittlerweile sehr alte Barmann Tom servierte ihnen gerade ihre Getränke, als die Türe des Gasthauses sich hinter Harry öffnete.
"Hallo, Mister Finnigan!", grüßte der alte Tom erfreut. Der Psychotherapeut drehte sich mit einem Ruck um. Dort stand sein ehemaliger Schulkamerad, immer noch voller Sommersprossen und mit einem schiefen Grinsen im Gesicht.
"Wo haben Sie denn Ihren Herrn Verlobten heute gelassen?", erkundigte sich Tom bei dem Iren. Harrys Gedanken rasten. Seamus Verlobter?! Seamus war schwul?
Er hatte lange genug gebraucht, um zu begreifen, dass nicht jeder Typ, der auf Männer stand, ein Schwein wie sein Onkel oder die beiden Gangster, die ihn später in den Straßen Londons erwischt hatten war, doch schließlich hatte er sich mit dem Gedanken abgefunden, dass es durchaus glückliche Beziehungen zwischen schwulen Paaren geben konnte.
Irgendwann hatte er sogar einmal überlegt, ob er nicht schwul sei, da er sich überhaupt nichts aus Frauen machte. Doch dann war ihm aufgefallen, dass er sich auch aus Männern nichts machte, sondern ohnehin nur für seine Arbeit lebte, und so hatte er den Gedanken wieder verworfen.
Ein Schock war es aber doch. Er hätte das nie vermutet. Da ging man jahrelang mit einem Menschen zur Schule, teilte sich sogar einen Schlafsaal, und hatte doch keine Ahnung! Hm, vielleicht war er selbst ja nicht der Einzige gewesen, der seine wahren Gefühle stets vor allen versteckt hatte. Nun, er würde sich für Seamus freuen, wenn der einen würdigen Geliebten gefunden hatte...
"Draco hat noch im Ministerium zu tun. Er sollte aber bald kommen."
Harry verschluckte sich an seinem Kürbissaft und fing an zu husten. Setsuna klopfte ihm besorgt auf den Rücken, während der Barkeeper mit Seamus aus dem Schankraum verschwand.

Es brauchte zwei Feuerwhiskey und eine Menge Überredung von Sara und Tiara bis Harry - Tom - sich wieder auf den Weg machen konnte, um endlich das zu tun, was er schon den ganzen Tag vor sich her geschoben hatte: er würde eine Eule an Dumbledore schicken.
Derweil schlenderten die Mudos durch die Winkelgasse, kauften Tiaras Zaubertrankzutaten für das erste Schuljahr und unterhielten sich über ihre Beobachtungen in der Zaubererwelt. Der Tag war für sie alle sehr vergnüglich und so dachten sich Sara und Setsuna nichts Böses, als ihre Tochter plötzlich mit strahlenden Augen verkündete: "Ich möchte die weiße Eule! Sie erinnert mich an jemanden! Sie hat so schöne weiße Flügel..."
"Und wie soll sie heißen?"
"Katan!"
Tiara blickte voller Zuneigung auf die kleine weiße Eule. So bemerkte sie den geschockten Blick nicht, den ihre Eltern über ihren Kopf hin wechselten.
Die andere Eule erhielt am folgenden Abend den Namen Rosiel.
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