Eine Anstandslektion | By : dime Category: German > Harry Potter Views: 21569 -:- Recommendations : 0 -:- Currently Reading : 0 |
Disclaimer: Harry Potter belongs to J.K. Rowling and associated parties. I own nothing, make no money with this and also hope I'm not offending anyone with my writing. |
A/N: Übersetzung meiner englischen Fic "A Lesson in Propriety".
Eine Anstandslektionby Dime
Ginny war mal wieder geplättet von der Dummheit der Leute. Drei Witzbolde hatten es sich in den Kopf gesetzt, das Ministerium mit überwiegend harmlosen, aber sehr nervigen Streichen zu terrorisieren, welche ganze Abteilungen tagelang aus dem Verkehr ziehen konnten.Sie hätten es kommen sehen müssen.
Im Gegensatz zu den Zwillingen - stirnrunzelnd fegte sie die Melancholie beiseite, welche sie auch nach all der Zeit noch zu packen versuchte - nun, im Gegensatz zu ihren Brüdern spielten diese Leute manchmal etwas gefährlichere Streiche mit länger anhaltender Wirkung.
Niemand lachte mehr darüber und die Täter hätten genau wie alle anderen wissen müssen, dass man sie irgendwann erwischen und dafür bestrafen würde, dass sie die Arbeit aller Ministeriumsangestellten aufhielten, manchmal mit schwerwiegenden Folgen. Da wären zum Beispiel internationale Beziehungen, Kinderfürsorge und das Amt für die Umkehrung magischer Unfälle. Wenn diese Büros für mehr als einen Tag geschlossen blieben, konnte das eine Wirtschaftskrise, anhaltende Kindesmisshandlung, permanente Verstümmelungen und sogar den Tod zur Folge haben.
Heute hatte man die Streiche-Terroristen endlich gefasst; doch erst, nachdem sie ein letztes Feuerwerk von Streichen entzündet hatten. Ginnys Boden war jetzt überflutet von seltsamen kleinen Kreaturen, welche sich bei Berührung veränderten und sich wahllos vermehrten. Sie war sich ganz sicher, dass die Leute diesen Effekt von WWW geklaut hatten. Wie anmaßend!
Andererseits hatte diese Episode ihr spontan drei Tage Urlaub beschert - bis die Aufräumbrigade ihre Büros komplett gereinigt haben würde.
Es gab schlimmeres.
Mit einem gutgelaunten Lächeln apparierte sie nach Hause und fragte sich, was Harry wohl gerade machte. Sie war nach der Geburt ihres ersten Kindes in den Mutterschutz gegangen; beim zweiten hatte Harry dann übernommen. Ginny hatte im Stillen den Verdacht, dass er ganz froh war, mal eine Pause davon zu bekommen, immer den großen bösen Auror spielen zu müssen.
Sie wusste, dass sie reich genug waren, dass keiner von beiden arbeiten musste. Aber sie würde Harry nie sagen, dass er die Arbeit doch einfach aufgeben sollte, wenn sie ihm so missfiel. Harry hatte einen angeborenen Drang, sich nützlich zu fühlen.
Natürlich waren da immer sie und die Kids - eine nicht zu unterschätzende Aufgabe, das war mal sicher. Allerdings kümmerte sich ihre Mutter oft um die Kinder, und sie selbst war einen Großteil des Tages bei der Arbeit. War er mehr als ein paar Stunden sich selbst überlassen, dann fürchtete Harry jedoch unweigerlich, dass er nicht genug Nützliches tat.
Hm. Vielleicht hatte Molly ja auch heute die Kinder zu sich geholt. Möglicherweise war Harry dann gar nicht zu Hause, sondern irgendwo unterwegs, um sich auf die eine oder andere Art nützlich zu machen. Er fand immer irgendwas, aber... das würde nur ein, zwei Jahre lang gut gehen. Mit noch mehr Freizeit, wenn die Kinder dann irgendwann nach Hogwarts gingen, und Ginny konnte sich nicht vorstellen, dass Harry ohne festen Job lange zufrieden blieb.
Ginny schloss die Haustüre auf und betrat leise die Wohnung. Wenn die Kinder zu Hause waren, machte vielleicht gerade eines von ihnen Mittagsschlaf, da wollte sie nicht stören. Allerdings wäre Harry in dem Fall im Haus am Wirbeln, hier etwas putzend, dort etwas umräumend... Sie lächelte. Harry musste immer aktiv sein und die Kontrolle über jede Situation behalten. Manche Leute würden das lästig finden, aber sie hatte vor langer Zeit entschieden, dass das einfach ein Teil von ihrem Harry war.
Und sie liebte Harry.
Also konnte sie auch mit diesen Eigenheiten leben. Wenn Harry immer über alles die Kontrolle behalten wollte...
Bei dem Anblick, der sich ihr bot, als sie das Schlafzimmer betrat, purzelten alle Gedanken scheppernd aus ihrem Kopf. Sie guckte, und guckte, doch ihr Hirn weigerte sich, das Bild zu parsen.
Das hier... das konnte nicht echt sein. Es ergab keinen Sinn.
Ihr Mann. Ihr immer die Kontrolle behaltender, konservativer, stiller und ein bisschen schüchterner Mann. Kniete auf dem Bett, Füße hinter ihm zusammengebunden, stützte sich mit einer Hand ab, mit einer Serviette als Knebel im Mund, während seine rechte Hand... einen fetten, stahlgrauen Dildo in seinem Hintern versenkte.
"...Harry?"
Der Mann auf dem Bett erstarrte. Er sah mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen zu ihr auf und sie starrten einander endlose Sekunden lang wortlos an.
Plötzlich kam wieder Leben in Harrys Körper. Seine Magie funkelte um ihn wie ein kleines Feuerwerk, löste seine Fesseln und ließ seinen Zauberstab in seine rechte Hand fliegen, während die linke damit beschäftigt war, seinen nackten Körper unter der Decke zu verstecken.
Ginny hing die Kinnlade herunter. Er schien das... das Ding nicht aus seinem Hintern entfernt zu haben, und es hatte eine sonderbare Wirkung auf sie, zu wissen, dass es immer noch da drin steckte, während er Entschudligungen stammelte, schwor, dass das nie wieder vorkommen würde und dass es ihm leid tat...
Moment. Was?
"Harry", unterbrach sie ihn, "ich gebe zu dass mich diese ganze Sache etwas verwirrt, aber ich habe dich noch nie so... verzückt gesehen, jedenfalls nicht nach Sex mit, naja, mit mir." Es tat weh, das zuzugeben, aber dadurch wurde es leider nicht weniger wahr. "Es tut mir sehr leid, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass du jetzt einfach sagst 'Okay, das war's.' und es nie wieder machst, wenn es dir so offensichtlich gefällt."
Harry zitterte, aber er wiederholte nur immer wieder, dass er es nicht nochmal tun würde, dass er es auch heute nicht getan hätte, wenn er gewusst hätte, dass sie jeden Moment zur Türe herein kommen könnte, und es tat ihm leid, dass er so ein perverser -
"Harry." Erneut musste Ginny ihrem Mann recht energisch das Wort abschneiden, um sich Gehört zu verschaffen. "Harry, hör sofort damit auf. Ich weiß, was du gerade sagen wolltest, und ich hab's dir schon Tausend Mal gesagt und werde es immer wieder sagen, bis du mir irgendwann glaubst: Du bist kein Freak, und zum Teufel mit den Dursleys, die dein Selbstbewusstsein so verstümmelt haben!"
"...sie", murmelte er.
"Was?"
"Es sind nicht nur sie", wiederholte Harry etwas lauter, ohne ihr dabei in die Augen zu sehen. "Die Dursleys haben mich einen Freak genannt, weil ich ein Zauberer bin, aber das hier... das ist was Anderes. Nicht nur die Dursleys halten das für freakisch. Andere Leute denken genauso. Und warum auch nicht? Es ist falsch. Es ist unnatürlich. Es ist... Oh Merlin, es tut mir so leid, Ginny! Ich habe einfach... Ich schwöre, ich mach' es nie wieder. Nur, bitte! Bitte, verlass mich nicht?"
Ginny war sprachlos vor Schock. "Warum sollte ich dich verlassen? ...Harry, versuchst du mir gerade zu sagen, dass du schwul bist?? Aber warum hast du mich dann geheiratet!"
Das ergab so überhaupt keinen Sinn!
Ginny war nicht verärgert, sie war komplett verwirrt. Zu verwirrt, um sauer zu sein. Wenn Harry schwul war, wäre es in der Tat ziemlich pervers, falsch und unnatürlich von ihm, jede Nacht mit ihr ins Bett zu steigen. Und es tat weh, auch nur darüber nachzudenken. Waren sie nicht immer gut für einander gewesen?
Sie wusste, der Sex war nicht perfekt. Das gewisse Etwas, der lodernde Funke, der in Romanen immer erwähnt wurde... Naja, sie passten gut zusammen, gar keine Frage: Sie liebte Harry, wollte für den Rest ihres Lebens mit ihm zusammen sein,ihn küssen, ihn berühren, mit ihm sprechen, zusammen alles mögliche unternehmen... Aber dennoch, wenn sie sich liebten? Dieser gewisse *Funke*... fehlte.
Vor Harry hatte sie mit ein paar Jungs experimentiert - Dean, Justin, Colin... Doch sie hatte es mit keinem von ihnen ganz durchgezogen. Das hatte sie sich für Harry aufgehoben. Also hatte sie nichts, womit sie den Sex vergleichen konnte. Sex mit Harry war einfach, was es war. Es war nicht umwerfend, aber es war gut. Sie war zufrieden gewesen und hatte schlicht angenommen, dass sie Geschichten von grenzenloser Erregung, Feuerwerk und Ohnmachtsanfällen maßlos übertrieben waren.
Aber was, wenn sie es nicht waren?
Was, wenn Harry an ihrem Sexualleben sehr viel mehr auszusetzen hatte als sie? Was, wenn er komplett unbefriedigt war?
Aber er schien doch immer so verliebt! Ginny war sich so sicher gewesen, wenn er könnte, würde er ihr die Welt zu Füßen legen.
War das alles eine Lüge?
"Harry, hattest du je was mit einem Mann?"
Harry sah betreten auf seine Hände, die sich in der Bettdecke verkrallt hatten. "Ja", flüsterte er.
"Während du mit mir verheiratet warst?"
Er riss den Kopf hoch und sah sie aus verdächtig glänzenden Augen an. "Niemals!"
Ginny stieß langsam den angehaltenen Atem aus. Das war immerhin etwas. Aber... "Aber du wolltest?"
"Ich... ich... nein."
Ginny runzelte die Stirn. Das klang nicht sehr überzeugend. "Harry. Ich muss das jetzt wissen. Wenn du mich verlassen willst, dann sag es gefälligst und halt nicht nur aus Anstand an unserer Ehe fest! Wenn du mich sitzen lässt, werde ich dich dafür hassen. Aber wenn du bleibst und mich belügst, werde ich dir das niemals verzeihen! Ich brauche kein verdammtes Mitleid!"
Jetzt war sie doch wütend geworden. Was Harry sagte, ergab keinen Sinn, aber wenn er ihr nicht auf den Kopf zu sagen konnte, dass er Männer nicht bevorzugte, wie konnte er dann hier mit ihr die glückliche Familie spielen?!
"Harry, liebst du mich?"
"Ja! Ginny, ich liebe dich mehr als alles auf der Welt! Bitte glaub mir!"
"Magst du den Sex? Zwischen uns?"
"Ja. Du bist wundervoll, Ginny, und so schön, Ich liebe dich und ich liebe es, mit dir zu schlafen..."
"Aber es ist nicht genug." Es war keine Frage. Sie hatte es ja selbst gesehen.
Harry brach zusammen.
Ginny hatte ihn nicht mehr so weinen gesehen seit damals, drei Wochen nach Kriegsende, als er sich endlich hatte fallen lassen und für all jene geweint, die der Krieg ihm genommen hatte. Seitdem war er immer gefasst, ruhig und irgendwie beruhigend stark gewesen.
Jetzt war er einfach nur armselig. Es tat weh, ihn so zu sehen.
Schluchzend.
Bettelnd.
Sich selbst hassend.
"Ich weiß, ich sollte das nicht wollen, und ich will es auch nicht! Aber ich - es ist nur... ich bin schwach. Ich hab das nur viermal gemacht seit wir geheiratet haben, Ginny. Und ich hab es jedes Mal hinterher bedauert. Und jetzt wo du es gesehen hast... Ich glaube nicht, dass ich das je wieder tun könnte.
"Lieber spring ich von irgendeiner Brücke.
"Bitte, Ginny, bitte! Ich schwöre ich mach's nie wieder! Eigentlich solltest du das ja überhaupt nie gesehen haben. Können wir... können wir einfach so tun, als ob es nie geschehen ist? Oh, ich hab's..." Er hob seinen Zauberstab, Panik und Verzweiflung im Blick. "Oblivi-"
"WAS FÄLLT. DIR. EIN!!!"
Harry stockte und vergrub sich tiefer unter der Decke. "T-tschuldige."
Ginny pflückte den Zauberstab aus seiner schlaffen Hand. Sie wollte nicht glauben, was hier geschah, und fühlte sich total überfordert. Warum würde Harry das tun, wenn es ihn selbst anwiderte?
"Hast du... uhm..." Wie konnte sie das überhaupt fragen? Oh, das war alles so peinlich! Aber wenn sie ihm nicht genug war, musste sie das wissen. Wenn sie bei einem Mann blieb, der sich nach etwas sehnte - sie wusste nicht mal genau, was er sich eigentlich ersehnte, aber irgendetwas war da, etwas anderes, etwas ohne sie, dann konnte sie sich auf eine Menge Schmerzen gefasst machen. Besser, sie klärten das ein für alle mal.
"Gefällt es dir... du weißt schon... gefesselt zu sein? Verletzt zu werden? Und..." Sie errötete. "VoneinemManngeficktzuwerden?" Oh, das war doch nicht zum aushalten! Ihr Gesicht brannte vor Scham und machte gewiss einer überreifen Tomate Konkurrenz.
Aber dann sah sie Harry erneut an, sah sein blasses, halb unter der Decke verborgenes Gesicht, seinen zitternden Körper und den Schmerz und die Angst, die seine Züge verstellten. Und auf einmal war sie nicht mehr verschämt, sondern vielmehr besorgt. Harry schien zu verstört, um ihr auch nur zu antworten.
Wenn es darum ginge, dass er aus der Beziehung raus wollte, sie verlassen wollte, dann dürfte er nicht so unglaubliche Angst haben. Bedauernd, sicher - schließlich war er ein netter Mensch, der sie nicht würde verletzen wollen. Aber nicht so panisch, als fürchte er um sein Leben.
Oder um ihre Ehe.
"Harry?"
"Nein. Nein! Nein!!"
Ginny war nur noch verwirrter. "Aber warum solltest du dir dann so etwas antun?"
Hary schluchzte.
"Hat dich jemand verflucht??" Ginny sprang auf und angelte nach ihrem eigenen Zauberstab, um Harry auf Flüche zu überprüfen. Wenn ihn jemand zwang, sich selbst so etwas anzutun, wo er die bloße Vorstellung schon so verachtete... Sie schauderte.
Aber sie hatte noch keine fünf Gegenflüche gesprochen, da legte Harry eine Hand auf ihren Arm, um sie zu stoppen.
"Nicht..."
Ginny drängte sich das Gefühl auf, dass sie das Ganze kein Stück weiter brachte. Sie ließ ihren Arm sinken. "Okay, hör zu. Ich gehe jetzt Tee machen, während du dich unter die Dusche stellst und wäscht..." Sie errötete erneut beim Gedanken an ein gewisses Spielzeug, das immer noch bis zum Anschlag in ihrem Mann steckte. "Und, und dann setzen wir uns zusammen ins Wohnzimmer und besprechen das wie zivilisierte, erwachsene Menschen. Ich nehme an, die Kinder sind im Fuchsbau?"
Harry nickte abgehackt.
"Gut, dann gehe ich jetzt den Tee machen. In Ordnung?"
Ein erneutes Nicken. Ginny überließ Harry seiner Dusche und betete zu allen Göttern, dass er nichts Dummes tat, während sie den Tee aufgoß.
Während sie dem Plätschern der Dusche aus dem Bad lauschte, versuchte Ginny ihre Gedanken zu sammeln und mit Logik an die Situation heranzugehen. Das war in der Schule nie ihre Stärke gewesen - sie war ein Rotschopf mit dem sprichwörtlichen Temperament - aber auch sie war in den vergangenen Jahren erwachsener geworden. Auch wenn sie im Moment ihrer logischen Denkfähigkeit nicht voll vertraute, war es doch sicher einen Versuch wert.
Also. Harry hatte sich mehr oder weniger auf ihrem gemeinsamen Bett selbst vergewaltigt.
Er sagte, dass er das nicht wollte. Aber er hatte ausgesehen, als genieße er die Erfahrung durchaus - sehr sogar - ehe er sie bemerkt hatte.
Log er sie an? Wenn ja, was bedeutete das für sie beide?
Oder sagte er die Wahrheit? Aber wie könnte er? Wie konnte er verleugnen, verflucht worden zu sein, und doch etwas tun, das er angeblich hasste?
Erpresste ihn jemand? Oder hatte er irgendeine Form von mentalem...
Das wollte sie nicht in Betracht ziehen. Aber, nahm sie sich vor, wenn die folgende Unterhaltung nicht ein paar Dinge erklärte, dann würde sie. Für Harrys Seelenfrieden wie auch ihren eigenen.
Die Geräusche aus dem Badezimmer verstummten und Ginny nippte still an ihrem Tee, bis Harry herein kam. Er war korrekt und adrett in Muggel Hemd und Hosen gekleidet. Nur seine Haare... Ginny musste einfach lächeln. Ein nasser Harry war immer spaßig. Einige Strähnen seines Schopfes hingen ihm noch schwer ins Gesicht, während andere bereits getrocknet waren und nun in seinem üblichen, gerade-aus-dem-Bett-gestiegenen Potter-Stil steil abstanden. Nass war er echt niedlich.
Normalerweise wäre jetzt der Moment, in dem sie aufstand und ihm einen Kuss gab, einfach um die Chance zu nutzen, seine Haare noch ein wenig mehr zu verwuscheln.
Aber plötzlich traute sie sich nicht.
Was, wenn er sie wirklich nicht mehr wollte und nur nicht wusste, wie er es ihr sagen sollte? Da würde sie sich schön lächerlich machen, wenn sie jetzt kuscheln käme.
Verschämt und unentschieden blieb sie in ihrem Sessel sitzen.
Es war schwer zu sagen, ob Harry etwas von ihrem inneren Konflikt mitbekam. Seine Augen blieben auf den Boden gerichtet, während er still und sehr korrekt ihr gegenüber auf dem Sofa Platz nahm.
Stille.
Irgendwann war nicht mehr zu übersehen, dass Harry das Gespräch nicht eröffnen würde, also entschied Ginny, ihren Teil jetzt einfach zu sagen. Sie räusperte sich, wusste dann aber doch nicht recht, wo anfangen. Komm schon, sag irgendwas, befahl sie sich selbst.
"Also. Du... ähm." Tolle Leistung, Mädel. Vielleicht willst du auch noch einen kleinen Stepptanz aufführen, wenn du schon dabei bist?
Vor Ärger über sich selbst klang Ginnys Stimme recht unwirsch und fordernd, als sie fortfuhr: "Warum hast du das grade gemacht? Und schau mir in die Augen, in Gryffindors Namen!"
Harrys schmerzerfüllte Augen trafen ihre wütenden, während er um die richtigen Worte rang. "Kennst du das, wenn du Schorf auf einer Wunde hast und du musst einfach daran kratzen, auch wenn du genau weißt, dass du nicht solltest? Oder wenn du diese zwei Gläser Wein mehr trinkst, obwohl es dir am nächsten Morgen sehr leid tun wird?"
Ginny nickte, ihre Augen fest auf seine gerichtet.
"Naja, das hier ist ähnlich", erklärte Harry linkisch. "Ich hätte es auch bleiben lassen können, aber dieses Verlangen war immer da, und es schien ja nichts zu schaden, von daher..." Er zuckte die Achseln.
Ginny zog die Stirn kraus. "Warum sagst du dann, dass du es nicht tun wolltest? Für mich klingt es, als wolltest du es schon."
Sie spürte, wie viel es Harry abverlangte, nicht den Blick abzuwenden, und doch hielt er seine Augen fest auf ihre gerichtet - wie sie es ihn gebeten hatte. Wenn er sie nicht liebte, wisperte ein kleines Stimmchen in ihrem Hinterkopf hoffnungsvoll, würde er sich doch nicht die Mühe machen?
Erneut fiel es Harry schwer, sich zu erklären. "Ich will schon, oder vielmehr ich wollte - aber wie beim Kratzen an noch nicht recht verheilten Wunden weiß ich im Innern, dass ich eigentlich nicht sollte. Es fühlt sich irgendwie falsch an. Ich weiß, dass es falsch ist. Also wünsche ich mir, ich hätte gar nicht erst das Verlangen danach. Deshalb habe ich vorhin gesagt, dass ich es nicht will."
Ginny fühlte eine seltsame Erleichterung. Es schien, dass niemand Harry verflucht hatte. Viele Jahre waren seit dem Krieg vergangen, und irgendwann waren auch die letzten Todesser gefangen und verurteilt worden. Die Vorstellung, dass da draußen immer noch Leute sein könnten, die Harry dergestalt Schaden zufügen wollten - nun, sie war sehr froh, sich in diesem Punkte geirrt zu haben.
Freilich hatten Harrys Worte eine ganz neue Truhe voller Sorgen eröffnet.
"Was daran fühlt sich für dich falsch an?"
Harry sah von der Frage geschockt aus. "Ist das nicht ein bisschen offensichtlich?"
Ginny bekam langsam ein sehr viel klareres Bild von den Dingen, aber ehe sie etwas überstürztes tat, wollte sie sich Gewissheit verschaffen. Immerhin lebte sie bereits fast ein Jahrzehnt mit diesem Mann zusammen; wenn sie eines gelernt hatte, dann dass es sich lohnte, immer nochmal nachzuhaken, ehe man Harry zustimmte, wenn er sich an etwas die Schuld gab. Er war Meister der Selbstvorwürfe, also lohnte es sich, jedes selbstanklagende Wort aus Harrys Mund dreimal herumzudrehen.
Vorsichtige Fragen, also. Sie wollte Harry bei der Hand nehmen und durch dieses Chaos führen; mit ihm zusammen herausfinden, ob sie am Ende nicht bei einer anderen Erkenntnis herauskamen, als das, was sie momentan hoffte und fürchtete. Hoffte, da es bedeuten würde, dass er sie immer noch liebte. Fürchtete, da es für Harry nichts Gutes bedeutete.
Nun. Es gab nur einen Weg, das herauszufinden.
"Harry, bitte antworte mir ehrlich und ohne lange über deine Antworten nachzudenken. Wir müssen das jetzt klären. Also. Bist du schwul?"
"Ähm, nein."
"Aber du hast es mit Männern gemacht?"
"Nur einmal... und das war einer der dümmsten Fehler meines Lebens."
"Wurdest du vergewaltigt?"
"Ich... nein."
"Aber stehst du generell eher auf Männer oder auf Frauen?"
"Ich weiß es nicht, Ginny. Ich stehe auf dich, und darüber hinaus... Vielleicht könnte ich beides mögen, wenn die Dinge anders verlaufen wären. Sind sie aber nicht, also werde ich es auch nicht. Also an jemandem außer dir interessiert sein, meine ich."
Ginny aalte sich in Harrys Worten. Sie taten ihr gut.
"Okay, beides also, aber du stehst auf mich. Das ist gut zu wissen." Sie zwinkerte ihm verschmitzt zu und fühlte sich gleich viel wohler mit der ganzen Sache. Noch gab es aber einige Dinge herauszufinden.
"Gut, weiter im Text. Fesselung. Hast du das früher schonmal ausprobiert?"
"Einmal."
"Und hat es dir gefallen?"
"…"
"Sag schon."
"Nein."
"Aber das ergibt überhaupt keinen Sinn! Harry, warum machst du sowas, wenn du es hasst? Erkläre es mir!"
"Ich... Ich dachte, ich-. Naja, mir gefiel die Idee. Aber nicht die Wirklichkeit. Es ist schlecht."
Ginny schloss die Augen und atmete tief durch. Das hier schien tatsächlich gar nichts mit ihr zu tun zu haben und sie konnte mit sich ganz zufrieden sein. Wenn sie Harry behalten wollte, dann konnte sie ihn scheinbar auch gerne haben. Er war sogar bereit, für sie dieses heimliche Vergnügen aufzugeben.
Was jetzt, wo er darüber sprach, so viel weniger vergnüglich erschien.
Ginny sah, wie ihre Rolle in dieser Unterhaltung sich fast unmerklich von Anklage zu Therapeut verschob. Harry hatte ein paar echte Probleme. Sie hoffte bloß, dass sie fähig war, ihm damit zu helfen.
"Ich habe so eine Ahnung, wo das alles hingeht, aber nur für den Fall... All dieses SM-Zeug - gefesselt sein, geknebelt, und etwas in den - nun ja. Also all diese Dinge, die du vorhin getan hast, die hast du genau einmal zuvor mit einem Partner versucht?"
"Ja..."
"Und damals wolltest du das auch?"
"Ja. Tut mir leid."
"Das braucht es nicht. Aber was ist dann passiert? Du hattest eine schlechte Erfahrung, hast entschieden dass es zu gefährlich ist und es aufgegeben?"
"Häh?"
"Hat dein Partner dein Safeword ignoriert?"
"Safeword?"
"Oh, Harry..."
Ginny schloss die Augen. Genau so schlimm, wie sie es erwartet hatte. Wenn nicht schlimmer.
"Harry. Du kennst meine Freundin Marcy, von der Arbeit, richtig?"
Harry nickte langsam, unsicher, was sie ihm sagen wollte.
"Nun, sie ist ein bisschen wie du", begann Ginny. Ihr war sehr bewusst, dass das hier in einem großen Fiasko enden konnte, wenn er ihre Worte in den falschen Hals bekam. Vielleicht war es ganz gut, dass er im Moment zu eingeschüchtert und am Boden zerstört war, um sich aufzuregen oder aus dem Zimmer zu stürmen, reflektierte sie während sie weitersprach und Harry einfach brav sitzen blieb. "Sie gibt gerne die Kontrolle an ihren Partner ab. Sie lässt sich gerne spanken und auspeitschen, sie ist gerne gefesselt, hilflos ihm ausgeliefert. Und sie geht damit sehr offen um."
Ginny spürte, wie ihre Wangen brannten. Manchmal etwas zu offen für ihren Geschmack. Aber sie hatte ihre anfängliche Abscheu sehr schnell überwunden. Zum einen mochte sie Marcy. Es war schwer, sie nicht zu mögen, sie war so ein Sonnenstahl. Und was den zweiten Grund anging - es klang alles gar nicht so schlimm, nachdem Marcy erklärt hatte, dass sie nicht wirklich verletzt oder auf erniedrigende Art missbraucht wurde. Es ging immer nur so weit, wie sie er erlaubte.
Und, wie sie Ginny einst lachend anvertraut hatte, sie genoss es, sich nicht für ihren Genuss anstrengen zu müssen. Komplett verschnürt zu sein hatte den bestechenden Vorteil, sich keine Gedanken darüber machen zu müssen, wie sie ihren Partner verwöhnen könnte. Ginny musste zugeben, dass das in der Tat ein großer Vorteil war. Harry war oft so angespannt, so auf ihre Befriedigung konzentriert, dass sie manchmal den Verdacht hatte, dass seine eigene dabei etwas zu kurz kam.
Natürlich hatte sie nie geahnt, wie goldrichtig sie mit dieser Beobachtung lag.
"Marcy hat mir alles über BDSM erzählt, über andere Leute, die ebenfalls Machtspielchen und ein paar Schmerzen in ihren Beziehungen schätzen. Es klingt nach einer lustigen Welt, wenn man so veranlagt ist."
Harry schaute sie misstrauisch an. "BDSM?", fragte er, als höre er das Wort heute zum ersten Mal. Und vielleicht, dachte Ginny mit sinkendem Mut, tat er das tatächlich.
"Hast du noch nie davon gehört?"
Er schüttelte den rot angelaufenen Kopf. Ginny konnte ihn beinahe denken hören, wie er sich zum Narren machte.
"Naja, es ist kein sehr gebräuchlicher Begriff", besserte sie schnell nach, "ich habe auch nur dank Marcy davon gehört." Das schien etwas zu helfen.
"Jedenfalls steht es für Bondage and Discipline - BD, Dominance and Submission - DS, and Sado-Masochism - SM. Davon hast du sicher schonmal gehört, oder?"
Harry verzog das Gesicht. "Geht es da nicht um Frauen in Leder-Outfits und Stachelhalsbändern und so?"
Ginny grinste. "Auch. In erster Linie geht es bei SM um Schmerzen, die der Sadist austeilt und der Masochist einsteckt. BD ist der Teil, der sich damit beschäftigt, einander zu fesseln... Aber die Begriffe fließen alle ineinander und jeder verwendet sie ein bisschen anders. Deswegen ist der Überbegriff BDSM ja so praktisch, er erlaubt es einem, die vielen verschiendenen Kinks und Fetische unter einen Hut zu bringen, die ohnehin oft Hand in Hand gehen."
Harry sah etwas überfahren aus. Armer Junge. Ginny kicherte. "Du hattest keine Ahnung, oder?"
Er schüttelte den Kopf und Ginny musste an den einsamen Welpen denken, den sie vor ein paar Jahren aufgelesen und der zu guter Letzt bei Luna ein neues Zuhause gefunden hatte. Aber Harry war ihr Welpe, und den wollte sie jetzt knuddeln.
Sie stellte ihre Teetasse ab und stubste Harry leicht an, bis er ihr auf dem Sofa etwas Platz machte. Sie ließ sich leicht neben ihn sinken und zog ihn in eine Umarmung. "Du scheinst da einige Bildungslücken zu haben, geliebter Mann."
Dann erzählte sie ihm alles, das Marcy ihr je über BDSM beigebracht hatte.
Harry brauchte eine Weile, um das Erzählte zu verarbeiten, nachdem ihm endlich klar geworden war, dass sie ihn nicht velassen würde und nicht einmal besonders angewidert von seinen Neigungen war. Als ihre Erklärungen sich dem Ende näherten, war er ausreichend aufgetaut, um Fragen zu stellen. Gab es da draußen wirklich Leute mit denselben Neigungen wie er? Und die hielten das für normal? Hatte Ginny Interesse an dieser Art von Sex?
Die letzte Frage hättes sie kommen sehen müssen, trotzdem erwischte sie sie eiskalt.
"Ich habe keine Ahnung. Ich habe nie darüber nachgedacht. Siehst du, ich dachte ja nicht, dass du daran Interesse haben könntest..."
Harry lächelte schüchtern. "Aber die Idee schockt dich auch nicht?"
Ginny grinste. "Die Idee, dich vollkommen meiner Gnade ausgeliefert zu sehen ist schon ansprechend, Mr. Perfekte-Kontrolle." Ihr Lächeln zeigte eine Menge Zähne und ließ sie raubtierhaft wirken.
Harry keuchte. So hatte er Ginny noch nie gesehen, und es machte ihn... erregt, stellte er verblüfft fest. "Du... du würdest das für mich tun?", flüsterte er.
"Nein."
Harrys Hoffnung schwand.
"Ich würde es für mich tun. Ich glaube nicht, dass das gut funktioniert, wenn ein Partner es dem anderen nur recht machen will. Das kann doch nicht sehr befriedigend sein. Aber hey, dein total verzückter Ausdruck, als ich vorhin reingekommen bin - das hat mir gefallen. Ich will das. Ich will dir das geben. Und ich will das selbst fühlen.
"Ich kann dir nicht versprechen, dass ich Spaß daran finden werde, dir weh zu tun. Jemals. Aber ich denke, dich fesseln zumindest; das kriege ich schon hin. Mit Freuden." Ihr Grinsen wuchs. "Marcy konnte ja nicht ahnen, dass mir bei ihren Storys nicht das Blut in die Wangen schoss, weil ich mir vorstellte, wie jemand mich fesselte... Ich habe nur nie gedacht, dass ich irgendwann mein eigenes Opfer haben würde, um mich auszutoben. Für mich war es immer nur etwas, das andere Leute tun. Ein bisschen wie eine magische Welt, die neben unserer existiert, weißt du?"
Harry lachte. Es war gut, so mit Ginny darüber zu reden. Er hätte nie gedacht, dass sie so locker mit dem Thema umgehen würde. Er liebte sie dafür um so mehr.
"Aber, Harry", sagte Ginny und ihre plötzlich ernst gewordene Stimme sagte ihm deutlich, dass er ihre nächsten Worte nicht mögen würde. "Dieser Mann, mit dem du dich getroffen hattests... bevor wir geheiratet haben... War das für ihn auch das erste Mal?"
Harry schluckte trocken. Ja, seine Intuition hatte ihn nicht im Stich gelassen. Diese Frage wollte er auf keinen Fall beantworten! Aber Ginny war so verständnisvoll... Sie verdiente es, die Wahrheit zu erfahren.
"Es war sicher nicht sein erstes Mal, nein." Die Bitterkeit seiner Stimme übrraschte ihn selbst. Er wusste alles über Spielzeuge und Knoten, und auch darüber, wie man jemanden demütigt und herumkommandiert." Er zitterte. "Ich war so ein naiver kleiner Idiot."
"Er hat dich missbraucht."
"Das hat er. Zuerst war es alles, was ich mir je erträumt hatte, und mehr. Aber dann, als es vorbei war, hat er..." Harry ließ verschämt den Kopf hängen. "Ich dachte, er wollte mich genauso sehr wie ich ihn, weißt du? Zusammen neue Erfahrungen machen, mehr von diesen... Dingen... tun... Aber letzten Endes wollte er mir nur eins auswischen. Mich demütigen - vor versammelter Mannschaft."
"Vor versammelter Mannschaft?", fragte Ginny schwach. Auf wen zum Geier hatte Harry sich da eingelassen?
"Ja. Ich habe für ihn gebettelt, mich von ihm beleidigen lassen, verletzen und benutzen... und ich habe jede verdammte Minute davon genossen. Bis er die Augenbinde abnahm."
Ginny drückte ihn fest an sich.
"Es war Draco Malfoy, Ginny. In meinem sechsten Schuljahr. Und er hatte einen ganzen Raum voller Slytherins zusehen lassen!" Harry vergrub seinen Kopf an ihrer Brust und heulte.
Ginny hielt ihn in ihren Armen und streichelte ihm beruhigend über den Rücken. Sie wollte Malfoy umbringen. Wie konnte er Harry das antun? Wie konnte überhaupt ein Mensch...?
"Harry? Wie kann es sein, dass ich nie ein Wort darüber gehört habe? Ich hätte gedacht, dass Malfoy das mit Genuss der ganzen Schule erzählt hätte..."
"Snape", sagte Harry nur. "Snape kam überraschend herein. Ich habe mich noch nie so dreckig gefühlt, so benutzt... Aber letztendlich hat er mich gerettet, weißt du? Hat ihnen gesagt, dass sie gegen die Schulregeln verstoßen und wenn das je rauskäme, würden sie alle schwer bestraft. Also hat er ein paar Flüche gesprochen um sicherzustellen, dass keiner von ihnen darüber sprechen konnte.
"Aber sie wussten es. Jeden Tag für den Rest des Schuljahres konnte ich ihre Augen auf mir spüren, die mich verurteilten, mich verachteten... Und ich fragte mich, was sie mir wohl noch angetan hätten, wäre Snape nicht in dem Moment hereingeplatzt?
"Das war mit ein Grund, warum ich nicht für mein siebtes Schuljahr nach Hogwarts zurück gekommen bin. Einst hätte ich zumindest in Betracht gezogen, zuerst die Schule abzuschließen, ehe ich mich mit Hermine und Ron auf diese verrückte Schatzsuche machte. Aber nach dieser Erfahrung, naja, da wollte ich nur noch weg."
Ginny hielt Harry still im Arm, nachdem er geendet hatte. Es gab nichts für sie zu sagen. Dann fiel ihr etwas ein. "Harry, du hast mir erzählt, dass du Malfoy bei der Schlacht um Hogwarts vor dem Dämonsfeuer gerettet hast. Warum? Warum solltest du jemanden retten, der dir so etwas angetan hat?"
Harry ließ sich mit der Antwort Zeit. "Es war... ich denke, es war einfach ein Reflex. Das hätte Voldemort selbst sein können und ich hätte trotzdem versucht, ihn zu retten. Wenn eine Gefahr jenseits der menschlichen Kräfte droht, habe ich laut Hermine eine Tendenz dazu, in den "Helden-Modus" zu verfallen. Dann denke ich nur noch daran, wie ich möglichst viele Menschen retten kann. Dumm, oder?"
Ginny küsste ihn auf die Nasenspitze. "Nein. Niedlich."
Harry lächelte und küsste ihre Lippen. Sie öffneten sich für ihn.
Die nächsten zwei oder drei Stunden fielen keine weiteren Worte zwischen ihnen.
Weder Ginny noch Harry wussten, mit welchen Praktiken sie sich wohl fühlen würden, und Harry hatte keinerlei Bedürfnis, sich ein zweites Mal naiv Hals über Kopf in diese Sache zu stürzen. Daher blieb ihre Liebe an dem Tag strikt Vanilla.
Da ihre ganze Abteilung momentan außer Betrieb war, fiel es Ginny jedoch leicht, Marcy und ihren Partner zum Tee einzuladen. Nach anfänglicher Zurückhaltung von Seiten Harrys kam ihr Interesse am Liebesleben des anderen Paares ans Tageslicht und Marcy stürzte sich darauf wie die Katze auf die Maus.
"Oh Gin, das ist ja wundervoll! Ihr müsst uns unbedingt auf die Party nächsten Monat begleiten, oh, und all die Leute, denen ich euch jetzt vorstellen kann...!" Sie war nicht mehr zu bremsen.
Ginny beobachtete Harry verstohlen aus dem Augenwinkel, während sie an all den richtigen Stellen zu Marcys Bewusstseinsstrom-Monolog nickte. Zunächst schien Ginnys Ehemann vor lauter Scham kaum ein Wort wahrzunehmen, doch wie am Vortag entspannte er sich langsam und begann bald darauf, das Paar eifrig mit Fragen zu löchern, nachdem er erst einmal verinnerlicht hatte, dass diese Leute wirklich nichts gegen seine 'Kinks' hatten und sie sogar voll und ganz befürworteten.
Ginny lächelte beim Anblick seines Gesichts, das vor freudiger Erwartung leuchtete. Aber zugleich machte es sie auch verdammt nervös. Schließlich wusste sie nicht, ob sie all dieses Zeug tatsächlich mögen würde. Einiges von dem, was ihre Freunde da erzählten, klang wirklich spaßig. Aber andere Dinge... Sie schauderte. Warum wollte irgendwer während dem Sex gewürgt werden? Oder verflucht?
Harry musste die Zweifel in ihren Augen erkannt haben, denn er streckte stumm unter dem Tisch seine Hand aus, um ihre zu drücken. Alles würde gut werden. Sie gingen das zusammen an, und Harry war immerhin bereits hin und weg, bloß weil sie ihn für sein Verlangen nicht hasste. Also was sollt's, wenn sie den einen oder anderen Fetisch nicht teilten? Sie hatten jahrelang ohne jegliche perversen Spiele gelebt, und auch wenn Ginny sich jetzt auf etwas Neues freute, konnte sie doch nicht sagen, dass es langweilige Jahre gewesen waren. Sie lächelte Harry and und erwiederte den Händedruck.
Zwei Jahre später
Ginny zog die Schnürung an ihrem Korsett straff. In ihrem kurzen Lederrock und den hochhackigen Stiefeln fühlte sie sich sexy, und das heftige Makeup, das sie für diesen seltenen Auftritt in der Öffentlichkeit aufgetragen hatte, tat ein Übriges. Trotz Marcys ständigen Einladungen schlossen sich Harry und sie Marcy heute erst zum zweiten Mal beim Besuch einer Veranstaltung der Londoner Szene an.
Es gab nicht genug magische Sadomasochisten für eine große Party, also hatten sie sich in dieser Beziehung vorsichtig unter ihre Muggel-Seelenverwandten gemischt. Das bedeutete, ihr Zauberstab war in ihrem Stiefel verborgen, während Harrys... Sie schenkte ihrem Ehemann ein Lächeln, der ebenfalls gerade seine niedrigen Stiefel schnürte.
Harrys Zauberstab würden sie ihm am Oberarm befestigen, gerade so von seinen halblangen Ärmeln verdeckt. Seine Stiefel waren nicht hoch genug, und er konnte ihn ja schlecht in die Beine seiner Hot Pants stecken. Bauch und Rücken waren außer Frage, das wäre schmerzhaft und sähe reichlich seltsam aus, sollte er sich mal vornüber beugen. Was durchaus im Bereich des Möglichen lag...
Sie spielte mit der Leine in ihrer Hand und zog spielerisch daran, als Harry sich fertig angekleidet hatte. Er gab mit Freuden dem Zug an seinem Halsband nach und kam heran, um seine Herrin zu küssen. Sie halfen einander beim Anziehen ihrer unauffälligen Mäntel, um die Nachbarn nicht zu verstören.
Dann umarmten sie sich und apparierten.
Schon auf den ersten Schritten aus dem praktischen dunklen Gässchen neben dem Club sahen sie etliche ähnlich ummantelte Gestalten, die an ihnen vorbei drängten, um sich in die Schlange vor dem Eingang einzureihen. Mit einem Lächeln für ihren Mann ergriff Ginny unauffällig die Leine und steuerte das Ende der Schlange an. Sie würden keine bevorzugte Behandlung erfahren, denn hier wusste niemand, dass sie berühmt waren. Ginny hatte sich die Haare blond gefärbt, während Harrys Narbe unter einer massiven Schicht Makeup verborgen war. Beide hatten hübsche, dunkelblaue Augen.
Im Inneren des Clubs steuerte Ginny sofort das Buffet an. Sie kannte ihre Kollegin schließlich schon lange genug. "Marcy!"
Die brünette Frau drehte sich bei Ginnys Ruf um und kam ihr für eine Umarmung entgegen. Ihr Partner sah amüsiert zu, wie Harrys Leine dabei in den Weg kam und Marcy Ginny damit beinahe erwürgte. Es gab viele Gründe, warum er sie mit Freuden fesselte - aber ihre unglaubliche Tollpatschigkeit war definitiv ganz oben auf der Liste.
Als Harry und Ginny Marcy und Stephen das erste Mal in den Club begleitet hatten, hatte Marcy ihren geduldigen Partner an der Bar abgeliefert und sich um das Pärchen gekümmert. Sie hatte ihnen gezeigt, wo es was zu essen gab, ihnen den Darkroom erklärt und sie vorgewarnt, dass es später am Abend eine kleine Vorführung geben würde.
Irgendwann hatte Ginny Harry in den Darkroom abgeschleppt und er hatte sie prompt mit seinem Safword wieder herausmanövriert. Öffentliche Zuschaustellung, selbst in einem abgedunkelten Raum, waren ein absolutes Tabu, nach dem was Malfoy ihm angetan hatte.
Auch kein Problem, hatte Ginny für sich entschieden. Dadurch hatten sie mehr Zeit, mit Leuten zu reden und zuzuschauen, was andere Pärchen und Threesomes so anstellten - einige Ideen gefielen ihr sehr gut und sie merkte sie sich für den späteren Gebrauch vor.
Diesmal waren sich beide vom ersten Moment an einig, was sie von dem Abend erwarteten. Sie waren nur hier, um zuzuschauen und unter Leute zu kommen.
Es war gut, unter Gleichgesinnten zu sein, wo Zweideutigkeiten nicht mit totalem Unverständnis begegnet wurde und niemand sich daran störte, wenn man seinem Partner einen frechen Klaps auf den Hintern gab.
Heute gab es ein Lebendes Buffet. Ginny lupfte anmutig eine Kirsche aus dem Bauchnabel der jungen Frau und fütterte Harry damit. Sie überließ es ihm, herauszufinden, wie er den Kern wieder loswerden konnte. Unterdessen stellte Marcy sie noch einer weiteren Freundin vor. Ginny schüttelte beeindruckt den Kopf. Seit Marcy sie unter ihre Fittiche genommen hatte, wuchs der Kreis von Gin und Harrys Muggel-Bekanntschaften exponentiell.
Wie auch ihre Erfahrung.
Anfangs waren beide sehr unsicher gewesen, wie sie die Sache angehen sollten. Ginny hatte letztendlich mit Stephen Knoten und andere Details geübt, während Marcy Harry beraten hatte, welche Spielzeuge sie sich in welchem Webshop kaufen sollten. Ihre Besuche bei Marcy und Stephen verliefen bald in geregelten Bahnen: zunächst etwas Arbeit und Lernen, dann Kaffee und Kuchen mit Konversationen über Sex als Beilage, gefolgt von einem netten Spaziergang durch den Park. Sonderbar, wie viel Harmonie man gewinnen konnte, indem man ein schmerz- und demütigungsbezogenes Hobby aufnahm.
A propos...
"Guck dir mal diesen blonden Typen an", sagte Marcy stirnrunzelnd, "der hat mal echt eine geduldige Sub."
Ginny wandte sich nach dem Objekt von Marcys Kritik um. In der Tat stand dort ein Mann mit dem Rücken zu ihr - auf den Fingern seiner knieenden Partnerin! Die Frau beschwerte sich nicht, hielt nur brav den Kopf gesenkt und den Rücken gerade.
Während Ginny die beiden betrachtete, wies einer der Gesprächspartner des Blonden ihn auf die zerquetschten Finger der Frau hin. Beim Herumdrehen, wobei er die Finger der Frau noch weiter verletzte, merkte der Mann endlich, worauf er da gestanden hatte. Diese Finger konnten durchaus gebrochen sein, nachdem er sich auf dem Absatz umgedreht hatte während er auf ihnen stand. Anstatt sich zu entschuldigen grinste der Mann aber bloß und tätschelte der Frau den Kopf. Sie schien es sehr gelassen hinzunehmen.
Ginny dagegen nicht.
Als der Mann sich umgedreht hatte, konnte sie einen Blick auf sein Gesicht erhaschen.
Malfoy.
Der Mann, der BDSM für Harry für über ein Jahrzehnt verdorben hatte, indem er dafür gesorgt hatte, dass Harry sich ob seiner Bedürfnisse schmutzig und krank fühlte - dieser Mann genoss selbst das bunte Leben der Londoner BDSM-Szene.
Wie konnte er es wagen.
Köpfe wandten sich im ganzen Club, als Ginny Weasley, kreischend wie eine Banshee, Draco Malfoy zu Boden warf und ihn wütend dreimal nacheinander ohrfeigte. Der letzte Schlag echote laut in der eintretenden Stille.
Harry, dessen Leine Ginny in ihrer Wut hatte fallen lassen, trat langsam dazu und zog sie von einem komplett überrumpelten Malfoy herunter. Er sah stirnrunzelnd zu dem Mann herab.
"Ich würde mich ja für ihr Verhalten entschuldigen, aber du hast es wirklich verdient."
Sein Fuß zuckte, aber Harry verzichtete darauf, Malfoy in die Eier zu treten, und spuckte ihm lediglich ins Gesicht. Dann schlang er ruhig seine Arme um Ginny und zog sie fort in Richtung Buffet.
"Was soll die verfickte Scheiße!"
Harry und Ginny sahen einander an. Harry nickte seiner Frau zu: "Das überlasse ich dir, Liebling."
Ginny wandte sich langsam um und spießte Malfoy mit Blicken auf. "Das, Malfoy, war der Dank dafür, dass du meinem Mann den SM für mehr als zehn Jahre verdorben hast, weil du dich nicht an die Regeln halten konntest. Schon mal von 'SSC' gehört, Malfoy? Sicher, zurechnungsfähig und einverständlich?" Sie baute sich über dem am Boden sitzenden Mann auf und wirkte ausnahmsweise richtiggehend furchteinflößend.
Zum Erstaunen aller sah Malfoy einfach nur verwirrt aus, während seine bisher friedlich leidende Sub auf einmal vom Boden aufstand. "Du... du..." Sie war aufgeregt, aber offenbar sprachlos.
"Ich?", fragte er, einen Teil seiner üblichen Herablassung zurückgewinnend.
"Du hast einen Mann vergewaltigt?", kreischte sie plötzlich.
Malfoy stand in einer fließenden Bewegung auf und packte sie am Kinn. "Sklavin, du vergisst deinen Platz! Entschuldige dich sofort!"
"Drachen."
Malfoys Nasenflügel bebten, doch er ließ sie augenblicklich los. Dann kehrte er ihr den Rücken zu, sichtlich um Fassung ringend. "Nach sechs Jahren verwendest du zum ersten Mal dein Safeword - wegen sowas??"
Tränen liefen ihre Wangen hinunter, aber sie blieb standhaft. "Wenn ich nicht darauf vertrauen kann, dass du dich an die Regeln hältst, ausnahmslos, weiß ich nicht, ob ich dir weiterhin die Kontrolle über mein Leben überlassen möchte."
"Ich halte mich immer an die verdammten Regeln! Habe ich nicht auch gerade dein Safewort respektiert? Warum solltest du dem Wort eines Unbekannten mehr vetrauen als meinem?"
"Weil du die Anschuldigung nicht abgestritten hast. Hast du diesen Mann vergewaltigt?"
"Zur Hölle, ich weiß nicht mal, wer das ist!"
Harry trat vor und ergriff erneut Ginnys Hand. "Sechstes Schuljahr, Malfoy", sagte er ruhig, aber mit einer Stimme, die von stählerner Bitterkeit unterlegt war. "Ich hatte nicht eingewilligt, vor unseren Klassenkameraden zur Schau gestellt zu werden. Ich hatte nicht eingewilligt, als Freak Show zu ihrer Belustigung zu dienen. Und ich bin absolut überzeugt, wenn ein gewisser Lehrer nicht in deine kleine Party hereingeplatzt wäre, dass unfreiwilliger Exhibitionismus nicht die einzige nicht einverständliche Handlung geblieben wäre, die du und deine Zuschauer mir an dem Abend aufgezwungen hätten. Streitest du das ab?"
Malfoys Kinnlade war heruntergeklappt. "Po-"
"Stop!", schnitt Ginny ihm das Wort ab. "Musst du ihm auch dieses Leben ruinieren?"
Malfoys Mund schnappte zu. Er warf einen Blick auf Harrys unsichtbare Narbe, die blauen Augen des Paares und die nicht ausschließlich aus Muggeln bestehende Gesellschaft um sie. "Können wir das privat weiter diskutieren?"
Harry konnte nicht anders. Er lachte. Wenngleich es kein sehr nettes Lachen war. "Aus deinem Munde klingt Privatsphäre wie ein schlechter Witz."
Ginny zog Harry fest in ihre Arme, funkelte Malfoy wütend an und blaffte schließlich: "Komm mit raus. Ich gebe dir fünf Minuten. - Tschau Marcy, Stephen", fügte sie etwas freundlicher hinzu. Harry nickte dem Paar ebenfalls zu, dann zogen sie ab.
Malfoy sah plötzlich ein wenig verloren aus, doch zu seinem Glück hatte seine Partnerin keine solchen Hemmungen. Die bis eben noch ach so passive junge Dame stand hinter ihm und schob ihn mehr oder weniger zur Türe hinaus.
Stille herrschte noch einen Moment länger in dem Saal. Dann erklang ein lautes Stöhnen aus dem Darkroom. Es durchbrach das angespannte Schweigen und auf einmal lachten und tratschten die Leute wieder fröhlich wie eh und je.
Draußen war die Stimmung deutlich gedrückter.
"Wie viel weiß sie über deine Schule?", fragte Ginny mit einem Blick auf Malfoys Partner.
"Genug, dass wir frei sprechen können", antwortete er höflich. "Sie war selbst dort, hat vier Jahre nach uns ihren Abschluss gemacht."
"Gut", sagte Ginny. "Wollen wir für diese Unterhaltung dann an einen privateren Ort apparieren?"
"In Ordnung. Zu euch?"
"Ich will dich dort nicht haben", sagte Harry kalt.
"Verständlich. Der Tropfende Kessel?"
"In diesen Outfits???"
"Zu uns?", bot das Mädchen leise an.
"Nein", widersprach Harry erneut. "Ich vertraue ihm nicht."
Ginny runzelte grübelnd die Stirn. Das hier war schwerer, als es sein sollte. Dann erhellte sich ihr Gesicht. "WWW!"
Harry nickte langsam, während Draco das Gesicht verzog und seine Freundin verwirrt guckte. Ginny deutete das als Zustimmung und nickte entschieden, nahm Harry bei der Hand und apparierte sie in die Winkelgasse. Sie hatten bereits die Klingel zu Georges Laden geleutet als Malfoy und seine Partnerin mit einem Knall hinter ihnen erschienen.
"Wer ist da?", begrüßte sie Georges Stimme hinter der verschlossenen Türe.
"Wir sind's, Gin und Harry", flüsterte Ginny zurück. Musste ja nicht gleich alle Welt mitbekommen. Malfoys Mädchen hatte es allerdings gehört. Weasley und Potter?, formten ihre Lippen. Malfoy nickte und bedeutete ihr mit angelegtem Finger zu schweigen.
Zumindest ein bisschen Grips hat er, dachte Ginny bissig.
George öffnete die Türe und starrte sie an. Ginny erinnerte sich etwas verspätet, dass ihre Familie nichts von ihrer und Harrys neu gewonnenen Liebe zum BDSM wusste. Ihre Klamotten waren vermutlich ein kleiner Schock.
George betrachtete sie gut ein, zwei Minuten wortlos. Dann zuckten seine Lippen. "Das scheint ja eine spannende Geschichte zu werden. Kommt ruhig herein. Bringt den Malfoy mit, wenn es denn sein muss."
Wenig später saßen die beiden Paare sich unbehaglich am Kaffeetisch in der verschluderten Wohnung über Georges Laden gegenüber.
"Möchte jemand einen Tee?", bot George an und schwenkte fröhlich eine leicht schmierige Teekanne.
Harry und die junge Frau nahmen das Angebot an, während Ginny und Malfoy zu sehr damit beschäftigt waren, sich gegenseitig mit Blicken aufzuspießen, um es auch nur wahrzunehmen. George zuckte die Schultern, füllte drei Tassen und lehnte sich dann zurück, um die Show zu genießen. Nachdem drei Minuten vergangen waren, ohne dass ein Wort gesprochen wurde, begann George sich zu langweilen und beschloss, selbst die Unterhaltung zu eröffnen.
"Tut mir leid, wenn ich euer harmonisches Blickduell unterbreche, aber könnte mich jemand der Lady vorstellen?", fragte er frech mit einem anerkennenden Blick auf die hübsche junge Frau neben Malfoy.
"Ihr Name ist Cylene, und sie gehört zu mir", mahnte Malfoy ihn prompt ab.
"Das sehen wir noch", raunzte Cylene. Dann wandte sie sich an George: "Es tut mir sehr leid, dass wir Sie zu dieser späten Stunde überfallen, aber ich brauche dringend Klarheit in einer gewissen Angelegenheit und nur H-Harry und Ginny?" - sie sah die beiden Kriegshelden nervös an, die nur die Achseln zuckten - "können mir die nötigen Antworten geben, fürchte ich."
Harrys Gesicht war wie in Stein gemeißelt, als er sich an Malfoy wandte. "Sie hat Recht, weißt du? Ich würde mich nie auf ein Gespräch mit dir einlassen, wenn sie nicht wäre. Ich möchte nicht, dass du mit deiner Slytherin-Art noch jemanden so verletzt wie … nun ja."
Malfoy sah ihn mit einer sonderbaren Mischung aus Hass und Bedauern an. "Ich würde ihr so etwas niemals antun! Du kannst über uns Slytherins sagen, was du willst, aber ich lasse nicht zu, dass du unsere Ehrgefühl so beleidigst!"
Harry gab ein bellendes kurzes Lachen von sich. "Wo war dieses Ehrgefühl, als du dich entschieden hast, die Slytherin-Sechstklässer damit zu unterhalten, dass du... das..."
George knurrte. "Hat der Bastard dir was angetan, Brüderchen?" Cylene saß aufmerksam auf dem Rand des Sofas.
Harry fiel sichtlich in sich zusammen. "Natürlich. Aber nichts, das ich nicht gewollt hatte. Nur hatte ich nicht vorgehabt, dabei Zuschauer zu haben. Oder für meine Gefühle verhöhnt zu werden."
Ginny umarmte ihn fest, während George einfach nur verwirrt aus der Wäsche guckte. "Du wolltest, dass er dich verletzt?"
Ginny verdrehte die Augen. "Es nennt sich Sadomasochismus, Bruder. Sag bloß, du hast auch noch nie davon gehört."
"Davon gehört schon, aber... Ähm, warum 'auch'?"
Ginnys Blick wurde noch um einges tödlicher. "Weil auch Harry hier noch nie davon gehört hatte, ehe er Malfoy über den Weg lief. Er dachte, er sei ein Freak, weil er so fühlte. Und Malfoy hat dafür gesorgte, dass er es nie als etwas anderes als das sah: pervers, unnatürlich und falsch. Etwas, für das er sich selbst hassen konnte."
Cylene keuchte entsetzt, und selbst Malfoy wirkte leicht unangenehm berührt. "Du... du hast vorhin nicht übertrieben? Als du sagtest, du hättest SM aufgegeben - zehn Jahre lang?"
"Was denkst du denn?!", blaffte Harry.
Fassungsloses Schweigen herrschte für mehrere Minuten. Schließlich war Ginny diejenige, die es durchbrach. "Er wollte trotzdem noch, wisst ihr. Und er war von seinen eigenen Bedürfnissen angewidert. Er... hat manchmal ein paar Dinge getan, alleine, heimlich. Er hat sich mit seiner Selbstverleugnung wirklich unglücklich gemacht. Naja, bis ich ihn dann vor zwei Jahren dabei überrascht habe..." Harry errötete und Ginny grinste breit.
"Details, Details", sang George fröhlich.
Harry errötete etwas tiefer.
Cylene lächelte traurig. "Du bist wirklich nicht der extrovertierte Typ, was?"
Ginny sah sie zynisch an. "Wärst du es denn, nach so einer Erfahrung?"
Cylenes Lächeln schwankte und erstarb. "Nein, wohl eher nicht... Harry, darf ich dir eine Frage stellen?"
"Mhm?"
"Warum hattest du dich überhaupt auf Draco eingelassen? Ich hatte immer den Eindruck, dass ihr beiden einander hasst. Und Draco, warum hast du das gemacht?" Sie sah erwartungsvoll vom einen zum anderen.
Draco zuckte die Schultern. "Er hat mich das ganze sechste Schuljahr lang gestalkt und ich wollte einfach nur, dass er endlich damit aufhört. Ich dachte mir, ich mache ihm ein bisschen Angst und dann habe ich meine Ruhe."
Ginny fletschte wütend die Zähne. "Also hast du dich entschieden, ihn öffentlich zu demütigen?!" Ginny kannte die ganze Geschichte aus Harrys Sicht, war sich aber über Malfoys Motivation nie ganz im Klaren gewesen. Den Jungen-der-Lebt offen zu verletzen schien zu töricht für den angeblich so raffinierten Slytherin.
George hingegen war von einem ganz anderen Aspekt verwirrt. "Aber Harry, wie hattest du das nicht kommen sehen? Du kennst Malfoy doch!"
Harry seufzte müde. "Das dachte ich auch mal. Damals war ich immer hinter ihm her, habe ich verdächtigt - zurecht, wie es sich herausstellte -, dass er irgendwas im Schilde führte. Er hat beinahe persönlich Dumbledore ermordet, wie du dich vielleicht erinnerst."
"Als könnte ich das je vergessen!" George schien kurz davor, aufzuspringen und Malfoy anzugreifen, wie Ginny es getan hatte. Aber Harry hielt ihn auf. "Und später hat er mir das Leben gerettet, also lasst uns nicht über den Krieg reden, okay? Der Punkt ist, dass Ron und Hermine mir die ganze Zeit predigten, dass ich es sein lassen sollte, dass ich doch paranoid sei und so weiter. Als Malfoy mich in die Ecke drängte und mir Avancen machte, entschied ich entgegen meiner Instinkte, dass er vielleicht wirklich nur etwas Spaß haben wollte. Ich weiß, nicht mein bester Moment. Aber ich war damals hochgradig frustriert, und ihr wisst ja, dass das logische Denken ohnehin noch nie mein Forte war..."
George nickte langsam. Ja, er konnte sich nur zu gut vorstellen, wie ihr naiver kleiner Harry Hals über Kopf in so eine Situation purzelte.
"Und was ist dann passiert?", fragte Cylene zögerlich.
Harry und Malfoy sahen einander an.
"Eine nette Session", sagte Malfoy.
"Mein erstes Mal", sagte Harry.
Malfoy riss Mund und Augen auf. "Niemals!"
Harry lupfte eine Augenbraue. "Was, dachtest du ich bin von Natur aus langsam und ungeschickt? Lass dir gesagt sein, ich hatte nicht den blassesten Schimmer, was ich da tat."
Er war so überrascht wie alle anderen, als Malfoy seinen Kopf in den Händen verbarg und murmelte: "Oh verdammte Scheiße, das muss doch jetzt ein Witz sein."
Langsam sah der Blonde wieder auf. "Als du zugestimmt hast, mit mir mitzukommen, und dann auch noch spontan so Feuer und Flamme warst beim Gedanken, dich mir zu unterwerfen, mir, deinem Erzfeind, ging ich selbstredend davon aus, dass du jede Menge Erfahrung hattest. Ich vergesse immer wieder, wie unterschiedlich doch Gryffindors und Slytherins sind. Wo wir uns nur nach fünffacher Evaluation der Risiken versus möglichen Gewinne und nach ausgiebiger Rückversicherung gegen jedwede eventuelle Gefahren in eine abhängige, unterlegene Position begeben würden, habt ihr eher die Tendenz, einfach loszulegen, das Leben in vollen Zügen zu genießen und über Schäden oder Verluste später nachzudenken.
"Ich will damit nicht sagen, dass der eine Weg dem anderen vorzuziehen wäre. Ich denke nur, wären wir nicht so von Grund auf verschieden, hätte dieses Missverständnis vielleicht vermieden werden können.
"So aber ging ich davon aus, wenn du so bereitwillig für mich kriechen und betteln wolltest, dass du dir keinerlei Sorgen über den möglichen Schaden für dein Image machtest. Das hat mich zunächst verwirrt, aber dann nahm ich an, dass Granger und Weasley über deine Neigungen im Bilde waren und dich unterstützten, andernfalls wärest du dieses Risiko doch gewiss nicht eingegangen. Dir musste doch bewusst sein, so dachte ich, dass du dich nicht auf meine Verschwiegenheit verlassen konntest.
"Vielleicht hättest du später eine unerwartete Drohung ausgepackt, um mein Schweigen zu erkaufen; das war ein Glücksspiel, auf das ich mich gerne einließ, um dich vor mir auf den Knien zu sehen. Ich hatte weniger zu verlieren als du. Also rechnete ich damit, dass du dich auf die Unterstützung deiner Freunde bedingungslos verlassen konntest. Wenn die Presse Wind von der Sache bekäme, könnten sie dich schützen, wie sie es schon früher getan hatten. Darum beneide ich dich. Glaube bloß nicht, mir wäre der Käfer entgangen, den Granger am Ende unseres vierten Schuljahres mit sich herumtrug!"
Malfoy brach ab, ein ungewohntes Lächeln auf den Lippen, während er in den Erinnerungen an ihre frühen Schuljahre schwelgte.
"Aber war es nicht schrecklich riskant für dich, den ganzen Jahrgang mit hineinzuziehen?", fragte Ginny mit zusammengekniffenen Augen.
Malfoy seuzfte. "Das war es. Aber es war in dem Moment weniger riskant als die meisten anderen Dinge in meinem Leben. Der Dunkle Lord -"
"Voldemort", warf Harry müde ein. Er wünschte, die Leute würden sich endlich daran gewöhnen, seinen Namen zu sagen.
"- hatte mir die Aufgabe erteilt", fuhr Malfoy fort, als hätte Harry ihn nicht unterbrochen, "den Schulleiter umzubringen. Wenn ich versagte, würden meine Eltern an seiner Statt sterben."
Entsetzes Keuchen drang aus allen Mündern. Diesen Teil der Geschichte hatten sie nicht gekannt. Die Gryffindors waren immer davon ausgegangen, dass Malfoy stolz war, das Gebot seines Herrn zu befolgen, und dann halt kalte Füße bekommen hatte, als es darum ging, tatsächlich einen Mord zu begehen. Cylene wiederum hatte das Wenige, das ihr Mann ihr erzählte, kommentarlos akzeptiert und nie weiter gebohrt, für ihrer beider Seelenfrieden. Jetzt zog sie ihn in eine sanfte Umarmung und malte beruhigende Muster auf seinem Rücken, während er fortfuhr.
"Ich war verzweifelt. Ich versuchte wieder und wieder, die Verbindung zwischen den Verschwindekabinetten zu reparieren, und versagte ein ums andere Mal. Natürlich machte ich den Dunkeln Lord und dich, Potter, zu gleichen Teilen für mein Unglück verantwortlich - den einen dafür, dass er mir diese Aufgabe übertragen hatte, den anderen, weil er mir überall hin nachlief und meine Chancen auf Erfolg damit zunichte machte.
"Und plötzlich ergab sich die Chance, dich zu stoppen. Dich abzuschrecken, sodass ich meine Aufgabe in relativem Frieden beenden konnte - ohne Ablenkungen, wenngleich wohl nicht mit anmutiger Gelassenheit."
Er sah Harry ernst in die Augen. "Ursprünglich wollte ich dir nur einen Schrecken einjagen, indem ich den Überdom mimte. Du glaubst gar nicht wie überrascht ich war, als ich merkte, dass du genau das wolltest! Ich gebe zu, dass ich bald Gefallen an der Sache fand, und auch wenn das Wissen darum, dass du es warst, den ich mit dem Paddle grün und blau schlug; und fistete; und mit meinem Schwanz halb erstickte -"
Ginny zog Harry besitzergreifend an sich. Aber er spürte, wie verschwitzt ihre Hände auf seiner bloßen Haut waren, zu der seine knappe Kleidung leichten Zugang gewährte. Es schien, dass Malfoys grelle Beschreibung dieser Nacht ihrer Fantasie gehörig einheizte.
Malfoy merkte nichts davon.
"- ein zusätlicher Bonus war, hörte ich bald auf, über das, was wir da taten, mit Blick auf Demütigung und Abschreckung nachzudenken. Wir hatten Spaß. Nicht mehr und nicht weniger.
"Dann kam Theo rein."
Malfoy unterbrach seine Erzählung, um sich müde mit einer Hand übers Gesicht zu fahren.
"Theodore Nott war dem Dunklen Lord zu dem Zeitpunkt noch nie persönlich begegnet und war noch immer ein fester Anhänger der Dunklen Seite. In dem Moment, da er uns sah, war mir klar, dass er den Vorfall seinem Vater melden würde und dass die Kunde bis an Voldemorts Ohren gelangen würde. Ich sah in dem Moment nur zwei Möglichkeiten vor mir: Theo mundtot machen, oder mich selbst in einem exquisit dunklen Licht darstellen.
"Es war wirklich eine einfache Entscheidung, wenn ihr mal darüber nachdenkt. Wenn ich Theo zum schweigen brachte, hätte ich den Ruf meines Feindes gerettet; dieser Feind würde mir weiterhin nachrennen, auf die eine oder andere Art, und damit meine Mission und das Leben meiner Eltern gefährden; ich müsste immer vor Theo auf der Hut sein - oder ihn permanent zum Schweigen bringen.
"Ich habe kein Talent dafür, Leute zu obliviaten - ich hätte ihn umbringen müssen. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich das nicht konnte. Und Potter hatte sich als solch ein wundervoller Sub herausgestellt - kein bisschen langsam oder tollpatschig, da versagt ganz offensichtlich dein Gedächtnis", spottete er, "da war ich mir sicher, dass sein übergroßes Ego nicht den geringsten Schaden nehmen würde, selbst wenn ich ihn vor blitzenden Kameras fickte."
Er lächelte immer noch höhnisch, aber jetzt schien sein Spot gegen seine eigene katastrophale Fehleinschätzung gerichtet zu sein und nicht länger gegen Harry - der gerade versuchte, den Schock zu verdauen, dass Malfoy ihm ein Kompliment gemacht hatte. Wenn auch auf Umwegen.
"Ich traf also innerhalb von Sekundenbruchteilen die Enscheidung, meinen bisherigen Sprüchen einen Taubheitsfluch hinzuzufügen und zu prüfen, dass der Zauber gut funktionierte, der deine Augenbinde am Verrutschen hinderte. Dann grinste ich Theo anzüglich an und lud ihn ein, alle zu holen, die zuschauen wollten, wie ich Potter demütigte.
"Sie sind alle gekommen."
Stille herrschte, nachdem Malfoy mit dem Erzählen fertig war. Cylene schien zwischen Abscheu und Mitleid hin- und hergerissen. Sie klammerte sich immer noch an Draco, aber die Hand auf seinem Rücken hatte aufgehört, sanfte Kreise zu zeichnen. Sie saß still, wie betäubt.
Schließlich durchbrach ein tiefer Seufzer die Stille. "Ich bin doch wirklich ein naiver kleiner -"
Ginny zu Harrys Linken und George zu seiner Rechten hauten ihm zugleich auf den Kopf.
"Hey, was soll das?", schmollte Harry, während die Malfoys die Drei offen anstarrten.
"Du wolltest 'Freak' sagen, gib's ruhig zu!"
"Stimmt nicht!", leugnete Harry entrüstet. "'Idiot' war das Wort, das mir auf der Zunge lag."
"Oh, na dann ist es okay", sagte George und ließ sich auf dem Sofa zurück sinken.
"Naiv ist nicht gleich idiotisch", belehrte in Ginny, aber auch sie schien durch seine Antwort beruhigt.
Cylene musste einfach unterbrechen. "Ihr stimmt dem Mann zu, der den Dunklen -" ein Seitenblick auf Harry - "der Voldemort" - ein erfreutes Lächeln belohnte ihre Mühe - "besiegt hat, wenn er sich einen Idioten nennt?!"
Ginny grinste verlegen, während George total unbekümmert aussah. "Harry weiß, dass er nicht dumm ist. Sonst hätte er nicht so lange überlebt." Die drei Gryffindors sahen betreten zu Boden. Allen Dreien war die Abwesenheit des anderen rothaarigen Scherzkekses unangenehm bewusst.
"Überleben hat wenig mit Intelligenz zu tun", sagte Harry leise. "Nur mit verdammtem Glück."
"Aber Intelligenz hilft", warf Malfoy pompös ein.
Harry erlaubte sich ein kleines Lächeln. "Ich will nicht sagen, dass ich dumm bin. Ich hätte den Bösen Deppen nicht ohne die Hilfe von Ron und Hermine zu Fall bringen können, aber genausowenig hätten sie es ohne mich geschafft. Und das hat rein gar nichts mir irgendeiner stupiden Prophezeiung zu tun, sondern mit meinen Instinkten und meinem höchsteigenen Grips, vielen Dank auch!"
Sie alle grinsten ein wenig. Die Anspannung hatte spürbar nachgelassen.
"Ich glaube, ich habe es niemals laut ausgesprochen, Potter, aber: Danke, dass du den Dunklen... Deppen beseitigt hast." Ein Lächeln begleitete Malfoys Worte, doch in seinen Augen stand echte Dankbarkeit. "Mein Vater mag in Azkaban sein, aber zumindest meine Mutter ist frei, und wir sind alle noch am Leben. Ich bin dir zu großem Dank verpflichtet."
Das Wort Dämonsfeuer hing unausgesprochen im Raum.
"Das gleiche gilt für mich", gab Harry schließlich widerwillig zu. "Du hast uns Zeit erkauft, indem du unsere Identität nicht verraten hast, als sie uns gefangen hatten; und deine Mutter hat dasselbe und noch mehr getan, als sie mich für tot erklärte. Auch ich stehe in deiner Schuld."
"Aber ihr seid nicht quitt", stellte George nachdenklich fest.
"Nein, das sind wir nicht", stimmte Malfoy leise zu.
"Willst du es sein?" Ginnys Frage an Malfoy war kühl, ihr Blick berechnend. Harry saß plötzlich sehr aufrecht da. Das hier war Ginny, wenn sie die perfekte Folter plante. Harry war im Moment ausgesprochen froh um seine einschränkende Unterwäsche. Wenn seine Herrin plante, resultierten daraus meist Stunden der spannenden neuen Erfahrungen und allein der Anblick ihres Gesichtsausdrucks genügte, um seinen Körper in freudiger Erwartung zucken zu lassen.
Aber warum konzentrierte sie jetzt all ihre teuflische Aufmerksamkeit auf Malfoy?
Dem anderen Mann war der Gedanke scheinbar ebenso unbehaglich wie ihm selbst. Ihm war Harrys Reaktion auf den Tonfall seiner Frau nicht entgangen, und es beunruhigte ihn zutiefst, was das für ihn selbst bedeuten könnte.
"Was verstehst du unter 'quitt'?", fragte er vorsichtig.
Aber Ginny winkte seine Bedenken beiseite. "Hier geht es nicht um mich. Ihr Jungs könnt euch quitt fühlen, wenn Harry sich nicht mehr wie das Opfer einer Vergewaltigung fühlt und du nicht mehr unter Schuldgefühlen leidest, weil du Harry den SM verdorben hast. Aber wie ihr dieses Ziel erreicht ist natürlich komplett eure Sache."
Draco kaufte ihr den Unschuldsakt nicht einen Moment lang ab. "Aber du hast einen Vorschlag."
"Ja, schon...", sagte Ginny und bedachte Harry mit einem nervösen Blick.
"Und?", fragte Draco, eine Augenbraue in gespielter Gleichgültigkeit erhoben.
Ginny wirkte sehr unentschlossen. Schließlich kam George ihr zur Hilfe. "Mein Schwesterherz merkt wohl gerade selbst, dass ihr hübscher keiner Racheplan eigentlich nur schiefgehen kann."
Ginny starrte ihn wütend an, stritt es aber nicht ab.
"Weasley-Temperament", erklärte Harry grinsend. "Sehr berechenbar, vor allem für Familienmitglieder. Gin wehrt sich meistens dagegen, aber nicht immer so erfolgreich..." Seine Stimme verlor sich, als Harry ein warnendes Funkeln in den Augen seiner Frau bemerkte.
"Oh oh, da wird jemand für seine Worte büßen, ehe der Tag rum ist", flüsterte Cylene laut.
Harry zwinkerte ihr zu. Er und Ginny hatten beide auf einen würdigen Anlass gewartet, einige neu Spielzeuge einzuweihen. Schien, als wäre die Gelegenheit endlich gekommen. Sie sollten wirklich öfter unter Leute gehen.
"Was ist nun also mit diesem 'Racheplan'?", hakte Malfoy nach, immer noch nicht mit der Situation versöhnt.
"Rollentausch, natürlich!", spuckte Ginny.
"Und du siehst sicher selbst, wie wunderschön das schiefgehen kann, oder Schwester?" fragte George zuckersüß.
"Zu viele Probleme, um sie alle aufzuzählen", gab Ginny betrübt zu. "Zu allererst würde Harry, der nicht nur ein Sub ist, sondern auch von Natur aus nicht sonderlich rachsüchtig, es überhaupt nicht genießen, Malfoy in irgendeiner Form zu demütigen. Dann haben wir natürlich auch nicht das Äquivalent einer Gruppe Slytherin-Mitschüler als Zuschauer zur Hand. Ich vermute zudem, dass Malfoys Selbstvertrauen sehr viel stärker ist als Harrys und wirklich keinen großen Schaden nehmen würde, gleich welche Demütigung man sich auch einfallen ließe..."
Ginny gab auf. Es schien im ersten Moment eine faire Lösung zu sein, aber in Wirklichkeit war es eine reichlich nutzlose Idee, die kein Bisschen dazu beitragen würde, das Gleichgewicht wiederherzustellen.
"Draco sollte eine Ziege spenden." Cylenes nüchterne Aussage machte sie alle sprachlos.
"Eine Ziege?", fragte Ginny ungläubig. "Was zur Hölle sollen wir mit einer Ziege?" Sie konnte die Schlagzeilen schon vor sich sehen, wenn herauskäme, dass Harry Potter, Protégé des verstorbenen Albus Dumbledore, im Besitz einer Ziege war.
Potter führt Dumbledore-Familientradition fortfuhr
Junge-der-Lebt beschuldigt, unangemessene Sprüche an einer...
"Ich mag die Idee, dass Malfoy eine Ziege kaufen muss", verkündete George, "aber ich sehe nicht, wie das unser Dilemma lösen soll."
Cylene verdrehte die Augen. "Er würde sie nicht für Harry kaufen, sondern, wie gesagt, spenden. Wenn ich euch alle richtig verstanden habe, will Harry nicht so sehr Rache, sondern eher Gerechtigkeit. Also gehe ich davon aus, dass jedwede ausreichend große Geste Dracos, die man als Buße interpretieren kann, ausreichen sollte. Soweit korrekt?"
"Ja", gab Harry zu. Das war recht genau das, was er fühlte. Er bewunderte Cylene dafür, dass sie nur durch Beobachtung der Handlungen und Worte beider Weasleys und seiner Selbst so präzise Schlüsse über seinen Charakter ziehen konnte. "Ich will wirklich nichts für mich selbst. Ich will nur, dass er verdammt nochmal eingesteht, dass es falsch war, was er mir angetan hat! Und, naja, irgendwie will ich schon, dass er dafür leidet. Aber nicht... keine richtigen Schmerzen, oder Demütigung. Einfach nur Geld wäre schon prima. - Ich will es aber nicht haben", fügte er eilig hinzu.
Cylene lächelte. "Dann habe ich richtig geraten." Sie besah sich die immer noch ausdruckslosen Gesichter der vier am Tisch sitzenden Hexen und Zauberer. "Ich selbst kenne mich mit der Muggelwelt nicht gut aus, aber ich habe gehört, dass Spenden dort eine große Sache sind. Wenn Harry möchte, dass Draco... Buße tut..., aber er möchte selbst keinen Profit davon haben, dann sage ich, Draco sollte was spenden. Irgendwer wird sich darüber freuen."
Es ergab Sinn. Viel zu harmlos, dachte Ginny; sie wollte Malfoy leiden sehen. Aber sie wusste, dass Harry das nicht zulassen würde. Im schlimmsten Fall würde Harry sich dafür die Schuld geben und ein schlechtes Gewissen haben. Also klang das, was Cylene vorschlug, tatsächlich ziemlich gut. Trotzdem... "Eine Ziege??"
Cylene grinste. "Eine Freundin hat mir von dieser Muggelorganisation erzählt, die Ziegen an arme Familien verschenkt. Seht ihr, wenn man Kleidung oder Essen verschenkt, hilft man nur punktuell und zerstört womöglich noch die lokale Wirtschaft; aber eine Ziege kann über lange Zeit Milch geben und braucht nur wenig Futter. Und falls es in der Gegend irgendwo einen Ziegenbock gibt, kann die Ziege nach einer Weile sogar Junge kriegen und das Ganze wird schnell richtig lukrativ.
"Dann gibt es da noch eine andere Organisation, die Esel für Hebammen in armen, ländlichen Gegenden kauft, wo die Wege zu den Schwangeren lang sind und sie oft nicht rechtzeitig ankommen, um..." Sie brach ab, als George in heilloses Gelächter ausbrach. "Was denn?"
George wischte sich eine Träne aus dem Auge und versuchte, durch sein Lachen hindurch zu sprechen. "Es ist bloß... Ich hatte gerade dieses skurrile Bild vor Augen, wie Malfoy auf einem Esel reitet..."
Harry musste spontan mitlachen, während Ginny einen recht spekulierenden Blick bekam.
Am nächsten Morgen erwachte Ginny recht früh, während Harry noch den Schlaf der geistigen Erschöpfung schlief. Leise verließ sie das Bett. Harry drehte sich um, murmelte irgendwas, aber fiel nach ihrem leisen "Es ist noch früh. Schlaf wieder ein, Geliebter." zurück in den Schlaf.
Ginny flohte ihrer Mutter, ihres Zeichens ebenfalls Frühaufsteherin, und versprach, die Kinder am Nachmittag abzuholen. Dann richtete sie das Frühstück. Sie präparierte alles häppchenweise und handlich, arrangierte es auf einem großen Teller und trug diesen zurück ins Schlafzimmer. Leise summend stellte sie ihn auf ihrem Nachttischchen ab, öffnete dann den Spielzeugkoffer am Fußende des Bettes und entnahm ihm einige Seile und Lederzeug. Sie kroch zurück ins Bett, kuschelte sich an Harry und band ihm vergnügt die Hände hinter dem Rücken zusammen.
"Ginny, was...?", fragte Harry verschlafen, aber nicht wirklich beunruhigt.
"Ich fessel dich nur, Liebling", sagte Ginny besänftigend.
"Dann ist's ja gut", murmelte Harry, bevor ihm langsam bewusst wurde, was gerade vor sich ging.
"Ähm... Gin?", fragte er unsicher. "Sollte ich dich jetzt mit Herrin ansprechen?"
"Gleich, Liebling", antwortete sie, während sie ihm die Schlafanzughose auszog. "Bleib erstmal einfach liegen und wach vollends auf." Sie gab ihm einen unterstützenden kleinen Klaps auf den Hintern. Harry stöhnte, kuschelte sich dann aber gehorsam nochmal in sein Kissen. Er beobachtete träge aus dem Augenwinkel, wie Ginny die Decke zusammenfaltete und irgendwo jenseits seines Gesichtsfeldes verstaute.
"Genug beobachtet", entschied Ginny und verband ihm die Augen. Sie fuhr ihm liebevoll mit den Fingern durchs Haar und gab ihm einen keuschen Kuss auf die Lippen. Ginny war sehr stolz darauf, was Harry und sie in ihrer Ehe erreicht hatten. Harry vertraute ihr so vollkommen, dass er sich von ihr sogar die Augen verbinden ließ, trotz seiner früheren traumatischen Erfahrung mit Malfoy. Er wusste, dass Ginny ihm nie so etwas antun würde.
Ginny rutschte nach Beendigung der Vorbereitungen vom Bett, um ihre Arbeit zu bewundern. Harry lag bäuchlings mitten auf dem Bett, nackt, blind, mit auf dem Rücken festgezurrten Händen. Genau richtig, dass sie ihr neues Spielzeug an ihm ausprobieren konnte!
Ginny zog sich lächelnd einen Gummihandschuh über. Sie drückte etwas Gleitgel auf ihre behandschuhten Finger und nährte sich dem wunderbaren Hintern ihres Mannes. Harry stöhnte herrlich, als ihre kalten, gut geschmierten Finger ihn berührten und streckte den Hintern weiter heraus, um ihr besseren Zugriff zu gewähren. Ginny lachte erfreut und ließ ihre freie Hand auf seinen nackten Hintern sausen. "Übereifrig, was? Du bist so ein Flittchen, Harry!"
"Ja Herrin", stimmte er demütig zu.
"Soll ich dich jetzt etwa für solch liederliches Verhalten belohnen?"
Harrys Lippen formten unter der Augenbinde ein Lächeln. "Nein, Herrin. Ich bitte demütig um Strafe für meine Verfehlung."
"Das lässt sich arrangieren", schnurrte Ginny. Ihre Finger stießen grob in ihn, dass sein Körper in Reaktion zusammenzuckte. Sie weitete ihn schnell und effizient, dann zog sie sich zurück. Plötzlich hatte sie das neue Spielzeug in der Hand und sie führte das Platininstrument langsam, aber unnachgiebig in ihren Ehemann ein.
Harry stöhnte und hielt brav still. Sie tätschelte ihm liebevoll den Rücken. Ein paar Berührungen des Spielzeugs, die es in ihm bewegten, ließen ihn sich unter ihrem taxierenden Blick verzückt winden. Zufrieden band sie das andere Ende des Tail Hooks an seinen Händen fest. Jetzt würde jede Bewegung ihres Mannes an dem Spielzeug ziehen und seine Öffnung weiter dehnen.
Ginny grinste. Sie setzte sich bequem aufs Bett und zog aus einer kleinen Schatulle in dem Koffer hinter sich eine Feder. "Versuch, dich nicht zu verletzen, Liebes", warnte sie. Dann attackierte sie seine bloßen Füße mit der Feder.
Das Resultat übertraf ihre Erwartungen. Harry war offensichtlich zwischen hilflosem Gelächter und dem Versuch, sich der Feder zu entwinden, hin- und hergerissen. Nur dass jede seiner Bewegungen auch das Spielzeug in ihm bewegte, was dazu führte, dass er noch mehr keuchte und sich wand. Ginny hockte hinter ihm auf dem Bett, kitzelte ihn hin und wieder mit der Feder, und sah ansonsten einfach nur zu, wie ihr Opfer sich mit immer weiteren Windungen selbst quälte.
Schließlich befand sie es für an der Zeit, eine aktivere Rolle in Harrys Folter einzunehmen. Langsam zog sie den Haken heraus und ersetzte ihn durch einen gewöhnlichen Dildo.
"Dreh dich um, Liebling."
Harry gehorchte eilig und lag jetzt auf dem Rücken vor ihr, die gefesselten Hände recht unbequem unter ihm begraben.
"Winkel mal deine Knie für mich an."
"Ja, Herrin."
Ginny richtete lässig den Zauberstab auf das Spielzeug. Ein gehauchter Zauberspruch ließ es sich von selbst bewegen und mit schnellem Rhythmus in ihren Mann stoßen. Harry stöhnte verzückt.
"Schhh", schalt Ginny ihn, "Keinen Mucks mehr von dir, oder du darfst nachher nicht kommen."
Sie bildete sich ein, seinen ungläubigen Blick sogar durch die Augenbinde hindurch fühlen zu können. Aber dann schlossen sich seine Lippen zu einer festen Linie. Ginny grinste fies. Wollen doch mal sehen, wie weit deine Entschlossenheit reicht.
Nicht länger damit zufrieden, bloß dabei zuzusehen, wie ihr Mann sich vergnügte, kniete Ginny sich über ihn und ließ sich auf die pralle Erektion sinken, welche steil zwischen seinen Schenkeln aufragte. "Mmmmh", machte sie anerkennend. Nachdem sie sich vollständig niedergelassen hatte, begann sie sich auf Harry zu bewegen. Ihre Augen waren fest auf sein Gesicht gerichtet, suchten nach einem Öffnen der Lippen, ein Straffen der Wangen, das seinen bevorstehenden Ungehorsam ankündigte.
Doch Harry behielt seine Lippen fest geschlossen. Kein Laut drang über seine Lippen, obgleich der Mann unter ihr schwitzte und sich wand, als wären alle Hunde der Hölle hinter ihm her.
Wow, heiß!, dachte Ginny. Sie stöhnte laut, ihre Stimme getränkt von all der Lust und Wonne, die Harry nicht ausdrücken durfte. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen und er zuckte, blieb aber weiterhin stumm.
Ginny genoss die Macht, welche sie über ihn hatte. Es war voll und ganz ihr überlassen, ob Harry zu irgendeinem Zeitpunkt während des Spiels einen Orgasmus haben durfte. Es war ihre Entscheidung, sein Leiden zu verlängern oder ihn zu erlösen, wenn sie meinte, ihn genug benutzt zu haben.
Sie grinste verrucht. Und benutzen werde ich ihn.
Ginny konzentrierte sich jetzt gänzlich auf ihre eigene Befriedigung. Sie ritt Harry, bewegte sich auf ihm mit Begehren und Leidenschaft, bis ihr Orgasmus sie überwältigte. Sie zuckte und keuchte und fühlte, wie all ihre Muskeln sich zusammenzogen.
"Mmmh!", seufzte sie schließlich und ließ sich vornüber sinken, um auf seiner Brust zu liegen. Harry war in ihr immer noch hart. "Das war gut", entschied sie. "Du warst so ein braver Junge, dass du dich von mir hast benutzen lassen, ohne mich durch störende Geräusche abzulenken. Ich denke, du hast dir eine Belohnung verdient, oder was meinst du? Du darfst sprechen."
"Danke, Herrin." Harrys Stimme war angespannt. Er schien sich mit aller Kraft zusammenzureißen. "Habe ich die Erlaubnis zu kommen?"
Ginny lachte, ein perlendes, klares Lachen, das Harry Schauer über den Rücken jagte. "Noch nicht, mein geliebter Ehemann. Das wäre doch zu leicht, findest du nicht?"
"Ja, Herrin", murmelte er, und Ginny konnte die Verzweiflung in seiner Stimme hören.
"Ich werde so nett sein, dir damit zu helfen", verkündete sie und zauberte ihm einen Cockring an. Die magische Sorte, die wirklich zuverlässig einen Orgasmus verhinderte. Harry stöhnte mit gleichen Teilen Genuss und Ablehung.
"Guter Junge", sagte Ginny erneut und tätschelte ihm den Kopf wie einem geliebten Hund. Sie stieg von ihm herunter und stoppte den magischen Dildo in seinem Inneren.
"Darf ich Geräusche von mir geben, Herrin?", fragte Harry zögerlich.
"Du darfst", bestätigte Ginny. "Ich will dich schreien hören", fügte sie mit dunkler Stimme hinzu.
Harry keuchte. Er schien hochgradig erregt, gierig darauf wartend, was sie ihm als nächstes antun würde.
Ginny liebte dieses Spiel. Sie fühlte sich gefährlich, stark und begehrenswert, wenn sie Harry dominierte. Es war wirklich ein Geschenk des Himmels, dachte sie nicht zum ersten Mal, dass sie Harry damals überrascht hatte. Gar nicht auszudenken, wenn sie niemals diese Erfahrungen mit ihm hätte machen dürfen!
Zufrieden vor sich hin summend kramte sie den Strap-on aus dem Spielzeugkoffer und band ihn sich um. Außerdem schnappte sie sich ein paar Klammern, um sie auf seine Nippel zu setzen. Wieder an seiner Seite platzierte sie die Klammern, begleitet von einigen Liebkosungen und einem heißen, erotischen Kuss.
Dann musste sie natürlich ein bisschen mit den kleinen Biestern spielen. "Die stehen dir wirklich gut", schnurrte sie, während sie daran zog. Harry winselte. Sie wusste, dass er die Klammern hasste, doch gleichzeitig steigerten sie auch jedes Mal seine Erregung. Nicht, dass das im Moment notwendig wäre; er war bereits wunderbar erregt. Das hieß aber noch lange nicht, dass sie ihn nicht ein wenig mehr quälen durfte...
Schließlich hatte Ginny genug mit Harrys Nippeln gespielt; die Klammern blieben aber natürlich dran. Ebenso die weicheren, die sie an seinen Eiern befestigt hatte. Ginny grinste fies.
"Ich komm jetzt rein, Liebes", warnte sie, ehe sie den Strap-on geschmeidig in seine Öffnung drückte. Harry stöhnte ausgiebig, scheinbar für die langen Minuten kompensierend, in denen er das nicht durfte. Oder vielleicht war er auch einfach so erregt. So oder so, Ginny genoss das Geräusch. Sie spielte eine wenig mit dem Winkel, bis sie seine Prostata traf. Das erzeugte ein sogar noch herrlicheres Geräusch.
"Aaaah! Herrin, bitte...!"
Ginny reckte den Arm, um ihm sanft die Wange zu tätscheln, und begann sich in einem schmerzhaft langsamen Tempo zu bewegen. Sie grinste boshaft über seinen elenden Gesichtsausdruck.
"Herrin", flehte Harry schließlich erneut, "bitte, ich... ich kann nicht..." Er klang komplett verzweifelt.
"Zu schnell?", fragte Ginny heimtückisch. "Das tut mir jetzt aber leid, Liebes." Sie bewegte sich noch langsamer.
Harry wimmerte.
Ginny dehnte das Spiel seeehr lange aus. Es machte ihr solche Freude, ihn sich winden zu sehen, und erst sein Flehen!
"Glaubst du, du hast es jetzt verdient zu kommen?" fragte sie endlich.
"Ja bitte, Herrin", kam die hoffnungsfrohe Antwort.
"Hast du da nicht etwas vergessen, Geliebter?" Sie war jetzt ganz Raubtier.
"Uhhh... und was wäre das, Herrin?", fragte Harrys verdutzte Stimme.
Ginny setzte zum vernichtenden Schlag an. "Hast du nicht gestern einige ausgesprochen unangemessene Kommentare über das Temperament meiner Familie gemacht?"
Harry schluckte. Ginny konnte seinen Adamsapfel rucken sehen und sie musste sich sehr zusammenreißen, um nicht laut loszulachen. Stattdessen zwang sie sich zu einem stengen und bedrohlichen Tonfall, als sie fortfuhr: "Ich denke doch, dafür hast du eher eine Strafe verdient als eine Belohnung. Streitest du das ab?"
"Nein, Herrin." Harrys Stimme zitterte vor kläglicher Ergebenheit. Ginny strahlte. Selbst jetzt noch unterwarf er sich ihr vollkommen!
"Nun gut", sagte sie. "Dies soll deine Strafe sein: Du darfst immer noch nicht kommen, aber das hier nehme ich dir ab." Sie ließ den magischen Cock Ring verschwinden.
Harry wurde steif wie ein Brett. Sie beobachtete sein Gesicht wie ein Luchs, und sie konnte den Kampf sehen, den er innerlich ausfocht, um nicht auf der Stelle zu kommen. Normalerweise signalisierte das Verschwinden des Ringes das Ende seiner Leiden. Es bedeutete sofortige Erfüllung, da er endlich kommen durfte. Nur heute nicht.
Es dürfte eine der schwierigsten Aufgaben sein, die sei Harry je gestellt hatte, gegen diesen antrainierten Reflex zu kämpfen - zumindest dem verkrampften Ausdruck auf seinem Gesicht nach zu urteilen, als er versuchte, ihren Befehl zu befolgen.
"Das ist es, Liebling", gurrte Ginny und strich ihm sanft über die Wange, "kämpf dagegen an. Ich weiß, dass du es schaffst." Sie berührte federleicht die Innenseite seiner Oberschenkel und grinste fies, als er verstört wimmerte. Sie half ihm bei seinem Kampf damit kein Stück! Ach, es machte einfach viel zu viel Spaß, ihn zu quälen!
Entschlossen, das Spiel noch um ein Level zu erschweren, begann Ginny erneut, ihre Hüften zu bewegen. Nur dass sie sich diesmal nicht auf quälend langsame Stöße beschränkte. Im Gegenteil legte sie sich voll ins Zeug und spießte ihren Mann mit jedem Stoß grob auf.
Harry begann sich auf dem Bett hin und her zu werfen. Er winselte, er stöhnte, er flehte, und schließlich - schrie er. Es war ein sonderbarer Laut, ein erstickter Schrei voller Lust und abgrundtiefem Frust.
Ginny sog ihn in sich auf.
Sie beugte sich vornüber und zog in einer schnellen Bewegung beide Klammern von seinen Nippeln. "Komm, Geliebter", flüsterte sie in sein Ohr. Dann setzte sie sich wieder auf, um ein letztes Mal tief in ihn zu stoßen.
Harry explodierte. Mit einem mächtigen Stöhnen bog er seinen Rücken durch und ließ sich gehen.
Ginny sah hingerissen zu, wie der Samen aus ihm herausschoss. Wow, was für ein Druck!, dachte sie, ziemlich beeindruckt von dem Springbrunnen, der zwischen ihrer beider Schenkeln ausgebrochen war. Sie sammelte ein wenig von dem klebrigen Zeug von Harrys Brust und fütterte ihn damit. Harry leckte es brav auf, zwischen heftigen, tiefen Atemzügen. Ginnys Augen leuchteten. Sie hatte ihn erschöpft. Armer Liebling.
Ginny zog den Strap-on heraus und nahm ihn ab. Langsam öffnete sie die übrigen Klammern, dann legte sie sich erneut auf Harry. Ein tiefer Kuss begleitete das Lösen der Augenbinde.
Harry blinzelte eulenhaft zu ihr hinauf. "Du bist eine verdorbene, böse Frau, Ginny."
"Und du liebst mich dafür", grinste sie. Sie zog den Frühstücksteller aufs Bett und fütterte Harry eine reife, rote Erdbeere.
"In der Tat", sagte er und zog sie fest an sich.
Eine Woche später beobachteten einige hochgradig verwirrte Einkäufer, wie Draco Malfoy eine große Herde von Ziegen mitten durch die Winkelgasse trieb - vom Rücken eines geduldigen, grauen Esels aus. Als sie den Tropfenden Kessel erreichten, wurde die ganze Herde per Portschlüssel einer unbekannten Bestimmung entgegen getragen.
Später würde man sagen, dass Malfoy sich mit einer Anmut und stillen Würde verhalten habe, die der Aufgabe gänzlich unangemessen schien. Andere hingegen behaupteten, dass von Zeit zu Zeit seine Maske verrutscht sei, und darunter konnte man sein erleichtertes und stolzes Lächeln sehen.
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