Malivas amoralischer Fluch | By : Hoellenspass Category: German > Originals Views: 3347 -:- Recommendations : 0 -:- Currently Reading : 0 |
Disclaimer: This is a work of fiction. Any resemblance to real people, dead or living, is purely coincidental. |
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Lex talionis
Hier, am Randbereich des Jahrmarkts, herrschte sehr viel weniger Betriebsamkeit als in seinem Zentrum. Grünberg war eine recht kleine Stadt, sodass die wiederkehrenden Besuche solcher reisenden Attraktionen schon fast den Höhepunkt des gesellschaftlichen Lebens darstellten, insbesondere wenn man erst dreizehn Jahre alt war. Zwangsläufig lief sich die gesamte Schule bei Veranstulten dieser Art über den Weg. Jeder traf sich am Nachmittag hier mit seinen Freunden, um Spaß zu haben, zu sehehn, welche Fahrgeschäfte es diesmal gab und natürlich um gesehen zu werden.
Auch Daria Kronenberg und Theresa Wassir hatten sich zunächst mitten in den Tumult gestürzt. Für diesen Anlass hatten sie sich eigens schick gemacht. Sie hatten sich bewundern lassen, ihre verdienten Komplimente entgegengenommen und die neidschen Blicke ihrer Mitschülerinnen genossen. Irgendwann jedoch hatten sie beschlossen, sich eine etwas ruhigere Umgebung zu suchen. Theresa gegenüber hatte Daria behauptet, dass man sich dann besser unterhalten könne, der wahre Grund war allerdings vielmehr das Erscheinen von Sophie Weega gewesen. Sie war ein Mädchen aus der Klasse unter ihnen und Daria konnte sie absolut nicht ausstehen, was vor allem daran lag, dass ausnahmslos jeder sie zu mögen schien. Egal wo sie auftauchte, stand sie sofort im Mittelpunkt, ohne dass sie irgendetwas dafür getan hätte.
Das war einfach nicht fair. Daria war zweifellos die Schönste in ihrer Klasse, was ihr schon einmal die Gunst sämtlicher Jungen einbrachte, und auch unter den Mädchen war sie allseits beliebt, aber das bedeutete harte Arbeit. Wenn sie ihr langes schwarzes Haar nicht jeden Morgen länger bürstete als die Zeit, die sie für ihre Hausaufgaben verwand, wäre sie mit einer so ausgefransten Frisur herumgelaufen wie diese ganzen Außenseiter, und selbstverständlich musste sie sich in makelloser Aufmachung auf jedem größeren Ereignis blicken lassen, trotzdem lief Sophie ihr stets mühelos den Rang ab. Wahrscheinlich musste sie sich dafür nicht einmal besonders anstrengen; so wie sie aussah, war sie schon perfekt zurechtgemacht, sobald sie sich nur aus dem Bett erhob.
Wie immer hatte sie auch jetzt ihr stilles Anhängsel bei sich gehabt, eine unscheinbare Brünette, deren Namen Daria jedes Mal wieder vergaß, nachdem sie ihn gehört hatte. Dafür war sie einfach nicht wichtig genug. Daria konnte gut verstehen, warum Sophie sich mit ihr angefreundet hatte. Beliebte Schülerinnen wie sie beide umgaben sich eben gerne mit Vertrauten, die ihnen nicht das Wasser reichen konnten. Das machte sie nur noch attraktiver, außerdem war sie der Meinung, dass es in einer Freundschaft nur einen dominanten Charakter geben konnte, und sich die andere notwendigerweise unterordnen musste. Bei ihnen waren diese Rollen klar verteilt; Daria gab den Ton an, und Theresa folgte ihr. Natürlich war sie dennoch hübsch, andernfalls hätte Daria sich kaum mit ihr abgegeben. Ihre Figur war bewundernswert mit der verheißungsvollen Andeutung eines üppigen Busens, den man bereits jetzt erahnen konnte, und ihr eigentlich braunes Haar hatte sie so tiefschwarz färben lassen, dass es ihrem eigenen ähnelte, aber eine ernstzunehmende Konkurrenz war sie nicht.
Sie waren mittlerweile am hintersten Ende des Marktplatzes angelangt. Hier standen nur noch vereinzelte, eher unspektakuläre Buden herum, deren Besitzer mit auf den Theken gelehnten Armen gelangweilt die vorüberziehenden Passanten beobachteten. Der Teil der Stadt, der sich an diese Seite anschloß, lag ziemlich abgelegen, sodass sich nur wenige Besucher hierher verirrt hatten. Daria war noch niemals dort gewesen. Er sah ziemlich heruntergekommen aus mit den alten, oftmals renovierungsbedürftigen Häusern und den zugewucherten Gärten. Es war erst Mai, doch alles deutete darauf hin, dass der Sommer bereits begonnen hatte. Es war viel zu warm, um langärmlige Kleidung zu tragen, und die Sonne schien hell von einem wolkenlosen Himmel herab, trotzdem kam Daria diese Gegend von außen betrachtet immer etwas dunkler, fast so als hinge ein unvergänglicher Schatten darüber. Vielleicht lag das an den hohen, dichtstehenden Häusern, die das Licht abfingen, bevor es den Boden erreichte.
»Und worüber wolltest du jetzt sprechen?«, fragte Theresa unvermittelt, während sie zwischen den zusammengedrängten Ständen umherschlenderten.
Anteilslos wandte Daria sich von dem baufälligen Viertel ab. Sie hatte ihre dahingesagte Ausrede schon wieder vergessen gehabt, doch nun, da sie darüber nachdachte, fiel ihr tatsächlich etwas ein, über das sie gerne mit Theresa gesprochen hätte.
»Naja...«, begann sie leise und sah sich verstohlen um. Auch wenn sich niemand in unmittelbarer Nähe aufhielt, war das Thema doch zu heikel, um lauter als geflüstert behandelt zu werden. »Ich hab dir doch erzählt, dass Daniel mich immer fragt, ob wir es nicht endlich tun können, oder?« Diese Frage war an sich überflüssig. Sie hatten sich schon oft über diese Sache unterhalten, das wußten sie beide, dennoch erschien sie ihr irgendwie notwendig, bevor sie zum eigentlichen Kern vordrang. »Also... vielleicht machen wir es jetzt doch.«
»Was?«, entfuhr es Theresa beinahe empört. »Aber warum denn so plötzlich? Du hast doch immer gesagt, dass du noch ein bisschen warten willst!«
Das stimmte. Bei ihren bisherigen Gesprächen hinsichtlich dieser Angelegenheit hatte Daria unaufhörlich beteuert, dass sie sich noch zu jung dafür fühlte, doch das war nur die halbe Wahrheit. Bei genauerer Betrachtung war sie sich einfach nicht sicher, ob sie ihr erstes Mal wirklich mit Daniel erleben wollte. Einen triftigen Grund für diese Zweifel gab es allerdings nicht. Er war unbestreitbar ein Freund, um den man sie beneidet hätte, wenn sie diese Beziehung hätte öffentlich machen können. Er war gutaussehend, achtete sehr auf sein Äußeres und machte ihr ständig Komplimente. Nur leider konnte sie nicht mit ihm angeben, war er doch um einiges älter als sie, schon 17, ein Altersunterschied, den ihre Eltern mit Sicherheit nicht gutgeheißen hätten. Aber gerade das war ein weiterer Reiz ihrer Verbindung, der Nervenkitzel, etwas zu tun, von dem sie genau wußte, dass es ihr verboten war und bei dem sie aufpassen musste, nicht aufgedeckt zu werden. So hatte sie nur Theresa, ihrer besten Freundin, dieses kleine Geheimnis anvertrauen können.
Kennengelernt hatte sie ihn auf einer Party einer Mitschülerin, die schon zwei Jahre älter als Daria war. Nicht gerade die hellste Kerze im Leuchter, weshalb sie noch immer in die siebte Klasse ging. Damit war sie eigentlich kein Umgang für Daria, aber in ihrer Position hatte sie trotzdem hingehen müssen. Man erwartete einfach, sie bei solch einer Veranstaltung zu sehen, auch wenn die Gastgeberin nur in eine Parallelklasse ging und sich zwar nicht unbedingt mit außergewöhnlichen schulischen Leistungen hervortat, sondern höchstens durch das Wohlhaben ihrer Eltern. Daniel war jedenfalls als Freund eines anderen Schülers mitgekommen und irgendwie hatten sie sich dort in eine Unterhaltung vertieft. Daria erging sich in seinem getragenen Benehmen und seiner verklärten Miene, sodass sie sich schnell nähergekommen waren. Schon am nächsten Tag hatten sie sich in einem Café in der Innenstadt getroffen, wo sie den ganzen Nachmittag lang ihren Austausch über Vorlieben und Abneigungen unbeschwert fortsetzten, als hätten sie ihn nie unterbrechen müssen.
Das war zwei Monate her und seit einem Monat bedrängte er sie nun mit seiner Bitte. Anfangs war es ihr leichtgefallen, sie ihm abzuschlagen, doch mit der Zeit war sie ins Wanken geraten. Daniel war ihr erster Freund und sie wußte einfach nicht genau, wie sie sich in solchen Belangen verhalten sollte. Bisher hatte sie Jungs mehr als Accessoires angesehen, mit denen man sich schmückte, nicht als die metaphorischen Prinzen in schillernder Rüstung, wie sie die Liebesfilme darstellten, die sie gesehen hatte. In ihnen wurde die Liebe ohnehin viel zu hochstilisiert. Zwar empfand Daria eine gewisse Zuneigung zu Daniel, doch das Gefühl, dass sie alles für ihn getan hätte oder ohne ihn nicht leben könnte, war ihr fremd.
Außerdem hielt sie das ganze Konzept der Sexualität von vorneherein für reichlich merkwürdig. Es war beinahe abstossend, wenn man genauer darüber nachdachte. Da ließ man jemanden so ein komisches Körperteil in einen stecken, nur damit es in ihr entlangreiben konnte und anschließend ein Sekret in ihr absonderte, in dem es von winzigen, amöbenähnlichen Keimzellen nur so wimmelte. Was danach folgte mit Befruchtung, Zellteilung und Plazenta klang auch nicht viel anziehender. So sehr sie die Mutterschaft auch schätzte und ihren Eltern dankbar dafür war, dass sie geboren worden war, machte es ihr letztlich doch Angst. Die Vorstellung, dass so ein bizarr ausehender Embryo in ihr heranwuchs, ihren Bauch dehnte und auf ihre Blase drückte, sodass sie zweimal in der Stunde aufs Klo musste, befremdete sie.
Das hieß jedoch nicht, dass sie ihrem Geschlecht nichts abgwinnen konnte. Natürlich war sie sich bewußt, dass nicht jeder Akt gleich in einer Schwangerschaft enden musste, insbesondere heutzutage mit der Vielzahl von Verhütungsmitteln, und schon vor langem hatte sie entdeckt, wie viel Spaß es machte, sich selbst zu befingern. Inzwischen masturbierte sie regelmäßig, Penisse tauchten in ihren Phantasien dabei hingegen nicht auf. Viel lieber stellte sie sich vor, von jemandem geleckt zu werden, wobei diese Person in den allermeisten Fällen gestaltlos blieb. Dass diese Aufgabe ein besonders hübscher Junge übernahm, gab ihr innerhalb Träume dieser Art nicht viel, in ihnen zählte einzig ihre eigene Befriedigung und die Kompromisslosigkeit, mit der sie ihr zugestanden wurde.
Trotz all dieser Hemmnisse war sie jetzt fast so weit, Daniels Wunsch nachzukommen, immerhin hatte er sich ihr gegenüber ausnahmslos galant und liebevoll gezeigt, aber vor allem befürchtete sie, dass ihre Beziehung andernfalls nicht mehr lange aufrechtzuhalten war. Die Vorbringung seiner Bedürfnisse war mit jedem Mal flehentlicher geworden und die Reaktion auf ihre Vertröstungen enttäuschter. Wenn sie ihm nicht gab, wonach es ihm verlangte, was hätte ihn denn dann schon davon abgehalten, sich eine Freundin zu suchen, die sich ihm nicht verweigerte? Zwar war Daniel mit Sicherheit nicht der einzige, den sie sich anlachen konnte, wenn sie es darauf angelegt hätte, aber hatte er nun einmal alles, was in ihren anspruchsvollen Augen einen akzeptablen Liebhaber auszeichnete, und früher oder später musste sie es doch mit jemandem tun, warum also nicht mit ihm? Nun hatte sich eine Gelegenheit aufgetan, die wohl so schnell nicht wiederkehren würde, und Daria waren schlicht die Argumente ausgegangen. Das Theresa verständlich zu machen, erwies sich allerdings als schwierig.
»Tja, weißt du, übermorgen, am Freitag, sind meine Eltern den ganzen Tag über nicht Zuhause, und als ich Daniel davon erzählt habe, fing er natürlich sofort wieder damit an, was für eine Chance das doch wäre.«
»Aber ihr kennt euch doch noch gar nicht so lange!«, gab Theresa eindringlich zu bedenken.
»Immerhin zwei Monate«, wiederholte Daria die Erwiderung, die sie selbst auf diesen Einwand erhalten hatte, »und laut Daniel tun es die meisten Paare schon sehr viel früher.«
»Und zu jung bist du jetzt nicht mehr?«
»Daniel sagt, er hätte sein erstes Mal auch mit dreizehn gehabt, ebenso wie viele seiner Freunde. Darin sieht er keinen Hinderungsgrund.«
»Und liebst du ihn genug, um es mit ihm zu tun? Ich meine, das ist doch eine wichtige Sache. Dein erstes Mal vergisst du nie wieder.«
Leise seufzte Daria auf. »Ich weiß es nicht, das ist ja das Problem. Ich liebe ihn schon, aber ... ich weiß eben nicht, ob ich ihn so sehr liebe. Nur kann ich ihm das schlecht sagen, oder?«
Eine Zeit lang liefen sie beide schweigend nebeneinander her, bis Daria ein Zelt in einiger Entfernung von ihnen auffiel. Es war sehr eng gesteckt und von einem so dunklen Violett, dass es fast schimmerte wie der von einem Wetterleuchten erhellte mitternächtliche Himmel. Eigentlich benötigte Daria eine Brille, weigerte sich jedoch standhaft, sie jemals aufzusetzen. Ihre Sehschwäche war auch nur gering, aber der Grund für ihre kategorische Ablehnung war ein anderer: Sie konnte es einfach nicht ertragen, mit einem so offenen Zeichen ihrer eigenen Unzulänglichkeit herumzulaufen. Der Mensch an sich war mit Makeln behaftet, das war ihr vollkommen klar – Flatulenzen, Ausschläge und die unaufhaltsamen Auswirkungen des Alterns waren unwiderlegbare Beweise dafür –, trotzdem brachte sie es nicht über sich, dieses Zugeständnis einzugehen. Hätte sie ihre Brille in diesem Moment entgegen ihrer Art getragen, hätte sie auch das kleine Schild, das auf dem zugeschlagenen Vorhang angebracht war, lesen können, so aber konnte sie nur ein einziges Wort entziffern, das größer gedruckt war als der Rest: ›Wahrsagerin‹. Ein Mädchen stand davor und hatte den Kopf in das Zelt gesteckt, vielleicht eine Kundin, die sich gerade verabschiedete, oder eine neue Interessentin.
Daria war keine besonders spirituell veranlagte Person. Mit Religion hatte sie nie viel zu tun gehabt. Zwar wußte sie, dass ihre Eltern jüdisch aufgewachsen waren, allerdings war ihr Glaube wohl nicht sonderlich überzeugt gewesen, jedenfalls hielten sie sich nicht an dessen überlieferte Traditionen und hatten auch Daria kein Weltbild vermittelt, dem irgendeine Theologie zugrunde lag. Dennoch hielt sie die Existenz einer höheren Macht für wahrscheinlich. Sie hatte keine Ahnung, wie genau die beschaffen sein sollte, ob es wirklich eine seiner sich selbst bewußte Entität war oder vielleicht mehr ein schöpferisches Prinzip, ob es eine intervenierende Autorität war oder ein reiner Demiurg, aber sie musste doch aus mehr bestehen als nur diesem Körper. So vollkommen er in seiner Schönheit auch sein mochte, war er doch zu profan, um sie vollständig zu umfassen. Er konnte nur ein unzureichendes Gefäß für ihr wahres Selbst sein, ihren Geist, der diese vergängliche Hülle irgendwann hinter sich lassen würde.
Insofern hatte sie Respekt vor den Künsten einer Hellseherin. Ihre Zunft hütete zweifellos ein geheimes Wissen, sie waren weise und besaßen Kräfte, die in irgendeiner Form die Welt im Verborgenen für sich nutzbar machten.
»Vielleicht kann sie mir ja bei meinem Problem helfen«, sagte sie und deutete mit einem Kopfnicken zu dem mysteriös wirkenden Zelt hinüber.
Verwirrt folgte Theresa ihrem Blick, bis auch sie das Schild entdeckte. »Du willst eine Wahrsagerin fragen, ob du Sex mit deinem Freund haben sollst?«, rief sie erschrocken aus.
Tadelnd blinzelte Daria sie aus den Augenwinkeln heraus an. »Ich hatte vor, das etwas weniger direkt zu formulieren, aber im Grunde ... ja.«
Theresa schien noch immer nicht restlos begeistert von dieser Idee zu sein, aber es lag einfach nicht in ihrer Natur zu widersprechen, vor allem nicht Daria gegenüber. »Na gut, wenn du meinst ...«, lenkte sie zaghaft ein.
»Das meine ich«, sagte Daria fest und trat auf das Zelt zu. Sie hatte natürlich nicht vor, ihre Frage so offen darzulegen, wie Theresa es vermutet hatte, sondern sie in verschleierter Form zu stellen, etwa in der Richtung, ob Daniel und sie für einander geschaffen wären. Wenn die Hellseherin ihr dann von einem großen, dunkelhaarigen Fremden erzählen würde, der bald in ihr Leben trat, würde sie Daniel versetzen müssen, war sie jedoch der Meinung, dass sie gut zusammenpassten, würde sie sich ihm hingeben. Selbst wenn die Besitzerin einer solchen Jahrmarktsbude wohl nicht unbedingt die vertrauenswürdigste Beraterin für wirklich schwerwiegende Entscheidungen war, würde sie ihr in dieser Sache schon helfen können. Immerhin wollte Daria ihr nicht ihre finanziellen Belange überantworten, sondern nur wissen ob sie sich jetzt von ihrem Freund flachlegen lassen sollte oder lieber noch damit warten.
Als sie vor dem Zelt stehenblieben, zog das Mädchen davor den Kopf heraus und wandte sich zu ihnen um. Das begrüßende Lächeln, das ihre Lippen eben noch umspielt hatte, verschwand in dem Moment, in dem sie die beiden erkannte und wich einem fast schon entsetzten Ausdruck. Es war Maliva Amantă, eine ihrer Klassenkameradinnen, und offensichtlich war sie nicht erfreut darüber, sie hier anzutreffen.
Das konnte Daria sogar verstehen, sie selbst versetzte es auch nicht gerade in Hochstimmung. Sie konnte Maliva nicht ausstehen, schon seitdem sie sie zum ersten Mal gesehen hatte. Sie stammte aus Rumänien, und obwohl sie ohne Akzent sprach, wurde das in jeder Beziehung deutlich. Allein ihr Kleidungsstil war mehr als nur gewöhnungsbedürftig. Sie trug nur selten Hosen, wann immer das Wetter es zuließ, schien sie Kleider oder Röcke zu bevorzugen, die so farbenfroh waren, dass die Reizüberflutung das Hirn lahmlegte. Ihre Oberteile waren nicht weniger grell und oft band sie sich ein buntes Tuch um, das locker ihren Kopf umwehte.
Heute hatte sie sich allerdings ein wenig zurückgehalten. Ihre schmucklose Jeans war von einem verwaschenen Grau und die Bluse weiß. Daria hätte gar nicht erwartet, dass sie so schlichte Kleidung überhaupt besaß. Trotzdem hätte sie Maliva auf den ersten Blick von hinten erkannt, wäre ihr Kopf nicht vollständig von dem Zelt verdeckt gewesen. Ihr Haar hätte sie unweigerlich verraten. Es war brünett, aber von so vielen dünnen, hellen Strähnen durchzogen, dass es ein kleines Vermögen gekostet haben musste, es sich so herrichten zu lassen. Ein Mal hatte Daria sie gefragt, wo sie sich diese Frisur hatte machen lassen, doch offensichtlich war Maliva nicht dazu bereit, dieses Geheimnis mit ihr zu teilen. Wahrscheinlich befürchtete sie, sie könne sich dort noch kunstvoller stylen lassen, zumindest hatte sie daraufhin vorgegeben, die Farbe sei absolut echt, und das konnte ja wohl kaum der Wahrheit entsprechen. Niemand hatte von Natur aus so wunderschöne Haare.
Hätte Daria sie rechtzeitig erkannt, hätte sie eine Begegnung um jeden Preis vermieden. Entweder hätte sie ihr Vorhaben aufgeben oder so lange gewartet, bis Maliva gegangen wäre. Das hatte nichts mit ihrer gegenseitigen Abneigung zu tun, sie hätte nur nicht gewollt, dass irgendjemand von ihrem Besuch bei einer Wahrsagerin erfuhr. Es wäre ihr einfach peinlich gewesen; so ein Aberglaube gehörte sich nicht für ein Mädchen ihres Standes. Da sie nun aber direkt vor ihr stand, genau am Zelteingang, waren ihre Möglichkeiten, sich still aus der Affäre zu ziehen, stark eingegrenzt. Ihr blieb praktisch nur noch ein Ausweg: Sie musste Maliva so weit ablenken, dass sie völlig vergaß, wie eindeutig die Situation war.
»Hey, Maliva«, sagte sie, als wäre es ihr von von Anfang an völlig klar gewesen, dass sie es war, »hast du dir die Zukunft vorhersagen lassen? Kein Problem, das hätte ich doch machen können. Dir steht mit Sicherheit mal eine große Karriere bevor – als Putzfrau. Die richtige Kleidung dafür trägst du ja schon.«
Unter sichtlicher Anstrengung rang Maliva sich ein Lächeln ab. »Nein, eigentlich bin ich die, äh ... Assistentin der Wahrsagerin.«
Während Maliva verschämt den Blick senkte, besah Daria sich das Zelt etwas genauer. Jetzt in dessen unmittelbarer Nähe konnte sie auch das Schild lesen, das über dem Zugang hing. ›Maleva Amantă, Wahrsagerin‹ stand darauf. »Deine Mutter ist die Hellseherin?«, fragte sie überrascht nach.
»Meine Großmutter«, verbesserte Maliva sie.
»Und die heißt genau wie du?«
»Nicht ganz. Der Name wird zwar gleich ausgesprochen, aber meiner wird mit ›I‹ geschrieben.«
»Wie passend. Ein ›Ih‹ ist immer das erste, was mir in den Sinn kommt, wenn ich dich sehe. Na ja, was will man schon anderes von jemandem erwarten, der von einer Hexe abstammt, die auf Jahrmärkten den Menschen mit falschen Prophezeiungen das Geld aus der Tasche zieht? Aber ich wüßte da etwas Besseres. Ihr beide wärt doch die perfekte Attraktion für eine Freakshow, meinst du nicht?«
Ohne Maliva Zeit für eine Antwort zu lassen, wirbelte Daria herum und rauschte erhobenen Hauptes davon. Innerlich atmete sie erleichtert auf. Sie hatte Maliva so niedergemacht, dass diese kaum hatte registrieren können, dass sie gerade im Begriff gewesen war, die Dienste ihrer Großmutter in Anspruch zu nehmen. Ihre Sticheleien mögen dabei zwar etwas anschaulicher als sonst ausgefallen sein, aber ein schlechtes Gewissen hatte sie deshalb nicht. Ihrer Meinung nach traf alles, was sie gesagt hatte, zu. Ihre Kleidung war nichts anderes als Lumpen, in denen sie wie eine Putzfrau aussah, besonders wenn sie dieses alberne Tuch auf dem Kopf trug, und wenn ihre Großmutter die Wahrsagerin war, musste es sich ja um einen Betrug handeln. Sie traute dieser Familie vieles zu, aber keine übernatürlichen Fähigkeiten.
»Das war gut!«, sagte Theresa und kicherte auf. »Freakshow, damit hast du’s ihr gegeben! Genau da gehört sie hin.«
In Erinnerung ihres eigenen sarkastischen Kommentars stahl sich nun auch auf ihre Lippen ein Grinsen. Das war ein weiterer Grund für ihre anhaltende Freundschaft miteinander: Daria war der Typ Mädchen, der am liebsten den ganzen Tag lang Komplimente darüber bekam, wie großartig sie in allen Belangen war, und Theresa war der Typ Mädchen, der diesem Bedürfnis mit Freuden nachkam. »Na ja, andererseits würde ich kein Geld bezahlen, um sie zu sehen«, räumte sie nachsichtig ein. Immerhin war Bescheidenheit eine Zier.
Wieder lachte Theresa bestätigend, schwieg ansonsten aber zu diesem Thema. Sie wußte, dass sie es in Sachen Schlagfertigkeit nicht annährend mit Daria aufnehmen konnte, und dass diese selbst bei Freundinnen nicht zögerte, einen lahmen Spruch als das zu enttarnen, was er war. »Und was sollen wir jetzt machen?«, fragte sie stattdessen. »Zuckerwatte essen?«
Entschieden schüttelte Daria den Kopf. Das kam wohl kaum infrage. Zuckerwatte war so ungefähr das Ungesündeste, was man essen konnte, mal ganz abgesehen davon, dass man sich dabei unweigerlich den Mund verschmierte, und sie wollte keinesfalls das Risiko eingehen, so von jemandem gesehen zu werden, den sie kannte. Die beiden unliebsamen Begegnungen heute hatten ihr ohnehin gereicht. Für den Moment hatte sie genug vom Jahrmarkt.
»Nein, ich muss nach Hause«, redete sie sich heraus, »ich hab meinen Eltern versprochen, noch was für die Schule zu machen.«
»Hm«, nickte Theresa enttäuscht aber verständnisvoll. »Na ja, dann vielleicht morgen? Soll ich dich wieder um drei abholen?«
»Klar«, verabschiedete Daria sich. »Also bis morgen, ja?«
»Okay, bis morgen«, gab Theresa zurück. Sie winkte einmal kurz, während Daria sich bereits in ihrer souveränen Art abwandte. Einen Augenblick lang sah sie ihrer Freundin noch gedankenversunken nach, dann machte sie sich ebenfalls auf den Weg nach Hause.
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Das Hexenblut in Malivas Adern kochte vor Wut.
Zwar war es mittlerweile früher Abend geworden, doch hatten die wenigen Stunden, die seit dem Zwischenfall auf dem Jahrmarkt vergangen waren, nicht ausgereicht, sie zu beruhigen. Daria hatte sie schon immer offen angegriffen, doch aus irgendeinem Grund hatte sie die heutigen Bemerkungen als besonders verletzend empfunden. Vielleicht weil sie diesmal nicht nur Maliva selbst, sondern sondern gleich ihre ganze Familie beleidigt hatte. Dabei hätte sie eigentlich damit rechnen müssen; Daria hatte sich nie die Mühe gemacht, ihre Abscheu ihr und ihrer Herkunft gegenüber zu verbergen. Sie tarnte ihre Beschimpfungen nicht einmal im Mantel einer kunstvollen Ironie, nein, sie würdigte sie einfach ganz unverhohlen herab. Wahrscheinlich fühlte sie ihre heile kleine Welt dadurch bedroht, dass Maliva sich etwas anders kleidete und aus einer Kultur stammte, die ihr fremd war.
Diese Feindseligkeiten hatten schon früh begonnen. Es war vor fast einem Jahr gewesen, als sie sich das erste Mal gesehen hatten. Maliva war gerade mit ihrer Familie hierher gezogen und stand vor der versammelten Klasse vorne am Pult der Lehrerin, die sie mit knappen Worten vorstellte. Obwohl sie selbst bis zu diesem Zeitpunkt noch nichts gesagt hatte, musste Daria irgendetwas an dieser Situation zum Anlass genommen haben, ihren Unmut über die neue Mitschülerin zum Ausdruck zu bringen. »Oh, ist der Zirkus in der Stadt?«, hatte sie mit einem spöttischen Blick auf ihre farbenfrohe Kleidung gerufen, woraufhin die gesamte Klasse zu lachen angefangen hatte. Es war deutlich zu hören gewesen, trotzdem überging die Lehrerin diesen Einwurf als wäre nichts gewesen. Für einen Moment huschte sogar über ihre eigenen Lippen ein herablassendes Grinsen. Das hatte Maliva am meisten getroffen. An ihrer alten Schule wäre das undenkbar gewesen, dor wurde viel Wert auf einen egalitären Umgang miteinander gelegt. Vorher hatten sie in einer Großstadt gelebt, wo es ihnen sehr gut gegangen war, wie sie fand. Sie waren einfach nicht aufgefallen. Niemand hatte sich dafür interessiert, dass Maliva gerne die etwas auffällige traditionelle Kleidung ihres Heimatlandes trug oder nahm Anstoss daran, dass sie aus Rumänien stammte. Ihre Großmutter hatte in einer kleinen Nebenstraße der Innenstadt einen Raum für ihre Weissagungen gemietet, und ihr Vater hatte seine eigene Firma, in der er zusammen mit Malivas vier älteren Brüdern von Dachdeckerarbeiten bis hin zum Fliesenlegen sämtliche Erfordernisse einer Renovierung übernahm.
Von Anfang an war sie dagegen gewesen, in so einen kleinen Ort zu ziehen, aber ihre Eltern und ihre Großmutter hatten die vertrautere, unbefangenere Atmosphäre der ländlichen Gegend vermisst, in der sie aufgewachsen waren. Die Stadt war ihnen zu laut, zu hektisch geworden, sodass sie sich entschlossen hatten, in das etwas abgelegene Grünberg überzusiedeln. Auch wenn hier nicht alles schlecht war, hatten sich doch viele ihrer Befürchtungen bewahrheitet, einige in noch umfassenderem Maße, als sie es sich vorgestellt hatte. Zwar wohnten sie hier in einem Haus statt in der Wohnung eines Hochhauses, doch hatte tatsächlich kaum jemand Interesse daran, sich mit dem sonderbaren Mädchen aus einem fremden Land anzufreunden, über das die meisten nur wußten, dass die Legende Draculas dort ihren Ursprung hatte, und vor allem hatte sie hier die Bekanntschaft von jemandem gemacht, der sie klar verachtete.
Natürlich hätte sie nach diesem ersten Zusammenprall mit Daria einen weniger extravaganten Kleidungsstil pflegen können, doch hatte sie sich bewußt dagegen entschieden. Damit hätte sie ihr gegenüber eine Unterlegenheit angedeutet, die sie nicht fühlte, und ihr einen Sieg zugestanden, den sie ihr nicht vergönnte. Daria war vom Leben schon zu sehr verwöhnt geworden, um ihr auch noch diese weitere Bestätigung zu gewähren. So weit Maliva wußte, waren ihre Eltern ziemlich wohlhabend. Sie wohnten in einem auffällig schicken, modernen Haus, das viel zu groß für drei Personen war und konnten ihrer Tochter offensichtlich keinen Wunsch abschlagen. Sie kauften ihr die angesagtesten Klamotten, die neuesten technischen Errungenschaften und mithilfe von Partys und dem hohen Taschengeld, mit dem sie großzügig umging, wohl auch die nötige Beliebtheit. Daria hatte einfach alles, einschließlich einer bereits jetzt ansehnlichen Oberweite. Nicht dass Daria wirklich schon ausgeprägte Brüste gehabt hätte, es waren vielmehr zwei niedliche Rundungen, nicht ausnehmender als bei anderen ihrer Klassenkameradinnen auch, dennoch verleiteten sie Maliva immer wieder zu unanständigen Tagträumen.
Das mochte daran liegen, dass sie selbst in dieser Hinsicht noch völlig unentwickelt war, ihr Busen bestand aus kaum mehr als den beiden winzigen rosafarbenen Nippeln, aber das war eindeutig nicht der einzige Grund. Sie gestand es sich nur ungern ein, doch tatsächlich fand sie Darias ganzes Aussehen einfach bezaubernd. Sie war zweifellos hinterhältig, gemein und niederträchtig – aber eben auch unglaublich süß.
Über das Stadium, sich Illusionen über ihre sexuelle Orientierung hinzugeben, war Maliva hinaus. Es war unbestreitbar, dass sie auf Frauen stand. Damit hatte sie sich schon lange abgefunden. Sie hatte sich einfach nie zu Jungs hingezogen gefühlt, es gab nichts an ihrer äußeren Erscheinung, das sie in irgendeiner Weise erregt hätte, und auch sonst konnte sie ihnen nicht viel abgewinnen. Ihrer Erfahrung nach waren die meisten von ihnen seltsame Wesen, die vorbeifahrenden Autos mehr Aufemrksamkeit schenkten als den Gefühlen ihrer Mitmenschen, sich der persönliche Hygiene nicht mit der Sorgfalt widmeten, wie sie sollten, und bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf den Boden spuckten. Sie hatte vier Brüder, da blieb kein Raum für romantische Idealisierungen. Schwestern hatte sie hingegen nicht, und obwohl ihr auf irgendeiner Bewußtseinsebene klar war, dass auch Frauen nicht perfekt sein konnten, machten sie Maliva eben an. Sie konnte sich nichts Sinnlicheres vorstellen als nackt ein anderes Mädchen zu umarmen, deren heißen Schlitz auf ihrem zu spüren, ihre Brüste aneinandergepresst und versunken in einen tiefen, innigen Kuss.
So war es nicht weiter verwunderlich, dass zumeist Mitschülerinnen die Hauptakteure ihrer Masturbationsphantasien waren, allerdings war es doch seltsam, mit welcher Regelmäßigkeit Daria in ihnen auftauchte. Zugegebenermaßen war sie von geradezu atemberaubender Schönheit, das ließ sich nicht leugnen, trotzdem blieb es ihr unverständlich. Vermutlich war das ihre Art, sie wenigstens in Gedanken für all den Spott zu bestrafen, den sie ständig über aie ausgoß. In ihrer Vorstellung waren sie kein Liebespaar, es war einzig schmutziger, wilder Sex, der sie verband, genau das richtige also, um ein so auf Anstand bedachtes Mädchen Buße leisten zu lassen. Sie so ihrem Willen zu unterwerfen, beinhaltete jedenfalls das passende Maß an Erniedrigung, das sie verdient hatte.
Aber selbstverständlich war das Spiel mit dieser Idee vollkommen bedeutungslos. Selbst wenn sie es sich wirklich erträumt hätte, konnte es unmöglich in Erfüllung gehen. Niemals durfte Daria von ihren lesbischen Neigungen erfahren. Mit Freuden hätte sie sich auf diesen weiteren vermeintlichen Makel gestürzt, um ihr das Leben schwer zu machen.
Nachdem Maliva sich ihr nicht einmal bezüglich der Kleidung angepasst hatte, um ihr zu gefallen, war Darias Verhalten im Laufe der Zeit ohnehin immer offensiver geworden. Einmal hatte Maliva einen 5€-Schein gefunden. Er lag einfach unbeachtet in einer Ecke der Pausenhalle, neben einem Tisch in der Nähe der Cafeteria. Niemand sonst schien ihn bemerkt zu haben und da die Chancen, seinen rechtmäßigen Besitzer ausfindig zu machen, höchst gering waren, hatte sie ihn eingesteckt. Das hatte sich als Fehler herausgestellt. Sobald sie das getan hatte, kam Daria auf sie zu und hatte sie gefragt, ob sie einen Schein gesehen hätte, den sie kurz auf dem Tisch abgelegt hatte, während sie sich an einem Automaten etwas zu trinken geholt hatte. Maliva antwortete, dass sie einen daneben gefunden hatte und überreichte ihn ihr. Statt Dankbarkeit zu zeigen, schrie Daria sie jedoch an. Es könne ja wohl nicht sein, dass Maliva sich alles herumliegende Geld schnappe, wenn man ihr nur den Rücken zudrehe. Das könne sie vielleicht in Rumänien tun, aber nicht hier; hier nenne man das Diebstahl.
Bei dem Aufstand, den Daria veranstaltet hatte, konnte diese Geschichte natürlich nicht ohne Folgen bleiben, und so endete es damit, dass sie beide vor den Schulleiter zitiert wurden, um ihre jeweilige Sichtweise der Ereignisse darzulegen. Nachdem er sich alles angehört hatte, entschied er, dass kein Schaden entstanden sei und auch keine böswillige Absicht zu erkennen gewesen wäre, immerhin habe Maliva den Schein sofort wieder abgegeben, als sie darauf angesprochen worden war. Sie war also nicht von der Schule geflogen und hatte auch keine Strafarbeit aufgetragen bekommen, trotzdem hatten die anderen sie ab da immer etwas misstrauisch angesehen, ao als man sich vor ihr besonders in Acht nehmen müsse. Es mochte stimmen, dass Daria keinen Schaden genommen hatte, doch auf Maliva traf das nicht zu. Sie stand von nun an unter einer Art Generalverdacht. Sie wurde nicht direkt ausgegrenzt, aber noch mehr gemieden als es sowieso schon der Fall war, und wann immer etwas geschah, stand die stille Vermutung im Raum, dass sie etwas damit zu habe.
Das war ohne Frage bisher das Schwerwiegendste gewesen, was Daria ihr angetan hatte. Dagegen nahm sich das heute fast wie ein nettes kleines Kaffeekränzchen aus, und doch hatte es sie diesmal noch weitaus tiefer getroffen. Als Hexe und als Geldabschneiderin hatte sie ihre Großmutter bezeichnet! Nun gut, eine dieser Aussagen entsprach sogar der Wahrheit, dennoch hatte Daria kein Recht, sie so zu nennen. Maleva war mehr als eine einfache Hexe, diesen Titel hatte sie längst hinter sich gelassen. Sie war eine Mater, eine Vertreterin des höchsten Ranges innerhalb der Gemeinschaft der Hexen. Ihre Macht überstieg selbst noch die der Ordensführerin von ganz Rumänien, was letztendlich auch der Grund war, aus dem sie das Land hatten verlassen müssen. Als sie erkannt hatte, wie groß Malevas Hexenkräfte wirklich waren, hatte sie sie verbannt, angeblich wegen der Befürchtung, sie könnte sonst Unheil über den Orden bringen, den niemand wieder aufheben konnte. Einen einmal ausgesprochenen Zauber rückgängig machen konnte nur eine Hexe, die stärker oder mindestens ebenso stark war, und da keine der anderen es mit ihr aufnehmen konnte, hatten sie angefangen, ihr zu misstrauen. Dass sie damit denselben Fehler begingen, aus dem sie sich vor den Menschen weitestgehend versteckt hielten, schien keine von ihnen zu bemerken. Sie alle kannten Maleva und hätten wissen müssen, dass sie vor ihr nichts zu befürchten hatten, doch sobald entdeckt wurde, dass sie anders war, wurde sie ausgeschlossen. Seit jeher hatten die Menschen Angst vor allem, was sie nicht verstanden, und schon dieser kleine Fleck des Unbekannten hatte ausgereicht, dass die anderen Hexen sie fürchteten. Und aus Furcht konnte nur allzu schnell Hass werden.
Das alles war zwei Jahre vor Malivas Geburt geschehen, an dieser Ungerechtigkeit konnte sie nichts mehr ändern, an dieser neuerlichen jedoch schon. Eine Frau wie ihre Großmutter eine Schwindlerin zu nennen und noch dazu ihre gesamte Familie zu beleidigen, für diese Anmaßung hatte Daria endgültig eine Lektion verdient. Wer hoch stieg konnte tief fallen, hieß es, doch sie war ja schon in den Wolken geboren worden. Sie hatte ihren Elfenbeinturm niemals verlassen müssen, sie hatte sich in einer sicheren Umgebung eingemauert, zu der niemand Zutritt hatte, der nicht ihren Vorstellungen entsprach. Es war an der Zeit, dass sie lernte, wie es sich anfühlte, ganz unten anzukommen.
Maliva überlegte einen Moment. Um das zu schaffen, könnte sie sich eines der Grimoires ihrer Großmutter bedienen, und wenn sie sich in deren Arbeitszimmer schleichen wollte, würde sich so schnell keine geeignetere Gelegenheit ergeben als genau jetzt. Sie war als Nachzüglerin geboren worden; ihre Brüder waren deutlich älter als sie und arbeiteten in der Firma ihres Vaters, sodass sie alle zusammen noch unterwegs waren, während ihre Mutter und Großmutter in der Küche das Essen vorbereiteten. Bald würde sich die ganze Familie am Tisch versammeln, dann war es zu spät. Danach würde sie den Raum an diesem Tag nicht mehr unentdeckt betreten können.
Kurzentschlossen wandte sie sich um, öffnete die Tür und trat auf den Flur hinaus. Ihr Zimmer befand sich im ersten Stock, hier musste sie noch nicht besonders leise sein, trotzdem versuchte sie, so wenige Geräusche wie möglich zu verursachen, als sie vorsichtig die Treppe hinunterstieg. Die mündete in einen langen, geraden Korridor, der direkt zur Haustür führte. Das Arbeitszimmer lag gleich daneben, damit diejenigen, die sich von Maleva die Zukunft vorhersagen lassen wollten, es nict so weit hatten. Außen waren zwei Klingeln angebracht, eine für die Familie und eine für ihre Großmutter. So konnte sie jeden Kunden ohne Umschweife begrüßen und zur Tür geleiten, auf der noch einmal Name und Profession angebracht waren, umrandet von der reliefartigen Darstellung einer Eule.
Zu dieser Tür schlich Maliva nun auf Zehenspitzen, vorbei am Wohnzimmer und der Küche, aus der die gedämpften Stimmen der beiden älteren Frauen drangen. Der dicke Teppich schluckte jeden Laut ihrer bedächtigen Schritte, sodass es leicht war, ihr Ziel ohne Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen zu erreichen. Dann jedoch begann der schwierige Teil. Zwar war die Tür nie abgeschlossen, doch war sie alt und schwer. Es war fast unmöglich, sie ohne ein verräterisches Knarzen zu öffnen. Sanft drückte Maliva die Klinke hinunter und schob die Tür auf, gerade so weit, dass sie hindurchschlüpfen konnte.
Der Raum dahinter wurde durch halbdurchlässige, zugezogene Vorhänge in einem beständigen Zwielicht gehalten. Es erleuchtete nur schwach einen kleinen runden Tisch in der Mitte, die fast vollständig von Bücherregalen verdeckten Wände und die mystischen Symbole, die darin eingelassen waren. Sterne in allen denkbaren Variationen, geflügelte Löwen, Sperlinge, Schlangen, Mondsicheln, auf der Seite liegende Achten, Myrte- und Zypressenzweige waren hier zu sehen, mal offen ersichtlich an die Wand gemalt, mal als unscheinbare Schnitzerei im Holz des Tisches oder der Regale versteckt.
Dies war der Ort, an dem Maleva normalerweise ihre Weissagungen traf. Das Zelt auf dem Jahrmarkt war nichts weiter als ein Versuch, etwas mehr Kundschaft für sich zu gewinnen. Offenbar war eine Wahrsagerin in dieser Stadt nicht sehr gefragt. Das Geschäft lief schleppend und auch wenn der Verdienst nicht zum Unterhalt der Familie nötig gewesen wäre, tat Maleva doch ihr Möglichstes, um dazu beizutragen. Vielleicht war es auch nur ihr Stolz als rechtmäßige Ordensführerin, der sie dazu trieb.
Jedenfalls hatte sie sich dazu dieses Zelt besorgt, das engesteckteste, das zu finden war, um die Standgebühr so gering zu halten, wie es nur irgend ging. Diese Gelegenheit nutzte sie, indem sie jedem Besucher eine Karte von sich in die Hand drückte, auf der ihre Adresse angegeben war zusammen mit den Zeiten, zu denen sie erreichbar war. In der ausgelassenen Stimmung eines Jahrmarkts verirrten sich deutlich mehr Leute zu ihr als in dieses staubige, ernste Zimmer, allerdings befürchtete sie, damit auch einen Teil der gebührenden, geheimnisumwitterten Atmosphäre zu verlieren. Immerhin war sie eine Mater; eine Weissagung von ihr war kein belangloser Freizeitspaß, sie war ein Vordringen in das Reich jenseits des Erfahrbaren.
Aus diesem Grund half Maliva ihr dabei, so gut sie es vermochte, diesen Schimmer des Okkulten selbst zwischen dem Lärm und den blinkenden Neonlichtern des überfüllten Marktplatzes zu bewahren. Gleich nach der Schule gesellte sie sich zu ihr und bezog Stellung vor dem Zelt. Dafür hatte sie sogar ihre Art sich zu kleiden etwas abgeschwächt. Sie vermutete, dass sie ahnungslosen Passanten so vertrauenswürdiger erschien als in ihrer üblichen Aufmachung. Ihre Aufgabe war es, Interessenten in Empfang zu nehmen, um sie entweder zu ihrer Großmutter zu geleiten, oder sie zu vertrösten, falls sie noch beschäftigt war. Das war zumindest ein wenig würdevoller als der Notbehelf, mit dem sie sonst auskommen musste. Solange Maliva in der Schule war, ließ sie die Zelttür offen, wenn sie keine Kundschaft hatte und schloß sie, wenn ihre Dienste in Anspruch genommen werden sollten, wobei sie ein entsprechendes Hinweisschild aufhing. Das sollte eigentlich Anzeichen genug sein, leider gab es aber immer wieder ein paar Idioten, die das Prinzip nicht ganz verstanden. Zum Glück war vormittags ohnehin nicht viel los, sodass trotzdem immer alles gut gegangen war – zumindest bis Daria heute aufgetaucht war.
Bei der Erinnerung daran ballten sich unwillkürlich ihre Fäuste. Ihre Wut war noch lange nicht verraucht, genug war genug. Sie würde ihren Plan in die Tat umsetzen. Daria würde büßen müssen für das, was sie ihr angetan hatte, sonst würde es ewig so weitergehen wie bisher.
Mit neuentfachter Entschlossenheit sah Maliva sich in dem Raum um. Das Regal ganz hinten, neben dem thronartigen Stuhl, auf dem ihre Großmutter immer saß, wenn sie ihrer Berufung nachging, enthielt die einzigen Grimoires, die sie besaß. Alle anderen Bücher hier waren nichts anderes als die belanglosen Versuche Unwissender, einen Sinn in ihrer Existenz zu finden. Sie dienten einzig dazu, Klienten zu beeindrucken. Sie verstärkten noch den Eindruck unnatürlicher Kenntnisse, den das Zimmer, die Symbole und ihre Großmutter selbst schon erweckten.
Ehrfürchtig näherte Maliva sich den wahren Schätzen der Bibliothek. Es waren nur einige wenige Bände, dennoch war dies eine bemerkenswerte Sammlung. Wahrscheinlich war es sogar eine der größten, die es überhaupt zu bestaunen gab. Nur eine Handvoll Exemplare überdauerten die Jahrhunderte und die Verfolgungen, denen sie ausgesetzt waren, und es war viel Mühe, eines davon handschriftlich zu kopieren, wie es früher getan werden musste. Die meisten enthielten Rezepte, die man nachbrauen konnte: Tränke, die die eigenen Hexenkräfte kurzfristig verstärkten, die Wunden heilten oder die einem die Gabe verliehen, mit den Augen einer Katze zu sehen. Echte Hexereien benötigten hingegen keine Anleitungen. Die Fähigkeit dazu war angeboren und ließ sich auch nicht künstlich heraufbeschwören, wenn man die Veranlagung nicht besaß. Wenn man sie jedoch besaß, war alles weitere überflüssig. Man wußte instinktiv, wie man sie einsetzte, wie man in das Gefüge der Realität eingriff und ihre Mechanismen beeinflußte. Was in diesen Büchern gesammelt war, war vor allem Wissen; Wissen, das nicht verlorengehen durfte, aufgeschrieben von schon vor langem verstorbenen Hexen. Hier hatten sie alles zusammengetragen, was sie im Laufe ihres Lebens über den Umgang mit ihren Künsten herausgefunden hatten. Die Formeln in ihnen waren an sich unnötig. Jeder Zauber war auch ohne die beschriebenen Rituale ausführbar, wenn man mit ihrer Wirkungsweise vertraut war, sie sollten unerfahrenen Hexen nur eine Hilfestellung bieten. Wenn man sich an sie hielt, flößten sie einem auf rein psychologische Weise die Souveränität ein, die unabdingbar war, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.
Abgesehen davon eigneten sie sich natürlich sehr gut, um sich eine Vorstellung davon zu machen, was man mit diesen Kräften alles erreichen konnte, und aus genau diesem Grund war Maliva jetzt hier. Sie war auf der Suche nach einem ganz bestimmten Buch, das sie schon oft gesehen, aber noch nie in der Hand gehalten hatte. Ihre Großmutter hatte ihr strikt verboten, es auch nur anzufassen. Als bloße Adeptin stand es ihr nicht zu, es zu lesen. Zwar wurde sie ganz nach Tradition seit ihrem dreizehnten Geburtstag in die Mysterien ihrer Zunft eingeweiht, doch lag der erst ein paar Monate zurück. Sie stand noch ganz am Beginn ihrer Laufbahn, sodass sie eigentlich ohne Aufsicht nicht einmal die einfachsten Zauber wirken durfte, ganz zu schweigen von denen aus diesem Buch.
Aufgeregt fuhr sie mit dem Finger die Rücken der aneinandergereihten Einbände entlang. Dazu bestand keine Veranlassung, sie hätte das gesuchte Buch auch so ohne Schwierigkeiten unter den anderen ausfindig gemacht, doch spürte sie dabei ein wohliges Kribbeln in ihrer Fingerspitze. Es war, als strömte die Macht aus ihnen direkt in sie hinein, obwohl sie wußte, dass das unmöglich war. In den Grimoires selbst steckte keine Magie. Die Sprüche in ihnen konnten nur dabei helfen, eine Kraft freizusetzen, die man bereits in sich trug, das eigentlich Wunder an ihnen lag woanders. Es war die simple Tatsache, dass sie überhaupt hier waren, dass sie Einblick in die Erfahrungen einer Hexe gewährten, die Maliva gar nicht kannte, ja die wahrscheinlich sogar bereits tot waren. Es war das Wunder, dass sie an deren Gefühlen teilhaben konnte, dass sie sich mit ihr über ihre Erfolge freuen und die unvermeidlichen Niederlagen bedauern konnte. Wenn man es von der Seite betrachtete, trug jedes Buch, nicht nur die Grimoires, eine Art Magie in sich, die ganz und gar weltlich war.
Schließlich erreichte ihr Finger den richtigen Band und augenblicklich intensivierte sich das Kribbeln in ihr noch. Auch wenn es nur der Reiz des Verbotenen war oder die Angst vor einer plötzlichen Entdeckung, kam es ihr so vor, als läge eine drückende Spannung in der Luft, wie vor einem Gewitter, das kurz davor stand, über sie hereinzubrechen. Ihr Herz raste, als sie das Buch aus dem Regal zog und es vor sich hielt. Es war das erste Mal, dass sie seine Vorderseite sah. Sie war vollkommen in einem dunklen Rot gehalten, ohne jede weitere Verzierung, nicht einmal Buchstaben gaben irgendeinen Hinweis auf seinen Inhalt preis. Einzig ein kleines Emblem war darin eingeprägt, die Linien zweier gleichmäßig ineinander verschachtelter Quadrate, sodass sie einen achtzackigen Stern bildeten. Dies war das mächtigste Symbol in der Welt der Hexen, wie Maliva sehr wohl wußte. Pentagramme wurden von den Menschen oft überschätzt. Sie waren zwar ebenfalls nicht unwichtig, doch waren sie vor allem für Horrorfilme und Scharlatane, sagte ihre Großmutter immer. Dem Achtort hingegen kam viel mehr Bedeutung zu.
Obwohl auf der Vorderseite kein Titel angegeben war, kannte Maliva ihn. Er stand auf dem Buchrücken und lautete übersetzt etwa ›Flüche für jede Gelegenheit‹. Das war auch der eigentliche Grund, aus dem Maleva ihr verboten hatte, es sich näher anzusehen. Flüche waren nicht nur schwer wieder rückgängig zu machen, ihre einzige Bestimmung lag eben darin, anderen Schaden zuzufügen, und so sehr es ihr auch widerstrebte, es zuzugeben, war genau das ihr Verlangen. Sie wollte, dass Daria litt. Selbstverständlich wollte sie ihr nicht wirklich etwas zuleide tun, sie sollte nichts davontragen, was sich nicht wieder in Ordnung bringen ließe, aber ein kleiner Denkzettel war längst überfällig, nicht nur als reine Genugtuung, sondern ebenso um ihr zu zeigen, was Maliva selbst unter ihren Angriffen empfand.
Noch immer zitternd vor Unruhe schlug sie das Buch auf. Wie fast alle anderen hier war auch dieses in Rumänisch verfasst. Da sie entgegen ihren Brüdern bereits hier geboren worden war, war ihr Deutsch besser als ihr Rumänisch, dennoch sprach sie es fast genauso flüssig. Es stellte also kein Problem für sie dar, die Zwecke dieser Sprüche zu entziffern, doch die ersten Seiten hielten einzig Enttäuschungen für sie bereit. Darias Milch sauer werden zu lassen oder ihr Vieh krank werden zu lassen war nicht ganz das, was sie sic herhofft hatte. Was danach folgte gestaltete sich zwar durchaus heftiger, aber auch davon erschien ihr nichts angebracht. Immerhin sollte Daria nicht gleich Höllenqualen erdulden müssen.
Erst ganz hinten, als sie schon fast aufgeben wollte, fand Maliva den perfekten Bann für diese Zicke. Einen Freak hatte Daria sie immer genannt, und diese Formel würde aus ihr eben das machen. War das nicht genau die Art Gerechtigkeit, auf die sie immer gehofft, an die sie aber nie wirklich geglaubt hatte? Das würde ihr wahrhaft eine Lehre sein.
Mit einer plötzlichen Ruhe, die sie ganz unerwartet überkam, legte sie das Buch auf dem Tisch ab und las sich den Abschnitt genauer durch. Dann schloß sie die Augen und konzentrierte sich.
~+~
Während Maliva nur wenige Straßen weiter in dem abgedunkelten Arbeitszimmer ihrer Großmutter den von ihr entdeckten Zauber wirkte, stieg Daria gerade aus der Dusche hervor. Sie duschte jeden Morgen nach dem Aufstehen ebenso wie am Abend. Manchmal, wenn sie etwas besonderes vorhatte oder das Gefühl bekam verschwitzt zu sein, tat sie es auch noch ein drittes Mal. Sie konnte einfach den Gedanken nicht ertragen, schmutzig zu sein, viel schlimmer aber hätte sie es noch gefunden, wenn jemand ihren Geruch wahrgenommen hätte. Es war ekelhaft genug, zu wissen, dass ihr Körper unablässig diese Säfte produzierte, da sollten sie wenigstens nicht auch noch von anderen bemerkt werden.
Aus diesem Grund ging sie bei ihrer täglichen Reinigung mit äußerster Sorgfalt vor und nun, da das wieder einmal erledigt war, fühlte sie sich ein bisschen wie neugeboren. Nachdem sie sich abgetrocknet hatte, wickelte sie sich das Handtuch um die Brust, trat vor den Spiegel und wischte mit einer Hand das kondensierte Wasser von dessen kalter Oberfläche. Einen Moment lang sah sie sich selbst in die Augen, dann griff sie nach dem auf der Ablage bereitstehenden Deospray und sprühte sich erneut damit ein. Eigentlich hatte sie nicht vor, noch lange aufzubleiben oder auch nur ihr Zimmer zu verlassen, trotzdem kam es für sie nicht infrage, das auszulassen.
Als sie fertig war, fiel das Atmen schwer, so dicht hing der Nebel in der Luft, doch blieb sie noch länger, um sich eingehend im Spiegel zu betrachten. Das gehörte ebenfalls zu ihrer allabendlichen Routine. So gewissenhaft wie sie sich wusch, suchte sie jetzt ihr Gesicht nach Anzeichen von Pickeln ab. Obwohl sie jeden Morgen ein Gesichtswasser benutzte, das das verhindern sollte, bildete sich doch hin und wieder einer, und wenn sie ihn frühzeitig entdeckte, konnte sie ihn jetzt noch mit einer Creme behandeln, ehe er am nächsten Tag zur vollen Größe herangwachsen wäre.
Ohnehin fragte sie sich, wie die wohl entstanden. Sie konnte sich kaum etwas Widerwärtigeres vorstellen als einen riesigen Pickel, über den sich die Haut so dünn spannte, dass das Gelb der in ihm wabernden Flüssigkeit leuchtend hervorstach, bis sie schließlich aufplatzte und der Eiter darunter hervorquoll. Wie konnte es nur sein, dass ihr äußerlich so nahe der Perfektion stehender Körper in seinem Inneren nur Abstossendes bereithielt? Blut, Eiter, Gedärme und verdaute Nahrung; aus nichts anderem bestand dieser fleischliche Käfig.
Heute jedoch war das kleine Muttermal an ihrem Hals die einzige Unregelmäßigkeit, die ihre Haut aufwies. Es war etwa münzgroß und sah wie eine dunkle, ein wenig gezackte Sommersprosse aus. Auch das wurde von Daria nun kritisch in Augenschein genommen. Sie fand an sich nicht, dass es ihre Schönheit in irgendeiner Form beeinträchtigte. Es fiel kaum auf und selbst wenn, war es nicht einmal häßlich. Es war einfach ein runder, brauner Fleck, der ihren unteren Hals zierte, dennoch empfand sie ihn als kleinen Makel. Das lag gar nicht darin begründet, dass sie eine Herabsetzung ihres Erscheinungsbildes befürchtet hätte, sondern in seiner bloßen Anwesenheit. Eine Ärztin hatte sie einmal darauf hingewiesen, dass das Muttermal selbst zwar nicht gefährlich war, sich daraus aber leicht Hautkrebs entwickeln konnte. Sie sollte es auf keinen Fall starker Sonneneinstrahlung aussetzen und am besten dem Sonnenschein gleich ganz aus dem Weg gehen. Daria war von Natur aus ziemlich blass, und nun konnte sie wegen so einem kleinen Teil daran nicht einmal etwas ändern.
Mit einem leisen Seufzer wandte sie sich schließlich ab, prüfte den Sitz ihres Handtuchs und verließ das Badezimmer. Ihr Zimmer lag am anderen Ende des Flurs, hinter dem Schlafzimmer ihrer Eltern, dem Gästezimmer, dem Atelier ihrer Mutter und dem ›verbotenen Zimmer‹. Dieser lange Weg war auch der Grund, warum sie ihn nicht völlig unbekleidet zurücklegte. Ihr war bewußt, wie absurd dieses Beharren war, immerhin war niemand im Haus außer ihren Eltern und die hatten sie als Kind schon oft genug nackt gesehen. Trotzdem konnte sie nicht anders. Es erschien ihr einfach nicht richtig, sich anderen so hüllenlos zu zeigen, selbst wenn es ihre Eltern waren. Sie hätte gar nicht sagen können, wann die sie überhaupt das letzte Mal wirklich nackt gesehen hatten. Es musste jedenfalls schon eine ganze Weile her sein, zu Beginn ihrer Pubertät vielleicht. Sogar beim Umziehen nach dem Sportunterricht beeilte sie sich immer, damit ihre Klassenkameradinnen so wenig wie möglich von ihr zu sehen bekamen. Auch wenn sie stolz auf ihr Aussehen war und sich zu gegebenen Anlässen gerne etwas freizügiger kleidete, gehörte das soch zu ihrer Auffassung von Anstand, die sie nicht fallen zu lassen bereit war.
Obwohl sie jetzt ebenso wenig vorhatte unnötig herumzutrödeln, blieb sie kurz vor dem ›verbotenen Zimmer‹ stehen. Es war ihr nicht wirklich verboten, es zu betreten, Daria nannte es nur insgeheim so. Es war immer abgeschlossen und sie hätte sich erst von ihrer Mutter den Schlüssel holen müssen, um hineinzugelangen, aber das tat sie so gut wie nie. Es war mit zu vielen traurigen Erinnerungen verbunden. Es war das Zimmer ihrer kleinen Schwester gewesen, doch die war vor drei Jahren gestorben. Es gab nicht einmal einen betrunkenen Autofahrer, dem man unabweislich die Schuld hätte geben können; gestorben war sie an einer Lungenentzündung, und nachdem sie gegangen war, gab es niemanden, an dem man seine Trauer und seine Wut über den Verlust hätte auslassen können, höchstens am Schicksal selbst. Die Ärzte hatten alles getan, um sie noch zu retten, Lena war einfach zu leichtsinnig gewesen. Als sie krank geworden war, hatte sie es als bloße Erkältung abgetan und war so munter wie immer herumgeturnt, bis sie es einfach nicht mehr konnte.
Ihre Eltern hatten dann beschlossen, das Zimmer so zu belassen, wie es gewesen war, als Lena ins Krankenhaus gekommen war. Ihre Mutter kam oft hierher, um still darin zu trauern, aber Daria brachte es nur selten über sich hineinzugehen. Sie hatte immer ein gutes Verhältnis zu ihrer kleinen Schwester gehabt, sie war so aufgeweckt und lebenslustig gewesen. Es brach ihr das Herz, das Innere dieses Raums zu sehen, die aufgehängten Bilder von Einhörnern und Feen, die sie zusammen gemalt hatten, das gemachte Bett, das so aussah, als würde Lena jeden Augenblick zurückkehren und doch zu wissen, dass sie es nie wieder tun würde. Wie war es nur möglich, dass ein so fröhliches achtjähriges Mädchen ohne weiteres starb? Gab es denn gar keine Gerechtigkeit in der Welt?
Mit einem Ruck drehte Daria sich plötzlich um und brachte die letzten paar Schritte zu ihrem eigenen Zimmer hinter sich. Dort entwand sie sich des Handtuchs, hängte es über den Stuhl vor ihrem Schreibtisch und setzte sic hauf die Kante ihres Betts. Sie wollte gerade hinter sich unter die Decke greifen, um ihren Schlafanzug hervorzuholen, als ihr Blick zwischen ihre Beine geriet. Es war nur eine flüchtige Wahrnehmung aus den Augenwinkeln gewesen, doch sobald ihr Hirn die Information verarbeitet hatte, zuckte ihr Kopf zurück. Mit aller Aufmerksamkeit betrachtete sie nun ihren Schritt. Mitten auf ihrem Venushügel, direkt neben dem ihn durchziehenden Schlitz, prangte eine kleine Erhebung, die vorher nicht da gewesen war.
Wie konnte man denn bitteschön an dieser Stelle einen Pickel bekommen?
Er war relativ klein und spitz, aber heller als gewöhnliche Pickel. Wie eine Brandblase wölbte er ihre sonst so makellose Haut auf, ihr stetes Achten auf Reinlichkeit verspottend. Sie konnte nicht mehr tun, als ihn in einer Mischung aus Verachtung und Ekel anzustarren; sie wußte einfach nicht, was sie gegen so ein Ding hätte unternehmen sollen. Während sie noch überlegte, ob ihre Pickelsalbe wohl auch gegen diese Absonderlichkeit helfen würde, geschah etwas, das ihre bisherigen Gefühle wie in einem gewaltigen Sturm hinwegfegte und einzig Abscheu und Entsetzen zurückließ. Unter ihren vor Fassungslosigkeit geweiteten Augen schwoll die Blase langsam an, als würde sie sich mit irgendetwas füllen, bis sie letztlich barst. Zu Darias Überraschung trat jedoch keine Flüssigkeit aus, die Haut über der Wölbung brach einfach auseinander, das Fleisch darunter freilegend.
Ein Schrei schien sich ihrer Kehle entringen zu wollen, schnürte ihr den Brustkasten zu, doch was aus ihr hervorkam, war nur ein leises Wimmern. Noch immer war sie außer Stande, sich zu bewegen, nur ein unwillkürliches Erschauern durchfuhr sie. Die Läsur hatte sich inzwischen über ihren gesamten Intimbereich ausgebreitet. Es war, als ob ihr Fleisch zu kochen begonnen hätte, überall um ihr Geschlecht herum warf die Haut nun Blasen. Wie in rasender Geschwindigkeit aufplatzende Geschwüre drangen immer neue Wülste an die Oberfläche ihres Beckens, blähten sich auf und vergingen wieder in einem lautlosen Zusammenbruch.
»Oh mein Gott«, brachte Daria unter Aufbringung all ihrer Kraft hervor. Da sie nie ein richtiges Gebet gelernt hatte, musste dieser simple Ausruf reichen. Auch wenn sie keine Ahnung hatte, was überhaupt los war, brauchte sie jetzt zweifellos jede Hilfe, die sie bekommen konnte. Was um alles in der Welt ging nur mit ihr vor? Sie hatte einmal von einer Fliege gehört, die ihre Eier unter der Haut von Lebewesen legte. Konnte es so etwas sein? Hatte irgendein Parasit seine Brut in sie gegraben, die nun auf so schreckliche Weise schlüpfte? Oder war das der Krebs, vor dem die Ärztin sie damals gewarnt hatte? Vielleicht hatte sie ihr Muttermal einfach zu sehr der Sonne ausgesetzt, sodass es entartet war. So wären immer mehr Zellen davon befallen worden, immer weiter hätte sich die Krankheit unbemerkt in ihr ausgebreitet, bis sie sich quer durch ihren Körper gefressen hatte, und zufällig war es eben ihre Scham, in der die Metastasen schließlich sichtbar hervortraten.
Doch bei diesem reinen Aufblühen von Gewebeausüchsen blieb es nicht. Die aufsteigenden Wucherungen verbanden sich nun zu einer einzigen, unter der ihre Scheide verschwand. Der kleine Spalt ziwschen ihren Schamlippen schloß sich einfach, wuchs zusammen als habe er nie existiert, während das Fleisch um ihn herum sich immer weiter auftürmte. Wie jede plötzliche körperliche Veränderung ging auch diese nicht ohne Schmerz vonstatten. Sie fühlte, wie ein Teil ihres Unterleibs sich vorschob, während Stränge aus ihm hervorschossen, die so etwas ähnliches wie eine Stange bildeten – und es tat weh.
Tränen stiegen Daria in die Augen und vernebelten ihre Sicht auf die nächsten Ereignisse, doch es war ohnehin fast vorbei. Nachdem sich die zylindrische Anomalie fertig ausgeformt hatte, schlang sich nur noch die zuvor aufgeplatzte Haut darum und zog sich so fest um sie, als wäre es schon immer ein Teil von ihr gewesen. Dann kehrte Ruhe in das Schlachtfeld ihres Schoßes ein.
Es dauerte einige Zeit, bis Daria merkte, dass sie es überstanden hatte. Es war so unvermittelt und unaufhaltsam geschehen, dass sie kaum glauben konnte, dass es tatsächlich vorüber war. Zunächst wunderte sie sich, dass sie überhaupt noch lebte. Mittlerweile hatte sie gedacht, dass dies ihr Tod wäre, dass der Tumor, oder was immer es auch war, ihren Körper einfach durchbrechen würde. Als sie begriff, dass das nicht der Fall war, blinzelte sie die Tränen aus ihren Augen und da das nicht ausreichte, um ihren Blick völlig zu klären, wischte sie sie mit dem Handrücken endgültig fort. Es war gar nicht der Schmerz alleine, der sie hervorgerufen hatte – so schlimm war er gar nicht gewesen – sondern vielmehr die Hilflosigkeit angesichts dieser Transformation und die Angst gegenüber der Unsicherheit, was da bloß passierte.
Diese Angst war immer noch da, allerdings mischte sich jetzt auch ein Funken Neugier in sie. Was war denn nun eigentlich passiert? Die Erleichterung darüber, dass sie noch lebte und die Metamorphose offensichtlich zuumindest fürs erste aufgehört hatte, war groß genug, um sich ihr Ergebnis genauer ansehen zu wollen. So sehr sie sich auch vor dem fürchtete, was sie entdecken mochte, konnte sie sich doch nicht länger zurückhalten. Mit klopfendem Herzen senkte sie den Kopf und besah sich die Deformation.
Es war eigentlich nichts weiter als ein Fortwuchs an Haut, der dort schrumpelig und träge zwischen ihren Beinen hing. Vorsichtig und mit spitzen Fingern hob sie ihn an, sodass darunter noch etwas zum Vorschein kam. Es schien eine weitere Hautlasche zu sein, diesmal eine Art Beutel oder Tasche. Versuchsweise zupfte sie ein wenig an dem rohrartigen Gebilde herum, doch das brachte ihr kaum neue Erkenntnisse. Zumindest war die Haut beweglich und schien in seinem Innern noch etwas zu verbergen. Behutsam zog sie das äußere Ende zurück und tatsächlich lag darunter eine rosafarbene pilzförmige Spitze, über die die Haut nun langsam hinwegglitt.
Augenblicklich erstarrte Daria. Mit einem Mal kam ihr das ganze Teil seltsam bekannt vor. War das etwa ein Penis? Sie hatte bisher noch nie einen gesehen, immerhin hatte sie Daniels Forderungen bislang nicht nachgegeben, trotzdem hatte sie schon einige Darstellungen davon begutachten können. Da sie für Pornographie nichts übrig hatte, beschränkten sich ihre Erfahrungen in diesem Bereich zwar auf die schematischen Abbildungen aus dem Biologieunterricht, aber je länger sie dieses baumelnde Zeug zwischen ihren Beinen betrachtete, desto sicherer wurde sie sich ihrer Sache. Was sollte das sonst schon sein? Schließlich hing das Ding in ihrem Schritt, da wo Jungs so was eben hatten und wo bis vor kurzem noch ihre Scheide gewesen war. Die pinkfarbene Spitze war fraglos die Eichel, und was sie im ersten Moment für eine Hauttasche gehalten hatte die Hoden.
Unvermittelt sprang Daria vom Bett auf. Ihr war ein furchtbarer Gedanke gekommen. Hatte sie sich womöglich in einen Jungen verwandelt? Mit einem Satz hastete sie zum Spiegel hinüber, der den Großteil der Tür ihres Kleiderschranks einnahm, und unterzog sich selbst einer eingehenden Prüfung darin. Da sie noch immer nicht ihren Schlafanzug angezogen hatte, sondern völlig unverhüllt war, konnte sie ihren Körper von allen Seiten nach weiteren Spuren irgendeiner Veränderung absuchen, doch es waren keine zu finden. Ihre Brüste waren noch da, ihr Haar so lang und dunkel wie zuvor und auch ihr Gesicht sah aus wie immer. Sogar ihr Muttermal befand sich noch an Ort und Stelle, ohne irgendein Anzeichen dafür, dass es gewachsen wäre, oder dass es mehr war als es zu sein schien. Zuletzt hob Daria sogar ihren Arm, um ihre Achsel zu untersuchen, aber auch dort war nichts Ungewöhnliches. Nicht einmal ein einziges Haar deutete auf ein übermäßiges Wachstum hin. Sie rasierte sich schon seit einiger Zeit mit tadelloser Regelmäßigkeit, obwohl das kaum nötig war, doch hier war nichts anders als sie es erwartet hatte.
Nachdenklich ließ sie ihren Arm wieder sinken. Abgesehen davon, dass sie nun einen Schwanz statt ihres angestammten Geschlechts hatte, war sie offenbar völlig normal geblieben. Selbst der Penis machte auf sie keinen außergewöhnlichen Eindruck. Er entsprach genau der Vorstellung, die Schule und zufällig belauschte anzügliche Gespräche ihr vermittelt hatten.
Traumwandlerisch ließ sie sich in den Schreibtischstuhl neben ihr fallen. Erst als sie das Handtuch in ihrem Rücken spürte, merkte sie, dass sie sich gesetzt hatte, aber ihr fehlte die Kraft, sich noch einmal zu erheben und es woanders hinzuhängen. Was sollte sie denn jetzt nur tun? Und wie war diese plötzliche Umwandlung überhaupt zustande gekommen? Handelte es sich tatsächlich um eine Krankheit oder war das eine Laune der Pubertät? Konnte es im Laufe ihrer Umwälzungen vorkommen, dass sogar Mädchen kurzzeitig männliche Reifemerkmale annahmen? War vielleicht ihr Hormonhaushalt durcheinandergeraten und war ein Überfluß an Testosteron dafür verantwortlich, dass diese Ungeheuerlichkeit aus ihr hervorgebrochen war?
Wie auch immer, zunächst blieb ihr jedenfalls nichts anderes übrig, als es für sich zu behalten, worum genau es sich auch handeln mochte. Ihren Eltern konnte sie sich zumindest nicht anvertrauen, mit ihnen hatte sie nie besonders gut reden können, vor allem nicht, was sexuelle Themen betraf, und wenn sie einem Arzt von ihren Symptomen hätte berichten müssen, wäre sie wahrscheinlich vor Scham gestorben.
Während sie so dasaß und das Adrenalin langsam aus ihrer Blutbahn schwand, drang allmählich ein weiteres Problem in ihr Bewußtsein vor. Auf einmal dämmerte ihr, dass sie pinkeln musste, dabei war sie gerade erst gewesen, bevor sie unter die Dusche gegangen war. Das hatte bestimmt mit ihrer Angst zu tun, in deren beklemmendem Griff sie sich bis eben noch befunden hatte. Immer nachdem sie große Angst gehabt hatte, musste sie zur Toilette. Ruhig lehnte Daria sich zurück und versuchte, sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Egal woher dieser Schwanz gekommen war, sie hatte zumindest auf keinen Fall vor, pinkeln zu gehen, solange sie ihn hatte. Entschlossen schlug sie die Beine übereinander und griff nahc einer der Magazine, die auf dem Schreibtisch lagen.
Sie hielt lange durch, aber nach einer Zeit, die ihr wie eine Ewigkeit vorkam, musste sie sich eingestehen, dass sie dieses Vorhaben nicht würde einhalten können. Das Bedürfnis war mittlerweile übermächtig geworden; wie bei einem Stausee drückten die Fluten gegen ihren Harnmuskel und noch wies nichts darauf hin, dass der penis demnächst wieder verschwinden würde. Somit blieb ihr wohl keine Wahl. Resignierend stieg sie nun endlich in ihren Schlafanzug, stahl sich leise aus dem Zimmer und den Flur hinunter. Im Badezimmer angekommen schloß sie erst einmal ab, bevor sie zur Toilette hinübertrat.
Nun gut, wenn sie das schon tun musste, würde sie es so sauber und effizient wie möglich hinter sich bringen. Ohne weiter zu zögern klappte sie den Toilettensitz hoch und zog ihre Schlafanzughose hinab. Jetzt da sie einen Schwanz hatte, würde sie das wohl wie ein Junge erledigen müssen. Sie hatte keine besondere Ahnung davon, wie die es eigentlich taten, nur dass sie dabei standen, wußte sie mit Sicherheit. Es war ihr nach wie vor unangenehm, dieses neugewonnene Körperteil zu berühren. Es war, als gehörte es nicht zu ihr, als gehöre es zu jemand anderem, trotzdem nahm sie es nun behutsam zwischen Daumen und Zeigefinger. Sie hielt es so, dass sie es wnigstens nur mit den Fingerspitzen berührte, als sei es etwas, vor dem sie Angst und Ekel zugleich empfand. So gut ihre Unerfahrenheit in dieser Angelegenheit es zuließ, richtete sie es auf die Mitte der Schüssel, dann schloß sie die Augen und entspannte sich.
Die Erleichterung, die sich in ihr breitmachte, als der so lange zurückgehaltene Urin aus ihr hervorschoß, hatte beinahe etwas Sexuelles. Wie bei einem Orgasmus bekam sie ein warmes Gefühl in ihrem Bauch, während die Unmengen der Flüssigkeit aus ihr hervorflossen und der Druck in ihr endlich nachließ. Das hatte sie auch vorher schon erlebt, aber noch nie so intensiv wie heute. Vermutlich hatte sie es zuvor nie so lange eingehalten. Der rauschende Strom schien gar kein Ende mehr nehmen zu wollen. Erst nach und nach schwächte er sich ab, bis er schließlich völlig versiegte.
Als der letzte Tropfen von der Eichel fiel, seufzte Daria wie befriedigt auf und öffnete wieder die Augen. Rasch sah sie sich um, aber es schien alles gut gelaufen zu sein. Weder am Schüsselrand noch auf dem Boden waren fehlgeleitete Spritzer zu entdecken. Dann blieb es ihr wenigstens erspart, auch noch wischen zu müssen. Sie wollte den Penis gerade wieder in ihrer Schlafanzughose verstauen, als ihr doch noch eine Kleinigkeit einfiel, die sie über die Toilettengänge des anderen Geschlechts wußte. Sie schüttelten ihr Ding einfach ab, statt Klopapier zu benutzen. Das entsprach zwar nicht ganz ihren persönlichen Prinzipien in Sachen Hygiene, allerdings schien mehr tatsächlich nicht notwendig zu sein. Nachdem sie ihn also zweimal kurz auf und nieder hatte sausen lassen, packte sie ihn weg, wusch sich gründlich die Hände und machte sich schnellstens davon.
Zurück auf ihrem Zimmer warf sie einen Blick auf die Uhr. Gleich fing ihre Lieblingsserie an, von der sie sonst nie eine Folge verpasste, heute aber stand ihr nicht der Sinn danach. Im Moment hatte sie genug eigene Sorgen, da wollte sie sich nicht auch noch mit den Liebeswirren irgendwelcher fiktiver Charaktere auseinandersetzen. Alles, was sie wollte, war, sich ins Bett zu legen und zu hoffen, dass sie bis morgen wieder ihren alten Zustand erlangt hatte. Sie fand gerade noch die Kraft, das Licht auszuschalten, dann sank sie auch schon erschöpft ins Bett.
~+~
Als am nächsten Morgen der Wecker klingelte, schlug Daria sofort die Decke zurück und streifte ihre Schlafanzughose hinab. Ein gequältes Stöhnen entwich ihr. Entgegen ihrer innigsten Hoffnung stellten sich die gestrigen Ereignisse nicht als Traum heraus, noch hatte ihr Unterleib über Nacht zur Normalität zurückgefunden.
Erst nachdem ihr Wunsch nach Erlösung auf so niederschmetternde Weise zerschlagen worden war, schaltete sie den auf dem Nachttisch stehenden Wecker aus, blieb aber weiterhin liegen. Schlapp fiel ihr Arm neben ihr auf das Bett hinab. Was sollte sie denn auch anderes tun als hier in ihrem Elend liegenzubleiben? Als die Mutantin, zu der sie geworden war, konnte sie sich ja kaum zur Schule wagen. Alle ihre Hosen waren enganliegend und keiner ihrer Slips war dazu geeignet, so ein Gehänge zu verstecken, das ihrem Schritt entsprungen war. Außerdem hätte sie sich ohnehin nicht auf die Schule oder irgendetwas anderes konzentrieren können. Zwiefellos wäre sie den ganzen Tag wie ein Zombie durch die Schule gewankt, mit tiefen Ringen, die sich vor lauter Kummer unter ihre Augen graben würden, und nur dazu fähig, Fragen mit einem unwilligen Grunzen zu beantworten. Nein, da blieb sie lieber gleich Zuhause. Ob das nun eine Krankheit war oder nicht, in ihrer derzeitigen Verfassung stand ihr ein Attest zu, fand sie.
Zehn Minuten später steckte ihre Mutter den Kopf zur Tür herein, um nachzusehen, warum sie noch nicht aufgestanden war. »Morgen, mein Schatz. Geht es dir nicht gut?«, fragte sie besorgt.
Begraben unter der Last ihrer Verzweiflung brachte Daria ein schwaches Nicken zustande.
»Was fehlt dir denn?«
Ständig wiesen die Leute Daria darauf hin, wie ähnlich sie ihrer Mutter sah, und sie musste zugeben, dass das stimmte. Das glatte schwarze Haar hatte sie definitiv von ihr geerbt, und dass sie beide es lang trugen, vertiefte die Gemeinsamkeiten nur noch. Allerdings war sie sich nicht sicher, ob sie einen ebenso herzerwärmenden, liebevollen Ausdruck in ihr Gesicht zaubern konnte. Solch einer mütterlichen Fürsorge gegenüber fiel es Daria schwer, sie zu belügen, aber es ging nicht anders. »Ich hab Bauchschmerzen«, sagte sie mit einer ihrer angeblichen Befindlichkeit angemessener Miene.
Jetzt trat ihre Mutter zu ihr, setzte sich neben ihr aufs Bett und ergriff ihre Hand. »Frauenprobleme oder richtige Bauchschmerzen?«, fragte sie in vertraulichem Ton.
»Richtige Bauchschmerzen.«
Sanft streichelte sie Darias Hand und blickte sie an. »Du siehst auch wirklich nicht gut aus. Möchtest du heute vielleicht lieber Zuhause bleiben?«
Na also, das waren die Worte, die Daria hatte hören wollen. Erleichtert nickte sie.
»Gut, ich bring dir gleich ein bisschen Zwieback und eine Tasse Tee hoch«, sagte Frau Kronenberg und erhob sich. »Dann gibt es heute wohl Hühnersuppe zu essen«, setzte noch hinzu, während sie das Zimmer verließ. Obwohl sie sich um die meisten häuslichen Belange kümmerte, war sie genau genommen keine Hausfrau. Sie hatte sich vor ein paar Jahren als Künstlerin freischaffend gemacht. So weit Daria wußte, verkauften sich ihre Gemälde jedoch eher schleppend. Sie war nicht allzu weit in die Finanzen der Familie eingeweiht, aber sie konnte sich nicht vorstellen, dass sie besonders viel zu ihnen beitrugen. Die meisten der Bilder waren ziemlich morbid und alle waren von einer dunklen Farbgebung beherrscht.
Ihre Mutter sah noch einige Male nach ihr, aber den Rest des Vormittags verbrachte Daria zur einen Hälfte damit, zu überlegen, woher ihr Penis gekommen war, und wie sie ihn wieder los wurde, und zur anderen mit dem erfolglosen Versuch zu vergessen, dass sie einen hatte. Mittags hatte sie tatsächlich Hühnersuppe bekommen, die sie ohne große Begeisterung im Bett sitzend gelöffelt hatte, doch nachdem sie damit fertig war, hielt sie diese Untätigkeit einfach nicht länger aus. Wieder riss sie sich die Decke von den Beinen und zog die Schlafanzughose hinab. Diesmal reichte es ihr jedoch nicht, einen kurzen Blick auf ihren Unterleib zu werfen, um festzustellen, ob vielleicht wieder alles in Ordnung gekommen war, diesmal würde sie nach einer Lösung für dieses Problem suchen, koste es, was es wolle.
Die Hose strampelte sie sich vollends von den Füßen, richtete sich im Bett sitzend auf und inspizierte ihre Scham mit aller ihr zur Verfügung stehender Gründlichkeit. Irgendein Anhaltspunkt musste hier doch zu finden sein, wie diese Abartigkeit rückgängig zu machen war, ein Ausschlag, der auf eine Krankheit schließen ließ womöglich, oder die unmerklichen Bewegungen von Parasiten unter ihrer Haut. Allmählich war ihr der eigene Körper fremd geworden, fast fühlte sie sich, als wäre sie in dem von jemand anders gefangen. Das konnte sie keinen Augenblick länger ertragen. So abscheulich die Schande und die Ohnmacht ihrer Situation auch waren, war das doch nicht das Schlimmste; das war das Gefühl, nicht mehr sie selbst zu sein.
Von dieser Übelkeit hervorrufenden Empfindung getrieben suchte Daria unablässig weiter ihr Becken ab. Sie drehte den schlaffen, gummiartigen Penis in alle Richtungen, sah unter ihren Hoden nach und im Bereich dazwischen, aber es war nichts zu finden; nicht das geringste Anzeichen, dass sie je eine Scheide gehabt hätte, noch irgenetwas womit sie sich das Auftauchen des Schwanzes erklären konnte. In ihrer Hilflosigkeit zog sie sogar an dem Ding, aber auch das zeigte keine Wirkung, abgesehen davon, dass es furchtbar wehtat. Er zog sich überraschend weit in die Länge, löste sich jedoch nicht oder zeigte auch nur den kleinsten Hinweis darauf, dass es einen Sinn haben könnte, es trotz der Qualen weiter zu versuchen. Er war jetzt unzweifelhaft ein Teil von ihr, und ihr früheres Geschlecht lag nicht unter ihm verborgen.
Trotzdem tat der Schmerz ihr auf irgendeine unverständliche Weise gut. Vielleicht weil er ohne jede Frage besagte, dass dies immer noch ihr eigenes Fleisch, ihr eigenes Blut war, und es sich ausgenommen dieser kleinen Metamorphose in ihrem Schritt nicht verändert hatte. Aber woran es auch lag, es beruhigte sie jedenfalls so sehr, dass sie sich einen weiteren zufügte: Mit der geballten Faust schlug sie sich zwischen die gespreizten Schenkel. Sofort klappte Daria vornüber, als sie feststellte, dass die Hoden weitaus empfndlicher als ihr Penis waren. Sie stieß einen unterdrückten Fluch aus, bereute ihre Tat aber keineswegs. Das war natürlich nicht nur eine Bestätigung ihrer selbst gewsen, zumindest zum Teil war es als Strafe für ihren Unterleib gedacht, der sie mit dieser Wandlung so hintergangen hatte. Auch wenn sie es war, die die Folgen zu tragen hatte, hauptsache er litt mit ihr.
Sie hockte noch immer vor Schmerzen gekrümmt auf dem Bett, als es plötzlich klopfte. In ihrer von Qualen überschatteten Verfassung hatte sie kaum Gelegenheit zu reagieren, ehe auch schon die Tür aufgestossen wurde. Sie konnte gerade noch die Decke zu ihren Füßen hochreißen, dann trat Theresa ins Zimmer.
»Was machst du denn hier?!«, rief Daria erschrocken aus. Die Überraschung und die Atemlosigkeit nach dem Schlag in die Weichteile ließen ihre Stimme unangenehm schrill klingen. Sie hoffte inständig, dass es Theresa nicht weiter auffallen würde.
Die wies zunächst auch nur mit einer demonstrativen Geste auf Darias Wecker. »Wir waren für jetzt verabredet, erinnerst du dich? Und weil du heute nicht in der Schule warst, dachte ich, ich bringe dir wenigstens mal die Hausaufgaben vorbei und schaue, wie es dir geht. Deine Mutter hat mich reingelassen«, fügte sie noch erklärend hinzu, während sie ihr einen Zettel reichte.
Daria nahm ihn entgegen, legte ihn aber gleich unbeachtet auf ihrem Nachttisch ab. »Danke«, sagte sie dann, Stimme und Lächeln gleichermaßen nach Unauffälligkeit bemüht.
Misstrauisch beäugte Theresa ihre Freundin. Die Decke hatte sie sich bis zum Kinn hochgezogen, wo sie sie verkrampft festhielt, ihr Gesicht war gerötet und verschwitzt. »Was ist denn eigentlich los mit dir? Hast du etwa gerade ... dein Schmuckkästchen abgestaubt?«
Eigentlich legte Daria großen Wert darauf, sich mit einiger Eleganz auszudrücken, jetzt aber fehlten ihr die Worte. Ein bloßes »Hä?« war alles, was sie hervorzubringen vermochte. Möglicherweise lag es an der Aufregung ihrer momentanen Lage, sie hatte zumindest keinen Schimmer, wovon Theresa da sprach.
»Na, ich meine, ob du im Dunkeln getappt bist«, versuchte sie es noch einmal, doch als Darias Gesicht noch immer nur von Verwirrung gezeichnet war, beschloß sie, ihre Ausführungen etwas weniger verschleiert vorzutragen. »Also, ob du dir einen geschubbert hast«, meinte sie mit fragendem Unterton.
Nun verstand Daria endlich. »Quatsch«, wehrte sie vehement ab. »Ich bin krank, da spiel ich doch nicht an mir rum.«
»Ach ja«, fiel Theresa der eigentliche Grund ihres Besuchs ein. »Was hast du denn?«
»Ich ...«, setzte Daria bereits zu einer Lüge an, hielt dann jedoch inne. Theresa war ihre beste Freundin, mit ihr konnte sie über alles reden, sogar über die Dinge, die sie nicht einmal ihren Eltern anvertraut hätte. Sie war die einzige, von der sie sich in dieser Angelegenheit Verständnis und einen Rat erhoffen konnte. »Naja, weißt du, meiner Mutter habe ich erzählt, ich hätte Bauchschmerzen, aber das stimmt nicht ganz. Genau genommen liegen meine Beschwerden etwas tiefer und sind ziemlich, äh ... prekär.«
»Ah, schon gut, brauchst gar nichts weiter zu sagen. Solche Probleme kenne ich.«
»Nein, nein, das meine ich nicht. Es ist ...« Wieder verstummte Daria, als sie überlegte, wie sie sich Theresa verständlich machen sollte. »Ich weiß einfach nicht, wie ich das erklären soll«, gab sie schließlich auf. »Wahrscheinlich ist es am besten, wenn ich es dir zeige. Du würdest mir sonst ja doch nicht glauben.« Ihr war bewußt, dass diese Entscheidung mit einem gewissen Risiko verbunden war und schwerwiegende Folgen haben könnte, aber sie vertraute niemandem so sehr wie Theresa. Sie würde sie nicht hintergehen und dieses Geheimnis ausplaudern. Außerdem hatte Daria lange genug alleine mit diesem wahrgewordenen Alptraum fertig werden müssen, es war an der Zeit, endlich jemanden einzuweihen. Selbst wenn sie ihr keine unmittelbare Hilfe gewähren konnte, würde sie ihr doch wenigstens seelischen Beistand leisten.
Langsam entspannte sie ihre verkrampften Finger und zwang sie dazu, die Decke sinken zu lassen. Theresa sah ihr verwirrt, aber auch mit unverhohlener Neugier zu; erst als die Decke völlig herabgefallen und den Nährboden für Darias Unglück freilegte, zeigte sie eine angemessene Reaktion. Erstaunt riss sie die Augen auf, während sie mit einem hohen Zischen einatmete und dann die Luft anzuhalten schien.
»Ist das ... ist das ein Penis?«, fragte sie fassungslos, als ihr der angestaute Atem wieder entwich.
»Ich schätze ja«, antwortete Daria leicht angespannt. »Aber müsstest du das nicht besser wissen? Du hast doch einen Bruder!«
»Hm ...«, machte Theresa. Das stimmte. Lukas war vier Jahre jünger als sie, sodass sie ihn schon des öfteren nackt gesehen hatte. In seinem Alter nahm man das mit der Intimssphäre noch nicht so genau. Zwar hatte sie ihn bei solchen Gelegenheiten nie wirklich beachtet, trotzdem konnte kein Zweifel bestehen: Das, was da zwischen Darias auseinandergeschlagenen Beinen baumelte, war eindeutig ein Penis. »Hast recht, dumme Frage. Okay, du hast also einen Schwanz, aber woher?!«
»Das wüsste ich auch gern! Als ich gestern Abend geduscht habe, ist er plötzlich aufgetaucht, völlig ohne Grund! Ich hab nichts anderes gemacht als sonst auch, aber auf einmal wuchs mir dieses Ding da. Ich dachte, vielleicht ist es ja nur ein kleiner Infekt, der schnell wieder von alleine weggeht.«
»Ah ja«, sagte Theresa ohne eine Miene zu verziehen, »dieser ›Oh-guck-mal-mir-ist-für-einen-Tag-ein-Schwanz-gewachsen‹-Virus. Klar, kann sein, der geht im Moment ja überall rum.«
»Ha-ha, sehr lustig«, sagte Daria mühsam beherrscht. Sie konnte es nicht ausstehen, wenn ihr jemand sarkastisch kam. »Nur für mich nicht, für mich ist das ganz und gar nicht lustig. Was soll ich denn jetzt tun? Ich dachte, du könntest mir vielleicht irgendwie helfen.«
Mit männlichen Geschlechtsteilen kannte Theresa sich nicht unbedingt aus, und sie hatte auch keine Vorstellung davon, wie ein Mädchen so unvermittelt eines bekommen sollte, aber sie würde alles tun, um Daria zu helfen, so viel stand fest. »Ich kann’s ja mal versuchen«, sagte sie und ging auf das Bett zu. Auf allen vieren ließ sie sich darauf nieder, direkt vor Darias geöffneten Schenkeln. Den Kopf gerade einmal eine Handbreit von dem ihr dargebotenen Schoß entfernt studierte sie ihn nachgerade.
Er hatte sich natürlich verändert, trotzdem war Daria kaum zu widersprechen: Wenn ihr jemdand in dieser Sache zur Seite stehen konnte, so war es Theresa, immerhin kannte sie die Physis ihrer Freundin besser als sonst irgendjemand. Zwar hatte sie ihren Schambereich noch nie von so nahem betrachten dürfen, doch hatte sie, wann immer es möglich war, heimlich zu ihr herübergelugt. Wenn sie vor dem Sportunterricht ihre Kleidung wechselte, wenn sie sich nachmittags in ihrem Zimmer umzog oder wenn sie gemeinsam übernachteten, bei jeder sich bietenden Gelegenheit hatte Theresa ihren Blick über sie schweifen lassen.
Ihre Bewunderung für Daria kannte eben keine Grenzen. Sie war schlechthin perfekt. Sie war nicht nur klug und einfallsreich, sie war auch das hübscheste Mädchen, das Theresa je gesehen hatte. Die langen glatten Haare, die wie ein schwarz glänzender Wasserfall über ihre Schultern fielen, die noch nicht ausgesprochen weit entwickelten, aber doch deutlich erkennbaren Brüste und nicht zuletzt das niedliche Gesicht mit den leuchtend grünen Augen waren nichts anderes als anbetungswürdig. Sie hätte alles dafür gegeben, um auch nur ein wenig mehr wie Daria zu sein, doch da sie sich allzu bewußt war, dass sie ihr in keiner Hinsicht das Wasser reichen konnte, begnügte sie sich damit, immer in ihrer Nähe zu bleiben und unbemerkt zu beobachten. Es machte einfach Spaß, mit ihr zusammen zu sein, egal wie überlegen sie ihr war. Bei ihr fühlte sie sich schlicht wohl.
Seltsamerweise war das sogar jetzt der Fall. Man hätte annehmen können, dass es ihr Unbehagen bereitete, die intimsten Stellen ihrer besten Freundin untersuchen zu sollen, aber das tat es nicht. So bizarr diese Bitte auch sein mochte, kam sie sich nicht ungehörig vor, als sie den Penis eingehend von allen Seiten begutachtete. Sie tat nur jemandem, den sie sehr mochte, einen Gefallen, das war alles.
Viel zu sehen gab es jedoch nicht. So weit sie das beurteilen konnte, unterschied er sich nicht großartig von dem ihres kleinen Bruders. Er schien nur ein bisschen größer zu sein, aber das hatte wohl auch zu erwarten gestanden, immerhin war Daria ein ganzes Stück älter als Lukas. Sonst war nichts zu entdecken. Es war offenbar ein gewöhnlicher Penis inmitten eines gewöhnlichen Unterleibs, nur dass es eben kein Unterleib war, in dem man ihn vermuten würde. So kam sie jedenfalls nicht weiter, da würde sie genauer nachforschen müssen. Kurzerhand ergriff sie einen Zipfel der Vorhaut und hob ihn so ein wenig an, um einen Blick darunter zu werfen.
Unwillkürlich zuckte Daria zusammen. »Was amchst du denn da?«, fragte sie, ebenso schockiert wie beschämt.
»Das, worum du mich gebeten hast«, erwiderte Theresa mit einem kurzen Aufblitzen über Darias Becken hinweg zu ihr empor, »ich stelle eine Diagnose auf.«
»Aha. Ich dachte nur, du schaffst das vielleicht auch ohne mich zu betatschen.«
»Hey, ich tue mein Bestes, aber er hing nun mal im Weg. So konnte ich nichts sehen.«
»Okay, schon gut, es ist nur etwas neu für mich, dass jemand mein Ding anfasst. Außerdem hast du kalte Finger«, rechtfertigte Daria sich, obwohl sie wußte, dass Theresa recht hatte. Sie konnte sich wohl keine Aufklärung erhoffen, wenn sie sich jegliche Berührung des betreffenden Körperteils von vorneherein verbat. Am Abend zuvor hatte sie es schließlich ganz genauso gemacht. »Also gut«, seufzte sie ergeben und lehnte sich wieder zurück. Sie versuchte, sich zu entspannen, während Theresas Kopf erneut zwischen ihre Schenkel sank, aber es gelang ihr nicht. Es war, als hätte sich jeder einzelne Muskel in ihr vor Nervosität angespannt. Sie fürchtete sich davor, was diese unnachgiebige Prüfung ergeben würde, gleichzeitig wollte sie es am Besten sofort erfahren.
»Also deine Dose ist jedenfalls vollkommen verschwunden«, teilte Theresa Daria ihr vorläufiges Urteil mit.
»Danke für den Hinweis, aber das wußte ich schon. Ich hab mir das ja auch schon angeguckt, so gut ich konnte. Sonst noch was?«
Unbeirrt widmete Theresa sich wieder ihrer Aufgabe. Wenn Daria sich das bereits selbst angesehen hatte, musste sie mit äußerster Sorgsamkeit vorgehen, um etwas herauszufinden, das ihr helfen würde. Sie ging nun mit beiden Händen zugleich zu Werke, hob abwechselnd Penis und Hoden an, schob sie sanft auseinander, besah sich den Zwischenraum, der sie trennte, und die Windungen, mit denen sie in den Körper übergingen. Nicht das kleinste Detail entging ihrer Aufmerksamkeit, keine noch so bedeutungslose Unregelmäßigkeit, trotzdem entdeckte sie nichts, was zur Lösung dieses Rätsels beigetragen hätte. Die Haut, die sich um den Schritt des Mädchens und ihre mutierten Fortpflanzungsorgane spannte, zeigte keinerlei Auffälligkeiten; es gab keine Änderung des Teints oder eine narbenähnliche Verwerfung an den Rändern, die vielleicht darauf hingedeutet hätten, das dort etwas außergewöhnlich wäre, nicht einmal eine leichte Rötung war zu sehen.
Unter diesen Umständen fühlte Theresa sich genötigt, ganz wortwörtlich noch tiefer zu wühlen. Wenn sie mit den Augen allein keine Unstimmigkeiten ausmachen konnte, musste sie eben auf ihren Tastsinn zurückgreifen. Die Hoden hatte sie in dieser Hinsicht recht schnell abgehandelt. Mit ihnen ließ sich nicht viel anstellen. Sie wog sie in der Hand, betastete sie leicht, fuhr mit dem Finger den Damm zwischen ihnen und dem Anus entlang und zog probeweise sogar behutsam an ihnen, aber nachdem all das ihr keine weiteren Erkenntnisse einbrachte, hatte sie ihre Mittel bereits ausgeschöpft. Der Schwanz hingegen bot ihr weit vielfältigere Möglichkeiten.
Zunächst nahm sie ihn mit zwei Fingern auf und hob ihn empor. So betrachtet sah er wie eine bloße Hautlasche aus, ein unschuldiger kleiner Zipfel, der sich da aus dem Tal des sich vor ihr auftuenden Beckens erhob. Während sie ihn noch neugierig anstarrte, bewegte sie ihre Finger an ihm hinab, und das offenbarte noch mehr Bestaunungswürdiges. Die vorstehende, spitz zulaufende Hülle aus Haut glitt zurück und unter ihr trat eine pinkfarbene Kuppel hervor. Es war das erste Mal, dass Theresa eine Eichel sah. Bei den wenigen Gelegenheiten, bei denen sie Lukas nackt zu Gesicht bekommen hatte, war ihr noch keine untergekommen. Die war immer von der Vorhaut verdeckt gewesen, auch wenn ihr das nicht klar gewesen war. Sie hatte sich nie Gedanken darüber gemacht, warum der Penis ihres Bruders nicht ganz so aussah wie auf den Abbildungen, die ihnen im Unterricht vorgelegt worden waren, doch als sie nun den von Daria erblickte, packte sie die Neugier.
Nun da sie erkannt hatte, wie beweglich sich diese Ummantelung ausnahm, war sie begierig darauf, mehr über deren Grenzen in Erfahrung zu bringen. Wie selbstverständlich ließ sie ihre Hand wieder vorgleiten und beobachtete, wie die glänzende Eichel erneut verdeckt wurde. Danach stand die Haut sogar so weit vor, dass sie sie mit den Fingerspitzen zusammendrücken konnte. Doch selbst dieser Zustand völliger Verborgenheit regte noch ihre Fantasie an.
Sie umfasste den schlaff herabbaumelnden Schwanz jetzt tiefer und hob auch noch die andere Hand. Mit dem ausgestreckten Zeigefinger näherte sie sich der Öffnung der überhängenden Vorhaut und bohrte ihn hinein. Das erforderte ein wenig Geschick, aber mit eingem Umherwackeln gelang es ihr schließlich. Es fühlte sich warm uns sogar ein bisschen feucht an, außerdem konnte sie deutlich die Rundung der Eichel fühlen. Eine kurze Weile ließ sie ihren Finger die kleine Einbuchtung erkunden, zog ihn aber bald wieder zurück, um sich anderen Gebieten zuzuwenden. Das bestand darin, dass sie die verschrumpelte Haut des Penis, die seine Spitze verdeckte, zu beiden Seiten packte und auseinanderzerrte. Sie wußte selbst nicht genau, was sie sich davon erhoffte, der Anblick, der sich ihr so bot, hielt jedenfalls keine Überraschungen bereit. Das Ende des tunnelartigen Gebildes weitete sich schlicht auf und mit etwas gutem Willen war darin die Eichel auszumachen.
Das alles half Theresa bei ihrer Suche nach einer Erklärung für Darias plötzliche Veränderung natürlich kein Stück weiter, aber immerhin machte sie so eine Beobachtung, die sonst wahrscheinlich nicht erfolgt wäre. »Er zuckt!«, rief sie diese auch sofort aus.
»Hmm ...«, war alles, was Daria dazu vorbringen konnte. Sie hatte selbst bemerkt, dass dieses dämliche Teil wie bei Muskelkontraktionen auf und ab zu hüpfen begonnen hatte, und sie wußte auch, woran das lag, nur konnte sie Theresa ja schlecht erzählen, dass ihre gutgemeinte, unbedachte Untersuchung sie einen Ständer bekommen ließ. Ihre sanften Berührungen hatten schließlich keine sexuellen Hintergedanken, sie entsprangen einzig dem Versuch, ihr in dieser misslichen Lage Beistand zu leisten. Außerdem kannten sie sich bereits seit der ersten Klasse; selbst wenn sie nicht beide Mädchen gewesen wären, was diese gane Sache ja nun endgültig zu etwas Anrüchigem machte, hätte es sie nicht erregen dürfen.
Trotzdem war es so. Obwohl Theresa ihre beste Freundin war und sie somit etwas verband, das über die Obszönität körperlicher Anziehung hinausging, machten deren Erforschung ihrer Geschlechtsteile sie unbestreitbar an. Es war bereits mehr als demütigend, sich das selbst einzugestehen, das ungleich schwerwiegendere Problem war jedoch, dass sie es unter den Umständen, denen sie gerade unterlag, nicht einmal verheimlichen konnte. Unruhig rutschte sie auf dem Laken sitzend hin und her, während sie sich darauf konzentrierte, nach Kräften ihre beginnende Latte niederzukämpfen. Viel tun konnte sie aber wohl nicht. Das Beste war noch, an das Unerotischte zu denken was ihr einfiel.
Davon bekam Theresa allerdings nichts mit. Sie war nach wie vor hochbeschäftigt damit, Darias Körpermitte genauestens unter die Lupe zu nehmen. Mittlerweile hatte sie es aufgegeben, die Dehnbarkeit der Haut an der Penisspitze zu testen und war dazu übergegangen, sie unbeherrscht immer wieder über den Eichelrand hinwegwandern zu lassen. Theresa wußte es nicht, da sie nie mit besonderem Interesse über die Frage nachgedacht hatte, wie Jungs es sich eigentlich selber machten, aber tatsächlich holte sie Daria in diesem Moment einen runter.
Für die fühlte sich das zwar unsagbar wundervoll an, doch machte das diese Prüfung ihrer Willenskraft nicht gerade einfacher. Im Grunde war natürlich genau das der Hauptpunkt ihrer Schwierigkeiten: Wäre Theresas unbekümmertes Streicheln nicht so unwiderstehlich gewesen, hätte es ihr keine Mühe bereitet, ihr Verlangen zu unterdrücken, wie die Dinge aber nun einmal standen, musste sie sich bald dazu bekennen, diesen Kampf verloren zu haben. Voller Grausen spürte sie, wie ihr Schwanz immer weiter anschwoll, ohne etwas dagegen unternehmen zu können. Fieberhaft suchte sie nach einer Möglichkeit, wie sie ihre Erektion vor Theresa verstecken könnte, doch ihr fiel beim besten Willen nichts ein. Das einzig Denkbare wäre gewesen, sie zu bitten, damit aufzuhören, doch hätte das auch keinen Zweck mehr gehabt. Zweifellos hätte sie jeden Vorwand durchschaut, sodass Daria die Peinlichkeit ihrer unangebrachten Begierde nicht erspart geblieben wäre, zudem nahmen die auf sie einströmenden Empfindungen sie zu sehr gefangen, als dass sie noch rechtzeitig hätte reagieren können. Bevor sie auch nur einen Ton hervorbrachte, hatte ihr Penis sich bereits sichtlich erhoben, und so umfassend wie er in Größe und Umfang zugenommen hatte, konnte es von Theresa nicht unbemerkt bleiben.
So dauerte es auch gar nicht lange, bis die plötzlich erstarrte und mit großen Augen zu ihr aufblickte. »Du ... du hast einen Steifen!«, posaunte sie auch diese neue Enthüllung gleich hinaus.
Auf diese Weise in die Ecke gedrängt blieb Daria keine andere Wahl als die Flucht nach vorn. »So wie du an mir rumgefummelt hast, ist das ja wohl auch kein Wunder! Was hast du denn erwartet? So weit ich weiß, werden Jungs schon geil, wenn man nur ›hallo‹ zu ihnen sagt, dagegen hat dieses Ding es schon recht lange ausgehalten.« Zwar hatte sie indirekt ihre Ungebührlichkeit zugeben müssen, aber immerhin hatte sie die Schuld weitestgehend auf Theresa abgewälzt. Was hatte sie sich denn auch dabei gedacht? Wen ließ es denn schon völlig kalt, wenn man an seinen Genitalien herumspielte?
Theresa schien dieser Wink jedoch entgangen zu sein. Sie sah noch immer in einer Art ungläubiger Faszination zu Daria auf. »Soll das heißen, das ... das hat dich angemacht?«
Daria konnte ihrem Blick nicht länger standhalten. Dass Theresa ihre unterschwelligen Vorwürfe so leichtfertig abtat, brachte sie völlig aus der Fassung. Mit der Unschuldigkeit dieses einen gesprochenen Satzes war es nun doch wieder einzig ihr Verhalten, dessen man sich hätte schämen müssen. Den Kopf gesenkt brachte sie als Antwort nur ein schwaches Schulterzucken zustande.
Theresa spähte unterdessen staunend auf die vor ihr aufragende Erektion hinab. Nie hätte sie gedacht, dass Daria sich in irgendeiner Form von ihr hätte erregt fühlen können, und sei es auch nur durch eine solch natürliche, rein körperliche Reaktion. Sie war doch um so vieles über sie selbst erhaben, wie konnte sie da bei einer Berührung von ihr Lust empfinden? Dennoch war der Beweis dafür unübersehbar. Er befand sich praktisch vor Aufregung zitternd genau unter ihrer Nase. Vorsichtig stubste sie ihn mit dem Finger an, während sie ihn nachdenklich anstarrte.
»Hast du ... hast du ihn eigentlich schon ausprobiert?«, fragte sie ohne aufzusehen.
»Was meinst du?«
»Naja, ob du versucht hast, ihn ... zu wichsen.«
Sofort schoß Darias Kopf wieder in die Höhe. »Spinnst du?«, rief sie entsetzt. »Ich war gezwungen, mit dem Teil auf Toilette zu gehen! Das war schon schlimm genug, wenn du mich fragst.«
»Aber hast du dir mal überlegt, dass er dann weggehen könnte?«
Das hatte Daria selbstverständlich nicht, und ehrlich gesagt konnte sie es sich auch kaum vorstellen. Für sie klang wie der lächerliche Beginn der Handlung – wenn man das denn so nennen wollte – eines drittklassigen Pornos. Sie hatte zwar nie einen gesehen, aber so ungefähr liefen sie wohl ab. Andererseits konnte sie dem nicht von vorneherein widersprechen. Dies war eine Situation, die ihren Erfahrungshorizont überstieg; so etwas war ihr niemals zuvor widerfahren, noch hätte sie gehört, dass jemand etwas Vergleichbares erlebt hätte. Wenn es hierfür also keine wirkliche Erklärung gab, konnte sie auch nicht hoffen, diese Marter durch Logik zu überwinden. Vielleicht war es an der Zeit, sich auf ihr Gefühl zu verlassen, und das riet ihr, Theresas Empfehlung folge zu leisten. So sehr es ihr auch widerstrebte, jede Faser in ihr drängte sie dazu, ihren Bedürfnissen nachzugeben. Der unbändige Ständer, der aus ihrer Hüfte stach, die Schmetterlinge im Bauch, die Theresas Streicheln hervorgerufen hatte, und die Wolke in ihrem Kopf, die süße Erlösung versprach; das alles schrie geradezu danach, endlich Hand an sich selbst zu legen.
»Meinst du?«, vergewisserte sie sich trotzdem noch einmal. Auch wenn ihr Körper unzweideutig auf diese Lösung bestand, reichte ihr das nicht ganz. Was sie benötigte, war die ausdrückliche Genehmigung einer höheren Instanz, die ihr versicherte, das Richtige zu tun, oder eben wenigstens die einer guten Freundin, der sie rückhaltlos vertrauen konnte.
Theresa enttäuschte sie in dieser Hinsicht nicht. »Einen Versuch ist es doch wert, oder nicht?«, sagte sie und wischte damit Darias letzte Bedenken beiseite. Das stimmte doch sicher. Sie musste es einfach darauf ankommen lassen. Im besten Falle würde es ihr tatsächlich die ersehnte Rettung aus dieser Misere schenken und selbst wenn nicht, so konnte es doch immerhin nicht schaden. Sie durfte zumindest keinen möglichen Ausweg unberücksichtigt lassen, sei er auch noch so abwegig.
»Na gut«, stimmte sie schließlich zu, »ich schätze, du hast recht. Es muss wohl sein, ob ich will oder nicht.« Sie stieß ein demonstrativ resigniertes Seufzen aus und richtete sich langsam auf. Das sollte Theresa eigentlich zu verstehen geben, dass sie den raum verlassen sollte, damit sie anfangen konnte, doch die tat nichts dergleichen. Ganz im Gegenteil, sie beugte sich sogar wieder vor und langte nach dem steil emporragenden Penis.
Erneut fuhr Daria wie nach einem elektrischen Schlag zusammen. »Was ... was wird denn das, wenn’s fertig ist?«
Schulterzuckend hob Theresa den Kopf, einen Ausdruck in den Augen, den Daria nie zuvor an ihr gesehen hatte. Er wirkte ein bisschen so wie das Leuchten im Blick eines Tigers, kurz bevor er über eine Gazelle herfiel. »Ich dachte, ich übernehme das für dich.«
»W-w-wieso?«, stotterte Daria. Die atemlose Anspannung und die immer weiter voranschreitende Verkommenheit der Geschehnisse erwies sich langsam aber sicher als echte Zerreißprobe für ihre Nerven.
»Du hast doch gesagt, dass es dir schon schwergefallen ist, überhaupt aufs Klo zu gehen, wie willst du dir dann einen runterholen?«
Dem musste Daria leider zustimmen. Sie brachte es kaum über sich, dieses Ding anzufassen, es aber sogar zu reiben, bis es sie mit seinem Ausfluss besudelte, erschien ihr unerträglich, egal wie gut es sich anfühlen mochte. Trotzdem konnte sie diese Aufgabe doch nicht Theresa zumuten. Würde das nicht das unausweichliche Ende ihrer Freundschaft bedeuten? Wie sollten sie danach nur je wieder unbefangen miteinander reden oder sich in die Augen sehen können ohne dabei rot zu werden? Doch war das dementgegen nicht auch der größte Vertrauensbeweis, den sie einander erbringen konnten? Müsste das ihre innige Beziehung nicht noch vertiefen? Sie hatten sich schon immer hervorragend verstanden und alles geteilt, Wünsche, Träume und Geheimnisse ebenso wie Niederlagen und Tränen, da konnte es sie doch nur noch enger zusammenschweißen, wenn sie sich auch diesem Hindernis gemeinsam stellten.
Sie atmete einmal tief ein und aus, wie um sich selbst Mut zu machen, dann fragte sie leise: »Und das würdest du wirklich für mich tun?«
»Aber ja«, sagte Theresa leichthin. »Du weißt doch, wenn du Hilfe brauchst, bin ich immer für dich da. Jetzt brauchst du sie offensichtlich, also tue ich alles, was ich kann.« Das war keine floskelhafte Übertreibung. Für Daria hätte sie tatsächlich schlichtweg alles getan. Zu ihr fühlte sie eine Verbundenheit, die sie sonst für niemanden empfand, mit Ausnahme ihrer Familie vielleicht. Da war es doch das Mindeste, dass sie ihr einen auf mysteriöse Weise erschienen Schwanz wichste.
Daria hingegen hielt das nicht für so selbstverständlich. Eine Welle echter Rührung überströmte sie. Das war wohl das Bewegendste, was jemals jemand zu ihr gesagt hatte. »Danke«, hauchte sie kaum hörbar, als wollte sie den ganz eigenen Zauber dieses Augenblicks nicht durch ein zu lautes Geräusch stören. Nach einer kurzen Weile der Stille gab sie dennoch ein verlegenes Hüsteln von sich. »Dann, äh ... setze ich mich also hier hin, ja?«, vergewisserte sie sich nervös. In Wahreheit saß sie ja schon auf dem Bett, sie hatte sich die ganze Zeit über nicht vom Fleck gerührt, doch jetzt lehnte sie sich wieder zurück in ihr Kissen. Sie fühlte sich ein wenig überfordert. Sie hatte einfach keine Ahnung, wie man sich verhalten sollte, wenn die beste Freundin einem aus reiner Hilfsbereitschaft anbot, einem die Latte abzuwedeln.
Theresa bemerkte ihre Unsicherheit allerdings nicht einmal, dazu war sie zu sehr mit ihren eigenen Ungewissheiten beschäftigt. Die Hand nach wie vor fest um ihren Penis geschlossen nickte sie Daria bloß kurz zu, bevor sie weiter nachdachte. Nachdem bisher alles wie von selbst und ohne ihr Zutun geschehen war, war dies der erste Moment, in dem sie sich ernsthaft fragen musste, wie man einen Schwanz eigentlich masturbierte. Als sie nun versuchte, dieser Wissenslücke rational auf den Grund zu gehen, wurde ihr klar, dass die Antwort schon fast offensichtlich war. Sie hatte auf dem Schulhof ein paar eindeutige Gesten beobachten können und die Möglichkeiten, was man mit den Fingern an einem Ständer anstellen konnte, waren auch nicht unerschöpflich. Außerdem hatte Daria erst einen hoch gekriegt, als sie ihre Faust an ihm auf und ab geführt hatte.
Sie tat also nichts anderes als das Naheliegendste, indem sie nun genau damit wieder anfing. Selbst wenn das nicht die Methode sein sollte, die Jungs normalerweise anwendeten, was Theresa bezweifelte, stand doch außer Frage, dass sie Daria gefiel. Letztendlich unterschied es sich kaum von der Art, wie Mädchen es sich machten: Man streichelte einfach sein Geschlecht, und das tat Theresa nun mit dem ihrer Freundin. Als wäre es die leichte Erhebung ihres Venushügels ließ sie ihre Finger einzeln über die samtene Haut des Schafts streifen, hinauf bis zur Spitze der Eichel und wieder hinab, während sie beobachtete, wie Daria sich unruhig unter dieser unendlich sanften Berührung wand. Ihr Becken stieß sogar einige Male wie unbewußt vorwärts, den unmerklichen Liebkosungen entgegen. Dieses Phänomen kannte Theresa bereits aus ihren eigenen Onanieerfahrungen und sie konnte auch gut nachvollziehen, wie es Daria gerade erging. Wahrscheinlich sehnte sie sich mit aller Macht nach etwas weniger subtilen Techniken, doch diesen Gefallen wollte sie ihr noch nicht erweisen. Sie war viel zu berauscht von der Kontrolle, die sie über sie hatte. Sonst war es meist Daria, die darüber bestimmte, was sie machten, doch jetzt war sie Theresas alleiniger Gnade ausgeliefert. Es lag ganz bei ihr, auf welche Weise sie ihr die erhoffte Befriedigung schenkte, oder ob sie es überhaupt tat.
Erst als Daria ohne Rücksicht auf den Umstand, dass ihre Mutter nur zwei Türen weiter im Atelier arbeitete, voll unerfüllter Lust aufstöhnte, erbarmte Theresa sich und umfasste den Penis endlich wieder vollständig. Es war ihr schleierhaft, woran es lag, dass der Gedanke, ein anderes Mädchen zu erregen, sie so sehr anzog, aber so war es nun einmal. Je mehr Verlangen sie in Daria weckte, umso weiter stieg es auch in ihr. Während das Stöhnen der androgynen Jugendlichen, an die sie gerade Hand anlegte, ungeachtet der Gefahr einer Entdeckung immer lauter wurde, spürte auch sie ein begehrliches Kribbeln in sich aufsteigen. Dass sie sich mittlerweile nicht einmal mehr so weit zügeln konnte, ihre Leidenschaftsbekundungen auf Zimmerlautstärke zu halten, machte Theresa einfach über alle Maße an.
Sie war selbst kaum noch dazu imstande, das hier als arglos abzutun. Auch wenn es als bloße Hilfeleistung begonnen hatte, konnte sie nicht länger leugnen, dass allmählich mehr daraus wurde. Eigentlich hätte Darias schnelle und effiziente Erleichterung im Vordergrund stehen sollen, doch mittlerweile stand sie selbst nicht weniger in Flammen und würde früher oder später dieselbe Behandlung benötigen. Dabei hatte sie noch gar nichts getan, was diesen Grad der Begierde rechtfertigte. Sie rieb Daria nur einen ab, das war alles, oder war sie etwa so leicht zu haben, dass man nur sein Gemächt auszupacken brauchte, um sie ins Bett zu kriegen? Das konnte Theresa sich aber nicht vorstellen. Bislang hatte sie jedenfalls wenig Interesse an einer körperlichen Beziehung gezeigt. Zwar wollte sie durchaus begehrt werden – es machte ihr Spaß, sich hübsch zu machen und anschließend die begeisterten Blicke der Jungs auf sich zu spüren – und sie masturbierte auch regelmäßig, trotzdem hatte sie nie versucht, mit einem von ihnen zusammenzukommen. Sie war nie mit jemandem ausgegangen, schlug sämtliche Anfragen in dieser Richtung kategorisch aus und war auch sonst glücklich damit, ihre Zeit einfach mit Daria zu verbringen.
Vielleicht war es also nur die Innigkeit ihrer Freundschaft, die sie so mitriss, vielleicht übertrug sich Darias Lust auf sie, weil sie sich so nahe standen. Aber selbst wenn dem nicht so war, änderte es nichts an den Gegebenheiten: Sie war zweifellos von Leidenschaft umfangen und ebenso zweifellos war es Darias Unterleib, der dafür verantwortlich war. Aber war das nicht auch verständlich? Immerhin war sie das einnehmendste Mädchen, dem Theresa je begegnet war und offensichtlich stand ihr Intimbereich dem in nichts nach, ganz unabhängig davon, welche Fortpflanzungsorgane dort nun auch liegen mochten. Sie hätte sich zumindest um nichts in der Welt von diesem Anblick losreissen können, selbst wenn sie es gewollt hätte. Er war schlicht atemberaubend. Unablässig schob sich die Vorhaut getrieben von ihrer Hand über die Eichel und zog sich wieder zurück, sodass deren leicht lavendelfarbenes Schimmern hervorblitzte. Es faszinierte Theresa zutiefst, wie diese Hülle im einen Moment einen Zipfel über ihr bildete und im nächsten schon wieder daraus hervorbrach. Wenn das geschah, konnte sie sogar einen winzigen Tropfen klarer Flüssigkeit erkennen, der dort herabhing. Durch ihr beharrliches Streicheln löste er sich immer recht schnell wieder und verteilte sich über die gesamte Penisspitze, wurde aber sofort von einem neuen ersetzt.
Das musste wohl der Ursprung der Feuchtigkeit sein, die sie zwischen diesen Hautlappen wahrgenommen hatte, als sie ihn zum ersten Mal berührte. Das unaufhörliche Nachsickern aus dem kleinen Loch mitten auf der Kuppe hatte die Nässe inzwischen weiter ausgebreitet. Theresa konnte sie an ihren Fingern kleben spüren; sie machte den Schaft glitschig, sodass ihre auf und ab wandernde Faust jetzt kaum noch die nachgiebige Vorhaut mit sich schleifte, sondern zum größten Teil sanft über sie hinwegstrich. Daria schien diese Entwicklung ohnehin noch besser zu gefallen. Ihr unbemerkt ausgestossenes Stöhnen hatte sich erneut in seiner Intensität gesteigert und sie erbete jedes Mal, wenn ihre Hand den hervorstehenden Eichelrand streifte. Theresa sollte es recht sein. Auch so konnte sie noch immer die Weichheit und Wärme des Ständers ihrer Freundin fühlen, doch war das längst nicht alles, wie sie feststellte. Sie konnte sogar schwach den Herzschlag in dem Pulsieren seines enormen Umfangs hindurch erkennen, außerdem hatte er unkontrolliert zu zucken begonnen. Fast wirkte es, als würde er sich dem ihn umklammernden Griff entgegenbäumen.
Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie so dasaß und zusah, wie Daria die Gefälligkeit genoß, die Theresa ihr erwies. Versunken in dieses hinreissende Bild war es allerdings auch beinahe unmöglich, nicht ins Schwärmen zu geraten. Ihr glatt herabhängendes, langes Haar war ein wenig durcheinander geraten, aber noch immer vom dunkelsten Schwarz, das man sich denken konnte, ihre Augen blitzten so hell wie zwei leuchtende Smaragde unter halbgeschlossenen Lidern hervor und ein betörend niedlicher Ausdruck höchster Verzückung zierte ihr Gesicht. Irgendwann fiel Theresa jedoch auf, dass sie Darias Schwanz nicht die Aufmerksamkeit geschenkt hatte, die er verdiente. Auf welche Weise es auch dazu gekommen sein mochte, war er nun unbestreitbar ein Teil von ihr und als solchem wollte sie ihn so lückenlos erkunden, wie es ihr nur erlaubt war. Betastet und angestarrt hatte sie ihn nun wohl mehr als genug, ihre übrigen Sinne waren bisher aber außer Acht gelassen worden, und Theresa hatte den Eindruck, dass sie unter solch verqueren Umständen wie gegenseitiger Masturbation ruhig noch ein bisschen weitergehen durfte.
Langsam beugte sie den Oberkörper herab, ohne die Bewegungen ihrer Hand zu unterbrechen, bis sie mit der Nase fast an Darias Penis stieß. So unauffällig sie nur konnte, schnüffelte sie an ihm. Ihre Neugier war ihr zwar überaus peinlich, trotzdem musste sie es tun. Die Versuchung war zu groß, als dass sie ihr hätte widerstehen können. Der Geruch war nur schwach wahrzunehmen, ließ ihr Herz aber sofort schneller schlagen. Er war einfach wundervoll. Süßlich und schwer, wie der Duft einer exotischen Blüte.
Während sie mit ihren Nachforschungen beschäftigt gewesen war, hatte sie für einen winizgen Moment innegehalten, beeilte sich nun aber, ihre Tätigkeit wieder aufzunehmen, bevor Daria noch bemerkte, was sie soeben getan hatte. Um diese kleine Eskapade noch weiter zu überspielen, begann sie gleich mit deutlich mehr Geschwindigkeit und Kraft in ihren Handschlägen als sie zuvor hineingelegt hatte. Daria, die auf diese plötzliche Intensitätssteigerung nicht vorbereitet gewesen war, fuhr heftig zusammen, und ohne dass sie es hätte verhindern können, schnellte erneut ihre Hüfte vor. Theresa schwelgte noch zu sehr in der Erinnerung ihrer letzten Entdeckung, um rechtzeitig reagieren zu können, und so schoß der Penis ungehindert bis zu ihrem noch immer zu ihm herabgesenkten Gesicht empor, streifte die Lippen und hinterließ seine klebrigen Mitbringsel auf ihnen.
Zunächst war Theresa wie erstarrt. Unfähig sich zu bewegen hielt sie den Ständer fest an ihre Wange gepreßt, wo sie seine warme Nässe zäh an sich herabrinnen spürte. Obwohl sie äußerlich völlig ruhig wirkte, war sie innerlich zutiefst aufgewühlt. Ihr Herz pochte wie verrückt und ihre Gedanken rasten. Dieses unvorhergesehene Ereignis hatte ihr eine Idee eingeben, die sich nicht so einfach abweisen ließ. Hartnäckig schwirrte sie in ihrem Bewußtsein hin und her wie eine Biene, angezogen von den köstlichen Versuchungen gemeinsam ausgelebter Triebe. Darias geheimsten Duft hatte Theresa mittlerweile enthüllen können, der Geschmack war ihr bisher jedoch verwehrt geblieben. Die Möglichkeit eines Oralverkehrs hatte sie schon immer am meisten fasziniert. Sie fand es ungemein erregend, sich vorzustellen, ein fremdes Geschlechtsteil in den Mund zu nehmen oder dass jemand das bei ihr tat. Das hielt sie für den Inbegriff von Vertrautheit. Auch wenn sie es nie selbst erlebt hatte sondern nur davon geträumt, konnte es nichts geben, was mehr Nähe, Geborgenheit und Erfüllung verhieß.
Aber durfte sie so weit gehen? Durfte sie einer Klassenkameradin einen blasen, nur um herauszufinden, wie das war? Unsicher blickte sie zu Daria hoch. Die schien ebenso unwillig wie sie, diesen Kontakt zu beenden, diese verworrene Umarmung, in der sie sich befanden, die Hand in ihren Schritt gelegt, das Gesicht in ihm vergraben. Sie sah nur stumm zu ihr hinab, neugierig, wie sie sich jetzt verhalten würde.
Damit war Theresas Entscheidung gefallen. Behutsam zog sie ihren Kopf zurück, bis die triefende Eichel ein Stückchen vor ihrem Mund hing, dann lehnte sie sich wieder vor. Die Lippen öffnend nahm sie den Schwanz in sich auf. Obwohl sie sich damit begnügte, nur seine Spitze still auf ihrer Zunge ruhen zu lassen, war es bereits jetzt ein höchst merkwürdiges Gefühl. Alles, was sie vorhin schon gespürt hatte, als sie ihn mit der Hand zum Höhepunkt bringen wollte, war auch hier vorhanden, nur unendlich verstärkt durch den Eindruck einer berauschenden Unmittelbarkeit, nun da er in ihr steckte. Nach wie vor federte der Penis kraftvoll auf und ab, während der Vorsamen aus ihm quoll. Dieser Vorgang hatte sogar noch zugenommen. Bei so gut wie jeder seiner Bewegungen löste sich ein Tropfen und floß in sie hinein.
Doch so seltsam das alles war, so lustvoll war es auch. Sie hatte sich nicht getäuscht, es hatte tatsächlich etwas unglaublich Befriedigendes an sich, jemanden mit dem Mund zu verwöhnen. Wie sie es erwartet hatte, fühlte sie sich tiefer mit Daria verbunden als jemals zuvor und das schenkte ihr auf irgendeine Weise eine ebensolche Zufriedenheit. Auch der Geschmack war nicht anders als der Duft hatte vermuten lassen. Er war drückend, aber nicht unangenehm, leicht bitter und doch zart, wie ein Hauch dunkler Schokolade, der ihr langsam auf der Zunge zerging.
Nachdem sie sich eine Weile an diese Besonderheiten gewöhnt hatte, konnte Theresa nicht länger an sich halten und ließ die harte Stange weiter in sich ein. Vorsichtig senkte sie ihren Kopf so lange Darias Unterleib entgegen, wie sie konnte, doch reichte es nicht, um sie vollständig in sich aufzunehmen. Als die Eichel am Ende ihrer Kehle anlangte und ihre Rundung sich sanft an ihren Gaumen schmiegte, standen noch mehrere Fingerbreit hervor. Mit allem ihr zur Verfügung stehendem Nachdruck versuchte Theresa, auch diese letzte Strecke zu überwinden, musste aber bald einsehen, dass es sinnlos war. Außer einem atemlosen Keuchen, als der Penis sich ihr in den Hals schob, brachte ihr das nichts ein.
Da ein Vorwärtskommen unmöglich war, blieb ihr nichts anderes übrig, als den Rückzug anzutreten, was Daria neuerliches Stöhnen entlockte. Freudig nahm Theresa diesen glockenhellen Klang ehrlicher Leidenschaft zur Kenntnis. Offensichtlich musste sie gar nicht die volle Länge in sich hineinzwängen, um ihr zu einem Orgasmus zu verhelfen. Obwohl dies eine ihrer bevorzugten Fantasien war, hatte sie sich nie viele Gedanken darüber gemacht. Sie hatte einfach angenommen, dass sie einen Schwanz von oben bis unten umschmeicheln musste, um ihn zum Abspritzen zu bringen. So weit sie wußte steckten die Dinger bei richtigem Sex ja auch bis zum Anschlag in der Scheide, allerdings war sie in diesen Belangen zugegebenermaßen auch recht unbedarft. An Pornos zum Beispiel hatte sie kein Interesse. Zwar hatte sie entsprechende Darstellungen unweigerlich schon gesehen, immerhin brachte hin und wieder irgendjemand Bilder oder Ausschnitte in Umlauf, die besonders lustig sein sollten, aber etwas Erotisches konnte Theresa nicht in ihnen entdecken. Ästhetik oder Charme schien in ihnen nur eine untergeordnete Rolle zu spielen. Das einzige, was sie im Überfluß boten, waren Nahaufnahmen von männlichen primären Geschlechtsorganen, und dem konnte sie nicht viel abgewinnen.
Insofern war dies hier eine Angelegenheit, von der sie keine Ahnung hatte, und sie las einzig an Darias Reaktionen ab, was ihr gefiel. Zunächst wagte sie sich mit dem Mund wieder tiefer vor, und die Laute, die sie dafür erntete, ließen keinen Zweifel am Genuß aufkommen, den sie damit auslöste. Von diesem Erfolg angestachelt ließ sie ihren Kopf beständig vor und zurück wippen, quetschte so viel von dem zuckenden Ständer in sich hinein, wie es gerade eben ging, und entfernte sich dann wieder, bis er fast aus ihr hervorglitt. Es war nicht ganz leicht auf Händen und Knien hockend ihn in der Regelmäßigkeit und Geschwindigkeit zu bearbeiten, die Daria ihrem Verhalten nach zu urteilen am meisten Vergnügen bereitete, doch gewann sie schnell einige Übung darin, sodass die Wertschätzungsbekundungen, die sie für ihre Mühen erhielt, mit der Zeit immer vielfältiger wurden. Die dicke Penisspitze in ihrem Rachen verlor jetzt so riesige Mengen an Lusttropfen, dass es sich anfühlte, als würde sie von ihnen überschwemmt. Schwer spürte Theresa sie auf ihrer Zunge landen, wo sie sich träge wie Honig verteilten und ihren gesamten Mund verklebten.
Die bewegliche Vorhaut schob sie bei jedem Nicken ihres Kopfes mit sich über die nasse Eichel, was Theresa überraschte. So war es, als würde sie ihr weiterhin einen abschütteln, nur dass sie ihren Mund statt ihrer Hand dazu benutze. Daria schien das jedoch nichts auszumachen, jedenfalls ließ nichts in der Art, wie sie leise vor sich hinstöhnte und verzweifelt versuchte, ihre instinktiv ausgeführten Beckenstöße zu unterdrücken, darauf schließen. Tatsächlich bemerkte sie es nicht einmal. Dies war schließlich ihre erste sexuelle Erfahrung, bei der noch jemand außer ihr anwesend war, und selbst wenn es anders gewesen wäre, war es für sie ein völlig fremdartiges Gefühl, überhaupt einen Penis zu besitzen. So erkannte sie darin nicht nur keinen Nachteil, sie hielt es sogar für überaus aufreizend. Die ganze Sache war ohnehin wie ein abwegiger aber nichtsdestotrotz wundervoller Traum. Da kniete Theresa in all ihrer unbestreitbaren Schönheit vor ihr, einen Schwanz lutschend, der ebenso unerwartet wie unerklärlich in Darias ansonsten unzweifelhaft weiblichem Schritt erschienen war.
Sie kam also nicht umhin, sich einzugestehen, wie sehr es sie anmachte, obwohl das eigentlich sämtliche Umstände hätten verhindern müssen, immerhin war nicht nur die bloße Existenz der Erektion, die sie gerade besänftigt bekam, schon höchst beängstigend, darüber hinaus war es auch noch ihre beste Freundin, die das für sie übernahm. Anfangs hatte sie sich abgemüht, den Gedanken komplett aus ihrem Kopf zu verbannen, dass es ausgerechnet Theresa war, die ihr einen blies, doch hatte er sich immer wieder zurückgeschlichen. Das Detail, dass sich ihr damit ein anderes Mädchen widmete, tat ihrer Erregung offensichtlich keinen Abbruch. Das verstand Daria allerdings nicht ganz. Auch wenn Theresa ihre volle Sympathie galt und deren Äußeres fast so makellos wie ihr eigenes, hätte es sie doch nicht so mitreissen dürfen.
Da das aber nun einmal so war, gab sie sich mit plötzlichem Fatalismus ganz und gar dem Sog der Ereignisse hin. Nun da ihre Vorbehalte zumindest für den Moment vergessen waren, erlaubte sie es sich, Theresa bei dem zuzusehen, wozu sie sich herabgelassen hatte. Daria konnte nicht fassen, dass sie dieses Ding wirklich in den Mund nahm. Sie selbst hätte sich das wahrscheinlich nicht getraut. Keine von ihnen wußte etwas darüber, nicht wie es aufgetaucht war, noch warum. Es war nicht einmal sicher, dass es sich wie ein gewöhnlicher Penis verhielt und auf dem Höhepunkt sein Sperma verschleuderte, oder ob etwas vollkommen anderes aus ihr strömen würde. Das Einzige, was außer Frage stand, war, dass es schmutzig war. Zwar hatte sie ihn entgegen jeder Hemmungen ihn auch nur anzufassen, nicht weniger sorgfältig gewaschen als ihre übrigen Extremitäten, als sie an diesem Vormittag geduscht hatte, doch das hatte ihr Empfinden nicht im mindesten beeinträchtigt. Er war ein Schandfleck an ihr, den keine noch so gründliche Reinigung entfernen konnte.
Er blieb ein Gegenstand des Ekels, besonders in diesem angeschwollenen Zustand, in dem er pausenlos umherzuckte und seinen Vorsamen absonderte. Daria hatte bereits gespürt, wie die schleimige Flüssigkeit ihn lückenlos besudelt hatte, als Theresa ihn mit der Hand beglücken wollte, sie aber so unmittelbar in sich aufzunehmen, musste ungleich widerwärtiger sein. Das glibberige Zeug musste sich an ihren Lippen sammeln, während immer mehr davon in ihren Mund sickerte und unabänderlich musste sie es schmecken, nicht nur das Sekret, sondern Daria selbst, die ganzen abartigen Einzelheiten ihrer Scham.
Erstaunlicherweise stieß der Gedanke an diese Erniedrigungen sie jedoch nicht ab, stattdessen machte er sie sogar noch weiter an. Dass sie all diese Dinge erdultete, ohne dass es Theresa ebenfalls Lust verschaffen konnte, ließen die Wogen der Leidenschaft ins Unermessliche steigen. Sie spülten mit solcher Macht über sie hinweg, dass Daria es irgendwann nicht länger aushielt und sich aufrichtete. So entrückend das zarte Nuckeln an ihrem Schwanz auch war, verlangte es sie nun doch nach ungehalteneren Gunstbeweisen. Wie von selbst erhob sie sich aus ihrer zurückgelehnten Position, kniete sich vor Theresa und drückte ihr Becken deren Gesicht entgegen. Ihre erste Reaktion bestand darin, mit dem Kopf zurückzuzucken, doch ohne dass Daria es auch nur gemerkt hätte, vergruben sich ihre Hände in dem dichten, schwarz gefärbten Haar und hielten sie an Ort und Stelle. Eingehüllt in die Schleier ihrer Begierde drang nichts davon in ihr Bewußtsein vor. Sie warf einfach laut stöhnend den Kopf in den Nacken und stopfte ihren Penis in den Mund des Mädchens.
Nachdem sie sich von ihrem Schrecken erholt hatte, ließ Theresa es klaglos über sich ergehen. Sie stemmte nur die Hände fester auf das Laken, um sich abzustützen. Das war an sich nicht nötig, entlastete sie aber ein wenig, nun da Daria so schwungvoll in sie hineinstieß. Ihre Hüfte hatte ja schon die ganze Zeit über verhalten gezuckt, so als fiele es ihr schwer, die Bewegungen, die Theresa für sie erledigt hatte, nicht selbst auszuführen, doch diese Einschränkung war jetzt fallengelassen worden. Sie benutzte diese Körperöffnung nicht anders als wäre sie ihre Scheide; zügellos rammte sie ihr den Schwanz zwischen die Lippen und zog ihn weit ausholend wieder zurück, während sie gedankenverloren durch ihr Haar strich. Sie fickte ihren Mund mit allen Mitteln und Theresa hielt ihn ihr ergeben hin.
Das bedeutete allerdings auch, dass sie nichts weiter zu tun hatte als stillzusitzen und zu schlucken, was Daria ihr an Lusttropfen erbot. Mit diesen Bedingungen hielt sie die Gelegenheit für gekommen, sich ein wenig um ihr eigenes brennende Verlangen zu kümmern. Ihr Schlitz pochte bereits in einem hämmernden Rhythmus und Theresa wußte, dass er jeder noch so winzigen Aufmerksamkeit entgegenfieberte. Langsam hob sie eine der Hände, die sie sicherheitshalber am Bett behalten hatte, und legte sie zwischen ihre Beine. Obwohl sie noch immer Hose und Slip trug, kam es ihr so vor, als könnte sie die Hitze spüren, die aus ihrer aufgereizten Spalte aufstieg. Als sie ihre Finger fester auf den Stoff preßte, nahm sie sogar die Nässe wahr, die sich in ihr gebildet hatte. Sie drang zwar nicht durch das dichte Gewebe hindurch, das sie eindämmte, dennoch konnte Theresa deutlich fühlen, wie es davon glitschig geworden über ihren Schoß rutschte.
Weitere flüssige Bezeugungen der nahenden Ekstase quollen aus ihr hervor, während sie die merkliche Einkerbung zwischen ihren Schamlippen nachzeichnete, doch bekam sie davon kaum etwas mit. Schon alleine ihre Hand gemächlich an dieser Linie auf und ab zu führen, erfüllte sie mit einem wohligen Schauer, als sie dann aber ihren Kitzler erreichte, erbebte sie förmlich. Mit vor und zurück hüpfendem Becken verweilte sie dort, zwei Finger dicht gegen die Stelle gedrückt, unter der sich ihre Klitoris erhob. Sie musste mit aller Kraft reiben, die sie aufbringen konnte, um ihn durch den Stoff in einem angemessenen Maße zu streicheln, aber das war genau das, was sie jetzt brauchte. Vor Daria kniend und deren Schwanz tief in ihren Hals geschoben stand ihr gar nicht der Sinn nach überzogener Zärtlichkeit. Was sie in diesem Augenblick wollte, war vielmehr die unbeherrschte Geilheit, die zu solch einer schrägen Situation passte.
Totzdem musste sie nicht völlig darauf verzichten. Die Hände, die sich um ihren Kopf schlangen, waren nur lose aufgelegt und die Finger in ihren Haaren waren eher ain sanftes Kraulen als ein Umklammern. Theresa hätte sich ihnen jederzeit entziehen können, doch das tat sie nicht. Es gefiel ihr, wie Daria sie so hielt, dass sie gut in sie eindringen konnte, als wäre sie nichts weiter als ein Spielzeug, an dem sie sich abreagieren konnte. Dieses Gefühl, die Verantwortung entzogen zu bekommen, war einerseits so berauschend, dass immer mehr Nektar aus ihr hervorfloß und ihr ohnehin schon durchnässtes Höschen noch weiter befleckte, andererseits fand sie es äußerst bedauerlich, dass sie nun nicht mehr die Handlungsfreiheit besaß, Darias Lust auf unmittelbare Weise zu steigern. Es dauerte einen Moment, dann allerdings fiel ihr auf, dass das nicht unbedingt stimmte. Nur weil ihr Tatenlosigkeit auferlegt worden war, hieß das nicht, dass sie keinen Einfluß auf die Ereignisse nehmen konnte.
Als erste Konsequenz dieser Erkenntnis zog sie ihre Lippen enger um den immer wieder zwischen sie vorschnellenden Penis. Theresa spannte ihre Muskeln so unerbittlich an, dass die Vorhaut unweigerlich zurückgeschoben wurde und außerhalb ihres Mundes blieb. Auf diese Weise war ihr druck um den Schaft nicht nur viel fester, die Eichel streifte jetzt auch lückenlos an ihren Lippen entlang. In jeder Einzelheit spürte sie, wie der breite Rand sie ein wenig aufzwängte, jedesmal wenn er in sie schoß und wieder zurückgezogen wurde. Sofort wurde Darias beständiges Keuchen noch atemloser. Offensichtlich bot ihr diese Variante doch mehr Reiz als die vorige, aber damit war Theresa noch nicht zufrieden. Ihr nächster Schritt bestand darin, ihre Zunge von unten gegen den Schwanz zu pressen. So grenzte sie den ihm zur Verfügung stehenden Platz noch weiter ein. Nun gab es keine noch so winzige Stelle des in ihr steckenden Rohrs, die nicht vom warmen Innern ihres Mundes umschlossen gewesen wäre, zudem leckte sie seine Unterseite noch gierig ab, als wäre es ein Lutscher, der sie ausfüllte.
Noch weiter angetrieben durch Darias begehrliche Stöße und dem Befingern ihrer Spalte raste sie auf einen allumfassenden Orgasmus zu. Sie fühlte, wie er sich in ihrem Unterleib zusammenballte, einem Orkan gleich, der wirbelnd die Wolken um sich herum versammelte, doch Daria schien es nicht anders zu ergehen. Ihre zuvor so ausschweifenden Bewegungen wurden immer kürzer und hitziger, ihr Stöhnen fiebriger, dann kam es ihr. Theresa hatte sich nie wirklich Gedanken darüber gemacht, was zu tun sein, wenn es so weit war, und so verharrte sie in Reglosigkeit, während der Samen in sie strömte. Sogar ihr Spiel an ihrer Klitoris verebbte nach und nach, obwohl sie so kurz vor der Schwelle ihres eigenen Höhepunkts stand. Das fremdartige Gefühl von Sperma, das allmählich ihren Mund überflutete, nahm sie zu sehr gefangen, als dass sie es hätte fortführen können.
Die Hand still an ihrer Scham behaltend konzentrierte sie sich ganz auf den Erguß ihrer Freundin. Die verspürte allem Anschein nach noch kein Bedürfnis, ihre wuchtigen Beckenbewegungen einzustellen. Schwall um Schwall ihres Nektars verschleudernd kniete sie vornübergebeugt und mit geschlossenen Augen da, ihren Penis noch immer gleichmäßig in sie schiebend, nun allerdings in deutlich längeren Abständen. Bei jedem Vor- und Zurückzucken ihrer Hüfte schoß Theresa eine weitere Ladung in den Mund. Dickflüssig spritzte ihr der Samen auf Zunge und Wangen, rann hinab und bildete einen See in ihr.
Als so viel Sahne in sie gepumpt worden war, dass sie ihr Fäden ziehend von den Lippen troff, fand Daria sich wohl langsam wieder in der Realität ein. Die Augen öffnend sah sie auf Theresa hinab, der sich bereits die Wangen blähten vor Sperma. Erst danach fiel ihr auf, dass sie ihren Schwanz noch immer in kleinen Schlenkern ihrem Gesicht entgegentrieb. Sie wirkte schuldbewußt, hatte aber dennoch größte Mühe, sich zur Ruhe zu bringen. Nachdem sie das endlich geschafft hatte, entzog sie sich ihr behutsam. Noch während er sich aus ihr hervorwand, folgte ihm auch schon wasserfallartig eine große Masse des Sekrets, das sie in ihr abgesondert hatte. Theresa unternham nichts, um es aufzuhalten. Sie blieb einfach dort hocken und sah zu, wie es ihr Kinn hinab auf das Laken lief.
Sich wie in Trance aufrichtend schloß sie ihren Mund wieder. Obwohl das meiste der zähen Soße aus ihr herausgeflossen war, blieb eine ganze Menge an ihr haften. Ein dicker Strang hing von ihren Lippen und es kam ihr vor, als sie ihre Zunge völlig von dem Zeug überzogen. Nun da sie schwer schluckte, um sich von diesen Resten zu befreien, breitete sich auch der merkwürdige Geschmack in ihr aus. Er war nicht unangenehm, aber bitter und leicht salzig. Doch auch wenn er nicht gerade unwiderstehlich schmeckte, fand sie es dennoch irgendwie verführerisch. Etwas an der Art, wie es sich sämig in ihr hinabwälzte, hatte etwas zutiefst Eindrückliches an sich.
»Scheint nicht geklappt zu haben«, riss Daria sie schließlich aus ihren Gedanken.
»Hm?«, machte Theresa fragend.
Daria zeigte auf den Penis zwischen ihren Beinen hinab. »Er ist immer noch da.« Sie hatte ihren Hintern mittlerweile auf das Bett sinken lassen und aus ihrem Schoß stach imposant ihr weiterhin steifes Gemächt hervor. Eindringlich betrachtete Theresa es genauer. Es war fast vollständig von einer dicken weißen Schicht umgeben, weil es in ihrem Mund förmlich in seinem eigenen Saft geschwommen war, und ebenso wie von ihrem Gesicht hing ein langgezogener Tropfen von der Eichel herab, trotzdem machte er noch keinerlei Anstalten zu verschwinden oder auch nur zu erschlaffen.
»Bist du denn noch ... spitz?«, fragte sie nach.
Zögernd zuckte Daria mit den Schultern. »Naja ... ja«, gab sie letztlich zu. Bei der Latte, die sie zur Schau trug, ließ sich das auch schlecht leugnen.
Theresa nickte verständnisvoll. Wenn sie es sich selbst machte, reichte ihr auch selten ein einziger Orgasmus aus, um wirklich befriedigt zu sein. Umso schlimmer empfand sie ihre derzeitige Lage. Es war außerordentlich frustrierend, unmittelbar vor einem Höhepunkt wieder aus den Tiefen der Lust emporgerissen zu werden, ganz besonders da der Geschmack von Darias Samen, der nach wie vor an ihr haftete, und der Anblick ihres unbedeckten Geschlechts sie noch weiter anmachten. Alles in ihr verlangte danach, ihre unterbrochene Selbstbefriedigung wieder aufzunehmen, aber jetzt unter dem ernüchterten Blick ihrer Freundin erschien ihr das unmöglich.
Erst in diesem Augenblick fiel ihr auf, dass sie ihre Hand schon seit einer halben Ewigkeit unbewegt auf ihrer Scham liegen hatte. Nachdenklich hob Theresa sie an und brachte sie in eine unverfänglichere Haltung, als ihre eine Idee kam, wie sie doch noch zu ihrer verdienten Erlösung gelangen konnte und dabei sogar noch Daria half.
»Es ist ja klar, dass er nicht weggeht, so lange er noch steif ist«, sagte sie. Für sie ergab das durchaus Sinn und sie hielt noch immer an der Vermutung fest, dass e nach seiner völligen Besänftigung wieder vergehen würde. Was sollte man denn auch sonst tun, als ihn in der ihm angedachten Weise zum Einsatz zu bringen, wenn einem plötzlich ein Schwanz gewachsen war? Sie sah zumindest kein anderes logisches Verfahren.
Daria hingegen runzelte zweifelnd die Stirn. »Meinst du?«
»Aber ja!«, verkündete Theresa bekräftigend, dann jedoch senkte sich ihre Stimme schlagartig zu einem verlegenen Flüstern herab. »Weißt du ... wenn dir mein Mund nicht reicht, um dich zufriedenzustellen, vielleicht sollten wir dann etwas ... Klassicheres versuchen.«
Für Daria klangen diese Worte als hielte Theresa sie für unersättlich, wovon sie ganz und gar nicht angetan war, doch konnte sie darauf jetzt bei allem verletztem Stolz nicht näher eingehen. Zum einen hatte Theresa insofern recht, dass sie tatsächlich noch nicht zufriedengestellt war, vor allem aber war das Angebot, das sie angedeutet hatte, zu schockierend, um sich mit solchen Kleinigkeiten aufzuhalten.
»Du meinst, wir sollten ... es tun?«, fragte sie bestürzt nach.
In einer unbewußt wirkenden Geste strich Theresa sich über den Arm. »Naja, du willst das Ding doch wieder loswerden, oder nicht?«
Natürlich wollte Daria das, sie war sich nur nicht sicher, ob der Zweck auch dieses Mittel heiligte. Sie verstand ohnehin nicht, wie ausgerechnet Theresa eine derartige Ungehörigkeit vorschlagen konnte. Sie war es doch gewesen, die Darias Vorhaben, mit Daniel zu schlafen, so entrüstet hatte, da sollte man doch annehmen, dass sie auf ihre eigene Jungfräulichkeit ähnlich sorgsam Acht gab. Das hätte auch viel eher zu ihrer Persönlichkeit gepasst. Ein Punkt, der sie beide zu Freundinnen machte, waren die vielen Gemeinsamkeiten, die sie hatten, und man konnte nun einmal keine von ihnen als besonders aufgeschlossen bezeichnen. In Theresas Fall war das auch gut nachzuvollziehen. Soweit Daria wußte, waren ihre Eltern recht konservativ, zumindest beschwerte sie sich oft, wie streng sie mit ihr waren, und das war auch kaum zu übersehen. Sie bekam Hausarrest, wenn sie schlechte Noten mit nach Hause brachte, die Zeiten, in denen sie ausgehen durfte, waren unumstößlich festgelegt und jeden Freitag musste sie nach der Schule direkt nach Hause, weil sie dann ihr Zimmer aufzuräumen hatte.
Trotzdem war das eine Versuchung, der sich Daria einfach nicht widersetzen konnte. Ihr steinharter Ständer war nicht im mindesten abgeschwollen und federte bereits wieder voller Vorfreude auf und ab bei der Vorstellung, dieses Mal Theresas Weiblichkeit in Beschlag nehmen zu dürfen. Sie hatte die Grenzen der Vernunft sowieso schon weit hinter sich gelassen, da konnte sie es damit wohl auch nicht mehr schlimmer machen.
»Bist du dir sicher, das du das für mich tun willst?«, vergewisserte sie sich nachdrücklich. »Du hast mir jetzt schon mehr geholfen als irgendjemand sonst es tun würde.«
Unsicher senkte sie den Blick, sah aber wieder auf, als Theresa aufmunternd ihre Hand ergriff. »He, du bist meine beste Freundin«, wisperte sie fast, die Stimme heiser vor Rührung und Hingabe, »wenn du nicht glücklich bist, bin ich es auch nicht. Aßerdem ... wenn ich dir nicht helfe, wer sollte es sonst tun?« Stille legte sich über den Raum, während die beiden sich reglos in die Augen sahen und überlegten, wie sie sich nun verhalten sollten. »Soll ... soll ich mich ausziehen?«, brach Theresa schließlich das Schweigen.
Daria nickte so schwach als hättte diese Entscheidung ihre letzte Kraft gekostet. Neugierig beobachtete sie, wie Theresa sich mit dem Bedacht verdrängter Urängste ihr Shirt über den Kopf zog und die Hose abstreifte. Sie konnte sich selbst nicht erklären, woher dieses unnachgiebige Interesse so unerwartet kam. Es war nicht das erste Mal, dass sie ihre Mitschülerin nackt zu Gesicht bekommen würde, zumal sie nichts besaß, das Daria nicht auch hatte – oder wenigstens bis vor kurzem noch gehabt hatte. Aber das war auf irgendeine Weise immer anders gewesen, nichts davon hatte die Intimität innegewohnt, die jetzt die Luft zwischen ihnen erhitzte. Sie konnte einfach nicht die Augen von dem Mädchen lösen, das sich da langsam vor ihr entblätterte, und als zuletzt der Slip stockend hinabgezerrt wurde, Stück für Stück mehr des niedlichen Venushügels entblößend, verschlug es ihr endgültig den Atem.
Nie zuvor hatte sie Theresa auf diese Art betrachtet, nun aber musste sie sich eingestehen, dass sie sich von ihr erregt fühlte. Natürlich hatte sie immer gewußt, dass sie sexuell reizvoll war mit ihrer zierlichen Figur, dem ebenmäßigen Gesicht und den tiefblauen Augen, doch hatte sie bisher angenommen, dass das nur für Jungs galt. Da hatte sie sich offenbar getäuscht. Das musste daran liegen, dass sie nun ebenfalls einen Schwanz hatte, anders konnte es gar nicht sein, jedenfalls stand unzweifelhaft fest, dass die unbedeckte Schönheit, die ihm so nahe war, dass er sie fast gestreift hätte, gehörigen Eindruck auf ihn machte. Er war so steif, dass es fast qualvoll war, und Daria hatte alle Mühe, sich davon abzuhalten, ihn nicht bereits jetzt an ihr zu reiben wie ein notgeiler Hund am Bein seines Frauchens. So sehr sie jedoch ihren Penis für die ungewohnte Anziehungskraft verantwortlich machte, die ihre Freundin neuerdings auf sie ausübte, konnte sie nicht abstreiten, dass auch der Rest ihres Körpers davon betroffen war. Es war, als tanzten Schmetterlinge in ihrem Bauch herum und ließne ihren Magen schweben, während sich ein warmer Schleier sanft über ihr wild pochendes Herz legte.
Nachdem Theresa es geschafft hatte, aus ihrem Höschen zu steigen, ließ sie es auf das kleine Häuflein fallen, das ihre übrige Kleidung am Fußende des Bettes bildete. Danach wußte sie allerdings erst einmal nicht weiter. Nervös stand sie eine Weile herum, die Arme lose über ihre Nacktheit gelegt, bis sie fragend zu Daria hinübersah. Sie hatte bereits den Mund geöffnet, um etwas zu sagen, doch als sich ihre Blicke trafen, wurde jedes weitere Wort überflüssig. Das stumme Einverständnis und die Vertrautheit zwischen ihnen stand beiden lesbar in die Augen geschrieben. Tief einatmend schloß Theresa ihren Mund wieder, während ein entschiedener Ausdruck in ihr Gesicht trat. Plötzlich wußte sie, was zu tun war. Mit vor Aufregung schwirrendem Kopf legte sie sich mit dem Rücken auf das Bett, schlug die Beine auseinander und spähte zu Daria hinauf. Dann wartete sie. Sich ihr zum Gebrauch anbietend wie ein Gegenstand blieb ihr wohl auch nichts anderes übrig.
Daria hingegen war sich über das ihr zukommende Vorgehen nicht so sicher. Natürlich hatte sie sich in Gedanken schon öfter ausgemalt, wie es wäre, mit jemandem zu schlafen, nur hatte sie dabei aus verständlichen Gründen immer die Rolle des Mädchens eingenommen; mit der Frage, was beim Akt zu beachten war, wenn man die Person mit dem Schwanz war, hatte sie sich jedoch eher weniger beschäftigt. Die erste Folgerung dieser neuen, unvorhergesehenen Konstellation war allerdings noch einfach. Theresa hatte es ihr bereits vorgemacht: Sie musste sich des Rests ihrer Kleidung entledigen. Sie nutzte diese Gelegenheit, um darüber nachzudenken, wie sie sich von da an von ihr erwartet wurde, doch da sie nur noch das Oberteil ihres Schlafanzugs trug, war sie mit ihren Überlegungen noch nicht weit gekommen, als es sich zu den übrigen versreut liegenden Kleidungsstücken gesellte.
Trotz ihrer anhaltenden übermaächtigen Begierde versuchte sie sich zusammenzureissen und klar zu denken. Am grundlegenden Ablauf hatte sich immerhin nichts geändert. Es konnte nicht so unglaublich schwer sein, dieses Teil in Theresa zu kriegen und alles andere würde sich schon irgendwie ergeben. Auf staksigen Beinen ging Daria vor ihr in die Hocke, kniete sich zwischen ihre gespreizten Schenkel und richtete den mit Vorsamen und Speichel verschmierten Penis auf die ihr zugestandene Körperöffnung.
Die größte Angst, die Daria in Bezug auf die geschlechtliche Vereinigung immer verunsichert hatte, galt dem Augenblick der Entjungferung. Theresa war in ihrer Hinfsbereitschaft so übermütig, ihr ein Geschenk zu machen, das an Selbstaufopferung grenzte, und so sah sie es als ihre Pflicht an, dafür zu sorgen, dass ihr daraus wenigstens kein Nachteil entstand. Sie sollte nichts erleben, das sie ihre Entscheidung bereuen ließ, und im besten Falle würden sie beide ihren Spaß haben.
So vorsichtig sie konnte, begann sie sic hvorzuschieben, jederzeit darauf gefasst, sofort innezuhalten oder sich zurückzuziehen sollte auch nur der kleinste Laut des Unmuts über Theresas Lippen kommen. Doch nichts dergleichen geschah, weder keuchte sie von einem blitzartigen Schmerz durchzuckt auf, noch verdüsterte sich ihre Miene. Ganz im Gegenteil, ihr Mund verzog sich sogar zu einem stillen Ausdruck der Wonne und in ihren Augen glitzerte es bewegt. Es war auch keinerlei Widerstand zu spüren, als Daria sich langsam tiefer sinken ließ. Mühelos glitt ihr Schwanz nach und nach weiter in die enge Scheide des Mädchens hinein, während sie überwältigt von Lust fühlte, wie immer mehr seiner Länge von Wärme und Feuchtigkeit umschlossen wurde.
Als sie ihren prallen Ständer endlich vollkommen in Theresa vergraben hatte, überkam Daria jedoch schon wieder die nächste Unsicherheit. Welche Haltung sollte sie jetzt einnehmen? So mit gebeugtem Rücken über ihr zu hängen würde sie nicht lange durchhalten, aber sollte sie sich wirklich vorbehaltlos auf sie legen? Letztlich entschied sie sich für einen Kompromiss. Sie ließ sich zwar auf sie nieder, stützte sich aber die Unterarme auf dem Boden ruhend ab, um ihr nicht ihr ganzes Gewicht aufzulasten. Obwohl Theresa ermutigend zu ihr hochsah, hielt Daria ihrem Blick nicht stand. Zu merkwürdig war die Situation, dass ihre beste Freundin sich von ihr durchnehmen ließ, nur um ihr zu helfen, also senkte sie ihren Kopf noch etwas weiter, bis sie sich Wange an Wange gegenüber waren.
So verharrte sie eine Zeit lang, sich selbst vergessend in den überschäumenden Gefühlen, die ihr allein schon die stille Umklammerung der samtigen Innenwände des sie umgebenden Tunnels schenkte, dann begann sie langsam sich zu bewegen. Flach auf ihr liegend schob sie einfach ihren Körper auf dem von Theresa auf und ab, ohne ihren Hintern dabei anzuheben. Auf diese Weise rieben ihre Brüste aufreizend übereinander hinweg. Daria verging fast vor Entzücken, als die weichen, nur angedeuteten Halbkugeln sich an sie pressten, und die lüstern aufgrichteten Nippel sich gegen sie bohrten. Sie war schon seit einer Weile auf Theresa neidisch, weil deren Oberweite etwas größer war als ihre eigene, zwar nur geringfügig aber doch deutlich erkennbar, und sie nun so dicht an sich gedrückt zu spüren, machte sie über alle Maßen an. Diese Tatsache erstaunte sie selbst, nicht nur weil es ja ein weiteres Indiz der Weiblichkeit ihrer Bettgenossin war und dieser Umstand wohl eher ein schlechtes Gewissen in ihr auslösen sollte, sondern vor allem weil das ein Punkt war, in dem Theresa sie überflügelt hatte. Normalerweise kam sie nicht gut damit zurecht, wenn jemand in irgendeinem Belang besser war als sie, doch in diesem Fall machte es ihr nicht das Geringste aus. Sie war schlicht hingerissen von der kitzelnden Herrlichkeit, mit der der Busen sich an ihren schmiegte.
Viel mehr noch erstaunte es sie aber, wie heiß Theresas Haut sich auf ihrer anfühlte. Es war immerhin nicht das erste Mal, dass sie beide sich berührten oder einander nahe waren, und auch wenn Daria dabei oft eine Verbindung zwischen ihnen wahrzunehmen geglaubt hatte, wäre ihr nicht aufgefallen, dass sie eine höhere Körpertemperatur als andere Menschen hätte, nun jedoch war es, als stünde ihre Klassenkameradin innerlich in Flammen. Als sei sie von einem versengenden Fieber erfüllt, brannte sich förmlich jeder einzelne Kontakt mit ihr in Darias Nervensystem. Das galt natürlich insbesondere für den ihrer einander umschlungenen Geschlechter, doch der Rest stand dem in nichts nach. Sogar an ihrer Wange war diese Hitze zu spüren, zusammen mit einer seltsam klebrigen Nässe, die dort haftete. Einen Moment lang überlegte sie, ob das vielleicht Tränen waren und wollte sich schon von Theresa lösen, um sich aus ihr zurückzuziehen, bis ihr aufging, dass es ihr eigenes Sperma war, mit dem sie sich da beschmierte. Schleimig verteilte es sich immer weiter über ihrer beider Gesichter, während Daria hingebingsvoll an ihr entlangfuhr, ihre Hüfte zwischen ihren Beinen hindurch und die Seite ihres Kopfes an den ihren gelehnt.
Theresa merkte ebenfalls, wie die Samenflecken sich immer weiter vermengten, und je mehr die Besudelungen in ihren Gesichtern zunahm, umso mehr stieg auch die Scham, die sie empfand. Es war ihr überaus peinlich, dass Daria sich in den Überbleibseln dessen räkelte, was sie ihr in den Mund gespritzt hatte. Es war nun einmal der Beweis dafür, dass sie ihrer Freundin eben einen geblasen hatte, doch selbst wenn ihre Lippen nicht immer noch von deren Ejakulat triefendnass gewesen wäre, hätte die Amoralität des Ganzen ausgereicht, sie nachhaltig erröten zu lassen. Die Tatsache, dass sie es sich von einem anderen Mädchen besorgen ließ, auch wenn die auf ungeklärte Weise zu einem Penis gelangt war, löste ein Gefühl der Beklommenheit in ihrem Magen aus. Sie kannte Daria einfach schon ewig, und es sich jetzt so ohne weiteres von ihr besorgen zu lassen mit einem Geschlechtsteil, das unvermittelt ihren Lenden entsprungen war, enttarnte sie fraglos als pervers, denn ob das nun aus reiner Nächstenliebe oder Geilheit geschah, krank war es so oder so.
Trotzdem hätte sie um nichts in der Welt gewollt, dass es aufhörte. Die sanften Bewegungen des sie ausfüllenden Schwanzes ließen ihr Herz vor Begeisterung hüpfen. Sie waren wie eine liebevolle Umarmung nach der Rückkehr von einer langen Reise, die letztendliche Erfüllung einer langgehegten Sehnsucht. Sie hatte keinerlei Vergleichsmöglichkeiten, aber so weit sie das beurteilen konnte, fühlte sich der Penis in ihr genau richtig an, nicht zu klein und nicht zu groß, nicht zu dünn und nicht zu dick. Er fügte sich einfach nahtlos in sie, zwängte sich so glatt zwischen ihre Scheidenwände wie eine Schlange in ihren Bau.
Doch das war nicht einmal der Hauptgrund für die Ekstase, die sich Theresa allmählich bemächtigte. So verführerisch das alles auch war, hatten diese Empfindungen eher etwas Beruhigendes als Aufregendes an sich. Obwohl genau das verantwortlich für die sie quälenden Schuldgefühle war, war es das Wissen, dass es sich dabei um Darias Ständer handelte, was sie vor unbändiger Lust erzittern ließ. Es musste die Faszination am Abgründigen sein, was sie so vereinnahmte, aber sie konnte sich diesem Gedanken einfach nicht entziehen, dass es dieses Mädchen war, das sie immer schon bewundert hatte, die nun auf ihr lag und mit langsamen aber eindringlichen Stößen ihre Triebe in ihr besänftigte.
Möglicherweise war das eine noch größere Abartigkeit, doch tatsächlich hätte Theresa ihr in diesem Moment gerne in die Augen gesehen. Sie fand es schade, dass Daria ihr diese Möglichkeit verwehrte, indem sie ihren Kopf seitlich neben dem ihren gesenkt hielt. Nur zu gerne hätte sie sich im Anblick ihres Gesichts ergangen, hätte ihre hohen Wangenknochen, die niedlich kleine Stupsnase und ihr tiefschwarzes Haar betrachtet. Da sie darauf jedoch notgedrungen verzichten musste, tat sie etwas, das vielleicht sogar noch besser war: Statt Darias unvergleichliche Schönheit mit Blicken zu erkunden, bschloß Theresa, sie in aller Ausgiebigkeit zu betasten, um sie in sich aufzusaugen.
Fast ohne ihr Zutun hoben sich ihre Hände Darias Rücken entgegen, legten sich kaum merklich auf ihn und streiften über die milchig blasse Haut hinweg. Sie nur mit den Fingerspitzen berührend, so unendlich zart wie der Flügelschlag eines Schmetterlings, strich sie die Wölbung des Rückgrats hinab, dessen Wibel deutlich zu spüren waren, bis sie das Becken erreichten. Dort beendeten sie ihre Forschungsreise aber nicht. Nach kurzem Zögern erlaubte Theresa ihnen, noch etwas tiefer hinabzuwandern, über das Steißbein hinweg und auf die Rundungen der vollen Hinterbacken. Als sie die unter ihren ziellos umherirrenden Fingern erkannte, drückte sie ihre Hände flach auf den Po des Mädchens, ihn unnachgiebig umfassend und dichter an sich heranziehend. Theresa hatte einen prallen, festen Hintern schon immer als ausgesprochen erotisch empfunden, und Darias war nun einmal nicht weniger als anbetungswürdig.
Sofort durchfuhr sie eine neuerliche Welle heißer Scham, als sie auf diese Weise wieder daran erinnert wurde, wie weit die Wertschätzung für ihre Mitschülerin anscheinend reichte. Sie verehrte Daria geradezu, das war nie anders gewesen, immerhin war sie nicht nur außergewöhnlich hübsch, sondern ihr ganzes Verhalten auch von einer Anmut und Würde geprägt, die ihresgleichen suchte. Außerdem war ihr Hintern nun wirklich unwiderstehlich. Theresa konnte gar nicht damit aufhören, ihn mit den Fingern zu kneten. Es war unheimlich erregend, seine Form zu spüren, wie sie sich in ihre Handflächen schmiegte, und die Weichheit, mit der er sich ihrem Spiel anpasste.
Daria machte das offensichtlich nicht weniger an als sie selbst. Waren ihre Bewegungen zuvor noch sehr zurückhaltend gewesen, wurden sie nun immer ungezähmter. Ihre Hüften, die sie bis eben noch unentwegt an ihre gepresst hatte, hob und senkte sich jetzt, zunächst noch fast bedächtig, dann in einem zunehmend ausgelassenerem Rhythmus. Theresa, die ihre Finger nach wie vor umhertollend auf Darias Kehrseite gelegt hatte, packte sie regelrecht und zog sie in jedem Niedergang zusätzlich auf sich herab, sodass der in ihr steckende Penis wuchtiger und tiefer in sie gerammt wurde.
Dieser erdrückenden Macht an Sinnesfreuden konnte Daria sich allerdings wohl nicht lange widersetzen. Mit einem Mal fühlte Theresa, wie das Innere ihrer Scheide noch nasser wurde, während sich ein Gefühl einströmender Wärme darin ausbreitete und ihr wurde klar, dass es Daria gerade gekommen sein musste. Diesmal schien ihr das aber nichts auszumachen. Ihre Stöße wurden nur kurz langsamer, als sie ihren Samen in Theresa spritzte, gefolgt von einem Augenblick annäherenden Stillstands, bevor die Rastlosigkeit sie wieder überkam und sie erneut an Fahrt aufnahm. Wie es aussah, war sie nach ihrem zweiten Orgasmus noch immer nicht gänzlich befriedigt und nahm ihr Angebot, sich so lange in ihr zu vergnügen, bis das geschehen war, für eine weitere in Anspruch.
Darüber war Theresa mehr als froh. Dieser untrügliche Beweis der Lust, die sie Daria verschaffte und die anscheinend so gewaltig war, dass sie gar nicht mehr aufhören konnte, sich in ihr zu erleichtern, ließ auch ihre eigene Leidenschaft höherzüngeln. Sie brodelte schon eine ganze Weile in ihr, seit sie angefangen hatte, Daria einen zu blasen, nun jedoch brach sie mit aller Kraft aus ihr hervor. Darias heißes Sperma in ihrem engen Kanal umherwabern spürend, das von dem sie berdängenden Schwanz noch bis in die letzte Ritze geschmiert wurde, und dessen schwerer Geschmack ihr nach wie vor auf der Zunge haftete, erlag Theresa schließlich ihrer Ekstase. Wie ein Feuerball, der sich in ihrem Magen gebildet hatte und nun unaufhaltsam größer wurde, nahm sie nach und nach immer mehr Teile ihres Körpers in Besitz, bis sie das Gefühl hatte, ganz und gar von einem brennenden Gleißen erfüllt zu sein. Mit einem gerade noch rechtzeitig zurückgehaltenem Schrei auf den Lippen bäumte sie sich ruckartig auf, verharrte einen Moment so und brach dann völlig erschöpft in sich zusammen.
So einen erhabenen Höhepunkt hatte Theresa noch nie zuvor erlebt. Natürlich hatte sie schon beim Onanieren Orgasmen verschiedener Art gehabt, langanhaltende und flüchtig erscheinende, sich langsam aufbauende und unerwartet über sie hinwegfegende, doch so atemberaubend wie dieser war keiner von ihnen gewesen. Sie fühlte sich wie von einer übermenschlichen Last befreit. Sterne tanzten vor ihren Augen und eine vollkommene Ruhe umfing sie, von der sie sich bereitwillig hinwegtragen ließ.
Als sie allmählich wieder zu sich selbst fand, hatten Darias unermüdliche, rasende Hüftbewegungen mittlerweile etwas Verzweifeltes an sich. Sie hechelte jetzt fast, während sie sich fieberhaft in ihr verausgabte, begierig darauf, sich ein weiteres Mal in ihr zu ergießen. Erst nach einiger Zeit merkte Theresa, dass ihre Hände trotz der unbezwingbaren Entspannung, die sie überkommen hatte, weiterhin auf Darias Hinterbacken lagen. Sehnsuchtsvoll fühlte sie die Muskeln unter der straffen Haut arbeiten und sie konnte gar nicht anders als ihr voriges Streicheln wieder aufzunehmen. Liebevoll zeichnete sie die Steigungen dieser beiden Hügel nach, bis einer ihrer Finger zufällig in das Tal zwischen ihnen geriet.
Wieder erstarrte Theresa. Ihr war noch nie der Gedanke gekommen, sich auch einmal mit dieser Körperöffnung zu befassen. Weder war sie beim Masturbieren darauf verfallen, an ihr herumzuspielen, noch hatte sie überlegt, sie von einem späteren Freund benutzen zu lassen. Zwar hatte sie am Rande irgendwie mitbekommen, dass diese Möglichkeit bestand und es wohl auch Menschen gab, für die das ein besonderes Verlangen darstellte, doch hatte es in ihrer Vorstellungswelt nie eine Rolle gespielt. Dennoch ging ihr diese Idee nun, da sie Daria betraf, nicht mehr aus dem Kopf.
Beinahe gegen ihren Willen wagte sich die Spitze ihres Zeigefingers in Darias Pofalte vor, durchfuhr sie stockend, bis sie das Loch darin entdeckte, und drückte leicht darauf. Als Theresa begann, es kreisend zu massieren, wurden Beckenzuckungen ihrer Freundin sofort noch bedürftiger. Der fahrige Ansturm und Rückzug auf ihre Scheide wurden so unvorhersehbar, dass etwas passierte, das sie gar nicht vorgehabt hatte. Als Daria ihren Hintern plötzlich anhob, während Theresas Finger gekrümmt über den Anus streifte, glitt er durch die unerwartet ausgeübte Kraft ein Stück hinein.
Während Theresa vor Überraschung wie gelähmt dalag und kaum etwas anderes als die berauschende Wärme des Darminneren an ihrer Fingersptize wahrnahm, traf Daria endlich die erhoffte Erlösung. Mit einem langgezogenen Seufzer, der ihr die gesamte Luft aus den Lungen zog, floß auch das Sperma aus ihr hervor, und als hätte sie damit ihre ganze Energie verlassen, sank sie geschwächt auf Theresa. Die war noch immer außer Stande, sich zu bewegen, nun allerdings mehr aus einem übermächtigen Gefühl der Befriedigung und der Entzückung heraus als vor Verwunderung. Daria ein zweites Mal in ihren Schlitz spritzen zu spüren, war nicht weniger mitreissend als beim ersten Mal, und sie wollte gar nichts anderes tun als still hier liegenzubleiben, ihrer beider sich beruhigender Atmung zu lauschen und die Nähe zu ihrer Freundin genießen.
Doch so magisch dieser Augenblick auch war, fand er doch nur allzu bald ein Ende. Nachdem auch die letzten Tropfen Ejakulats in sie gefallen waren und ihrer beider Begehren offensichtlich endgültig gestillt war, kam Theresa sich ein wenig dumm dabei vor, ihren Finger im After einer Mitschülerin vergraben zu haben. Vorsichtig zog sie ihn heraus, was Daria noch einmal tonlos aufstöhnen ließ, in einer seltsamen Mischung aus Unwillen und Verlust, ganz so als würde sie aus einem wunderschönen Traum geweckt. Wahrscheinlich deutete sie das als Zeichen, sich ebenfalls aus ihr zurückzuziehen, denn kraftlos stemmte sie sich gerade so weit in die Höhe, dass ihr nun erschlaffender Penis aus dem mit Samen überschwemmten Loch rutschte, und ließ sich neben ihr auf das Bett fallen.
Ohne Darias Gewicht und Körperwärme auf sich erschien Theresa alles plötzlich kalt und leer. Wie benebelt richtete sie sich langsam auf und ließ den Kopf hängen, hielt dann jedoch inne, als sie nicht wußte, was weiter tun sollte. In dieser Position fiel ihr Blick unweigerlich auf ihr völlig von weißer Flüssigkeit besudeltes Geschlecht. An den Schamlippen war sie schaumig geworden; wie aufgeschlagene Sahne klebte das Sperma dort, während sich ein dicker Strang davon aus der Öffnung zwischen ihnen hervorwand.
Bei dieser Ansicht wurde ihr schlagartig die ganze Tragweite ihres Handelns bewußt. Sie hatte sich von ihrer besten Freundin ficken lassen, die zu allem Überfluß auch noch in ihr gekommen war, und zwar nicht nur einmal sondern gleich zweimal. Wie hatte sie das nur tun können? Was hatte sie sich dabei gedacht? Sie wußten doch immer noch nichts über diesen Schwanz! Was wäre, wenn Daria damit zeugungsfähig war? Bei der Menge an Samen, die sie in ihr entladen hatte, schien die Vorstellung gar nicht weit hergeholt, dass sie davon schwanger werden konnte. Was sollte sie denn tun, wenn das wirklich eintraf? Wie sollte sie das ihren Eltern erklären? Würden die sie nicht wie jeder andere auch für die letzte Schlampe halten, wenn sie erfuhren, dass sie sich mit ihren dreizehn Jahren bereits hatte schwängern lassen und das auch noch ausgerechnet von Daria? Was sollten ihre Klassenkameraden und Lehrer von ihnen beiden denken?
Auf einmal wurde Theresa ganz schwindlig. Waren das etwa schon die ersten Anzeichen einer beginnenden Schwangerschaft? Merkte man das so schnell? Oder lag das vielleicht an dem fremdartigen Sperma, in das ihr Inneres getaucht worden war?
Eilig kratzte sie die letzten Reste ihrer kurzzeitig verlorenen Selbstkontolle wieder zusammen und erhob sich ganz aus den zerwühlten Laken. Sie musste jetzt dringend alleine sein, um über das alles nachzudenken, besonders Daria wollte sie jetzt nicht um sich haben. So sehr Theresa sich ihr auch verbunden fühlte, wußte sie nicht, wie sie ihr begegnen sollte nach dem, was zwischen ihnen vorgefallen war, und sollte sich herausstellen, dass sie wirklich von ihr befruchtet worden war, würde es sie einiges an Überwindung kosten, sie je wiederzusehen.
Trotz der leichten Benommenheit, die sie umgab, beeilte sie sich, in ihre auf dem Bett liegenden Sachen zu schlüpfen. Dass der aus ihr hervortretende Samen noch weiter über ihre Spalte geschmiert wurde, als sie in ihr Höschen stieg, beachtete sie nicht, ebenso wenig wie den feuchten Fleck, der sich auf der Vorderseite bildete. Sollte tatsächlich passiert sein, was sie befürchtete, wäre es ohnehin zu spät, etwas daran zu ändern. Die herausfließenden Rückstände erst abzuwischen, würde jedenfalls nichts verhindern.
»Ich ... ich muss jetzt los«, entschuldigte sie sich halbherzig, während sie ihre Hose hochzog und verschloß.
»Was?«, schreckte Daria auf. Versunken in die Nachwehen ihrer Lust hatte sie gar nicht mitbekommen, dass Theresa sich anschickte, zu gehen. »Warte doch mal«, setzte sie rasch hinzu, doch mit einer Handbewegung brachte Theresa sie zum Schweigen.
»Tut mir leid, aber ich hab wirklich keine Zeit mehr«, behauptete sie, nachdem ihr Shirt übergezogen und glattgestrichen hatte. »Wir sehen uns morgen in der Schule!«, verabschiedete sie sich noch schnell, dann wirbelte sie auc hschon zur Tür hinaus.
Verwundert sah Daria ihr nach. Was hatte sie denn so plötzlich? Es war doch Theresas eigener Vorschlag gewesen, ihr auf diese Weise behilflich zu sein. Oder hatte sie irgendetwas falsch gemacht? Vielleicht hätte sie nicht in ihr kommen dürfen. Mit Bestürzung fielen ihr die Folgen ein, die ein solcher Fehltritt nach sich ziehen konnte. In der ganzen Ungeheuerlichkeit der Situation, hatte sie gar nicht daran gedacht, aber Theresa hatte sie auch nicht angewiesen, etwas anderes zu tun. Ihrer Meinung nach war ihr kein Vorwurf zu machen. Wenn Theresa gewollt hätte, dass sie ihn rechtzeitig rauszog, hätte sie etwas sagen müssen.
Aber vielleicht ging es ihr auch gar nicht darum, auch wenn Daria keine Ahnung hatte, worum sonst. Dass sie unbedingt jetzt etwas dermaßen wichtiges zu erledigen hatte, kaufte sie ihr jedenfalls nicht ab. Dazu war ihr Abgang zu unvermittelt und zu fluchtartig erfolgt. Sie war nicht einmal lange genug geblieben, um sich zu erkundigen, ob der Zweck ihres Vorhabens diesmal erfüllt worden war.
Daria stutzte. Durch ihre unaufhörlichen Orgasmen und Theresas seltsames Verschwinden hatte sie das selbst ganz vergessen. In atemloser Spannung sah sie hinab zwischen ihre Beine, aber nein, da hing ihr Penis noch, nun wieder vollkommen schlaff und behangen mit Schlieren von Ejakulat und Scheidensekret wie ein Weihnachtsbaum mit Lametta.
Nun gut, um ehrlich zu sein hatte sie auch nicht erwartet, dass diese lächerliche Maßnahme irgendeine Wirkung zeigen würde. Enttäuscht war sie trotztdem. Dieser verdammte Schwanz wollte einfach nicht weggehen, egal was sie tat, dafür hatte ihre einzige Freundin, der sie genug vertraute, um mit ihr dieses beschämende Geheimnis zu teilen, in ihrem Elend alleingelassen. Was sollte sie denn jetzt nur tun?
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